Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 19. März 2021 15:42

Super, vielen Dank malda, das bringt mich weiter!

Auf den AS Platten war heut was zu sehen, vielleicht war es die letzten Tage einfach zu kalt im Keller.

Grüße, Markus.
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malda
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Freitag, 19. März 2021 16:17

Achso, kleiner Nachtrag, wenn ich die Tüten mit Körnern gefüllt habe und autoklaviere, dann kann es auch mal passieren, dass eine Tüte "zerfließt" (schmelzen) - insbesondere wenn ich nicht so sehr auf die Temperatur/Druck achte (also eher Richtung 140 Grad) ... Aber das würde vermutlich bei anderen Tüten auch passieren. Vorsichtshalber stabilisiere ich jetzt mit Zeitungspapier, hab das Gefühl, das hilft und sie halten auch mal höhere Temperaturen aus.
VG
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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Dienstag, 30. März 2021 14:10

Danke, sorry für die späte Antwort.

Einiges an Material ist bestellt. Hab mich für kleine 60mm Petries entschieden, so bekomm ich mehr in den Pott.
Vorerst noch auf Glasdeckeln ein erster Erfolg:
IMG_20210330_132442.jpg
Leider kein gutes Bild, es lässt sich aber erahnen. AS auf Dextrose Stärke Agar. Links aus der Hut- und rechts aus der Stiltrama. Was ist besser?

Beim KS tut sich (wieder) nix, hab am 25.03 neue Platten angesetzt. Liegt vielleicht an der "Grundlage" ? Hab gelesen, dass der KS lieber Malz oder Hundefutter mag. Temperatur versuch ich bei 20 Grad zu halten. Leider stellt irgendein Trottel immer die Heizung aus. Demnächst kommen Heizfolien.
Als Hundefutter hab ich vegetarische Hundekuchen gekauft.

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 30. März 2021 20:47

Es ist egal, von welcher Stelle eines Pilzes das Inokulum stammt, hauptsache steril. Daher bietet sich das Trama an, nachdem man den Pilz aufgebrochen hat.

Kräuterseitling ging bei mir im Kühlschrank erst richtig ab. Also sollte nicht so schlimm sein, wenn es keine 20° ist. Ist das nicht sowieso viel zu warm für den KS?
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malda
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Dienstag, 30. März 2021 21:28

Zum Klonen oder Substrat durchwachsen sind 20° gut, da könnte es auch noch 1-2 ° wärmer sein, aber spätestens wenn du fruchten lassen willst brauchst du es etwas kühler... sollte man früh einplanen.
VG
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Zitronenfalltür
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Donnerstag, 01. April 2021 15:10

Danke für eure Antworten.

Einen separaten Fruchtungsraum hab ich schon eingerichtet. Im Hochsommer wird es dort wahrscheinlich zu warm, dann müssen wir wohl eine Pause einlegen.

Heute ist ein Teil der Bestellung angekommen.
Heizfolien mit Temperaturregelung für die "Brutbox", darin sollen Agarplatten und Brut durchwachsen. Wasserstoffperoxid, Skallpell mit Wechselklingen.
Nach Ostern kommen noch 12 kleine Petrischalen, autoklavierbare Beutel mit Filter und Malzextrakt.
Leider hab ich dunkles Malzextrakt bestellt, empfohlen wird helles. Macht das einen großesn Unterschied?

Der AS auf Dextrose Stärke Agar wuchert ganz gut, sollte nach Ostern fertig sein.
Der KS will auch beim 2ten Versuch nicht, hab ich am 25ten angesetzt, auch auf Dextrose + Stärke. Hab heute Stücke davon auf Hundefutter Agar + Dextrose und Stärke übertragen, hab verschlafen und keinen frischen Pilz gekauft.
Eine der KS Platten war kontaminiert, hab ich entsorgt. Alle anderen sehen gut aus, die DIY Flwbox funktioniert :D

Habt ihr noch Ideen, warum der KS nicht will? Bin ratlos :x

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 02. April 2021 01:47

Hallo,

ich habe auch seit Ewigkeiten dunklen Malzagar und wunderte mich neulich auch über die Angabe mit dem hellen Malzextrakt. Klappte bei mir trotzdem immer, so auch gerade wieder. Und da ist wirklich nur Malzextrakt und Agar drin, nicht mal Hefeextrakt oder Pepton. Allerdings empfiehlt sich letzteres, je nachdem welche Arten man hat und ob die da empfindlich sind. Kann auch sein, dass sie schneller wachsen. Mir ist aber eigentlich immer recht, wenn die nicht so schnell wachsen (auf Petrischalen zumindest).

