gärendes Strohsubstrat, Holz und Getreide
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- Hephaistos
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Hallo zusammen!
Melde mich hiermit wieder aktiv zurück; hatte letztenbeiden Sommer und den Winter dazwischen leider fast überhaupt keine Zeit um mich den Pilzen zu widmen; hatte eine größere Umstellungsphase bei meinen Bienen und so wurden letzten Winter meine Tischlerfähigkeiten gefragt. Nun sind sie aber bestens versorgt, und ich bin wieder voll am einsteigen.
Heute neuen Versuch gestartet: 3 Behälter mit 700mL Hafer, Weizenkleie bzw. Strohpellets befüllt, Wasser dazu, beimft mitr ca. 10mL Sauerkrautsaft, dann Natriumcitrat (die feste "Zitronensäure", die man zum Entkalken nimmt) dazugegeben bis der pH-Wert knapp unter 7 war. Die Gärung kann starten.
Ziel der Versuche sollte sein: 1) Ausbeuteversuche gegenüber unvergorenem Substat und 2. Kleie unsteril (Kontis?)
Impfen werde ich mit Austern; gemischt wird ausschließlich mit Perliten, ohne sonstige Zuschläge.
@Carsten: macht es Sinn, das vergorene Substrat vor dem Beimpfen zu trocknen? Will ich mir eigentlich ebenso ersparen wie das Erhitzen nach der Gärung.
Gruß,
Hary
Melde mich hiermit wieder aktiv zurück; hatte letztenbeiden Sommer und den Winter dazwischen leider fast überhaupt keine Zeit um mich den Pilzen zu widmen; hatte eine größere Umstellungsphase bei meinen Bienen und so wurden letzten Winter meine Tischlerfähigkeiten gefragt. Nun sind sie aber bestens versorgt, und ich bin wieder voll am einsteigen.
Heute neuen Versuch gestartet: 3 Behälter mit 700mL Hafer, Weizenkleie bzw. Strohpellets befüllt, Wasser dazu, beimft mitr ca. 10mL Sauerkrautsaft, dann Natriumcitrat (die feste "Zitronensäure", die man zum Entkalken nimmt) dazugegeben bis der pH-Wert knapp unter 7 war. Die Gärung kann starten.
Ziel der Versuche sollte sein: 1) Ausbeuteversuche gegenüber unvergorenem Substat und 2. Kleie unsteril (Kontis?)
Impfen werde ich mit Austern; gemischt wird ausschließlich mit Perliten, ohne sonstige Zuschläge.
@Carsten: macht es Sinn, das vergorene Substrat vor dem Beimpfen zu trocknen? Will ich mir eigentlich ebenso ersparen wie das Erhitzen nach der Gärung.
Gruß,
Hary
Zuletzt geändert von Hephaistos am Donnerstag, 29. Oktober 2009 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
- Mycelio
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Hallo Hary,
schön, daß du wieder dabei bist!
Kleie und Hafer habe ich bisher noch nicht getestet. Weizenkleie müßte aber ganauso gut wie Weizen funktionieren und da es Sauerteigrezepte mit Hafer gibt, sehe ich das auch positiv. Bei meinen Gärversuchen mit Getreide gibt es gar keine Vorbehandlung und keine Zusätze mehr. Ich sehe nur noch zu, daß das Getreide mit Wasser bedeckt ist und verlasse mich ganz auf die Mikroben, die sowieso auf dem Getreide vorhanden sind.
Vergorenes Stroh presse ich immer fest aus. Da dort der PH nicht so stark absinkt, kann man die Brut untermischen. Bei ausreichender Belüftung wird das Stroh dann meist rasant besiedelt.
Getreide lasse ich bloß abtropfen. Dabei bleibt letzteres aber immer ein wenig zu feucht, manchmal wächst dann Hefe zwischen den Körnern, was aber bei Seitlingen kein Problem darstellt. Durch den sehr niedrigen PH-Wert und entweichendes CO2 geht untergemischte Brut meistens ein. Besser man bedeckt das Getreide dick mit durchwachsenem Substrat oder Brut, sorgt für Sauerstoffnachschub und wartet ab.
Letztens hatte auf Shroomery mal jemand davon berichtet, daß er vergorenes Getreide in der Mikrowelle erhitzt hatte, bis es komplett trocken war. Danach ließ es sich sogar mit Flüssigmycel einer Pilzart beimpfen, die sonst nur sehr schlecht mit saurem Getreide zurechtkommt.
Auf die Ausbeute bin ich gespannt. Hoffe mal, daß sie herkömmlichen Substratbehandlungen gleichkommt. Den Vorteil sehe ich in der Einfachheit und dem geringen Energieverbrauch.
Grüße, Carsten
schön, daß du wieder dabei bist!
Kleie und Hafer habe ich bisher noch nicht getestet. Weizenkleie müßte aber ganauso gut wie Weizen funktionieren und da es Sauerteigrezepte mit Hafer gibt, sehe ich das auch positiv. Bei meinen Gärversuchen mit Getreide gibt es gar keine Vorbehandlung und keine Zusätze mehr. Ich sehe nur noch zu, daß das Getreide mit Wasser bedeckt ist und verlasse mich ganz auf die Mikroben, die sowieso auf dem Getreide vorhanden sind.
Vergorenes Stroh presse ich immer fest aus. Da dort der PH nicht so stark absinkt, kann man die Brut untermischen. Bei ausreichender Belüftung wird das Stroh dann meist rasant besiedelt.
Getreide lasse ich bloß abtropfen. Dabei bleibt letzteres aber immer ein wenig zu feucht, manchmal wächst dann Hefe zwischen den Körnern, was aber bei Seitlingen kein Problem darstellt. Durch den sehr niedrigen PH-Wert und entweichendes CO2 geht untergemischte Brut meistens ein. Besser man bedeckt das Getreide dick mit durchwachsenem Substrat oder Brut, sorgt für Sauerstoffnachschub und wartet ab.
Letztens hatte auf Shroomery mal jemand davon berichtet, daß er vergorenes Getreide in der Mikrowelle erhitzt hatte, bis es komplett trocken war. Danach ließ es sich sogar mit Flüssigmycel einer Pilzart beimpfen, die sonst nur sehr schlecht mit saurem Getreide zurechtkommt.
Auf die Ausbeute bin ich gespannt. Hoffe mal, daß sie herkömmlichen Substratbehandlungen gleichkommt. Den Vorteil sehe ich in der Einfachheit und dem geringen Energieverbrauch.
Grüße, Carsten
- Hephaistos
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- Hephaistos
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update von heute:
Alle 3 Ansätze sind stark am Gären; die Impfung hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.
Beim Hafer schwimmen nur noch wenige Körner an der Oberfläche.
Die Kleie gärt duraus am stärksten. Hier gibt es jedoch ein Problem: Da die Kleie eine sehr kleine Partikelgröße hat und sehr leicht ist, binden sich die Gärgase an ihr. Demzufolge befand sich die gesamte Kleie an der Flüssigkeitsoberfläche und hatte eine teigähnliche Konsistenz. Einmal täglich umrühren scheint mir definitiv zu wenig zu sein. Gelöst habe ich das Problem folgendermaßen: Rührknochen rein und ab damit auf den Magnetrührer. Nun wird kontinuierlich mit langsamer Drehzahl gerührt, um nicht zu viel Luft in das gärende Substrat zu bringen.Dir Kleie ist somit immer in Bewegung und das Ganze hat nun wirbelbettähnliches Aussehen. Morgen gibt´s Fotos.
Gruß,
Hary
Alle 3 Ansätze sind stark am Gären; die Impfung hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.
Beim Hafer schwimmen nur noch wenige Körner an der Oberfläche.
Die Kleie gärt duraus am stärksten. Hier gibt es jedoch ein Problem: Da die Kleie eine sehr kleine Partikelgröße hat und sehr leicht ist, binden sich die Gärgase an ihr. Demzufolge befand sich die gesamte Kleie an der Flüssigkeitsoberfläche und hatte eine teigähnliche Konsistenz. Einmal täglich umrühren scheint mir definitiv zu wenig zu sein. Gelöst habe ich das Problem folgendermaßen: Rührknochen rein und ab damit auf den Magnetrührer. Nun wird kontinuierlich mit langsamer Drehzahl gerührt, um nicht zu viel Luft in das gärende Substrat zu bringen.Dir Kleie ist somit immer in Bewegung und das Ganze hat nun wirbelbettähnliches Aussehen. Morgen gibt´s Fotos.
Gruß,
Hary
- Hephaistos
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update von heute:
mittlerweile beim Hafer keine Körner mehr an der Oberfläche, Strohpellets gären mittlerweile so heftig, dass ich die gleichen Probleme wie bei der Kleie habe. Leider habe ich keinen 2. Magnetrührer zur Verfügung
folglich 2 x täglich Rühren. Sollten sich die Ausbeuten bewähren, werde ich die nächsten Ansätze sicherlich mit größeren Mengen machen. Muss mir zum Versenken nur noch was ausdenken, um auch größere Substratmengen unter Wasser halten zu können.
Gruß,
Hary
PS.: hab leider auf die Fotos vergessen, kommt aber noch
mittlerweile beim Hafer keine Körner mehr an der Oberfläche, Strohpellets gären mittlerweile so heftig, dass ich die gleichen Probleme wie bei der Kleie habe. Leider habe ich keinen 2. Magnetrührer zur Verfügung

