Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

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malda
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Mittwoch, 07. April 2021 19:42

Ständerpilz hat geschrieben: Mittwoch, 07. April 2021 19:03 Dazu muss ich sagen, dass ich seit vielen Jahren in der Biologie als BTA arbeite und reichlich Erfahrung habe.
Ich meinte hiermit auch eher Markus, :) denn irgendetwas scheint bei ihm schief zu laufen. :?
Ständerpilz hat geschrieben: Wenn es das ganze sein soll, dann spricht das doch für Sporen und Zucht. ;)
Ich hab auch nichts gegen (Multi-)Sporen, da werd ich sicher (irgendwann) auch noch experimentieren, nur für wirkliche Zucht fehlen mir leider die Mittel - das wäre die Königsdisziplin :D
Ob man von Supermarkt Pilzen alleine über (Multi-)Sporen (Inzucht) zu "besseren" Pilzen kommt (ohne andere Stämme/Strains "einzukreuzen") hab ich meine Zweifel, möchte ich aber grundsätzlich nicht ausschließen, dazu kenne ich die Stämme/Strains viel zu wenig. Hab aber meine ich mal gelesen, das solche Zuchtstämme schon sehr "homozygot" sind, was für mich eher erwarten lässt, dass auch die nächste Inzucht Generation nicht viele sonderlich neuen Merkmale aufweist.
Aber wie so oft - Versuch macht kluch! :D
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Lauscher
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 07. April 2021 20:30

Bei Supermarktpilzen muß man sehr darauf achten, daß sie so frisch wie möglich sind.
Meist liegen sie dort tagelang ungekühlt im Regal.
(Ich verstehe nicht, warum die Lebensmittelvorschriften da nicht viel strenger sind und eine gekühlte Lagerung wie bei Fleisch verlangen. Die meisten Pilzvergiftungen gehen auf verdorbene Speisepilze zurück, nicht auf Giftpilze.)

Bei Wildpilzen habe ich oft beobachtet, daß sie nach nur einem Tag nach dem Sammeln schon stark mit Bakterien besetzt sein können. Unterm Mikroskop ist der Unterschied von frischen Lamellen zu einen Tag alten Lamellen beträchtlich.

Da die Pilze im Supermarkt geschnitten sind, könnte ich mir vorstellen, daß Hefen und Bakterien von den Schnittflächen aus auch ins Innere der Pilze wandern. Das könnte die Kontis bei Oliver erklären.

Ich habe jedenfalls schon mehrfach erfolgreich Austern und Kräuterseitlinge aus dem Supermarkt geklont. Nur die Champis sind immer mißlungen; da zeigte sich weder Konti noch Myzelwachstum.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 07. April 2021 21:27

Klar, für solche Kreuzungsexperimente verwendet man vielleicht nicht unbedingt Supermarktpilze, schon gar nicht nur aus einer Quelle. Meine Supermarktpilze waren übrigens nicht geschnitten, so weit ich mich erinnere, sondern zumindest auch ein ganzer.
Ich dachte bezüglich Züchten eher an Naturentnahme. Mit den Sporen geht es auf jeden Fall, weiß nicht mehr genau, wie ich das früher gemacht habe, ich glaube aufgezogen in 0,3 oder 0,5% H2O2.

Leider ist durch meine mehrjährige Pause das meiste hops. Jetzt bau ich langsam wieder auf.
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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Donnerstag, 08. April 2021 19:46

Moin.
Danke für eure Antworten.
Da ich noch am Anfang stehe, möchte ich natürlich viel ausprobieren.
Zum Erfahrung sammeln bieten sich solche Klonversuche doch an.

Habt ihr Tipps, wo ich wuchsfreudiges Mycel günstig bekomme?

