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pilz-kultur
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Beitrag von pilz-kultur » Donnerstag, 06. April 2006 20:50

Und ich hab auch gleich noch eine Frage: Bei den Austernpilzen zeigt sich im Zentrum so ein bischen weisser Flaum, sieht fast aus wie Myzel. Die Frage ist nun: Ist das auch wirklich Myzel, d.h., kann man den Pilz gefahrlos geniessen ? Ich habe die Sache extra schon einige Tage beobachtet, eine etwaige Grünverfärbung die auf Schimmel schliessen lassen könnte, war bislang nicht festzustellen, es sieht auch, wie gesagt eher aus wie Myzel (und riecht auch so).

Hat jemand von Euch auch schonmal sowas beobachtet?
Keine Angst , ganz normal , besonders ältere Exemplare können mitunter richtig "aufblühen"...sieh Dir mal ältere Exemplare im Supermarkt an...da sieht man so was öfters!
Ah, eine Frage hätte ich aber noch: Habe bei meinen Petrischalen das Problem, dass sich nach dem Autoklavieren am Deckel Kondenswasser bildet, was dann natürlich in die frisch beimpfte Agarplatte tropft. Wie geht Ihr damit um ? Ist das ok, oder sollte man es vorher raustropfen lassen ? Beim Einlagern im Inkubator Schalen umdrehen klappt ganz gut, das Agarstück mit Myzel bleibt dann wohl an der Agarplatte kleben (habs vorhin ausprobiert) aber beim anheben des Petrischalendeckels beim Überimpf-Vorgang könnten sich dennoch ein paar Tropfen lösen. WIe handhabt Ihr das ?
Sind lediglich paar Tröpfchen in der Schale/Deckel macht das nix ...ansonsten vorsichtig überschüssiges Wasser rausschütteln...Deckel bleibt drauf...is leider etwas nervig...kenne ich....leider ! :?

Walter
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case04
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Beitrag von case04 » Samstag, 08. April 2006 21:17

Hi Walter,

Danke für die Info.

Da ich ja nun beruhigt war konnte ich meinen Lieben nun stolz eine Pilzpfanne mit selbstgezogenen Pilzen servieren.

Das mit den Petrischalen ist wirklich ein Leiden. Ich habe inzwischen festgestellt, dass es auch nichts nützt die Schalen umgedreht zu lagern: Die Kondenswasserbildung erfolgt dann ganz einfach direkt auf dem Agar, was noch unangenehmer ist, denn wenn sie stattdessen am Deckel stattfindet hab ich immerhin noch die Chance, dass mir bei vorsichtigem Handling nicht gleich alles in den Agar tropft.

Übrigends habe ich bemerkt, dass dort, wo das Wasser hintropft, oder auch auf dem Agar verläuft, sich leichte Verdickungen bilden. Liegt dies einfach nur daran, dass der Agar dadurch aufquillt und es ist ok soweit, oder muss ich zwingend davon ausgehen, dass es sich dabei bereits um Bakterien- oder Hefebildung handelt ? Ich weiss, es sit blöd diese Frage zu stellen ohne ein aufschlussreiches Foto, aber ich bekomm diese Geschichte mit meiner ollen Handycam einfach nicht scharf genug fotografiert.

Jedenfalls sah es meiner intuitiven Einschätzung nach eher nach einer harmlosen Verdickung aus, da Bakterienplaques sich wohl noch stärker durch Halbkugelförmigkeit auszeichnen und auch etwas heller sind.

Ich weiss dies, weil ich ein paar fertig gegossene Petrischalen etliche Tage unsteril im Kühlschrank aufbewahrt hatte für späteren Gebrauch und in dem Glauben, dass im kalten Kühlschrank wohl nix passieren würde...aber denkste ... es bildeten sich sowohl vereinzelte Plaques (nicht viel und nicht in jeder Schale, aber in einigen der Schalen gab es schon so 2 bis 3 Stück davon) als auch vereinzelte Punkte von Myzelgeflecht. In zwei Schalen gab es auch eindeutige Schimmelbildung, die sich im Gegensatz zu den beiden anderen Kontaminationen aber eher großflächig ausbreitete. Ich hab den Kühlschrank nun noch etwas kälter eingestellt und werde künftig meine Petrischalen immer gleich frisch giessen und dann direkt verwenden, aber immerhin schonmal ein recht interessanter Weg um verschiedene Arten von Kontaminationen kennenzulernen.

