inokulum Booster

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mangoknochen
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inokulum Booster

Beitrag von mangoknochen » Donnerstag, 29. Dezember 2022 13:31

Guten Tag,

Wäre es nicht eine Überlegung wert, eine Art konzentrierten 'Schleim' herzustellen? Idee: ein kleiner Ansatz, der in eine phiole(?) passt ~2cl....

Nährstoffgesättigt, VIEL Mycel plus Sporen oder gammelt das einfach weg?

Zum beimpfen von Körnerbrut oder inokulieren des Gartens an dezidierten Stellen. Eine Vermutung die mich seit ca 2 Wochen umtreibt, dass das Vermischen verschiedener Arten zB aus der Familie Morchellaceae zur Vitalität und zur genetischen Variabilität positiv beitragen wird!

MfG
- mir fällt nix ein, aber Hauptsache Signatur -
ohkw
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Re: inokulum Booster

Beitrag von ohkw » Donnerstag, 29. Dezember 2022 13:44

Bei "Nährstoffkonzentrationen" muss man etwas vorsichtig sein. Zu hohe Salinität oder z.B. zuviel Zucker ist dann schnell tödlich für die meisten Mikroorganismen / Pilze.
Mit Stärke könnte das klappen, aber mir erschließt sich da kein Vorteil von "Schleim", Jedenfalls wird es für die Geschwindigkeit von Substratbesiedelung nichts bringen.
Weggammeln tut es nur wenn du es kontaminierst, aber mit Flüssigkeiten ist das z.T. schneller passiert als mit Feststoffen.

Was die Hypothese zur Vermischung von "Morchellaceae" angeht kann ich dir nicht ganz folgen. Meinst du dass sich aus einer Mischung von mehreren Kandidaten Strains dann der "vitalste" bzw. für die Bedingungen bestangepassteste Strain durchsetzt oder geht das in Richtung zellfreie DNA und somatische Rekombination?
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Mycomane
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Re: inokulum Booster

Beitrag von Mycomane » Freitag, 30. Dezember 2022 11:30

Sorry schon mal im Voraus, aber ich konnte mir das folgende gerade leider nicht verkneifen. :roll: :mrgreen:

Thema: Enthüllung der Morchelfrage 8)

Ohkw, ich verstehe deine Skepsis teilweise, aber die ist möglicherweise nicht zielführend.
Natürlich hast du völlig Recht, dass das flüssige Zeug viel zu schnell weggammelt.
Ich freue mich, dass du hier aktuell wieder recht aktiv bist.
Wir sollten aber zur endgültigen Klärung der Morchel Frage Mangoknochens Recherchen ernst nehmen und etwas näher beleuchten.

Bevor es jemand anderes tut, muss ich wohl doch noch das Geheimnis der Morchelzucht zum Ende dieses Jahres hin enthüllen. 8)

Wem das Weitere zu viel ist, hier in Kürze (s.u.): 8) :lol:
Der Abstract steht am Schluss, und kann gegebenenfalls auch als Outlook dienen.


Nun ans Eingemachte … :wink:
Es ist folgendermaßen:
Er (der Mangoknochen) hat es herausgefunden, ob nun alter Knochen oder Frischfleisch.
Es kommt tatsächlich auf den Schleim an. :shock:

Viele Morcheln lieben Schleim.
:shock:
Daher hier mein Geheimrezept zur erfolgreichen Morchelfruchtung (Basisrezeptur). :twisted:
Man nehme eine Schnecke, püriere sie ganz fein mit dem Zauberstab eines Kochs.
Man verdünne je nachdem das Schnecken Mus mit etwas Wasser.
Wie viel Wasser man benötigt … das kommt darauf an. :idea:
Man autoklaviere die gewonnene Schneckensuppe ordnungsgemäß.
Man ziehe sie anschließend etwas mit einer Spritze auf und schmecke gegebenenfalls etwas mit Limettensaft ab.
Später sollte man eventuell irgendwann nützliche (Mikro)organismen hinzufügen?

Dieses Schneckensaftextrakt wird dann genutzt, um einen bereits mit Morchel durchwachsenen Beutel zur Fruchtkörperbildung anzuregen.
In dem Schneckensaft sind wertvolle Inhaltsstoffe, die bei der Morchel die Fruchtung einleiten.
In der Natur geschieht das ganz von selbst. :)

Nicht jede Morchelart ist gleich.

Einige Morcheln benötigen Nacktschnecken, andere Gehäuseschnecken, wieder andere haben bestimmt Vorlieben, sind aber im Prinzip all rounder.
Oft denkt man es sind die Schnecken, die sich von den Morcheln ernähren.
Besonders die gehäuselosen Schnecken tun das regelmäßig.
Vermutlich gibt es jedoch auch Gehäuseschnecken die das tun.
Aber es gibt auch andere Fälle.