Grüße, Mrkus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von GrafDracula » Freitag, 09. April 2021 08:43

Zitronenfalltür hat geschrieben: Donnerstag, 08. April 2021 19:46Habt ihr Tipps, wo ich wuchsfreudiges Mycel günstig bekomme?
Ich empfehle immer gern die Kassler Bunkerpilze ... nicht weil ich da Provision bekomme, sondern weil ich damals bei deren Crowd-Kampagne mitgemacht habe ich so mit Austernseitlingen angefangen habe.

https://www.kasseler-bunkerpilz.de/shop/homegrow-set/

Aktuell gibts dort nur Rosenseitlinge ... die Austern sind wohl vergriffen ... für 18,-€ plus 5,-€Versand innerhalb D.
Pilzzucht-DAU ... hat ganz viel Meinung bei wenig Ahnung :-)

- Herr gib mir Geduld - Aber schnell!!!
- Streite nie mit Idioten, denn sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich mit Erfahrung.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von GrafDracula » Freitag, 09. April 2021 08:43

GrafDracula hat geschrieben: Freitag, 09. April 2021 08:43
Zitronenfalltür hat geschrieben: Donnerstag, 08. April 2021 19:46Habt ihr Tipps, wo ich wuchsfreudiges Mycel günstig bekomme?
Ich empfehle immer gern die Kassler Bunkerpilze ... nicht weil ich da Provision bekomme, sondern weil ich damals bei deren Crowd-Kampagne mitgemacht habe und ich so mit Austernseitlingen angefangen habe.

https://www.kasseler-bunkerpilz.de/shop/homegrow-set/

Aktuell gibts dort nur Rosenseitlinge ... die Austern sind wohl vergriffen ... für 18,-€ plus 5,-€Versand innerhalb D.
Pilzzucht-DAU ... hat ganz viel Meinung bei wenig Ahnung :-)

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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Samstag, 10. April 2021 19:00

Moin.

Hier mal ein Blick auf eine Austernplatte. Ist das Wachstum normal? Das eine Stück war aus dem Hut-, das andere aus der Stieltrama.

IMG_20210409_123755.jpg

Noch eine Frage zu den Agarplatten: hab bisher gegossen (so 2mm hoch) und dann sterilisiert ab max. Druck 30 min.
Das hat den Vorteil, dass der Topf bis zum nächsten Tag auskühlen kann.
So hab ich aber immer dicke Kondenswassertropfen am Deckel.
Hab die Tropfen einfach abgeschüttelt und die Schalen (inzwischen 4cm Petrischalen) in Frischhaltefolie eingewickelt.

IMG_20210409_124339.jpg

Leider ist der Agar nicht richtig fest geworden. Entweder hab ich mich beim Abwiegen vertan, oder es liegt an der Mischung.

Andersrum wäre vermutlich besser, aber so is die Suppe am nächsten Tag fest, und ich müsste erst wieder aufwärmen.

Da ich Malz statt Malzextrakt bestellt habe, stellt sich die Frage, was ich damit anstelle.
Hat schon mal wer Backmalz verwendet?

Die autoklavierbaren Beutel sind kleiner als gedacht, passt so etwa ein l rein.
Bin mir immer noch unsicher, wie ich den Roggen mit dem Mycel beimpfe, um möglichst schnell größere Mengen Brut zu produzieren. Wie macht ihr das?

Hoffe, ich geh euch mit der Fragerei nicht auf den Senkel :oops:

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Samstag, 10. April 2021 23:45

Hallo Markus,

hast du schon mal über Flüssigmyzel nachgedacht? Also Myzel in flüssiger Nährlösung? Das kann man dann zerhäckseln und auf Spritzen aufziehen zum Beimpfen. Ist nicht immer so einfach, wie es sich anhört, geht aber mit etwas Übung ganz gut. Ich habe zwei Löcher in den Deckeln meiner Gläser, eins für einen Eindreh-Zigarettenfilter und eins zum Beimpfen mit Tesaband zugeklebt, Dadurch kann man flüssiges Myzel spritzen. Ist außerdem sehr sauber und kontaminationsarm, falls man da Probleme hat.

Ansonsten: Myzel auf Platte mit Skalpell in viele kleine Quadrate zerteilen und pro Glas drei bis vier Stückchen rein. Deckel wieder drauf und gut schütteln. Die Gläser sollten nicht zu voll und der Roggen nicht matschig sein.

