Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Samstag, 15. Mai 2021 20:51

Nein, nein! Von Langeweile kann nicht die Rede sein...

Weder durch dich noch sonst wie ... :lol:
Hätte anderenfalls längst geantwortet. :wink:

Muss mich nur kurz auf den neusten Stand bringen, was deine Projekte angeht.
Freue mich, dass endlich mal wieder ein "Anfänger" richtig schön berichtet! Hab ich noch nicht so oft erlebt.
Behalte bitte die Begeisterung trotz anfänglicher Rückschläge.
Wenn ich mir anschaue, was du so alles machst und schaffst: Alle Achtung!

Ja, rote Bakterien kenne ich. Sind aber für mich sehr selten. Wundert mich auch etwas, dass der Seitling sich davon so sehr beeindrucken lässt.
Hab ich wegen unzureichender Sterilisation noch nie gehabt. Tippe auf andere Konti Gründe. Stinkt es irgendwie, oder wie ist der Geruch?

Wie hast du denn sterilisiert und zubereitet? Oder hast du das vorher schon geschrieben? Dann muß ich nochmal nachlesen.

Ok, 10°C ist für einen Kühlschrank recht warm. Bei 4°C oder um den Dreh dürfte das nicht passieren, denke ich.
Aber Kühlschrank Kulturen sind bei mir meist in kleinen Röhrchen, kaum belüftet. Weiß nicht, ob es bei Petrischalen anders ist.

LG, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Samstag, 15. Mai 2021 21:47

Also, wenn Schimmel vorhanden ist, liegt es quasi nie an zu kurzem Sterilisieren.
Sobald die Sache einmal richtig gekocht hat, ist der Schimmel platt.
Es muss dafür natürlich auch innen heiß genug geworden sein.

Zu feucht begünstigt Bakterien, wenn nicht alles steril ist. Dein Pilz kann durch zu feucht eigentlich nur Sauerstoffmangel bekommen.
Dann kommt es auf die Substratdichte und Belüftung an, ob "zu feucht" ein Problem ist.
Bei deiner Belüftung mit Wattestopfen und großer Öffnung nach oben kann es sicherlich oben leicht zu trocken werden.
Auch bei diesen Filter-Säcken, die du hast, kann es oben relativ schnell trocken werden.
Wie hast du denn die Brut hergestellt? Körner einweichen lassen? Vorgekocht? Abtrocknen lassen? Wie sterilisiert?
Je nachdem können kleine Beutel mit großen Filtern, die auch noch grobporig sind, schon austrocknen.
Wie lange stehen die Beutel schon herum, bei welcher Temperatur?
Musst nicht jede Frage beantworten, aber es kann viele Gründe geben. Theoretisch kann es auch schon helfen, wenn der Beutel nicht aufrecht steht, sondern liegt, oder der Filter nach unten zeigt. So kann die warme, feuchte Luft nicht so leicht nach oben entweichen.
Wasser hineinspritzen würde ich nicht machen, zumindest kein unsteriles.

Was meinst du mit:
Hab die Substratmischung aus Stroh und Buche beim ersten mal im Schnellkochtopf hochkochen lassen, kurz danach abgetropft. Vielleicht reichte die Zeit nicht, zum "Einweichen"?
:?:

Kochst du dein Substrat mehrmals?
Heute beim 2ten Versuch das Wasser im Eimer gelassen, mal schauen, wie es morgen aussieht.
:?:

Sterilisieren und dann abtropfen bzw. in den Eimer ...?
Vermutlich verstehe ich dich falsch.

