Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

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Flexagon
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Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von Flexagon » Freitag, 23. Oktober 2020 12:47

Hallo,

neben 2 Pappelstämmen, welche beimpft wurden, habe ich noch einen Bootich voller Stroh und Sägespänen mit Austernseitlingsubstrat beimpft (untergemischt und mit Vermiculit vermengt zwecks besserer Feuchtigkeitsverteilung), was etwa 10 Tage her ist.

Ich spannte eine Folie über den Bottich, damit nicht zuviel Feuchtigkeit verloren geht und liess eine Öffnung für Luftzufuhr....nun wird das Substrat schön weiss, aber es scheint sich noch ein 2. Pilz breit zu machen, zumindest bin ich mir nicht sicher....es gibt einerseits weiches, weisses Myzel, was laut meinen Kenntnissen das gewünschte ist, allerdings wächst noch weiteres weisses, dessen Form an "Ziegenbart" erinnert (diese gelben weichen Stängel im Wald, die so wie Gummi sind) und die Form ist eher mit Zacken...hier mal Bilder des Ganzen:

Bild

Bild

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Weiss jemand, was das sein könnte und ob ich es entfernen sollte? Auf dem letzten Bild sieht man schöne den Unterschied zwischen dem weissen, weichen Myzel und dem etwas "kristallisiert" aussehenden anderen Myzel....oder sind das schlicht bloss Fehlbildungen?

Danke, mfg Stefan
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mariapilz
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Re: Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von mariapilz » Freitag, 23. Oktober 2020 19:20

für mich sieht das aus wie Primordien. Nach 10 Tagen kann es gut sein dass die Fruchtung einfach losgelegt hat. ..( Ich schätze mal die Brut ist gekauft und ziemlich potent. ) Dass das Stroh nicht so super durchwachsen aussieht kann daran liegen dass es zu feucht und/oder zu locker in deinem Bottich liegt. Das zu locker eingelegte Substrat ist auch Schuld daran dass sich die Primordien an den einzelnen Halmen"spitzen" bilden. Das Stroh fest in Sack oder Eimer pressen und so jeden Hohlraum im Substratbehältnis zu Vermeiden ist von Vorteil.

Gruß
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Re: Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von Flexagon » Freitag, 23. Oktober 2020 22:09

Hallo,

es stimmt, das war ursprünglich ein 14kg-Presssubstrat, allerdings konnte ich meine Finger nicht stillhalten und habe es aus einandergepflückt, mit etwa 1 kg sägespänen und 2 kg Vermiculit vermengt (zwecks Feuchtigkeit halten) und dann mit einer 20 kg Hantel ordentlich eingestampft (wollte das eigentlich mit den Füssen machen, fand aber keine geeigneten Schuhe).

es ist im Inneren leicht feucht, nicht nass, da fehlt mir vielleicht noch das richtige Maß.

Ich fand in der Zwischenzeit in einem anderen Forum ein Bild von ebenfalls Austernseitlingsubstrat ( Körnerbrut in Glas), wovon ein paar ähnliche Strukturen aufwiesen, was mich etwas beruhigte.

Bild

Also werde ich der Dinge harren, die da kommen und brauche das nicht rausklauben aller Wahrscheinlichkeit nach.
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Re: Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von Flexagon » Freitag, 23. Oktober 2020 22:20

mariapilz hat geschrieben: Freitag, 23. Oktober 2020 19:20 Dass das Stroh nicht so super durchwachsen aussieht kann daran liegen dass es zu feucht und/oder zu locker in deinem Bottich liegt.
Eine Frage noch zur benötigten Feuchtigkeit: Kann man das irgendwie sagen, wie feucht es sein sollte? Bzw gibts für sowas Messfühler? Das ursprüngliche Substrat war relativ feucht, wie ich beim Auseinandernehmen merkte...mein jetziges ist etwas trockener nach subjektivem Empfinden.

mfg Stefan
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mariapilz
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Re: Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von mariapilz » Freitag, 23. Oktober 2020 23:12

So 70% Feuchtigkeitsgehalt soll das Substrat haben. Über den Daumen eine Restfeuchte von ca. 10% der Späne/Stroh rechnen gibt 60% Wasser zufügen. Beim langen Stroh ist das natürlich blöd weil man das ja einweichen muss.... Mein Stroh war nach dem Abtropfen immer zu feucht. Schlussendlich habe ich es in der Waschmaschine geschleudert :roll:

In der Regel ist zu trocken besser als zu feucht. Zu viel Wasser begünstigt das Bakterienwachstum.
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Re: Austernseitlingsubstrat: komischer Myzelteil (Foto)

Beitrag von Flexagon » Samstag, 24. Oktober 2020 10:02

mariapilz hat geschrieben: Freitag, 23. Oktober 2020 23:12 So 70% Feuchtigkeitsgehalt soll das Substrat haben. Über den Daumen eine Restfeuchte von ca. 10% der Späne/Stroh rechnen gibt 60% Wasser zufügen. Beim langen Stroh ist das natürlich blöd weil man das ja einweichen muss.... Mein Stroh war nach dem Abtropfen immer zu feucht. Schlussendlich habe ich es in der Waschmaschine geschleudert :roll:

In der Regel ist zu trocken besser als zu feucht. Zu viel Wasser begünstigt das Bakterienwachstum.
alles klar, danke...ich suche gerade Feuchtigkeitssensoren, mal schauen, ob ich was bezahlbares finde, im Moment halte ich mich an meine Finger ;).


Sehr gute Idee mit der Waschmaschine, schön unkonventionell :).

Es entstehen nun anscheinend die ersten Miniseitlinge mit Hutdurchmesser 2mm, bin gespannt, wie das weitergeht.
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