Weitere bekannte Bezeichnungen: Austernpilz, Auster
Beschreibung
- Allgemein
In unseren Wäldern kommt er in zwei Formen vor, auch Sommer- und Winterauster genannt. Wie die Namen schon sagen, fruchten die einen lieber im Sommer, während die anderen den Spätherbst und Winter bevorzugen. Die Zuchtform wird oft Ganzjahresauster genannt. Daneben werden aber noch andere Stämme gezüchtet, wie die Thaiauster.
(Nachtrag: Sommerauster und Thaiauster scheinen eher Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) zu sein. ) - Aussehen
- Wildform
- Zuchtform
- Verwandschaft
Die Gattung der Seitlingsartigen umfaßt viele andere Pilze, die sich ebenfalls züchten lassen, z.B. Flamingoseitling, Zitronenauster, Lungenseitling, Ulmenseitling... - Verbreitung
Weltweit, in kühlem bis tropischen Klima. - Nahrung
In der freien Natur ernährt er sich von abgestorbenem Holz von Buche oder anderen Laubbäumen. In der Pilzzucht wächst er auf Laubholzspänen, Stroh und anderen Pflanzenresten. Manchmal werden Zusätze verwendet, um die Besiedelung des Substrats zu beschleunigen und die Ernte zu vergrößern. Austernpilze sind in der Lage, sowohl Zellulose, als auch Lignin zu verdauen und gehören damit zu den Weißfäulepilzen.
wikipedia: Austernpilz
- Sporen
- Klonen
Bei dieser Pilzart ist die Vermehrung aus Pilzstücken sehr einfach. Ob steril auf Agar bzw. Getreide oder unsteril auf Stroh, Holz oder Pappe, bereits nach zwei bis drei Tagen beginnt Mycel zu wachsen. Es wächst schnell, ist weiß und gleichmäßig. Bei hoher Luftfeuchtigkeit wächst es gern 1 - 2 cm hoch wattig in die Luft oder einige cm weit am Glas oder am Beutel empor. - Getreidebrut
Steriles Mycel kann auf einer beliebigen Getreidesorte vermehrt werden.
- Agar
Hier hat sich der Zusatz von Gerstenmalzextrakt bewährt, auch MEA genannt. - Flüssigsubstrat
Ca. 4%ige wäßrige Lösungen mit Malzextrakt, Honig, Glucose oder anderen Zuckersorten eignen sich gut. - Getreide
Roggen, Weizen, Gerste, Hirse, Mais, ... Geht alles. - Schüttsubstrat/Späne/Holzstämme
Buche oder andere Laubhölzer, keine Eiche, keine Nadelhölzer. - Stroh (Getreide, Mais, Hülsenfrüchte)
Getreidestroh kann mit dem Stroh von Hülsenfrüchten gemischt werden, um den Stickstoff- und Proteinanteil zu erhöhen. Maisstroh enthält ausreichend Stickstoff. - Pappe/Papier
Selbst auf Pappkartons, Toilettenpapierrollen und Telefonbüchern wachsen Austernpilze. Der Ertrag dürfte allerdings kleiner sein. Bedrucktes Papier sollte gemieden werden, da die Farbstoffe bedenklich sind. - Substratzusätze
- Gips (Calciumsulfat)
Häufig wird ein Substratzusatz von 3% Gips (auf das Trockengewicht bezogen) empfohlen. Gips enthält Calcium und Schwefel. Nebenbei hält er den PH-Wert des Substrats im neutralen Bereich. - Kalk (Calciumcarbonat)
Hebt den PH-Wert des Substrats in den basischen Bereich. - Kleie
Sie enthält Lignin, Proteine und Kohlenhydrate, ist also gute Nahrung für das Austernmycel, kann aber auch leicht kontaminieren. - Kaffeesatz
Enthält ebenfalls Lignin, aber auch Stickstoff und Kalium, sowie Spurenelemente. Ist anfällig für Schimmel.
- Gips (Calciumsulfat)
- Gläser
- Säcke
- Strohballen
- Baumstämme
- Indoor
____________________Durchwachsen____Fruchtung- Luftfeuchtigkeit____sehr hoch_________hoch
- Temperatur_________25-30°C_______ca.20°C
- Licht_____________nicht nötig______eher viel
- Frischluft____________kaum________eher viel
- CO2______________eher viel______sehr wenig
Diese Werte beziehen sich auf verbreitete Kulturstämme. Manche Austern wachsen besser bei niedrigeren Temperaturen.