Die Gips Sache kann nicht schaden. Aber irgendwie habe ich das Gefühl es hält sich ein Gerücht, was den Gips angeht, überall schon recht lange.
Wofür soll der Gips gut sein?
Sicherlich brauchen alle Pilze etwas Schwefel, den sie aus dem Sulfat bekommen können. Etwas Calzium macht auch Sinn, falls im Substrat nicht genug drinsteckt. Bei Körnerbrut benutzen einige Leute Gips, weil vielleicht die Körner dann nicht so zusammenkleben. Ist aber für diesen Zweck auch nicht unbedingt nötig. Wenn es um den pH-Wert geht, bringt der Gips quasi nichts, aus chemischer Sicht, wenn mich nicht alles täuscht, auch wenn man es teilweise sogar in Fachliteratur lesen kann. Für den pH-Wert macht Kalk Sinn, falls der Pilz gerne Säure ausscheidet oder das Substrat vorher schon sauer ist.
Außerdem hab ich die Kunststoffröhrchen mit dem Aquariumfliess in kochendes Wasser geworfen. Dem Fliess gefällt das nicht, schrumpft etwas zusammen.
Gegen Schimmel reicht das kochende Wasser, falls es nicht danach beim Anbringen der Röhrchen zu Kontaminationen kommt.
H2O2 hilft gut gegen Bakterien, auch gegen Schimmelsporen, wenn nicht zu viele auf einem Haufen sind.
Aber bei 3% igem dürfte das bei längerer Einwirkzeit kein Problem sein.
Allerdings kann sonstiger Staub etc. auch z.B. Katalase enthalten, die das Peroxid abbaut.
Wenn ich das mit Röhrchen und selbstgebautem Filter gemacht habe, dann mit Hitzestabilem Material und gleich mit dem Beutel zusammen sterilisiert.
Wie lange hast du sie in H2O2 gebadet?

Wenn ich mir meine Antwort anschaue, scheint es tatsächlich als hätte ich Langeweile. :lol: :wink:

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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Sonntag, 16. Mai 2021 04:40

Vielen Dank, antworte aber erst Montag Nachmittag. Hoffe, ich kann bald schlafen...
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Sonntag, 16. Mai 2021 09:13

Trotz deiner Annahme, dass die Körner zu trocken sind, vermute ich das Gegenteil: Staunässe. Das ist bei mir immer der Grund gewesen, dass das Wachstum nicht richtig einsetzte.

Oben ist der Filter, da geht natürlich etwas Feuchtigkeit verloren. Ich würde keinesfalls Wasser nachspritzen! Eher würde ich die Bags schütteln und die Körner und die Feuchtigkeit etwas verteilen. Normalerweise schüttele ich aber nie, sondern lasse den Pilz einfach wachsen. Und wenn er nicht wächst, ist etwas schief gelaufen und das rettet man dann auch nicht mehr.

Bei Kontaminationen, egal welche Farbe, schmeiße ich konsequent weg!
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Montag, 17. Mai 2021 12:55

Hey Oliver,

mit dem Durchmischen hast du natürlich Recht!
Vielleicht stimmt sogar beides ...
Zu trocken und zu feucht ... :lol:

Schaut euch mal diese Fotos an:

Zu trocken:

Ja! Das Korn in der Mitte reißt sogar sein Maul auf und schreit. :lol:

IMG_20210516_121249.jpg


Oder zu feucht? Bzw. beides! :lol:

IMG_20210516_121323.jpg


Wir werden Detailfotos brauchen, um das zu beurteilen ... :mrgreen:

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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Montag, 17. Mai 2021 15:29

Vielen Dank für eure Antworten und die netten Worte!
Ja, rote Bakterien kenne ich. Sind aber für mich sehr selten. Wundert mich auch etwas, dass der Seitling sich davon so sehr beeindrucken lässt.
Hab ich wegen unzureichender Sterilisation noch nie gehabt. Tippe auf andere Konti Gründe. Stinkt es irgendwie, oder wie ist der Geruch?

Wie hast du denn sterilisiert und zubereitet? Oder hast du das vorher schon geschrieben? Dann muß ich nochmal nachlesen.