Bezüglich der Verdickungen im Agar bin ich aber dennoch unsicher, weil es, wie ich hörte, ja auch noch Fremdhefen geben soll, die eine Art schleimigen Belag hinterlassen ...hab aber keine Ahnung, wie das genau aussehen könnte und ob jede Kondenswasserspur auf dem Agar und daraus resultierende Verdickung gleich als eine derartige Kontamination anzusehen ist.

Dennoch habe ich sicherheitshalber darauf geachtet, beim überimpfen möglichst von dort Myzel zu entnehmen, wo keinerlei Wasserspur oder wasauchimmer zu sehen gewesen ist .... was allerdings auch wieder nicht so einfach ist, wenn das Myzel ersteinmal darübergewachsen ist. Nunja, ist alles erstmal nicht so einfach wenn einem die Vergleichsmaßstäbe fehlen.


Was ich in meinem letzten Posting noch vergessen habe anzumerken:

Der Ertrag belief sich auf 629 g bei den Austernpilzen und 334 g bei den Limonenseitlingen.

Ich hoffe, dass es noch weitere Wellen gibt, wenngleich auch Strohsubstrat nicht so ergiebig sein soll wie Holz, nach dem was man so hört. Jedenfalls bin ich mit dieser ersten Welle schonmal zufrieden, das Substratgewicht betrug übrigens ca. 3.5 Kg pro Beutel.


Aus gegebenem Anlass habe ich jetzt auch den Bericht zum Beimpfen von Holzstämmen soweit fertiggestellt, er ist zu finden unter

http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... aemme.html

Und in diesem Zusammenhang habe ich auch gleich ein Problem zu vermelden wesbezüglich ich dringend Eures Expertenrates bedarf.

Ich war nämlich vorhin im Keller und hab mal nach den Stämmen geschaut. Eigentlich habe ich erwartet, dass noch nix zu sehen sein müsste ...aber von wegen, die Dinger sind bereits voll am ballern ;)

Zum einen breitet sich das Myzel bereits deutlich um die Bohrlöcher herum aus.

Bild

Zum anderen kommt es bereits auch aus allen sonstigen Poren und Ritzen gequollen.

Bild

Was ja soweit auch in Ordnung ist und nix schlimmes an sich .... Aaaaaber, und dies bereitet mir schon einiges an Kopfzerbrechen: Es scheint schon fleissig damit begonnen zu haben zu fruktifizieren!!! An ca. 10 oder mehr verschiedenen Stellen pro Stamm konnte ich ganze Büschel von 2 bis 3 cm langen Stiepeln ausmachen, bei denen es sich m.E. um Primordien handeln müsste, bei welchen es aufgrund hohen CO2-Gehaltes innerhalb der Folie, in welche der Stamm eingewickelt ist, zu einer starken Verspargelung der Stiele mit winzigkleinen oder kaum vorhandenen Pilzhüten gekommen ist.

Hier ein Beispiel:
Bild

Frage 1: Was soll ich nun tun? Ist dies normal und ich soll es einfach ignorieren und in 5 Monaten mal wieder nach den Stämmen schauen ? Immerhin ist auf den Kopfholz-Schnittflächen noch nicht das kleinste bischen an Myzel zu sehen ... würde mich allerdings nicht groß wundern, wenn sich das bald (und nicht erst in 5 Monatenb) schon ändern würde.