Gruß,
Hary
PS.: hab leider auf die Fotos vergessen, kommt aber noch
- Mycelio
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Hallo Hary,
schwimmende Körner kommen immer mal wieder vor, sinken aber meist nach einem Tag ab. Ungeschälte Hirse ist da heikler, die kommt bei mir erstmal nach unten und wird mit Weizenkörnern bedeckt. Später werden hartnäckige Schwimmer täglich rausgelöffelt, da sie sonst leicht schimmeln.
Muß auch mal versuchen feine Materialien in irgendwelche Netze oder Beutel zu packen. Bei Strohpellets ist es nicht so schlimm, aber wenn man nährstoffreicheres Material hat, bleiben beim Umrühren oft einige Teile über dem Gärwasser am Rand kleben und fangen dann gern an zu schimmeln.
Grüße, Carsten
schwimmende Körner kommen immer mal wieder vor, sinken aber meist nach einem Tag ab. Ungeschälte Hirse ist da heikler, die kommt bei mir erstmal nach unten und wird mit Weizenkörnern bedeckt. Später werden hartnäckige Schwimmer täglich rausgelöffelt, da sie sonst leicht schimmeln.
Muß auch mal versuchen feine Materialien in irgendwelche Netze oder Beutel zu packen. Bei Strohpellets ist es nicht so schlimm, aber wenn man nährstoffreicheres Material hat, bleiben beim Umrühren oft einige Teile über dem Gärwasser am Rand kleben und fangen dann gern an zu schimmeln.
Grüße, Carsten
- Hephaistos
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Hallo nochmal!
Hier die versprochenen Fotos von vorgestern:



