Da ich schon öfter beobachten konnte, dass heranwachsende Pilze bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit viele Wassertropfen ausschwitzen, gehe ich einfach davon aus, dass es mit dem Aufpumpen der Pilze nicht getan ist, sondern dass Fruchtkörper Wasser abgeben müssen, damit Energie und Nährstoffe nachgeliefert werden können.
Ok wenn du das beobachtet hast ... ich habe beobachtet das zumindest Pleurotusarten selbst bei >90% teilweise noch Feuchtigkeit aufnehmen wenn man sie z.B. besprüht.
Aber vielleicht ist ja etwas drann an dem was du bezüglich der Verdunstung sagst. Was ich diesbezüglich sehr deutlich fest gestellt habe ist das Pilze nicht nur aufgrund sehr nährstoffreichen Substrats sondern auch durch (im Gegensatz zu natürlichen Bedingungen) kontinuierlich sehr hohe Luftfeuchte ein mastiges Wachstum zeigen
und wahrscheinlich schon dadurch anfällig für Krankheiten wie z.B. den "Blotch" sein könnten.
Ich bezweifel das bei den oft in Zelten herrschenden Luftfeuchtigkeiten über 90% die Verdunstung über die Fruchtkörper eine Rolle für das Wachstum spielt.
Was ich noch anmerken möchte ist das es ein sehr schlechter Stil ist auf solche beinahe aus der Luft gegriffene Thesen oder besser Mutmaßungen wie die meinerseits
mit eben solchen nicht untermauerten Mutmaßungen zu antworten. Das soll kein persönlicher Vorwurf sein. WIR sollten aber vielleicht darauf achten diesen Stil hier nicht
zu weit zu treiben.
Jetzt zu den Strains: ...
Was du sagst deckt sich großteils mit meinen Vermutungen und einigen Informationen die ich in letzter Zeit (also nach meinen ersten beiden Posts) finden konnte.
Bei Psylocybe, Panaeolus und einigen anderen Arten konnte ich bisher zwar noch nie irgendwelche Abgrenzungen in Multisporenkulturen beobachten und auch eine Aufspaltung von Mycel aus Klonen konnte ich nicht beobachten allerdings sind meine eigenen Erfahrungen da sehr bescheiden und meine Vermutungen ergaben sich mehr theoretisch aus den Überlegungen wie ein Mycel aufgebaut ist bzw. funktioniert.
Neu entdeckten Literatur (ich sage noch welche) hat mir jetzt einige meiner Vermutungen bestätigt.
Z.B. das man das Pilzmycel alleine schon wegen seiner dikaryotischen Phase (heterokaryon) als Chimäre ansehen kann wobei mir dieser Zusammenhang\Definition noch nicht ganz einleuchtet.
Tatsächlich sollen aber wie von mir vermutet auch Fruchtkörperchimären usw. (auch andere Gewebetypen) beschrieben worden sein. Ob das eher die Regel oder Ausnahme ist geht aus dem was ich neuerdings gelesen habe allerdings noch nicht hervor.
Welche Anspielung oder Witz du mit Polonäse machen wolltest verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Falls es aber irgendwie auf den von mir verwendeten Begriff der Rassen und den Begriff Population anspielen soll möchte ich noch klarstellen das ich den Begriff "Landrasse" sehr bewusst gewählt hatte denn es ging mir nicht unbedingt um Wildpopulationen sondern schon etwas beeinflusste "Strains" die aber noch keine absolut isolierten Zuchtsrains sind.( es ging ja um den Genpool und die Definition von "strains")
In dem Zusammenhang konnte ich auch einige Interessante und für mich neue Informationen über das tatsächliche Ausmaß des Chaos innerhalb der Taxonomie der Pilze finden das so tiefgehend auf wackeligem Fundament zu stehen scheint das man speziell bei Pilzen sogar alle gängigen Artenkonzepte hinterfragen muß und die für die Evolution wichtige Abgrenzung einzelner Individuen ein wichtiger Aspekt moderner Forschung ist.