Frage 2: Wie kann das angehen, das nach so kurzer Zeit (vom 21.03.06 bis jetzt, das sind grad mal 18 Tage) schon die Fruktifikation losgeht ? Und dabei hat noch nichtmal irgendein Wechsel von CO2-reichem in O2-haltiges Medium stattgefunden, wie die Stielverspargelung ja deutlich belegt. Es ist im Gegenteil sogar so, dass ich (zunächst einmal) mit der vorhandenen Feuchtigkeit in meinen gutgewässerten Stämmchen rumgeizen wollte und von daher (ersteinmal) darauf verzichtet habe, irgendwelche luftlöcher in die Folie zu bohren ... was natürlich auch den mutmaßlich hohen CO2-Gehalt erklärt. Soll heissen, wenn ich jetzt die Folie durchlöchern würde und ein Wechsel zu mehr Sauerstoff erfolgt, würde das dann nicht die Fruktifikation sogar noch mehr und erst recht anregen ?


Oder ist dies alles ganz normal so und ich sollte die Stiepel einfach ignorieren ?

Ich wäre für einen Hinweis von erfahrenen Holzbeimpfern in dieser Angelegenheit wirklich dankbar.

Gruss, Oliver
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case04
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Beitrag von case04 » Montag, 08. Mai 2006 22:19

Hi zusammen!

Musste mich leider in letzter Zeit etwas rar machen, da es momentan in Haus und Garten sehr viel zu tun gibt ... schätze mal, vielen hier gehts ähnlich.

Aber jetzt ein kurzes Update zu dem oben geschilderten Problem mit den Holzstämmen:

Da mir keiner geantwortet hat, habe ich das Problem erst mal ignoriert und die Stämme unter Beobachtung gehalten. Inzwischen hat sich folgendes herausgestellt: Bei den Stipeln handelt es sich gar nicht um Pilzstiele oder kleine Prinordien. Es ist stattdessen so, dass die Weiden, obwohl mindestens 6 Wochen vor dem Beimpfen abgelagert, angefangen haben auszutreiben und kleine Triebe und kleine Wurzeln bilden ;) Das bringt jetzt natürlich ein neues Problem mit sich, denn wenn die Weiden noch nicht ganz tot sind bedeutet das, dass die Pflanze in ihren Säften noch gut Abwehrkräfte gegen die Pilze erzeugen kann.

Ich werde jetzt mal weiterhin abwarten und schauen, wer die Oberhand gewinnt. Im Moment scheint das Myzel jedenfalls noch weiterhin aktiv und fleissig zu sein, da es sich im Stamm weiter ausbreitet. Beim ersten Stämmchen ist es sogar schon soweit, dass die Schnittfläche zu etwa 3/4 bereits mit Myzel besiedelt ist.

Mal schauen, wie es weitergeht.

Noch eine andere Sache: Nachdem das mit den Pelletstrohkulturen so gut geklappt hat, hatte ich weitere Kulturen davon angesetzt, auch wieder unsteril, nur hab ich diesmal anstatt Körnerbrut einen der durchwachsenen Strohballen genommen und zerteilt bzw. unter das neue Kultursubstrat gemischt. Bereits am 2 Tag erschienen einzelne Besiedlungsstellen, doch dann tat sich längere Zeit erstmal gar nix. ich dachte schon: Naja, so richtig scheints mit der Strohbrut ja nicht zu funktionieren, anscheinend ist Körnerbrut doch deutlich besser.

Aber dann, nach einiger Zeit, breitete sich das Myzel doch weiter aus und schliesslich sah der ganze Ballen fast genauso aus, wie die damals mit Körnerbrut beimpften. Einziger Unterschied: es hat etwas länger gedauert, insgesamt 6 Wochen, bei Körnerbrut haben 4 Wochen gereicht. Und nach diesem Zeitraum von 6 Wochen fingen dann auch alle Beutel am gleichen Tag an, ganz von selbst zu fruktifizieren. Im Moment schaue ich den Pilzen täglich beim Wachsen zu und rechne in wenigen Tagen mit einer dicken Ernte *freu*.

