Rotbrauner Riesenträuschling - Stropharia rugosoannulata

Beschreibungen und Zuchtdetails zu den jeweiligen Pilzarten

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, geriull

Antworten
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Rotbrauner Riesenträuschling - Stropharia rugosoannulata

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 21. Februar 2010 02:48

Text von Waldfrieden, Mycelio
Korrekturen von Mycelio, Wahl-Pilz-Sachse, Pilz-Imperium


Stropharia rugoso-annulata
Braunkappe (nicht korrekt, siehe Text)
Rotbrauner Riesenträuschling
Kulturträuschling
The King Stropharia


Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Riesentr%C3%A4uschling


Allgemein:
Der Kulturträuschling ist die kultivierte Form des Rotbraunen Riesenträuschlings. Bei Züchtern, wie aber auch bei vielen Pilzsammlern hat sich leider der irreführende Name Braunkappe eingebürgert, mit welchem eigentlich der Maronenröhrling (Marone, Xerocomus badius) bezeichnet wird. In Europa ist sie immer häufiger zu finden. In Kanada fand ich selber riesige Populationen von Riesenträuschlingen.
Der Riesenträuschling wird heute meist auf Strohsubstrat kultiviert, ist aber nicht sehr häufig im Handel erhältlich. Da er nicht zu den Mykorhizapilzen zählt sondern saprophytisch als Destruent auf totem oranischem Material lebt, ist eine Kultur relativ einfach möglich.

In den frühen sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erschienen die Riesenträuschlinge massenhaft auf einer Ostberliner Pferderennbahn, wo im Winter Kartoffeln gelagert und mit Stroh und Erde abgedeckt wurden. Nachdem erkannt wurde, daß es sich um eßbere Pilze handelt, wurden sie in Kultur genommen und in der DDR in größeren Mengen gezüchtet. Berühmt wurden die Stämme 'Winnetou' und 'Gelbschopf'.


Standort:
Der Riesenträuschling wächst auf totem, vorwiegend hartem Holz und Wurzeln oder erscheint auf Flächen die mit Holzmulch bedeckt wurden. Zur Fruchtung benötigt er Erdkontakt. Bei der Kultivierung wie auch bei wilden Pilzen im Wald konnte man beobachten, dass die Pilze besser gedeihen, wenn das Holz von einem Erdmantel bedeckt ist. Er wächst in wilder Form von Juni bis in den Oktober hinein.
Er wurde zuerst in den USA gesichtet, hat sich aber enorm verbreitet und ist inzwischen auf Neuseeland, in Japan und Europa anzutreffen. Ob sich der Riesenträuschling von den USA aus ausgebreitet hat oder ob es eigene Populationen in Europa und Asien vorher schon gab ist nicht ganz klar, man geht aber davon aus dass er sich zu Zeiten des zweiten Weltkrieges über Sporen auf Holzchips verbreitet haben könnte.


Aussehen:
Der Riesenträuschling hat einen gelbbraun- bis rotbraunen Hut, der mit dem Alter blassgelb, bzw. kupfer- bis kastanienbraun wird. Wenn der Hut noch nicht geöffnet ist, erinnert der halbkugelförmige Hut etwas an Steinpilze. Der Hutrand ist mit dem Stiel zusammengewachsen und reisst nach dem Öffnen, dabei hinterlässt er am Stiel einen Ring, der oft an ein Zahnrad erinnert.
Die Lamellen sind in jungem Alter grau, werden dann aber mit der Zeit dunkelviolett, genau wie die Sporen.
Riesenträuschlinge sind sehr fleischige Pilze und erreichen Höhen von 15cm bei einem Hutdurchmesser von 8-15cm. Das Fleisch hat eine weisse Farbe, lediglich unter der Huthaut hat das Fleisch einen leichten Gelbton.


Geschmack:
Sie wird von vielen Liebhabern als der Steinpilz unter den Zuchtpilzen angesehen. Ihr nussiges, gelegentlich schwach rettichartiges Aroma erinnert in der Tat etwas an Steinpilze, wenngleich die Intensität des Riesenträuschlingsgeschmacks niemals die eines Steinpilzes erreichen kann.

Heilwirkung:

Nährwert pro 100g: Kcal 33
Eiweiss 4.4g
Fett 0g
Kohlenhydrate 3.3g

Natrium mg
Phosphor mg
Eisen 8.8%mg*
Kalzium mg
Kalium, Magnesium, Thiamin, Riboflavin, Niacin und andere.

*= Prozente des täglichen Bedarfs einer durchschnittlichen erwachsenen Person




Zucht:

Substrat: Holzspäne, Stroh
Myzelwachstum (Casing)
Dauer
Temperatur
Luftfeuchte
Co2
Fruchteinleitung (Primordia)
Fruchtwachstum (Fructification)
Erträge /m2



Schwierigkeitsgrad:
Mycelwachstum: leicht
Fruchtung: mittel
Benutzeravatar
Wahl-Pilz-Sachse
Pilzfreak
Beiträge: 152
Registriert: Mittwoch, 03. Dezember 2008 21:10
Wohnort: Dresden

Re: Rotbrauner Riesenträuschling - Stropharia rugosoannulata

Beitrag von Wahl-Pilz-Sachse » Donnerstag, 25. Februar 2010 22:24

Hallo zusammen,

<Klugscheißermodus>

nix für ungut aber für
"Sodium" ist im Deutschen Sprachgebrauch "Natrium", chem. Symbol "Na", und für
"Potassium" ist "Kalium", chem. Symbol "K", gebräuchlich. (falls es jemanden interessiert)
"Kalzium" ist Korrekt, wird aber auch "Calcium", chem. Symbol "Ca", geschrieben, dann ist es einfacher vom "Kalium", chem. Symbol "K", zu unterscheiden

</Klugscheißermodus>

:D

Grüße
Jérôme
Wahlsachse und Pilzfaszinierter
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Re: Rotbrauner Riesenträuschling - Stropharia rugosoannulata

Beitrag von Mycelio » Samstag, 27. Februar 2010 00:42

Hallo Jérôme,

stimmt, da ist wohl unvollständig aus dem englischen übersetzt worden. Muß die Werte sowieso nochmal überprüfen und schauen, ob beim Eisen nun % oder mg stehen soll. Diese Analysen sind eh mit Vorsicht zu betrachten, da solche Werte stark schwanken und noch stärker von Substrat, Umweltbedingungen und dem Alter der Pilze beeinflußt werden.

Grüße, Carsten
Antworten

Zurück zu „Pilzportraits“