Form und Größe von Substratblöcken

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Hephaistos
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Form und Größe von Substratblöcken

Beitrag von Hephaistos » Samstag, 24. November 2007 13:03

Hallo!

Welche Größe und Form sollte eigentlich ein Substratblock haben, so dass man eine optimale FK Entwicklung (und Ausbeute) erhält? Ich meine jetzt allgemein gültig und nicht speziell auf eine Pilzart zugeschnitten.

Ich denke mal, ausgehend von 30 L Substrat ist eine Kugel mit einem Durchmesser von ca. 38 cm (Oberfläche nur knapp 0,5 m²) genau so wenig optimal wie ein Quarder mit l*b*h=60m*5cm*1cm (Oberfläche aber immerhin rund 7,2 m²), abgesehen von "Unhandlichkeit", Feuchtigkeit etc. :lol:

LG Hary
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case04
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Beitrag von case04 » Sonntag, 25. November 2007 10:51

Hallo Hephaistos,

die für mich optimale Form ist ein 5-L Blockmit ca. 2,5 bis 2,8 Kg Gewicht. Die ist auch konform mit den Standard Mycobags,die ungefähr 10 L Rauminhalt haben, die obere Hälfte ist dann der luftraum. Es gibt auch XXL-Mycobags,die noch etwas größer sind, aber bei deutlich größeren Rauminhalten sollte man auch die Eigenschaften der jeweiligen Sorten mit in Betracht ziehen.

So ist es z.B.so, dass sich bei Shiitake das Substrat durch Stoffwechselprozesse stark aufheizen kann, d.h.,je dicker der Block, umso mehr, hier sind also kleinere (oder ggflls. dünnere und dafür vielleicht länglichere Formen) empfehlenswert.

Hinzukommt, dass kleiner Blöcke meist schneller und besser durchwachsen und auch natürlich besser zu handlen sind.

Es gibt hier im Forumallerdings auch Kollegen,die gern mit größeren Blöcken operieren, wie z.B. Pilzhaus, ev.kannst Du den nochmal nach seinen Erfahrungen diesbezüglich befragen.

Gruss, Oliver
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pilz-kultur
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Beitrag von pilz-kultur » Sonntag, 25. November 2007 13:03

Hallo Hephaistos u. ein schnelles "Willkommen" !



...also ein 30L Block wäre sicher zu groß....Größe u. Form der Blöcke richten sich nach den verw. Kulturbehältern/Säcken...also etwa zwischen 5-12L...mache meist 5L Blöcke...ein Bekannter-Shiizüchter schwört auf gut 10L...fast ein Glaubenskrieg :wink: !

Für mich ein eindeutiges PRO zu kleineren Substrateinheiten..wie Oliver schon geschrieben hat , werden diese schneller durchwachsen u. das Handling ist wesentlich einfacher !

Zudem mußt Du große Substratmengen auch wesentlich länger autoklavieren..hier sind Probleme vorprogrammiert !

...und letztendlich kommt noch eine Risikostreuung bei kleineren Einheiten dazu...wenn mir in der Firma eine Flasche grün wird , muß ich nur 0,8L Substrat abschreiben...bei einem 30L Block aber... :cry:


Walter
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Hephaistos
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Beitrag von Hephaistos » Sonntag, 25. November 2007 13:30

Hallo!

Erstmal Danke für eure schnellen Antworten.

Das mit den 30 L sollte eigentlich ja nur ein"ungünstiges" Beispiel sein.
Zur Zeit teste ich aud zylindrischen Blöcken mit 1 bis 2 Litern Substrat, aber wie gesagt es sind ja nur Tests, bei denen es eher um Substratauswahl und dergleichen geht.

Wenn ich dann wirklich gezielt größere Blöcke herstellen werde will ich es auch mit Zylinderrn versuchen (Durchmessser 35 cm, Höhe circa 15 cm), leider ist das dann lagertechnisch nicht optimal und sind noch immer 14 Liter :( , aber so Formen wie z.B. diese 5L Kunststoffeimer sprechen mich an....

:idea: Man könnte ja auch diese Papprollen, auf denen Teppich aufgewickelt ist "ausstopfen" und nach dem Durchwachsen in handliche Stücke zersägen, habe allerdigs bedenken wegen div. Inhaltsstoffe im Karton und dass man Kontis erst erkennt wenn der ganze Block vergammelt ist ...

Zur Herstellung von Quardern, welche mir persölich ja lieber wären, habe ich leider noch keine passenden "Formen" zum befüllen gefunden, aber man gibt ja nicht so schnell auf ....