update von heute:
Kein Schaum und Stroh mehr an der Oberfläche sichtbar, denke mal die Gärung ist abgeschlossen (
ziemlich schnell, aber steht ja auf dem Heizkörper), Kleie habe ich mal absitzen lassen. Wenn hier morgen an der Oberfläche auch kein Schaum/Substrat zu sehen ist, denke ich, dass das auch durchgegoren ist.


Sicherheitshalber lasse ich alles noch bis zum WE stehen.
Gruß,
Hary
Hier die versprochenen Fotos von vorgestern:



update von heute:
Kein Schaum und Stroh mehr an der Oberfläche sichtbar, denke mal die Gärung ist abgeschlossen (



Sicherheitshalber lasse ich alles noch bis zum WE stehen.
Gruß,
Hary
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Hallo,
auf der Heizung geht es bei mir auch immer viel schneller. Für Sauerteig heißt es ja, daß das Temperaturoptimum bei 35°C liegt und daß dann weniger Essigsäure gebildet wird. Eine Temperaturerhöhung von 10 Grad sorgt bei biologischen und chemischen Prozessen auch für eine Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit. Daher dürfte es alles fertig sein. Bis zum Wochenende könntest du die Ansätze auch kühler stellen.
Weißt du schon, wie du die Kleie einsetzt?
Grüße, Carsten
auf der Heizung geht es bei mir auch immer viel schneller. Für Sauerteig heißt es ja, daß das Temperaturoptimum bei 35°C liegt und daß dann weniger Essigsäure gebildet wird. Eine Temperaturerhöhung von 10 Grad sorgt bei biologischen und chemischen Prozessen auch für eine Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit. Daher dürfte es alles fertig sein. Bis zum Wochenende könntest du die Ansätze auch kühler stellen.
Weißt du schon, wie du die Kleie einsetzt?
Grüße, Carsten
- Hephaistos
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- Pilzfreak
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klasse fred !
ich habe noch nicht jedes post gelesen,
da hier aber u.a. ueber gaerung geschrieben wird, evtl. 1 tip
oder vorschlag...
zur sauerkrautherstellung benutzt man teilweise buttermilch um den gaerprozess zu beschleunigen.
evtl waere das fuer 1 substratversuch 1 vorschlag.
bitte nicht steinigen, falls das kompletter unsinn ist und null ins thema passt
ich habe noch nicht jedes post gelesen,
da hier aber u.a. ueber gaerung geschrieben wird, evtl. 1 tip
oder vorschlag...
zur sauerkrautherstellung benutzt man teilweise buttermilch um den gaerprozess zu beschleunigen.
evtl waere das fuer 1 substratversuch 1 vorschlag.
bitte nicht steinigen, falls das kompletter unsinn ist und null ins thema passt