LG Oliver
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malda
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Sonntag, 11. April 2021 07:46

Zitronenfalltür hat geschrieben: Samstag, 10. April 2021 19:00 Hier mal ein Blick auf eine Austernplatte. Ist das Wachstum normal? Das eine Stück war aus dem Hut-, das andere aus der Stieltrama.
Auch wenn es etwas seltsam aussieht (also der Hof um dein Pilzstück) sieht's doch nach geklontem Pilz aus.... von daher alles gut.
Zitronenfalltür hat geschrieben: Samstag, 10. April 2021 19:00 Noch eine Frage zu den Agarplatten: hab bisher gegossen (so 2mm hoch) und dann sterilisiert ab max. Druck 30 min.
Das hat den Vorteil, dass der Topf bis zum nächsten Tag auskühlen kann.
So hab ich aber immer dicke Kondenswassertropfen am Deckel.
Da kann ich wenig zu sagen - ich verwende sterile Plastik Petrischalen und giesse die Platten erst nach dem Autoklavieren, wenn das Medien schon gut runtergekühlt ist. Wenn man dann noch stapelt hat man keine Probleme mit Kondenstropfen.
Zitronenfalltür hat geschrieben: Samstag, 10. April 2021 19:00 Die autoklavierbaren Beutel sind kleiner als gedacht, passt so etwa ein l rein.
Bin mir immer noch unsicher, wie ich den Roggen mit dem Mycel beimpfe, um möglichst schnell größere Mengen Brut zu produzieren. Wie macht ihr das?
Bei mir gibt's eigentlich kein schnell :? Hab leider keinen Hepa, da gehen dann verschiedene Sachen nicht, oder nicht so einfach...
Aber du arbeitest doch mit Hepa oder? Wenn dem so ist, erleichtert das die Sache ungemein.
Wenn du hier "schnell" sein willst würde ich 2 Varianten testen. 1. mit ordentlich Flüssig Myzel beimpfen wie Oliver schon meinte oder 2. In einem Gläschen erstmal eine kleinere Menge Körner herstellen und diese Körner dann zum beimpfen der größeren Menge im Beutel verwenden (grain-to-grain). Das kannst du dann eine Weile so weitermachen.
Mit Körnern zu arbeiten ist bei mir immer der kritischste Schritt und Kontaminationen kommen immer Mal wieder vor.... Aber ich hab auch keinen Hepa, vielleicht klappt's bei dir besser.
Zitronenfalltür hat geschrieben: Samstag, 10. April 2021 19:00 Hoffe, ich geh euch mit der Fragerei nicht auf den Senkel :oops:
Ach woher :D . Meine Mal gehört zu haben, dass Foren dafür auch da sind :wink: .
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mariapilz
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 11. April 2021 08:56

malda hat geschrieben: Sonntag, 11. April 2021 07:46
Zitronenfalltür hat geschrieben: Samstag, 10. April 2021 19:00 Hier mal ein Blick auf eine Austernplatte. Ist das Wachstum normal? Das eine Stück war aus dem Hut-, das andere aus der Stieltrama.
Auch wenn es etwas seltsam aussieht (also der Hof um dein Pilzstück) sieht's doch nach geklontem Pilz aus.... von daher alles gut.
Ja es sieht nach pilz aus. Trotzdem würde ich - diese nicht schön wachsende Petri - nicht auf Korn geben. Es lohnt sich auf schön und schnell wachsendes Myzel zu warten. Das wächst zu wuschig. Auch auf eine Platte 2 Stück Pilz geben ist nicht üblich.

Die kleinen Autoklavesäcke finde ich gar nicht so schlecht. Du musst nicht so viel Korn wegwerfen wenns nicht hinhaut. Und die Agarstücke haben nicht so viel Korn zu besiedeln. Je länger es dauert umso mehr zeit haben Bakterien sich zu vermehren.

lg
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Sonntag, 11. April 2021 10:40

Genau wie Maria sagt: Man tut keine zwei Stücke Pilz auf eine Platte. Ist zwar sowieso der gleiche Pilz, aber trotzdem nimmt man eigentlich nur ein möglichst kleines Stück Pilz und legt das in die Mitte der Schale.

Außer bei Sporen! Wenn man von Sporen ausgeht, dann zieht man die in einer Spritze auf (ausreichend verdünnt) und gibt dann jeweils nur einen winzigen Tropfen auf verschiedene Stellen einer Platte. Im Idealfall hat man nur eine Spore pro Tropfen. Alternativ zu dieser Methode kann man auch einfach ein paar Tropfen Sporensuspension ausplattieren, d. h. auf der Platte verteilen. Man kann dafür einen Drigalski-Spatel nehmen (klassische Methode), aber ich verrate euch einen Trick: Glaskugeln! Die kann man getrennt sterilisieren und bei Bedarf gibt man ein paar Glaskugeln auf die Petrischale, dann ein paar Tropfen hinzu (nicht zu wenig Flüssigkeit, sonst ist die direkt weg) und bewegt die Platte so, dass die Glaskugeln kreuz und quer über die Platte rollen. Danach kippt man die Kugeln am besten raus, reinigt sie und sterilisiert sie wieder für den nächsten Gebrauch.

