Hey Markus,
Was du schreibst klingt absolut plausibel.
Danke für die Blumen, aber:
Muss gestehen, dass ich selber nicht auf die Idee gekommen bin.
Wenn du als Pilzzucht - "Anfänger" jetzt so spontan auf die Idee gekommen wärst und dir der Sache so sicher wärst wie ich,
wäre ich schon sehr verwundert und vielleicht sogar etwas beleidigt (auch wenn du hier beachtlich schnell eine schöne kleine Zucht aus dem Boden gestampft hast und einiges drauf zu haben scheinst).
Bei deinem Foto ist es sehr offensichtlich, dass der Übeltäter wahrscheinlich nachträglich von außen kam.
Aber das sieht nicht immer so schön eindeutig aus wie bei dir.
Wenn man "weiß", dass durch einen Filter von 0,2 µm selbst Bakterien nicht hindurchpassen (mal abgesehen von Mycoplasmen) und man annimmt, dass "normal" kleine Bakterien in der Regel kleiner sein müssten als der Durchmesser einer Hyphe (der meisten?) Pilze, dann verwundert es mich schon, wie die Schimmel das schaffen können.
Habe zwar unter dem Mikroskop schon verdammt dünne Hyphen gesehen, aber die sind auch nicht immer überall gleich dick und ich hatte bis jetzt nie die Möglichkeit die Größe selbst zu messen.
Aber, wenn der Schimmel sich irgendwie durch den Filter zwängt, muss er es zumindest schaffen, einen Zellkern hineinzubekommen, um auf der anderen Seite zu fruchten.
Ich weiß nicht genau wie klein der durchschnittliche Zellkern eines Pilzes ist, aber ich habe unter dem Mikroskop schon deutlich kleinere Dinger herumflitzen sehen. Aber vielleicht sind auch nicht alle Zellkerne zu jeder Zeit gleich groß.
Wahrscheinlich sogar eher nicht.
Von daher tippe ich eher darauf, dass die Hyphen sich einfach mit Gewalt hindurchbohren und das "weiche" Plastik einer dünnen PTFE Membran dehnen können.
Die Filter, die du dahast (mit PP oder PE Filter) sind für eine Hyphe, die im feuchten Raum außen drauf liegt, ohnehin kein Hindernis (Maschenweite vielleicht zwischen einem und fünf µm und zudem nicht so schön definiert "gleichgroß" wie bei PTFE).
Aber je nach Lagerung der Beutel und Sauberkeit deines Anzuchtraumes spielt das keine Rolle.
Wie dünn sind wohl die Röhren/Poren im Holz durch die ein Pilz hindurchwandert?
Weiß das jemand?
Aber wie gesagt:
auch die 0,2 µm Filter von Unicorn sind nicht absolut sicher vor einem Pilz, der hindurch möchte, wenn er die richtigen Bedingungen vorfindet.
Aber bestimmt viel sicherer als bei deinen China-Beuteln (Das soll jedoch keine Schleichwerbung für Unicorn sein!)
Was ein Pilz mit einem Filter macht, wenn er im Beutel steckt, und unbedingt fruchten möchte kannst du im Folgenden sehen.
Das sind zwar auch gröbere Filter und keine einzelnen dünnen Hyphen, finde es passt trotzdem hierher.
Auch Unicorn Beutel sind nicht unkaputtbar!
Ein Pilz hat Kraft, auch eine einzelne Hyphe!
Eine Bakterie ... eher nicht.
LG, Fabian