(Und das nicht erst seit es Gentechnik , aber erst recht seit es genetische Analysemthoden gibt und das geht wie gesagt wohl weit darüber hinaus das Taxonomen nur wegen den nun offenliegenden Genomen umdenken müssen
- Pilze sind da wohl sehr speziell )
Tatsächlich ist wohl alles noch sehr viel komplexer als das es bei Pilzen nur sehr komplexe Matingtypemechanismen gibt. Das Konzept der Inkompatibilität ist sehr viel komplexer als nur die matingtypes und spielt schon auf der Ebene der Plasmogamie und Anastomosenbildung eine Rolle (Sowohl bei homotallie ,heterotalie oder einer Mischung aus beidem).
Dem entsprechend ist es wohl auch extrem schwierig irgendeinen erforschten Inkompatibilitätsmechanismus zu verallgemeineren ,wie ich es verstanden habe muß man davon ausgehen das sich jede "Art" ,"Strain" oder "Genet" in der Hinsicht anders verhält.
Wilkommen im Club ... kann ich dir Shroomery empfehlen
Shroomeo hatte ich immer nur als Bluebar für Psilofreaks im Hinterkopf. Tatsächlich scheint es da auch mehr anderen Kontent zu geben aber eine Rubrik "advanced mycologie" habe ich nicht gefunden und unter "Links" und "PDF" sieht es auch mau aus.
Ich weis nicht wie tief Stamets oder McCoy in ihren Büchern schürfen aber ich habe die Befürchtung das diese nicht ganz günstigen Bücher eher im Stil von "Populärwissenschaft" geschrieben sind und mich davon wenn überhaupt höchstens wenige Prozent des Inhalts wirklich interessieren werden.
Abgesehen von unendlich vielen sehr unzusammenhängenden wissenschaftlichen "Papers" im Netz ist unter dem Wikipediaartikel "Basidiomycota" ein Buch eines deutschen Mycologen und Genetikers verlinkt das allerdings aus den 60er Jahren aber nicht online verfügbar ist.
Sehr empfehlenswert sind allerdings die Seiten und Bücher von DavidMoore (ein britischer Mycologe und Genetiker) Ich habe diese Quelle erst vor wenigen Tagen entdeckt und kann sagen das es wirklich tiefergehende Wissenschaft die nicht nur populärwissenschaftlich abhandelt ,zwar in englisch geschrieben aber doch extrem gut verständlich, so geschrieben ist das man kein absoluter Mycologe,Genetiker oder Chemiker sein muß um das allermeiste davon zu verstehen.
Leider bestätigt das eine Buch das ich von ihm bisher gelesen habe (21century guidebook to fungi) zwar einige meiner Vermutungen und Fragestellungen, der Kern einiger meiner
Fragen wird aber leider nicht beantwortet und oft fällt es auch bei ihm schwer die Informationen den richtigen Pilztaxa zuzuordnen.
Es finden sich dort aber auch sehr konkrete Informationen zu bestimmten Speisepilzen (z.B. etwas über den Genpool in Shitake Wildpopulationen und Zuchtstrains incl. spezieller Probleme die diese Art dahingehend betreffen)
Wie gesagt wer sich etwas tiefer damit beschäftigen will dem kann ich DavidMoore.uk sehr empfehlen.
Es würde mich allerdings weiterhin auch sehr interessieren was ihr\du zu den Büchern von Stamets und McCoy (eventuell weiteren) sagen könnt.
Und was Mycelio hier noch zu den Strains und der Genetik nieder schreiben wollte würde mich auch weiterhin interessieren.
Ein Wisenschaftlicher Begriff der ziemlich genau in den Zusammenhang meiner Fragestellungen passt ist übrigens - "Ontogenese" -
ein Problem ist diesbezüglich etwas tiefgehendes darüber zu ganz konkreten einzelnen Speisepilzarten zu finden - genau das ist aber ein Knackpunkt, denn das zu Filtern ist das wirklich schwierige.
Wer da was weis ... bitte raus damit.