Ok, 10°C ist für einen Kühlschrank recht warm. Bei 4°C oder um den Dreh dürfte das nicht passieren, denke ich.
Aber Kühlschrank Kulturen sind bei mir meist in kleinen Röhrchen, kaum belüftet. Weiß nicht, ob es bei Petrischalen anders ist.
Hab noch nicht gerochen, wird aber entsorgt. Bisher hab ich in einem kleinen Schnellkochpott 2-3 Säcke ab Druckaufbau ca 90min. sterililisiert. Hab jetzt aber einen größeren Pott, so 8 - 10L, da passt natürlich mehr rein. Werd die Zeit wohl etwas anpassen müssen.
Kühlschrank kann ich noch etwas runter drehen.
Bei deiner Belüftung mit Wattestopfen und großer Öffnung nach oben kann es sicherlich oben leicht zu trocken werden.
Auch bei diesen Filter-Säcken, die du hast, kann es oben relativ schnell trocken werden.
Ja,das befürchte ich auch. Diese Filter patches sind recht groß. Die Plasteröhrchen auch. Hab noch Kabelkanäle, die werd ich als nächstes verwenden.
Gegen Schimmel reicht das kochende Wasser, falls es nicht danach beim Anbringen der Röhrchen zu Kontaminationen kommt.
H2O2 hilft gut gegen Bakterien, auch gegen Schimmelsporen, wenn nicht zu viele auf einem Haufen sind.
Aber bei 3% igem dürfte das bei längerer Einwirkzeit kein Problem sein.
Allerdings kann sonstiger Staub etc. auch z.B. Katalase enthalten, die das Peroxid abbaut.
Wenn ich das mit Röhrchen und selbstgebautem Filter gemacht habe, dann mit Hitzestabilem Material und gleich mit dem Beutel zusammen sterilisiert.
Wie lange hast du sie in H2O2 gebadet?
etwa 20 min, immer mal wieder geschüttelt.
Wie hast du denn die Brut hergestellt?
1-2 Tage eingeweicht, abtropfen lassen, in Beutel, sterilisiert, nächsten Tag oder auch Tage später beimpft.
Dann kommt es auf die Substratdichte und Belüftung an, ob "zu feucht" ein Problem ist.
Die problematischen Beutel hab ziemlich voll gemacht, evtl. Sauerstoffmangel unten?

IMG_20210517_131617.jpg
IMG_20210517_131605.jpg
Wasser hineinspritzen würde ich nicht machen, zumindest kein unsteriles.
Hab ich bisher nur bei Shiitake Holzdübeln gemach. Die waren eindeutig zu trocken. Sieht bis jetzt gut aus.
Wasser sterilisieren is ja kein Problem. Gibt doch auch diese Gummistöpsel, durch die man mit Spritzen sticht. Vielleicht in einen Deckel einbauen?
Wie nennen sich die?

IMG_20210517_140327.jpg
Bei Kontaminationen, egal welche Farbe, schmeiße ich konsequent weg!
Werd ich mir auch angewöhnen. Hab inzwischen 'ne ganze Menge Beutel produziert, 2 waren komplett verschimmelt, null Wachstum, dann der mit der roten Soße und ein verschimmelter Sack, da stand der sterilisierte Roggen etwa 2 Wochen 'rum und wurde mehrfach geöffnet. Also kein Wunder!
Lese, dass auch die Profis immer wieder Ausschuss haben, kommt halt vor. Find meine Erfolgsquote bisher garnicht sooo schlecht :wink:
Übe ja immer noch...
mit dem Durchmischen hast du natürlich Recht!
Vielleicht stimmt sogar beides ...
Zu trocken und zu feucht ... :lol:
Schaut euch mal diese Fotos an:
Bei dem unterem Foto ist leicht zu erkennen, dass da Wasser drin steht. War bei mir aber noch nie der Fall.

Bin morgen nicht im Keller, mache gerne Mi. weitere Fotos.

Outdoor gibt es keine guten Nachrichten. Die Strohballen mit den Austernen scheinen weiter abzusterben. Daneben hat sich ein Becherling breit gemacht. So war das nicht geplant:

IMG_20210517_124057.jpg

So weit erstmal. Hoffe, ich schreibe nicht alzu konfus :roll:

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 18. Mai 2021 07:28

Staunässe liegt nicht erst dann vor, wenn da Wasser aus einem angepiekstem Beutel läuft, sondern auch schon, wenn das Substrat einfach zu nass ist und - meist unten - dann einen schlecht belüfteten Klumpatsch bildet. Nimm etwas weniger Wasser. Ein paar ml können schon viel ausmachen. Du kannst auch Perlite, Vermiculite oder Seramis zur Belüftung beigeben, aber ich würde einfach nur Wasser reduzieren. Das Substrat sollte halbwegs locker sein, nicht zu verklumpt. Pilze brauchen Sauerstoff.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Dienstag, 18. Mai 2021 16:17

Musst nicht dran riechen.