Und weils so gut lief, hab ich gleich nochmal ein paar Beutel mit Strohbrut angesetzt. Dabei habe ich einen dummen Fehler gemacht. Ich dachte, es könnte ja nicht schaden, dem Substrat einige Körner beizumischen, sozusagen als Extraportion Kraftfutter.

Soweit der Plan, hat nur leider einen Nachteil: In dem weichen, feuchten und angenehm warmen Substratmedium haben die blöden Körner jetzt gleich am zweiten Tag angefangen, ihrerseits zu keimen ;) Naja, auch hier gilt: mal schauen was draus wird. Aber dieser Fall wird mir eine Lehre sein, die da lautet: Wenn man schon Körner als Extra-Kraftfutter hinzumischt, dann muss man diese vorher schroten.

OK, beim nächstenmal wird alles besser und ich habe momentan im Brutschrank einen Ansatz mit zwölf Kulturen Körnerbrut, welche ich übrigens stilecht mit in Petrischalen gezogenem Myzel beimpft habe, die müssten theoretisch in ca. 2 Wochen so weit sein, dass ich damit neues Substrat beimpfen kann.

Tja, das wars erstmal auf die schnelle, d.h., eine Sache hätte ich noch anzumerken: Bei meinen Braunkappen tut sich irgendwie rein gar nichts. Die dümpeln jetzt seit Anfang März in Ihren Substratbeuteln vor sich hin und der Beutel ist auch komplett durchzogen mit Myzel, aber nix tut sich in Sachen Fruktifizierung. Gibts iirgendwelche Maßnahmen, mit denen ich die künstlich einleiten kann ? Vielleicht kühler aufbewahren oder sowas ? Oder einfach weiter abwarten ? Bei den Austernpilzen und den Limonenseitlingen war es so, dass die mir irgendwann von sich aus gezeigt haben, wann sie soweit waren, indem sich nämlich ganz einfach, noch im geschlossenen Beutel, die ersten Primordienansätze gebildet haben. Die Braunkappen scheinen aber irgendwei ganz anders gestrickt zu sein.


OK, soweit dieses. Ich hoffe Ihr geniesst alle das schöne Wetter.

gruss, oliver
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geriull
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Beitrag von geriull » Dienstag, 09. Mai 2006 09:37

Es ist stattdessen so, dass die Weiden, obwohl mindestens 6 Wochen vor dem Beimpfen abgelagert, angefangen haben auszutreiben und kleine Triebe und kleine Wurzeln bilden Das bringt jetzt natürlich ein neues Problem mit sich, denn wenn die Weiden noch nicht ganz tot sind bedeutet das, dass die Pflanze in ihren Säften noch gut Abwehrkräfte gegen die Pilze erzeugen kann.
... Hi!
das mit den Trieben aus dem Holz hab ich bei Linden die ich mit Limonenseitling und Austernpilzen beimpft habe.
Scheinbar haben auch die, ähnlich wie Weiden unheimlichen Überlebensdrang. :shock: Habe die Triebe immer wieder abgebrochen. Denke nicht dass sie ein Problem darstellen sollten. Irgendwann wird das Holz aufgeben...

Zu deinen Braunkappen:

Vielleicht kannst du die Fruktifikation einleiten indem du deine Beutel teilweise öffnest. (oben 1/3 öffnen, Verringerung der CO2 Konzentration)

Möglicherweise brauchen Braunkappen, d.h. ihr Mycel Erdkontakt...
Könntest versuchen einen Substratballen im Garten halb einzugraben.


cu...

Gerald
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Beitrag von geer » Dienstag, 09. Mai 2006 20:31

Hallo Oliver,

Deine Braunkappenbrut braucht unbedingt Erdkontakt sonnst fruktifiziert sie nicht.
Also, mindestens 2-3 cm Rindenhumus drauf und dann nur noch ernten. :lol:


Viele Grüße

Gerhard
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case04
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Beitrag von case04 » Dienstag, 09. Mai 2006 22:19

Hi Gerald , hi Gerhard,

besten Dank für den guten Tip, das mit der Erde klingt wirklich gut, das könnte das fehlende "Puzzle-Teil" sein.