[quote] Da ich schon öfter beobachten konnte, dass heranwachsende Pilze bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit viele Wassertropfen ausschwitzen, gehe ich einfach davon aus, dass es mit dem Aufpumpen der Pilze nicht getan ist, sondern dass Fruchtkörper Wasser abgeben müssen, damit Energie und Nährstoffe nachgeliefert werden können.
[/quote]
Ok wenn du das beobachtet hast ... ich habe beobachtet das zumindest Pleurotusarten selbst bei >90% teilweise noch Feuchtigkeit aufnehmen wenn man sie z.B. besprüht.
Aber vielleicht ist ja etwas drann an dem was du bezüglich der Verdunstung sagst. Was ich diesbezüglich sehr deutlich fest gestellt habe ist das Pilze nicht nur aufgrund sehr nährstoffreichen Substrats sondern auch durch (im Gegensatz zu natürlichen Bedingungen) kontinuierlich sehr hohe Luftfeuchte ein mastiges Wachstum zeigen
und wahrscheinlich schon dadurch anfällig für Krankheiten wie z.B. den "Blotch" sein könnten.
Ich bezweifel das bei den oft in Zelten herrschenden Luftfeuchtigkeiten über 90% die Verdunstung über die Fruchtkörper eine Rolle für das Wachstum spielt.
Was ich noch anmerken möchte ist das es ein sehr schlechter Stil ist auf solche beinahe aus der Luft gegriffene Thesen oder besser Mutmaßungen wie die meinerseits
mit eben solchen nicht untermauerten Mutmaßungen zu antworten. Das soll kein persönlicher Vorwurf sein. WIR sollten aber vielleicht darauf achten diesen Stil hier nicht
zu weit zu treiben.
[quote] Jetzt zu den Strains: ... [/quote]
Was du sagst deckt sich großteils mit meinen Vermutungen und einigen Informationen die ich in letzter Zeit (also nach meinen ersten beiden Posts) finden konnte.
Bei Psylocybe, Panaeolus und einigen anderen Arten konnte ich bisher zwar noch nie irgendwelche Abgrenzungen in Multisporenkulturen beobachten und auch eine Aufspaltung von Mycel aus Klonen konnte ich nicht beobachten allerdings sind meine eigenen Erfahrungen da sehr bescheiden und meine Vermutungen ergaben sich mehr theoretisch aus den Überlegungen wie ein Mycel aufgebaut ist bzw. funktioniert.
Neu entdeckten Literatur (ich sage noch welche) hat mir jetzt einige meiner Vermutungen bestätigt.
Z.B. das man das Pilzmycel alleine schon wegen seiner dikaryotischen Phase (heterokaryon) als Chimäre ansehen kann wobei mir dieser Zusammenhang\Definition noch nicht ganz einleuchtet.
Tatsächlich sollen aber wie von mir vermutet auch Fruchtkörperchimären usw. (auch andere Gewebetypen) beschrieben worden sein. Ob das eher die Regel oder Ausnahme ist geht aus dem was ich neuerdings gelesen habe allerdings noch nicht hervor.
Welche Anspielung oder Witz du mit Polonäse machen wolltest verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Falls es aber irgendwie auf den von mir verwendeten Begriff der Rassen und den Begriff Population anspielen soll möchte ich noch klarstellen das ich den Begriff "Landrasse" sehr bewusst gewählt hatte denn es ging mir nicht unbedingt um Wildpopulationen sondern schon etwas beeinflusste "Strains" die aber noch keine absolut isolierten Zuchtsrains sind.( es ging ja um den Genpool und die Definition von "strains")
In dem Zusammenhang konnte ich auch einige Interessante und für mich neue Informationen über das tatsächliche Ausmaß des Chaos innerhalb der Taxonomie der Pilze finden das so tiefgehend auf wackeligem Fundament zu stehen scheint das man speziell bei Pilzen sogar alle gängigen Artenkonzepte hinterfragen muß und die für die Evolution wichtige Abgrenzung einzelner Individuen ein wichtiger Aspekt moderner Forschung ist.