Ging mir nur darum, dass man teilweise am Geruch erkennen kann, um welche Bakterien es sich handeln könnte. Kenne die nicht beim Namen und es kommt auch auf das Substrat an. Du kannst so zwar keine „Artbestimmung“ der Bakterien machen, aber vielleicht auf mögliche Stoffwechselprodukte schließen.
Sie könnten z.B. sauer, eher süßlich fruchtig, Ammoniak oder Amin artig, oder „schwefelig“ riechen.
Das bringt dir sicherlich nichts, hätte mich nur interessiert, was „die Roten“ so können.
Und kann dem nur beipflichten: Schmeiß den Mist immer so bald wie möglich weg.
Das kann man sich nicht früh genug angewöhnen. Insbesondere auch bei Schimmel immer erst draußen öffnen. Sonst sammelst du mit der Zeit einen ganzen Zoo an Sporen in deinen Räumen.

Was das Sterilisieren angeht, empfehle ich eher das Vorkochen als nur einzuweichen und dann direkt zu sterilisieren. Solltest dann aber vorsichtig sein, dass du keine Matsche herstellst, wovor dich Oliver bereits gewarnt hat.
Nur durch das Vorquellen der Körner, erreichst du nicht die normalerweise empfohlene Feuchtigkeit. Allerdings ist gerade am Anfang besser zu trocken als zu feucht, auch wenn sie dann vielleicht etwas langsamer oder scheinbar schwächer durchwachsen.

Nach einiger Zeit bildet der Pilz ausreichend Wasser und gleicht die Trockenheit am Ende aus. Das macht vor allem auch dann Sinn, wenn du die Brut nicht direkt verbrauchen möchtest, sobald sie durchgewachsen ist, sondern eventuell noch etwas lagern möchtest. Sonst saftet die Brut am Ende vor sich hin.

Das Vorkochen hat dagegen den Vorteil, dass schon mal einige Bakterien abgetötet werden und hitzestabile Sporen zum Auskeimen angeregt werden, die du dann leichter beim richtigen Sterilisieren erwischst. Dann brauchst du nicht ewig lange sterilisieren. Aber nicht länger als ca. 24h nach dem Kochen warten mit dem Sterilisieren.

Wie viel passt in die Beutel? Denke eigentlich die Zeit hätte reichen sollen.
Aber ... je mehr Körner in den Beuteln sind, umso weniger feucht sollten die Körner sein, damit du nicht am Ende Matsche hast.

Mit der Substratdichte meine ich nicht wie voll die Beutel sind, sondern wie viel Hohlräume zwischen den Partikeln sind. Das ist aber eher für Substratmischungen wichtig und ändert sich bei Körnern ja nicht, solange du sie nicht zermatschst, oder verschieden große Körner nimmst. Wenn die Beutel zu voll sind, wird das mit dem Mischen eher nichts, oder ist zumindest sehr umständlich.

Das Foto von mir ist übertrieben. So wird es bei dir nicht aussehen. Das sind einfach sterilisierte, ewig aufbewahrte Körner, die dann ausgetrocknet sind und auf die später etwas Wasser gespritzt wurde. Sie stehen aber so wiederum sehr lange herum. Du siehst, dass sich die Körner hier nicht einfach wieder brav von unten nach oben vollsaugen, wenn du sie nicht ordentlich mischst.
Wollte damit nur Olivers Aussage bestätigen, dass du eventuell mischen solltest, wenn es unten feucht und oben trocken ist.

Auf diese Distanz sehen mir deine Körner zwar nicht zu feucht aus, aber dass sich draußen in diesen Beuteln unten schnell Gülle bilden kann, wenn sie oben offen sind und es hineinregnet, sehe ich genauso wie Oliver.
Trotzdem schauen oben vertrocknete Halme heraus, die die Auster so auch nicht gebrauchen kann.
Warum denkst du denn, dass die Körner zu trocken sind?
Geht das Wachstum dir nicht schnell genug?

Die Gummistöpsel heißen Gummistöpsel, Injektionsstopfen, „Impfport“, wenn du sie von jemandem kaufen möchtest, der Gläser für die Pilzzucht anbietet. Den wirst du aber vermutlich nicht finden, weil die Dinger keiner gekauft hat, sondern sich alle nur die Idee abgeschaut haben und dann lieber selbst gebaut haben, um vielleicht 50 Cent pro Glas zu sparen. Eventuell heißen die Stöpsel auch Septum. Kann man aber auch drauf verzichten, wenn man einen HEPA-Filter hat.

