Austernpilz Myzelvermehrung aus Stammstück

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Geier
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Austernpilz Myzelvermehrung aus Stammstück

Beitrag von Geier » Dienstag, 04. Juli 2006 18:24

Hallo Gemeinde.

Da ich ja im Wald arbeite und ich neulich auf einen starken , abgebrochenen Ast einer Buche mit etwas angefressenen Austernseitlingen gestossen bin, kam mir eine Idee.

Warumm nicht einfach ein Stück raussägen und weiter kultivieren :?: :idea:

Gedacht, getan und habe ein etwar 10 x 10 cm Stück Holz mit Pilz V förmig rausgesägt und auch sofort Spähne gesammelt.

Zuhause habe ich dann das Holzstück lange gewässert, gut drei Stunden und etliches Getier abgesammelt :x
Die Spähne abgekocht und in eine Plastikbox gestopft.
Das Stück gut eingedrückt und dann alles mit Kaffeesatz aufgefüllt, bis an den Oberen Rand des Stückes.
Frischhaltefolie Drüber und dunkel bei Wohnzimmertemperaturen gestellt.

Nach einer Woche habe ich nun das gesehen :lol:

Bild

Bild

Also, für mich sieht das nicht nach Schimmel aus :lol: :lol: :lol:

Habe nur leider Keine Ahnung wie das Myzel des Austernseitlings aussieht. ist der das :?:

Vollgespanntbin
Roland
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Beitrag von pilz-kultur » Mittwoch, 05. Juli 2006 18:54

Hallo Roland ,

Gratulation ! :lol: zu Deinem Versuch!!! ...da ist mir gleich wieder dieses Bild eingefallen....
Bild

Du siehst , die alten Methoden funktionieren ! :shock:

Ich denke auch(Ferndiagnose !) , dass es sich dabei um Seitlingsmycel handelt - Kein Konti...sieht OK aus :D !
Riechen :!: ...Schimmel lässt sich gut erschnuppern...richts pilzig ist`s eh`klar !!! :wink:

Servus

Walter
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Beitrag von Geier » Mittwoch, 05. Juli 2006 20:59

Danke Walter das macht Mut :lol:

Habe mich irgendwie auf den Kaffesatz versteift, weil den Bekomme ich zu genüge :lol: :lol:

Ich frage mich nur, wie lange ich das da drinn lassen muss um später damit impfen zu können. :?:
Der Pott hat etwar 1,5 l Volumen ist aber nich voll. Das Myzel wächst auch recht schnell bei so 25 -30 ° im Wohnzimmer.

Der alte Stich ( Bild ) ist gut, nur auf einen faulenden Stamm würde ich garnichts mehr nageln :wink:

Roland
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Beitrag von pilz-kultur » Montag, 10. Juli 2006 18:11

...hast schon Recht Roland...heut`würde man(n) auf ordentliches Holz nageln ! :wink:
..aber die Idee is`ja mal nicht schlecht :D !

Kaffeesatz ist(war?) auch eines meiner Lieblingsubstrate für Seitlinge :P ...zum Beimpfen würde ich es nur eingeschränkt empfehlen...auf Stroh hat es bei mir funktioniert !
Verwenden kannst(könntest) Du es , wenn es komplett mit Mycel durchwachsen ist !


Walter
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Beitrag von Geier » Sonntag, 23. Juli 2006 14:31

Und er wächst und wächst... :lol:

Habe den Pott zwischenzeitlich mit Kaffe/Kirschmehl 1:1 aufgefüllt.
In der Mitte hatte sich aber etwas grüner Schimmel gebildet, den ich heute mal vorsichtig abgekratzt habe.
Aber sonnst sieht es doch garnicht schlecht aus.

Bild

Bild

Bis das richtig durchgewachsen ist braucht es wohl noch was, aber ich hoffe das ich damit noch dieses Jahr im Garten noch impfen kann :wink:

Roland
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Beitrag von Geier » Samstag, 26. August 2006 15:30

Habe glatt vergessen weiter zu berichten :oops:

Das Substrat war bis anfang August gut durchwachsen.

Ich habe dann jehweils drei Esslöffel auf 6 andere 1l g
Gefäße verteilt und fülle diese mit Kaffeesatz/ Haselnussmehl 1:1 auf.
Alle wachsen gut weiter. :D
Auch den Topf mit dem Holzstück habe ich wieder befüllt und der ist bald auch wieder gut durch. :lol:
Ich rechne damit, daß ich in drei Wochen somit 6l Brut plus 1,5l Mutterbrut habe.
Und das zum Nulltarif! 8)

Nebenbei versuche ich das gleiche nun mit Schwefelporling, Laetiporus sulphureus und dem Stockschwämmchen, Kuehneromyces mutabilis .
Die müssen aber noch aus dem Holzstück gelockt werden. :wink:

Roland
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Beitrag von Pilzhaus » Samstag, 26. August 2006 22:17

Hallo,

wie sterilisierst Du das eigentlich ?