Cheers,

Oliver
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Freitag, 02. April 2021 05:45

Beim Malzextraktplatten nutze ich eine fertige Mischung, die ich mir mal vor 3-4 Jahren gekauft habe. Die ist eigentlich super für alle gängigen Supermarktpilze. Wie Oliver schreibt ist Hefeextrakt (oder vergleichbares) auch brauchbar. Ich verwende alte Hefetabletten und etwas Glucose als zweites Standard Rezept für Agarplatten. Deine Platten sind vermutlich recht nährstoffarm (ausser Glucose und Stärke) – kennst Du die Zusammensetzung? Hundefutter klingt nach viel Protein und Mineralien – ist bestimmt gut.
VG Dietmar
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 07. April 2021 13:49

Danke füe die Tipps!

Heute ist wieder Material gekommen. Ich Trottel hab leider Backmalz statt Malzextrakt gekauft :roll:
Außerdem 2 Heizfolien für die kleine Brutbox, 12 kleine Petrischalen und 'ne Waage. Fehlen noch die Beutel.

Hab auch Fotos gemacht, die sind aber verschollen, hat wohl der Androide gefressen...

Der KS will auch beim 2ten Versuch nicht wachsen. Was mach ich nur falsch? Hab heute Platten aus Malz, Hundefutter und Dextrose gekocht.
Der AS hat die Platten fast überwachsen, übertrag ich morgen auf die Petrischalen.

Die Zusammensetzung des Futters kenn ich nicht, leider vergessen Foto zu machen.

Als nächstes wird Roggen gekocht. Wie beimpfe ich den am besten mit dem Mycel? Irgendwie kleinmachen, mit Wasser vermischen und einspritzen?
Würd mich über Tipps freuen!

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 07. April 2021 13:57

Zitronenfalltür hat geschrieben: Mittwoch, 07. April 2021 13:49 Der KS will auch beim 2ten Versuch nicht wachsen. Was mach ich nur falsch?
Vielleicht ist der SupermarktKräuterseitling einfach schon alt gewesen. So ein Kräuterseitling hält im kühlfach sehr lange und sieht auch Wochen nach der Ernte noch gut aus. normal wächst der ks genauso gut wie eine Auster. ... die auster verdirbt insgesamt schneller.....
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 07. April 2021 14:13

Ich weiß schon, warum ich keine Supermarktpilze klone! ;)

Vor ein paar Tagen habe ich bestimmt 2 Jahre alten Kräuterseitling (Körnerbrut), der noch im Kühlschrank war, wieder erfolgreich zum Wachsen auf Platte gebracht. Kann auch gut sein, dass er älter war. Okay, nur an einer von 2 Platten wächst was, aber immerhin - nach so langer Zeit.

Und was Nährmedien angeht: viele Pilze sind so anspruchsvoll nicht. Beim MEA meinte ich Hefeextrakt als Zusatz - nicht Hefe als alleinige Grundlage für ein Medium.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 07. April 2021 14:32

Danke für die fixen Antworten.

Hat wer einen fidelen KS für mich?
Und allgemeine Frage: Ist Supermarkt Ware klonen grundsätzlich eine schlechte Idee?

Grüße, Mofi.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 07. April 2021 14:54

Also, ich bin ein Gegner des Klonens von Supermarkt-Pilzen. Ich hatte das mal versucht, hatte aber widerholt viele Hefen auf der Platte. Da habe ich beschlossen, dass mir meine Zeit dafür zu schade ist. Zeit ist schließlich Geld und ich bin gerne auch im Hobbybereich halbwegs effektiv.