So weit erstmal ...
LG, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 19. Mai 2021 14:28

Danke für die ausführliche Antwort.
Ging mir nur darum, dass man teilweise am Geruch erkennen kann, um welche Bakterien es sich handeln könnte
Hab die Nase 'reingesteckt. Riecht unauffällig, nach Pilz.
Was das Sterilisieren angeht, empfehle ich eher das Vorkochen als nur einzuweichen und dann direkt zu sterilisieren.
Schwierig, hab eh immer zu wenig Zeit zum Kochen. Machen andere aber auch ohne vorkochen, wie ich hier gelesen hab.
Hier noch ein Detailbild. Zu feucht, zu trocken, oder normales Wachstum? Kann das noch nicht so richtig einschätzen.

IMG_20210519_112347.jpg
Nach einiger Zeit bildet der Pilz ausreichend Wasser und gleicht die Trockenheit am Ende aus.
Ah, moment mal: Der Pilz synthetisiert Wasser? Hab ich noch nie gehört, Das is ja cool! Schaft sich also selber optimale Bedingungen.
Bildungslücke. Erwischt :oops:
Wie viel passt in die Beutel? Denke eigentlich die Zeit hätte reichen sollen.
Aber ... je mehr Körner in den Beuteln sind, umso weniger feucht sollten die Körner sein, damit du nicht am Ende Matsche hast.
Vielleicht so etwa 1,5l wenn ich nicht voll mache. Warum weniger Wasser, wenn mehr Körner? Wegen dem Verhältnis von Volumen zu Oberfläche? Und der Verdunstung durch den Filter?
Auf diese Distanz sehen mir deine Körner zwar nicht zu feucht aus, aber dass sich draußen in diesen Beuteln unten schnell Gülle bilden kann, wenn sie oben offen sind und es hineinregnet, sehe ich genauso wie Oliver.
Trotzdem schauen oben vertrocknete Halme heraus, die die Auster so auch nicht gebrauchen kann.
Da vermischt du meine Beutel mit den eingewickelten Strohballen. War wohl doch etwas konfus :roll:

Aber stimmt. Die Ballen sind innen pitschnass und außen zu trocken. Aber wie soll ich das ändern? Abdecken und jeden Tag einsprühen?
Warum denkst du denn, dass die Körner zu trocken sind?
Geht das Wachstum dir nicht schnell genug?
Die Beutel wachsen in den oberen 2/3 schnell durch, dann viel langsamer. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Körner mit der "Mutterbrut" nicht gut vermischt waren. Siehe Bild oben.
Den wirst du aber vermutlich nicht finden, weil die Dinger keiner gekauft hat, sondern sich alle nur die Idee abgeschaut haben und dann lieber selbst gebaut haben, um vielleicht 50 Cent pro Glas zu sparen.
Versteh ich nicht. Würd die Dinger gerne kaufen und in Deckel einbauen.
Kann man aber auch drauf verzichten, wenn man einen HEPA-Filter hat
Dachte nur, wäre etwas komfortabler. So geht's natürlich auch.

Mal 'ne ganz praktische Frage: Wenn ich Körnerbrut vermehren möchte (brauch ne ganze Menge!) Hab ich das Problem, die "Mutterbrut" kontaminationsfrei in die sterilisierten Körnerbeutel zu überführen, da die Außenseite des durchwachsenen Beutels nicht steril ist. Flowbox ist nicht besonders hoch.
Wie macht ihr das?

Eigentlich wollt ich noch ein Bild von meiner inzwischen überfüllten Wärmestube machen, hab ich vergessen. Sieht aber alles gut aus, nix buntes 8)