Was kaum jemand weiß …
Wenn im Frühling die meisten Schnecken noch in der Erde verkrochen sind, weil sie sich vor der Kälte des Winters schützen wollen, schwärmt das Morchelmycel schon langsam aus.
Es besitzt sehr empfindliche Rezeptoren, um Schneckenschleim wahrzunehmen.
Es ist dann noch so kalt, dass die meisten Schnecken sich in ihrem natürlichen Habitat kaum bewegen können.
Wenn das Morchel Mycel merkt, dass ausreichend Schneckenschleim vorhanden ist, leitet es die Fruchtkörperbildung ein.
Man versetze sich einfach mal in die Morchel hinein.
Das fällt nicht schwer, denn echte Morcheln sind innen hohl.

Also bei mir klappt das mit der Einleitung des generativen Zyklus‘ auf natürlich Weise dann gut , wenn etwas Schleim vorhanden ist.
Ordentliche Sklerotien mögen, falls nötig, bereits vorher vorhanden sein, aber deswegen muss je nach Bedingungen noch lange kein Fruchtkörper wachsen.
Ob dieser Fruchtkörper dann Sporen hervorbringt ist wiederum eine andere Frage.
Ob diese Sporen auf fruchtbaren Boden fallen wiederum eine andere.

Nun stellt sich die Frage, warum dieser Zusammenhang besteht.
Wofür ist der Schleim gut?

Ernährt sich die Morchel vom Schneckenschleim, oder ist der Schleim nur notwendig, ohne eine Bedeutung für die Ernährung der Morchel zu haben.
Aus langjähriger Forschung kann ich ableiten, dass je nach Morchel und Schnecke beides der Fall sein kann.
Zudem können sich einige Morcheln auch von ganzen Schnecken ernähren und nicht nur von deren Schleim.
Diese Morchel Arten fressen Schnecken, wenn sie noch in Ihren Gängen im Erdreich stecken mit Hilfe von speziell ausgebildeten Fangorgangen oder ernähren sich von Schneckeneiern bevor die Schnecken schlüpfen können.
Die Morcheln die bei relativ ausgeprägter Kälte schon fruchten, sind möglicherweise Prädatoren die auf Schnecken spezialisiert sind und deren Nährstoffe zur Fruchtkörperbildung nutzen.

So … so viel erstmal zu den Details.
Die Sache ist sehr komplex und eigentlich müsste ich ein Buch darüber schreiben.
Eine einfache traditionelle Veröffentlichung würde dafür nicht ausreichen und würde völlig den Rahmen sprengen.

Also abstract und outlook:
1.) Morcheln brauchen Schleim zur Fruchtkörperentwicklung
2.) Es können sich nicht nur Schnecken von Morcheln ernähren, sondern es können sich auch Morcheln von Schnecken ernähren.
3.) Alles andere ist sehr komplex.


Ich habe das hier an unpassender Stelle geschrieben, einfach nur so als Antwort.
Verschieben, löschen, haten oder shit stormen kann man es später immer.

Liebe Grüße,
ein frohes Silvester Fest wünsche ich euch (ohne Neid oder Missgunst).
Alles Gute.
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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Re: inokulum Booster

Beitrag von mangoknochen » Freitag, 07. April 2023 20:04

ohkw hat geschrieben: Donnerstag, 29. Dezember 2022 13:44
Was die Hypothese zur Vermischung von "Morchellaceae" angeht kann ich dir nicht ganz folgen. Meinst du dass sich aus einer Mischung von mehreren Kandidaten Strains dann der "vitalste" bzw. für die Bedingungen bestangepassteste Strain durchsetzt oder geht das in Richtung zellfreie DNA und somatische Rekombination?
Die Morcheln wachsen neben dem künstlichen Morchel-Beet ( wurde hier im Forum beschrieben ) oder wenn Mulch aus Italien aufgebracht wird ( wurde auch hier beschrieben ). Dann treffen zwei oder mehr verschiedene Mycelien der Morchel aufeinander ( das eingebrachte UND das im Boden schon vorhandene ), UND sofern genügend Schneckenschleim vorhanden ( anerkannte Theorie, die auch hier im Forum beschrieben wurde ), rekombinieren ( wie auch immer ) UND fruchten/bilden Sporen mit der neuen DNA. Wenn das stimmt.... :mrgreen:

Ich würde mich freuen, wenn das einer von Euch überprüfen könnte. Und mich miteinbezieht. Werde nächste Tage schauen ob ich Morcheln wild finde, mit einem zweiten Strain von zB hier....wenn das klappt, wäre ich einer lukrativen Kooperation nicht wesentlich abgeneigt....

sry wg später Antwort, bin grad erst aus der WinterStarre....
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