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Geier » Samstag, 26. August 2006 22:58

garnicht !!

Sägemehl an der luft getrocknet und der Kaffeesatz wird eingefrohren aber ohne Beutel.

Zum Mischen Tauhe ich das auf und was übrig bleibt wird auch eingefrohren.

Das ist alles. Recht unsteril das ganze , aber geht. :wink:

Roland
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Beitrag von Pilzhaus » Samstag, 26. August 2006 23:05

:eek: WOW ! :eek:

Dann nimmst Du aber nur kleine Mengen die durchwachsen müssen, oder ? Und Stockschimmel ist bei der Folie auch kein Problem ?

Und wieviel Wasser gibst Du auf das Sägemehl oder kommt das dann durch das Schwitzwasser rein ?

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Geier » Sonntag, 27. August 2006 13:16

Ich fülle immer nur dann was nach, wenn sich das Myzel an der Oberfläche zeigt und dann auch nur soviel, wie in drei bis vier Tagen durchwachsen wird. Da kommt der schimmel garnicht erst mit.
Zeigt sich doch mal etwas Schimmel, dann kratze ich den einfach mit einem Löffel ab. :wink:

Mit einem Stück Shiitakebrut habe ich den Fehler gemacht und das Glas 750ml gleich ganz voll gemacht. Das war dann schneller verschimmelt als wie der Pilz einwachsen konnte. :cry:
Das war mir eine Lehre nicht zuviel drauf zu packen.

Ich frage mich ob man den Satz nicht auch mit Getreide mischen kann. :?:

Roland
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Beitrag von Geier » Sonntag, 27. August 2006 13:19

Ach ja, das Sägemehl feuchte ich kurtz vor dem Mischen mit einem Zerstäuber leicht an. Der Kaffeesatz ist eigendlich feucht genug.

Roland
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Beitrag von Geier » Sonntag, 03. September 2006 20:26

Und so geht es mit den Stockschwämmchen weiter .
Schon nach zwei Wochen.!
Bild
Bild

Sah so gut aus, das ich schonmal etwas auf Gläser umverteilt habe.
Nur Myzel, versteht sich.
Bild

Mal sehen was daraus wird.

Zum Pleurotud os.
Den kann man auch aus einem Zigaretten großem Ästchen ziehen.
Bild
Ergebniss nach 10 Tagen.

Roland
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Beitrag von Geier » Donnerstag, 28. September 2006 20:38

Berichte weiter.

Austerseitling sieht nun so aus, nach weiteren 25 Tagen.
Bild
Fast sind 650ml voll.

Stockschwämmchen brauch länger.
Bild

Das Glass mit der übertragenen Brut.

Mittlerweile habe ich 24 Gläser mit Pleurotus ostreatus, 2Gläser+2 Schalen mit Stockschwämmchen und 10Gläser mit Pleurotus cornucopiae.
Den letzteren hätte ich fast mit reihnem Kaffeesatz erstickt. :?
Konnte aber gerettet werden.

Die Versuche mit dem Schwefelporling und auch mit Hallimasch sind fehlgeschlagen.
Sind warscheinlich Teetrinker :lol:

Roland
Pils kann man nicht klonen.
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Beitrag von geriull » Freitag, 29. September 2006 07:13

Hallo Roland!

Sehr coole Experimente, die du da durchgeführt hast.
8) :D Aber was machst du mit dieser Menge Austernpilzbrut? :D 8)
Hast du etwa einen Nachbarn mit einem Holzblockhaus, den du nicht magst? :D :shock:

Ich habe auch unlängst Austernpilze geklont. Auf MEA. Auf den Schalen wachsen sie wie verrückt. doch in die Brutmischung (Buchenspäne) wollen sie nicht so richtig einwachsen. Möglicherweise liegt es daran, dass ich keine Zuschläge verwendet habe und sie sich schwer umstellen wollen.

Vielleicht weiss da jemand Rat?

Liebe Grüße!

Geri
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Beitrag von Geier » Samstag, 07. Oktober 2006 13:37

:lol:
Das mit dem Blockhaus ist gut. Müsste ich mal nachdenken :wink:

Nein, ich plane mir im Frühling ein Erdbeet anzulegen und dann brauche ich recht viel Brut.
Dazu habe und will ich noch einige Beutel beimpfen und bei meiner unsterielen Arbeitsweise sollte ich schonmal Ausfälle einplanen.
Die hatte ich aber bis Dato noch nicht.

Zudem läuft bei uns im Wald bald was ab, wenn das richtig läuft..... finde ich auf Jahre keinen Seitling mehr im Wald.... :shock: :?
Aber das gehört noch nicht hierhin.

Roland
Pils kann man nicht klonen.
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