Grüße
Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 19. Mai 2021 19:21

Hab die Nase 'reingesteckt. Riecht unauffällig, nach Pilz.
Vielleicht hat den Bakterien deine Brut noch nicht gut genug geschmeckt und sie "wollten" deshalb unauffällig bleiben. :wink:
Schwierig, hab eh immer zu wenig Zeit zum Kochen. Machen andere aber auch ohne vorkochen, wie ich hier gelesen hab.
Klar, jeder, wie es ihm passt. Dann erhöhe einfach die Sterilisationszeit.
Womöglich könnte es auch schon helfen das Wasser zum Einweichen ein paar mal zu wechseln bzw. die Körner durchzuwaschen.
Hier noch ein Detailbild. Zu feucht, zu trocken, oder normales Wachstum? Kann das noch nicht so richtig einschätzen.
Würde sagen das sieht gut aus.
Ah, moment mal: Der Pilz synthetisiert Wasser? Hab ich noch nie gehört, Das is ja cool! Schaft sich also selber optimale Bedingungen.
Bildungslücke. Erwischt
Genau 😉
Die Pilze sind wahre Alleskönner! Aber das kannst du auch!
Beim Abbau bzw. „Verbrennen“ von Kohlenhydraten etc. entsteht Wasser.
Selbst wenn du z.B. Benzin etc. verbrennst, entsteht Wasser, weil das Benzin nicht nur aus Kohlenstoff besteht, sondern auch Wasserstoff enthält. Der Kohlenstoff kann mit dem Sauerstoff zu CO2 werden, der Wasserstoff mit dem Sauerstoff wird zu Wasser.
Ich glaube ich muss mal mit deinem alten Bio- oder Chemie-Lehrer schimpfen. 😉
Schick mir einfach die Kontaktdaten ... :lol:
Das is ja cool! Schaft sich also selber optimale Bedingungen.
Ob die Bedingungen dadurch optimal werden, hängt davon ab wie feucht es vorher war. Er kann auch in der eigenen Suppe ersaufen. :lol:
Warum weniger Wasser, wenn mehr Körner? Wegen dem Verhältnis von Volumen zu Oberfläche? Und der Verdunstung durch den Filter?
Könnte sein ...
Auch, dass die Brut s.o. umso mehr Wasser „produziert“ je mehr im Beutel steckt, wird vielleicht eine Rolle spielen.
Habe das so in einem „Pilzanbau-Profi“-Buch gelesen und einfach mal so weitergegeben. 😉
Da vermischt du meine Beutel mit den eingewickelten Strohballen. War wohl doch etwas konfus
Ohhh ... sorry, wollte das nicht vermischen, aber zu konfus war es auch nicht. Hab das schon irgendwie verstanden was du meinst.
Aber stimmt. Die Ballen sind innen pitschnass und außen zu trocken. Aber wie soll ich das ändern? Abdecken und jeden Tag einsprühen?
Oben Abdecken macht Sinn, vor allem, wenn sie ungeschützt sind (Sonne drauf scheint und sie nicht „windgeschützt“ stehen, also schneller austrocknen). Jeden Tag Einsprühen wird dann nicht nötig sein. Nach unten hin sollte das Wasser abfließen können und nicht direkt im Schlamm/Lehm etc. stehen)
Versteh ich nicht. Würd die Dinger gerne kaufen und in Deckel einbauen
Sorry, das war etwas unverständlich ...
Das hat sich auf den Begriff „Impfport“ bezogen, der öfter bei Pilzzüchtern benutzt wird.
Diese Deckel wurden mal inklusive Stopfen und Glas angeboten, hat sich dann aber anscheinend nicht gelohnt. Such mal nach den anderen Begriffen, dann wirst du schon finden, was du brauchst.
Mal 'ne ganz praktische Frage: Wenn ich Körnerbrut vermehren möchte (brauch ne ganze Menge!) Hab ich das Problem, die "Mutterbrut" kontaminationsfrei in die sterilisierten Körnerbeutel zu überführen, da die Außenseite des durchwachsenen Beutels nicht steril ist. Flowbox ist nicht besonders hoch.
Wie macht ihr das?
Ja, bei großen Beuteln kenne ich das Problem. Lege dann den Substratbeutel auf die Seite und schütte die Brut von der Seite hinein. Das ist nicht bequem, es kann auch mal etwas danebenfallen und den Beutel muss man irgendwie „offenhalten“, ohne ihn innen anzufassen. Womöglich ist das bei größeren Beutel einfacher als bei deinen langen, schmalen Beuteln.