Gruß Hary
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Beitrag von Nico » Dienstag, 27. November 2007 22:28

Substratsäcke beliebig groß zu machen, macht keinen Sinn. Nicht nur wegen des langsamen Durchwachsens, der Aufheizung und des höheren Verlusts, wenn mal ein Sack kontaminieren sollte. Es ist nun mal ein Unterschied, ob du Wein bereitest oder Pilze züchtest. Das doppelt so große Weinfaß, enthält nach der Vergärung die doppelte Menge Wein. Der doppelt so große Substratsack hat nicht den doppelten Pilzertrag, weil Fruchtkörper nur an der Oberfläche entstehen. Das Volumen und damit das Gewicht des Substrats steigt ^3, die Oberfläche aber nur quadratisch.
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Beitrag von davidson30 » Mittwoch, 28. November 2007 00:05

hallo



bei mir ergibt sich die form aus den säcken die ich verwende ... :)





grüsse

fritz
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
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Re: Form und Größe von Substratblöcken

Beitrag von Geier » Freitag, 09. Dezember 2011 16:46

Ich schubs mal den Faden wieder hoch, weil ich eine ähnliche Frage habe die aber gut zu diesem Thema passt.
Ich habe Austernbrut gezogen und mit dieser so 1,5 l Frühstücksbeutel beimpft. Ziel, mit der so vermehrten Brut größere Blöcke a 6 oder 10 l zu beimpfen.

Die kleinen Beutel waren erwartungsgemäß recht schnell und gut durchwachsen. Wo ich dann aber die großen Beutel beimpfen wollte stellte ich bei zweien fest, das sie bereits anfingen zu fruchten. :)

Ich habe dann die Folie entfernt und die beiden Blöckchen in ein Aquarium gelegt ohne Abdeckung, nur mit ner Klarsichttüte oben drauf und ordentlich eingesprüht. Das Aquarium steht hell vor der Balkontür und Frischluft kann rein.

Nun werden aber die Austern nur dürr mit kleinen Hüten und scheinen trotz Einsprühen zu vertrocknen. Die erste Welle wollte nur knapp 5 cm lang werden.
Nach c.a. 2 weiteren Wochen kommt nun eine zweite Welle an FK´s aber auch die scheinen nach drei Tagen Wachstum zu degenerieren. :shock:

Ich habe ja schon Fotos gesehen wo aus einem Einmachglas gute Ernten wuchsen.

Deswegen mal eine Frage.
Gibt es auch für Kulturblöcke eine Mindestgröße?
Ich denke ja.

Gruß
Roland
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E.coli
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Re: Form und Größe von Substratblöcken

Beitrag von E.coli » Freitag, 09. Dezember 2011 16:55

da wirds wohl eher an den Parametern liegen, bei zB psychoaktiven
Arten liegt die Substratmenge oft sogar unter einem Liter und die Leute
die das machen bekommen da auch schöne große Pilze raus,
du könntest die Blöcke ja eventuell zerbröseln und casen, durch das
Mikroklima dürften sich die Fruchtkörper viel besser entwickeln :)
Geier
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Re: Form und Größe von Substratblöcken

Beitrag von Geier » Freitag, 09. Dezember 2011 17:23

E.coli hat geschrieben:da wirds wohl eher an den Parametern liegen, bei zB psychoaktiven
Arten liegt die Substratmenge oft sogar unter einem Liter und die Leute
die das machen bekommen da auch schöne große Pilze raus,
du könntest die Blöcke ja eventuell zerbröseln und casen, durch das
Mikroklima dürften sich die Fruchtkörper viel besser entwickeln :)

ÖÖHHHMMM....

Kannst du das für einen ehemaligen Hauptschüler, der danach Baumschubser gelernt hatte mal in eine etwas verständlichere Sprache übersetzen? :wink:

( also wenn ich Psychoaustern die auch noch aktiv sind casen soll zerbröseln dann nicht die Parameter??? )

Roland
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E.coli
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Re: Form und Größe von Substratblöcken

Beitrag von E.coli » Freitag, 09. Dezember 2011 17:42

haha klar :P
psychoaktive Arten sind die, über dessen Zucht man hier
nicht reden darf :P, also zum Beispiel Psilocybe Cubensis
vielleicht besser bekannt als "magic mushrooms"
die Leute aus der Ecke haben aber echt ein paar feine Techniken
die man auch gut auf die Speisepilzzucht übertragen kann
eben zum Beispiel das "casen", da nimmt man einen Behälter,
wischt ihn aus, streut unten abgekochtes Seramis/Perlit rein, darüber
eine Schicht des zerbröselten (besiedelten) Substrats und darüber dann eine
sogenannte Deckschicht (zum Beispiel Vermikult, Coco), ähnlich
wie bei Champignons, am besten du googlest es mal, wenn du kein Problem
damit hast das auf einschlägigen Seiten zu lesen ;)
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