Probleme beim Klonen von L. gigantea

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mrgruen
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Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von mrgruen » Mittwoch, 13. Oktober 2010 14:52

Hallo!
Auch ich habe vor ca. einen Monat mit einen Riesenbovist-Klonversuch begonnen.

Teile des Riesenbovists habe ich auf verschiedene Agar-Nährböden gegeben und ein Klonversuch direkt auf Standard-Roggensubstrat (ohne Zusätze).
Nach einem Monat Wachstum (einmal geschüttelt) sieht es in dem Roggen-Glas wie folgt aus:

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Es ist jetzt überall im Glas Mycel zu sehen, jedoch im Verleich zu den Bildern von Harry (Tukker) nicht annähernd so dicht und "wattig". Da Ich keine Erfahrungen mit L. gigantea habe würde mich interessieren, ob das schon einmal so beobachtet wurde!?

Hab erst an eine bakterielle Kontamination gedacht, aber ein auffälliger Geruch ist nicht wahrzunehmen. Schimmel schließe ich mal aus aufgrund des langsamen Wachstums.

Noch eine Frage direkt an Harry,falls du mitliest: Welchen Nährboden hast du denn in den Schrägagarkulturen verwendet?(Hoffe das ist kein Geheimrezept :wink: )
Bei mir sieht es nach einem Monat so aus...

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... also jämmerlich! Habe PDYA, MEA und Pilzsud+Hefeextrakt+Glukose+Spurenelemente Lsg. probiert. Das Wachstum ist leider überall gleich schlecht.

MfG Stefan
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von Tukker » Mittwoch, 13. Oktober 2010 22:25

hallo Stefan,

glaube nicht das Dein Projekt schiefgegangen ist. Habe ja selber zuerst einen kleinen sehr jungen Riesenbovist auf Roggenkorn geklont. Habe in den kleinen Brutgläsern nur jeweils einen Esslöffel Roggenkorn sterilisiert und dann mit einem oder mehreren Pilzstücken geimpft. Dies fand am 25.08.2010 statt. Das Mycelwachstum ging lange Zeit so langsam voran, dass ich Zweifel hatte ob da überhaupt noch was wächst.

Irgendwann vor ca. 3 Wochen hat das Mycel dann einen Schub bekommen und jetzt sind die Gläser zu ca. 80 % - 90 % durchwachsen.
Wahrscheinlich dauert es ca. 2 Monate bis dieser eine Esslöffel Roggenkorn vollständig durchwachsen ist. Dieses Mycel ist aber mit absoluter Sicherheit gesundes Riesenbovistmycel.

Warum das andere Mycel, das von dem alten Riesenbovist, so schnell gewachsen ist ???
Darüber kann ich im Moment nur spekulieren. Werde in den nächsten Tagen über den Stand meines Experimentes berichten.

Die Schrägagarröhrchen hat mir Mycomane zu Verfügung gestellt. Nur er weiß was er da zusammengemixt hat.

MfG Harry II
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von mrgruen » Donnerstag, 14. Oktober 2010 12:04

Hallo Harry,
zunächst mal vielen Dank für die Informationen!
Das Volumen der Roggenkörner bei mir im Glas ist ca. 0,2 Liter. Dann ist das Mycelwachstum wohl ganz akzeptabel.
Ich werde noch einige Tage warten und beobachten ob es noch dichter wird und dann ruhigen Gewissens weiter vermehren.
Da sich meine Versuche nur auf Indoor-Zucht beschränken, werde ich wohl ohnehin keine großen Erfolgsaussichten haben.

MfG Stefan
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 14. Oktober 2010 12:53

Hallo Stefan,

in deinem Getreideglas sieht das Mycel ganz oben zwar gut aus, aber ich habe den Eindruck, daß Hefe im Spiel ist. Bräunliche Schlieren, hohe Feuchtigkeit und ausbleibendes Mycelwachstum im unteren Bereich sind eigentlich deutliche Anzeichen. Ich würde es kälter stellen und kein weiteres Getreide damit beimpfen.