Grüße, Fabian
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von malda » Donnerstag, 20. Mai 2021 22:11

Mycomane hat geschrieben: Mittwoch, 19. Mai 2021 19:21
Ah, moment mal: Der Pilz synthetisiert Wasser? Hab ich noch nie gehört, Das is ja cool! Schaft sich also selber optimale Bedingungen.
Bildungslücke. Erwischt
Genau 😉
Die Pilze sind wahre Alleskönner! Aber das kannst du auch!
Beim Abbau bzw. „Verbrennen“ von Kohlenhydraten etc. entsteht Wasser.
Selbst wenn du z.B. Benzin etc. verbrennst, entsteht Wasser, weil das Benzin nicht nur aus Kohlenstoff besteht, sondern auch Wasserstoff enthält. Der Kohlenstoff kann mit dem Sauerstoff zu CO2 werden, der Wasserstoff mit dem Sauerstoff wird zu Wasser.
Ich glaube ich muss mal mit deinem alten Bio- oder Chemie-Lehrer schimpfen. 😉
Schick mir einfach die Kontaktdaten ... :lol:
Das is ja cool! Schaft sich also selber optimale Bedingungen.
Ob die Bedingungen dadurch optimal werden, hängt davon ab wie feucht es vorher war. Er kann auch in der eigenen Suppe ersaufen. :lol:
Wenn man Buchenholz mit Stockschwämmchen beimpft und das ganze in Plastiktüten gibt, dann bilden sich richtige Wassertümpel in der Tüte - Wahnsinn was da an Wasser gebildet wird! Das ist dann möglicherweise aber nicht nur aus der Atmung sondern auch von anderen Prozessen. Laccasen beim Lignin Abbau scheinen ja auch Wasser zu erzeugen...
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Freitag, 21. Mai 2021 06:05

Sicher! :)

Irgendwo muss ja das Ganze Wasser hin, wie auch immer es freigesetzt wird.
Du hast absolut Recht, auch meiner Erfahrung nach sind besonders Stockschwämmchen davon betroffen, in der eigenen Suppe zu schwimmen.
Und am Ende dann in meiner Schwammerl Suppe! :mrgreen:
Einfach aus dem Grunde, dass hier chronischer Eierschwammerl Mangel herrscht. :cry:

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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 21. Mai 2021 12:29

Vielen Dank!

Weiter geht's:

Um gleich beim Thema zu bleiben: Die ersten Substratsäcke mit KS sind inzwischen durchwachsen. Buchenholzspäne und Stroh + Gips:

IMG_20210520_111041.jpg

Tatsächlich steht unten etwas Wasser in den Beuteln. Hab ich vergessen abzulassen...
Sieht das sonst gut aus?
Und: Sind die schon bald bereit zur Fruchtung? Ich bin es noch nicht; Raum noch nicht abgetrennt, keine Technik, hänge etwas hinterher :roll:

Hier noch ein halbdurchwachsener Sack; diesmal Lungenseitling:

IMG_20210521_092404.jpg
IMG_20210521_092324.jpg

Hab das Substrat gründlich mit der Brut vermischt. Wächst trotzdem unregelmäßig. Ist das normal? Zu feucht?
Was denkt ihr? In jedem Beutel 100g Gips.

Gestern kleine Katrastrophe. Entweder zu wenig Wasser im Pott, oder das Ventil bläst zu früh ab.
Schöne Sauerei!

IMG_20210520_103345.jpg

Ansonsten wächst und gedeiht es. Wärmestube sieht so aus, musste schon einiges auslagern, wegen Überfüllung :lol:
Bisher kein weiterer Gammel!

IMG_20210520_101431.jpg

Schreib morgen noch mehr, gleich ist erstmal Bastelstunde. Morgen zweite Impfung (Bei mir, nicht den Pilzen :P )

Grüße, Markus.
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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Mycomane » Freitag, 21. Mai 2021 13:03

Lieber Markus.

Ich würde die Menge an Gips sicherheitshalber auf 200g pro Beutel steigern. :wink: :lol:
Dann saugt er das Ganze Wasser auf!
Nur so zum Spaß ...
Weiteres später. :wink:

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Re: Pilzgartenprojekt und Anbau im Keller

Beitrag von Zitronenfalltür » Freitag, 21. Mai 2021 14:13

Hhmm... Bringt mich nicht wirklich weiter. Sind 100g Gips auf 4L (feuchtes) Substrat zuviel? sind 2,5%...
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