Außerdem: Wer klont, beginnt mit dikaryotischem Myzel. Kann man machen, aber macht es Sinn? Wenn man von Sporen ausgeht, dann könnte man Zucht betreiben. Weil das Myzel daraus monokaryotisch ist und erst durch das Zusammentreffen auf ein anderes (kompatibles) Myzelium dikaryotisch wird. Die so entstandenen dikaryotischen Myzelien kann man dann selektieren, also z. B. diejenigen auswählen, die besonders stark wachsen und Rhizomorphen bilden. Viel Arbeit, könnte sich aber insbesondere bei Wildpilzen lohnen, die man nicht kaufen kann.

Ansonsten ist Brut nicht teuer, Reinkulturen auf Platte erst recht nicht. Warum also Pilze aus dem Supermarkt klonen? Da wundert man sich dann über Kontaminationen oder schlechtes Wachstum und weiß dann halt vielleicht nicht, woran es liegt. Also nö, für mich keine Alternative mehr.

LG Oliver
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Mittwoch, 07. April 2021 18:04

Da muss ich Mal ein gutes Wort für den Supermarkt Pilz einlegen. :D
Meine bisherigen Erfahrungen sagen mir Supermarkt Pilze funktionieren 1a für den Hobby Bereich. Das hier ist ein KS Supermarkt Klon - der wächst und fruchtet wie er soll und das auch unter widrigen unsterilen Bedingungen. Sein vielleicht etwas seltsames aussehen ist auf die sicher suboptimale Luftversorgung in der Fruchtungsphase zurückzuführen.
fruchtend.jpg
Wenn man das ganze zum Brötchen Erwerb macht ist das sicher was anderes. Klonen vom Supermarkt Pilz ist bezüglich Kontaminationen (so meine bisherigen z.T. leidvollen Erfahrungen) allemal einfacher als Wildpilze klonen. Natürlich kann man sich das Leben deutlich erleichtern, wenn man fertiges Myzel kauft, aber da hat halt jeder so seinen Anspruch. Mir geht's weniger um schnelles effektives Pilze herstellen (fertige Pilze kaufen ist vermutlich am effektivsten :wink: ) als vielmehr das komplette Prozedere zu verstehen, erlernen und ggf ändern/anpassen. Einen großen Vorteil kann es aber haben wenn du Myzel kaufst-> du solltest dann genau wissen mit welchen Stamm/Strain du "arbeitest". Das Wissen fehlt dir beim Supermarkt Pilz.
Zu deinem Klon-Problem: vielleicht solltest du wirklich einmal 1-2 fertige MEA Platten kaufen und schauen ob es dann funktioniert. Wie genau gehst du vor? Die Auster ist auch beim Klonen etwas schneller als der KS, der KS ist aber eigentlich auch sehr verlässlich zu vervielfältigen.
Unten ein Korea KS Klon aus dem Supermarkt.
korea.jpg
Das Pilzstück hab ich am 17.03. auf die MEA Platte gelegt. Das dauert halt seine Zeit insbesondere, wenn die Temperaturen suboptimal sind.
VG Dietmar
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 07. April 2021 19:03

Zu deinem Klon-Problem: vielleicht solltest du wirklich einmal 1-2 fertige MEA Platten kaufen und schauen ob es dann funktioniert. Wie genau gehst du vor? Die Auster ist auch beim Klonen etwas schneller als der KS, der KS ist aber eigentlich auch sehr verlässlich zu vervielfältigen.
Dazu muss ich sagen, dass ich seit vielen Jahren in der Biologie als BTA arbeite und reichlich Erfahrung habe. Normalerweise breche ich den Pilz auf und entnehme ein Fitzelchen vom Trama. Von verschiedenen Fruchtkörpern und von verschiedenen Stellen. Hin und wieder kommt auch bei mir eine Kontamination vor, aber das hält sich in Grenzen. Hier war auf allen Platten die gleiche Konti. Und natürlich flamme ich Pinzette zwischen jedem Arbeitsschritt ab. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass die Pilze kontaminiert waren. Äußerlich sahen sie eigentlich noch okay aus. Kann natürlich nur bei meinem Supermarkt so gewesen sein, aber ich hatte danach keine Lust mehr.

Wenn es das ganze Prozedere sein soll, dann spricht das doch für Sporen und Zucht. ;) Dann hast du irgendwann deinen eigenen Strain, z. B. von der Auster Pleurotus ostreatus malda :D
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