Durchwachsen
Austern können ihr Substrat im Dunkeln und mit wenig Frischluft durchwachsen. Hohe CO2-Werte scheinen das Wachstum sogar zu beschleunigen.
Fruchtung
Einfach, Austernpilze benötigen weder Kälteschock noch Deckschicht. Meist sieht man eine Woche nach der kompletten Substratbesiedelung die ersten Primordien in dicken Büscheln, oft dutzende auf einmal. Davon werden aber immer nur wenige erntereif, was eine weitere Woche dauert. Der Rest trocknet zwischendurch ein. Licht (indirekt, keine direkte Sonne) und Frischluft sind wichtig für die Fruchtbildung. Bei Lichtmangel und CO2-Überschuß bekommen sie lange Stiele und kleine Hüte, die sich eher trompetenförmig aufschirmen oder sie trocknen alle ein. Im Extremfall wachsen sie zu korallenartigen Gebilden ohne Hut heran und es bilden sich neue Primordien direkt auf den Pilzen.
- Outdoor
- Strohballen
Strohballen werden einen Tag bis eine Woche untergetaucht oder mehrmals mit Wasser übergossen. Danach werden sie beimpft und feucht gehalten. Nach einigen Wochen erscheint die erste Ernte. - Baumstämme
Die Stämme werden einen Tag gewässert und danach beimpft. Bis zur Ernte vergehen einige Monate.- Impfen
- Dübelimpfung
Bewachsene Holzdübel werden in vorher gebohrte Löcher gedrückt. - Keilimpfung
Die Brut wird in keilförmige Löcher gestopft. - Kopfimpfung
Hier wird die Brut auf den Schnittflächen verteilt, bedeckt und feucht gehalten.
- Dübelimpfung
- Lagern
Während das Mycel in das Holz einwächst, sollte es nicht austrocknen. - Erdkontakt
Austernstämme sollten etwa zu einem Drittel eingegraben werden. So kann das Mycel in die Erde einwachsen und sich mit Wasser und Nährstoffen versorgen. - Feuchtigkeit
Bei Trockenheit einfach gießen.
- Impfen
- Strohballen
Ernte
- Wann?
Am besten sind sie, solange der Hutrand noch leicht nach unten gebogen ist. Später sind sie zwar noch genießbar, werden aber zäh. - Wie?
Bei Austernpilzen erntet man immer das ganze Büschel auf einmal, indem man mit einer leichten Drehung die Pilze vom Substrat zieht. Zurückbleibende Löcher im Substrat werden nach wenigen Tagen von neuem Mycel überwachsen. - Ertrag = X% bei Substrat Y kann man nicht so einfach sagen. Der Ertrag ist auch abhängig vom Austernstamm und den Kulturbedingungen.
- Trauermücken
- Fruchtfliegen
- Thripse
- Schnecken
Näheres unter Pilzzucht allgemein
- Gesundes Mycel von Austernpilzen verströmt einen charakteristischen Duft. Irgendwie angenehm frisch und aromatisch, erinnert aber auch an Reinigungsmittel für's Badezimmer, schwer zu beschreiben.
- Wenn Austernpilze auf Holzstämmen oder Strohballen kultiviert werden, wächst ihr Mycel gern in die umliegende Erde ein. Oft wachsen Pilze sogar einige cm entfernt aus dem Boden. Das Mycel ist dafür bekannt, Bakterienkolonien anzugreifen, es lockt aber auch Nematoden an, betäubt und verdaut sie.
Hierbei versorgt sich das Mycel mit Nährstoffen, die im Holz nur in geringen Mengen vorkommen. - Rohe Austernpilze enthalten Hämolysin, einen Stoff, der unsere roten Blutkörperchen zum Platzen bringt. Daher sollten sie nicht in größeren Mengen roh verzehrt werden.
- Manche Stämme produzieren Unmengen von Sporen, die Allergien auslösen können. In der Pilzzucht wird daher Wert auf wenigsporende Varianten gelegt.
Nützliche Links:
Mushroom Growers Handbook 1 - Oyster Mushroom Cultivation
http://www.alohamedicinals.com/cultures.htm
Rezepte
- Zur Zubereitung werden die Pilze abgewischt und die festen unteren Teile der Stiele entfernt. Leicht zähe Stiele kann man in Scheiben schneiden.
- Pur
Man kann die Pilze einfach mit etwas Butter braten, bis sie bräunlich werden und danach salzen. - Gewürzt
Man gibt Zwiebelscheiben und etwas Curry mit in die Pfanne. - Mit Ei/Käse
Nach kurzem Erhitzen kann man auch Eier und/oder Käse darübergeben.