(Und das nicht erst seit es Gentechnik , aber erst recht seit es genetische Analysemthoden gibt und das geht wie gesagt wohl weit darüber hinaus das Taxonomen nur wegen den nun offenliegenden Genomen umdenken müssen
- Pilze sind da wohl sehr speziell )
Tatsächlich ist wohl alles noch sehr viel komplexer als das es bei Pilzen nur sehr komplexe Matingtypemechanismen gibt. Das Konzept der Inkompatibilität ist sehr viel komplexer als nur die matingtypes und spielt schon auf der Ebene der Plasmogamie und Anastomosenbildung eine Rolle (Sowohl bei homotallie ,heterotalie oder einer Mischung aus beidem).
Dem entsprechend ist es wohl auch extrem schwierig irgendeinen erforschten Inkompatibilitätsmechanismus zu verallgemeineren ,wie ich es verstanden habe muß man davon ausgehen das sich jede "Art" ,"Strain" oder "Genet" in der Hinsicht anders verhält.
[quote] Wilkommen im Club ... kann ich dir Shroomery empfehlen [/quote]
Shroomeo hatte ich immer nur als Bluebar für Psilofreaks im Hinterkopf. Tatsächlich scheint es da auch mehr anderen Kontent zu geben aber eine Rubrik "advanced mycologie" habe ich nicht gefunden und unter "Links" und "PDF" sieht es auch mau aus.
Ich weis nicht wie tief Stamets oder McCoy in ihren Büchern schürfen aber ich habe die Befürchtung das diese nicht ganz günstigen Bücher eher im Stil von "Populärwissenschaft" geschrieben sind und mich davon wenn überhaupt höchstens wenige Prozent des Inhalts wirklich interessieren werden.
Abgesehen von unendlich vielen sehr unzusammenhängenden wissenschaftlichen "Papers" im Netz ist unter dem Wikipediaartikel "Basidiomycota" ein Buch eines deutschen Mycologen und Genetikers verlinkt das allerdings aus den 60er Jahren aber nicht online verfügbar ist.
Sehr empfehlenswert sind allerdings die Seiten und Bücher von DavidMoore (ein britischer Mycologe und Genetiker) Ich habe diese Quelle erst vor wenigen Tagen entdeckt und kann sagen das es wirklich tiefergehende Wissenschaft die nicht nur populärwissenschaftlich abhandelt ,zwar in englisch geschrieben aber doch extrem gut verständlich, so geschrieben ist das man kein absoluter Mycologe,Genetiker oder Chemiker sein muß um das allermeiste davon zu verstehen.
Leider bestätigt das eine Buch das ich von ihm bisher gelesen habe (21century guidebook to fungi) zwar einige meiner Vermutungen und Fragestellungen, der Kern einiger meiner
Fragen wird aber leider nicht beantwortet und oft fällt es auch bei ihm schwer die Informationen den richtigen Pilztaxa zuzuordnen.
Es finden sich dort aber auch sehr konkrete Informationen zu bestimmten Speisepilzen (z.B. etwas über den Genpool in Shitake Wildpopulationen und Zuchtstrains incl. spezieller Probleme die diese Art dahingehend betreffen)
Wie gesagt wer sich etwas tiefer damit beschäftigen will dem kann ich DavidMoore.uk sehr empfehlen.
Es würde mich allerdings weiterhin auch sehr interessieren was ihr\du zu den Büchern von Stamets und McCoy (eventuell weiteren) sagen könnt.
Und was Mycelio hier noch zu den Strains und der Genetik nieder schreiben wollte würde mich auch weiterhin interessieren.
Ein Wisenschaftlicher Begriff der ziemlich genau in den Zusammenhang meiner Fragestellungen passt ist übrigens - "Ontogenese" -
ein Problem ist diesbezüglich etwas tiefgehendes darüber zu ganz konkreten einzelnen Speisepilzarten zu finden - genau das ist aber ein Knackpunkt, denn das zu Filtern ist das wirklich schwierige.
Wer da was weis ... bitte raus damit.