Was den Agar angeht: Alles ab 1% sollte fest genug sein. Bei 2% ist der schon sehr fest (mir zu fest). Bei 1-1,5% sollte man nichts falsch machen. 1% bedeutet: 1 g in 100 g Nährmedium. Wichtig ist bei Agar, dass er gut aufgekocht wird. Nicht nur kochendes Wasser drauf, sondern etwas köcheln lassen und dann auf Erlenmeyerkolben oder Gläser verteilen, dann sterilisieren. Einen Kolben gieße ich meist sofort zu Platten oder Schrägagarröhrchen und den Rest stelle ich mir ins Regal fürs nächste Mal. Im Grunde sollte der Agar aber im Autoklaven heiß genug werden, um später fest zu werden. Keine Ahnung, was du da gemacht hast.

Kondenswasser ist lästig. Ich vermeide das einigermaßen, indem ich die Platten nach dem Autoklavieren gieße und Stapel bilde. Untendrunter und obendrauf lege ich meist ein Stück Styropor als Wärmedämmung. Dadurch habe ich wenig Kondenswasser. Wenn man aber eine Flowbox hat, dann kann man die Platten ja auch in der Sterilbank offen trocknen lassen. Dafür ist so eine Sterilbank doch gut. Bei vorher gegossenen Platten sollte langsames Abkühlen im Autoklaven die Kondeswasserbildung zumindest etwas minimieren. Bei Glasplatten hat man leider aber immer mehr Probleme mit Kondenswasser, als bei Kunststoff-Petrischalen.

Statt Frischhaltefolie benutze ich ausschließlich Parafilm für Petrischalen. Das ist zwar nicht ganz billig, aber eine Rolle reicht ewig, da man immer nur einen schmalen Streifen abschneidet und den um die Platte wickelt. Vorteil: der Parafilm ist luftdurchlässig. https://www.laborversand.de/product_inf ... folie.html

LG Oliver
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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Montag, 12. April 2021 13:47

Danke für eure Unterstützung!

Erstmal die Neuigkeiten:

Heute war Probekochen.
Dazu hab ich 500g Roggen, 5g Gips und 560ml Wasser (1:1,3) in Beutel gekippt:

IMG_20210412_102924.jpg

kurz gekocht und einen Blick riskiert:

IMG_20210412_105526.jpg

Normalerweise wird der Roggen wohl erst eingeweicht, damit Dauersporen auskeimen können. Das hab nicht gemacht. Hab das Problem, dass ich meist nur kurz im Keller bin und jeder weitere Arbeitsschritt einen Tag extra kostet.
Anschließend 2 Stunden gekocht.

Was haltet ihr davon und wie macht ihr das?

Meine "Brutbox" hat jetzt eine Heizung. 2 Heizfolien mit einfacher Steuerung unter Plexiglas Boden geklebt. Das 1€ China Schätzplastik sagt rund 22 Grad. Die Platten stehen direkt darauf und schwitzen vor sich hin. Versuch morgen ein Backofen Gitter dazwischen, vielleicht hilft das gegen Kondenswasser?
IMG_20210412_125114.jpg
hast du schon mal über Flüssigmyzel nachgedacht? Also Myzel in flüssiger Nährlösung? Das kann man dann zerhäckseln und auf Spritzen aufziehen zum Beimpfen. Ist nicht immer so einfach, wie es sich anhört, geht aber mit etwas Übung ganz gut.
Hab ich. Aber noch keine Ahnung, wie ich das am besten anstelle. Ich hab zwar schon viel im Forum nach allem möglichen Info's gesucht, finde das aber schwierig, da es zu vielen Themen viele Threads gibt, die aber oft nach wenigen Beiträgen enden und sich manchmal auch widersprechen
Für Flüssigmycel Tipps wär ich euch sehr dankbar, gerne auch Links.
Die kleinen Autoklavesäcke finde ich gar nicht so schlecht. Du musst nicht so viel Korn wegwerfen wenns nicht hinhaut. Und die Agarstücke haben nicht so viel Korn zu besiedeln. Je länger es dauert umso mehr zeit haben Bakterien sich zu vermehren.
Das hab ich mir auch gedacht, für Brut sind die bestimmt gut. Da die auch sehr stabil scheinen wäre größer aber schön, dann könnte ich die auch mit Substrat füllen und statt Schlauchfolie verwenden. Hab 100 Stck gekauft.
Man tut keine zwei Stücke Pilz auf eine Platte. Ist zwar sowieso der gleiche Pilz, aber trotzdem nimmt man eigentlich nur ein möglichst kleines Stück Pilz und legt das in die Mitte der Schale.
Wollte ausprobieren, was besser wächt; Hut- oder Stieltrama. Hab leider nicht markiert, was was ist...
Aber du arbeitest doch mit Hepa oder? Wenn dem so ist, erleichtert das die Sache ungemein.
Jupp. Hab heute nochmal 2 Petris offen für eine halbe Stunde in den Luftrom gestellt. Vertraue meiner eigenen Konstruktion noch nicht so recht...