Wegen dem generellen Wachstum hatte ich in dem alten Riesenbovist-Thread einen Link auf ein PDF gepostet. Dort wurde mit einer mineralienreichen Agarmischung bei 25°C ein Wachstum von 4mm pro Woche erzielt, während 600ml Erde (mit einem kleinen Agarstück beimpft) in sechs Wochen durchwachsen wurden, was etwa 1 bis 2cm pro Woche entspricht. Leider wurde die Erde nicht näher beschrieben.

Gruß, Carsten
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von mrgruen » Donnerstag, 14. Oktober 2010 16:54

Hallo Carsten,
vielen Dank für deine Antwort. Das Paper in dem Link habe ich auch bereits gelesen, aber das beschriebene Mycelwachstum auf dem Agar-Nährboden habe ich wohl übersehen. Im Übrigen ist die dort beschriebene Erde nur Boden vom Naturstandort wo auch die Fruchtkörper entnommen wurden.
Werde deinen Rat befolgen und besser neue Getreidebrut ansetzen. Ich habe auch vor einigen Tagen den Versuch begonnen Boden vom Standort mit den Agarplatten zu inokulieren. (Im Prinzip wie im Paper beschrieben) Ich werde weiter davon berichten wenn es zum Erfolg führt.

Was mich etwas verunsichert hat ist die Tatsache, dass kein typischer Gärgeruch wahrnehmbar ist. Aber du hast natürlich Recht denn besonders im unteren Teil ist kaum Wachstum zu beobachten. Dann werde ich mir noch einen Verwendungszweck für das evtl. kontaminierte Glas überlegen.

MfG Stefan
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 14. Oktober 2010 18:40

Ich hatte letztens auch so einen Fall mit Sporen vom Violetten Rötelritterling auf Getreide. Das Mycel wuchs ebenfalls extrem langsam und irgendwann wurde ich ungeduldig und schüttelte es, woraufhin sich Hefen und Bakterien rasant ausbreiteten und das Mycel abzusterben drohte. Seit einiger Zeit steht das Glas nun draußen. Bei den kühlen Temperaturen und besserer Belüftung ist das Mycel wieder im Vorteil, zumindest lebt es an einigen Stellen noch. Mal sehen, was passiert, wenn ich einfach mal Erde mit den besiedelten Bereichen beimpfe.
Bei mir riecht sowas immer mehr oder weniger wie Fruchtjoghurt. Kann aber gut sein, daß man das nur wahrnimmt, wenn man die Gläser in geschlossenen Boxen aufbewahrt.

Aber zurück zum Riesenbovist... zwei Klone auf Wellpappe mit Grünschimmel hatte ich vor ein paar Wochen testweise abgedeckt, einen mit alter Blumenerde und den anderen mit frischem Kompost. Mycelwachstum sehe ich nur in der Erde, im Kompost tut sich nichts. Ist aber auch möglich, daß dort irgendwelche Viecher das Mycel fressen. Mein letzter, sauberer Pappklon wurde heute mit sterilisierter Erde bedeckt, mal sehen was sich dort zeigen wird.

Deiner nächsten Getreidebrut und dem Agar könntest du doch auch Erde beimischen. Das dürfte zumindest nicht schaden.

Gruß, Carsten
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Re: Probleme beim Klonen von L. gigantea

Beitrag von mrgruen » Freitag, 15. Oktober 2010 12:32

Das ist ein guter Vorschlag. Mal sehen ob die Getreidebrut mit Erde dann schneller besiedelt ist.

Das kontaminierte Glas scheint noch dichter zu werden, das Mycel stirbt jedenfalls noch nicht ab. Ich werde heute damit versuchen Erde anzuimpfen. Vielleicht überlebt das Mycel trotz Konti

Gruß Stefan
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