Ach nochwas: Würd gerne ein Fachbuch kaufen, wenn ich darf :wink:
Paul Stamets scheint DER Pilzgott schlechthin zu sein. Was würdet ihr empfehlen? Oder kann uns evtl. sogar wer was verkaufen?

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Montag, 12. April 2021 16:42

Zitronenfalltür hat geschrieben: Montag, 12. April 2021 13:47 Normalerweise wird der Roggen wohl erst eingeweicht, damit Dauersporen auskeimen können. Das hab nicht gemacht. Hab das Problem, dass ich meist nur kurz im Keller bin und jeder weitere Arbeitsschritt einen Tag extra kostet.
Anschließend 2 Stunden gekocht.

Was haltet ihr davon und wie macht ihr das?
Kochst Du die Körner nur (also bei 100°)?
Nach einem Tip hier aus dem Forum lass ich Körner (Weizen) nur noch einweichen (12-24h) und autoklaviere dann 2h. Klappt ganz gut.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von mariapilz » Montag, 12. April 2021 17:23

hey Zitronenfalltür (wolltest du dich bei der Anmeldung eigentlich Zitronenfalter nennen... Und die Rechschreibkorrektur ?? Hat nachgeholfen? 😆 Spaß. egal)

... Du machst das wie Reis kochen (im DKT nehme ich doch stark an)... Das geht auch! Wenn du die Wasserzugabe heraussen hast ist das ganz praktisch. Insgesamt lieber zu trocken als zu feucht. Genau richtig ist natürlich am schönsten.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 12. April 2021 18:02

Zitronenfalltür hat geschrieben: Montag, 12. April 2021 13:47 Normalerweise wird der Roggen wohl erst eingeweicht, damit Dauersporen auskeimen können.
Nö, die Dauersporen sind wurscht, wenn man ohnehin autoklaviert. Der Grund ist ein anderer: wenn man die Körner einweichen lässt, dann platzen sie nicht beim Autoklavieren und pappen dann nicht ganz so arg aneinander. Ich glaube, Lauscher hat das seinerzeit herausgefunden.
Zitronenfalltür hat geschrieben: Montag, 12. April 2021 13:47Anschließend 2 Stunden gekocht.
Okay. Du hast nur gekocht? Das reicht nicht. Wenn du keinen Autoklaven oder DDT hast (hast du aber ja laut Bildern), dann musst du eben fraktioniert sterilisieren. Das bedeutet: morgen noch mal kochen und übermorgen wieder. Zwischendurch Zimmertemperatur bis 37°C, damit die Sporen auskeimen können.
Meine "Brutbox" hat jetzt eine Heizung. 2 Heizfolien mit einfacher Steuerung unter Plexiglas Boden geklebt.
Plexiglas ist nun nicht der beste Wärmeleiter. Eher ziemlich besch...eiden.

Die Platten direkt zu beheizen ist eher schlecht. Zum einen, weil die Heizung an und aus geht und irgendwann dazwischen mal die richtige Temperatur erwischt, ansonsten aber drüber oder drunter liegt. Wie steuerst du die Temperatur denn? Offenbar nicht, indem du misst und regelst. Naja, longt story short: Keinesfalls die Platten direkt auf die Heizung stellen! Mag mal gut gehen, ist aber halt nicht richtig. Immerhin wird die Hitze durch das Plexiglas etwas verteilt. Aber: du heizt von unten, oben ist kälter, also schlägt sich da Kondesat nieder.
Das 1€ China Schätzplastik sagt rund 22 Grad.
Was ist Schätzplastik?
Die Platten stehen direkt darauf und schwitzen vor sich hin. Versuch morgen ein Backofen Gitter dazwischen, vielleicht hilft das gegen Kondenswasser?
Nein, gegen Kondenswasser hilft eine gleichbleibende Temperatur im gesamten Inkubationsraum!
Hab ich. Aber noch keine Ahnung, wie ich das am besten anstelle. Ich hab zwar schon viel im Forum nach allem möglichen Info's gesucht, finde das aber schwierig, da es zu vielen Themen viele Threads gibt, die aber oft nach wenigen Beiträgen enden und sich manchmal auch widersprechen
Für Flüssigmycel Tipps wär ich euch sehr dankbar, gerne auch Links.
Links habe ich keine dazu, ist auch nicht nötig. Es gibt Leute, die nehmen einfach Honigwasser und arbeiten damit erfolgreich. Du kannst aber auch KDA oder MEA nehmen und das A weg lassen. Ich habe das auf einem Magnetrührer gemacht, das ist im Grunde ein Magnet, der sich dreht und damit einen weiteren Magneten (Rührfisch genannt) antreibt, der im Behälter sitzt. Wenn man so etwas nicht hat, muss man die Gläser regelmäßig etwas schwenken, damit Luft dran kommt. Und dann empfiehlt sich auch eine große Oberfläche. Also nicht gerade Reagenzgläser nehmen dafür. Sonst ruf mal an, wenn du mehr Fragen hast. Jedenfalls wächst das Myzel in Flüssigmedium wie auch auf Platte. Allerdings sieht man Kontaminationen vielleicht nicht so gut. Problematisch wird es erst beim Aufziehen. Das Myzel will meist nicht so recht durch die Kanüle, egal wie dick sie ist. Es klumpt halt etwas zusammen. Manche Leute tun Glasscherben oder ähnliches mit ins Glas, damit das Myzel durch Schwenken zumindest etwas zerkleinert wird. Stabmixer hat den Nachteil, dass du das Glas öffnen müsstest und so Kontis rein kommen könnten. Schön wäre ein Rührfisch mit Klinge, der das Myzel beim Rühren gleich verhackstückt. Könnte man eventuell aus einem alten Mixer die Klinge nehmen. Hab ich noch nicht ausprobiert.

Magnetrührer ... habe da einige von und werde da sicherlich den ein oder anderen später verkaufen, neben allen möglichem anderen Krempel, der sich so angesammelt hat. Habe u. a. eine manuelle Zentrifuge mit Handkurbel für 4x15ml-Röhrchen :)
Ach nochwas: Würd gerne ein Fachbuch kaufen, wenn ich darf :wink:
Paul Stamets scheint DER Pilzgott schlechthin zu sein. Was würdet ihr empfehlen? Oder kann uns evtl. sogar wer was verkaufen?
Nun, was interessiert dich denn genau und wie tief soll das Wissen sein? ich habe mir neulich den Löffler ("Mykologie") geholt, aber das ist eher ein allgemeines Lehrbuch für die Mykologie. Für die reine Pilzkultur muss man nicht so wirklich viel wissen. Klar, Wissen erleichtert die Sache ungemein, weil man weiß, was man tut und nicht so schnell verunsichert wird. Ansonsten ist an Pilzkultur nichts Schweres dran.

Andere Bücher ... also ich habe in den Literaturempfehlung hier neulich zwei Bücher genannt, die ICH mir holen werde. Das eine ist nur in Englisch erhältlich (Wissenschaftssprache). Das andere ist eher Unterhaltung. Ich habe hier noch eine uralte Fibel über "Pilzzucht in Haus und Garten" (Jolanda Engelbrecht). Da steht sicherlich bei weitem nicht alles drin, aber das Wichtigste in kondensierter Form. Habe ich neulich noch festgestellt, weil mir niemand sagen konnte, wie man am besten mit Baumstümpfen umgeht. Aber empfehlen ... für die Pilzkultur wüsste ich nichts, was wirklich gut ist und nicht ohnehin umsonst (Internetquellen). Die sind hier auch oft verlinkt worden, wirst du also vermutlich kennen,

Grüße

Oliver
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