Co2-Prob ist eher unwahrscheinlich, weil die Beutel schon die ganze Zeit offen sind, d.h., oben lose umgeschlagen, aber pro Tag mind. 1mal ganz geöffnet zwecks Belüftung.

Aber das mit der Erde werde ich probieren. Da ich zwei Beutel hab werde ich einen draussen halb verbuddeln (hab da ein schönes schattiges Plätzchen) und den anderen drinnen weiterpflegen, aber mit einer Schicht Rindenhumus obendrauf.

Werd Euch auf dem laufenden halten sobald sich was tut.

Nochmals Danke und

gruss, oliver
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Beitrag von case04 » Freitag, 18. August 2006 01:08

Hi zusammen, der Sommer lässt einem kaum Zeit zum posten, aber eine kleine Meldung ab und zu muss schon sein ;)

Also, mit den Braunkappen ging es folgendermaßen weiter:

Ich hab Erde obendrauf getan und hatte beide Säcke zunächst noch drinnen, weil ich dachte, unter indoor-Bedingungen durchwächst das Mycel vielleicht besser.

Das Myzel breitete sich dann auch tatsächlich rasch in der Erde aus und ich rechnete schon mit einer baldigen Fruchtung, aber die blieb leider aus.

Stattdessen, und das mag vielleicht mit ein Grund dafür gewesen sein, war eines Tages die Erde voll mit Trauermücken, dass heisst, selbige benutzten die Säcke mit Erde (die ich übrigens oben offen hatte um mehr O2 dranzulassen) als ein Art Air-Base, was aber auch auf ein reichhaltiges Vorhandensein ihrer Larven in der Erde und vermutlich auch im Myzel schliessen lässt.

Woraufhin ich die Säcke natürlich sofort nach draussen befördert habe. Aus Angst vor Schnecken habe ich Sie dort jedoch nicht eingebuddelt, sondern auf einem leicht erhöhten Standpunkt (dazu gleich noch mehr) aufgebahrt. Tja, und da stehen sie noch heute und ich vermute fast, zum fruchten sind sie schon irgendwie zu alt oder "kaputt".

Ich wollte daraufhin neue Kulturen davon anlegen, aber sowohl in den Petrischalen als auch in der Körnerbrut bildete sich Schimmel - ich muss dabei sagen, das wir zu dieser Zeit sehr heisse Tage hatten mit Aussentemperaturen weit über 30°, das mag wohl die Hauptursache gewesen sein, allerdings hatte sich interessanterweise bei meinen Pleurotus-Brutkulturen derweil kein Schimmel gebildet. Offenbar sind Pilze auch nur Menschen und entsprechend unterschiedlich drauf.

Immerhin war mir eine Petrischale von den Braunkappen erhalten geblieben und ich beschloss, 1. den nächsten Anlauf in dieser Richtung erst wieder zu wagen, wenn die Aussen-Temperaturen wieder deutlich kühler sind und 2. meine Stämme künftig nicht mehr nur in Petrischalen "durchzureichen", sondern endlich mal in "vernünftigen" Schrägagar-kulturen quasi zu "archivieren.

Bissl traurig war ich darüber, dass ich den Pilz doch gerne wenigstens mal probiert hätte, aber nu kommts:

Ich hatte doch im Frühjahr auch draussen so eine Art Strohkiste angelegt und diese mit Braunkappenbrut bestückt.... und wie ich da neulich zufällig dran vorbeikomme sehe ich doch tatsächlich zwei stattliche Braunkappen ...Riesendinger, wie ich fand.

Hier eine Abbildung davon:

Bild

Ein Bild von dem zweiten sowie von meiner Strohkiste gibts unter
http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... kiste.html

nebst einigen erläuternden Worten.

Schade dass die Braunkappen bei mir indoors nicht so gut zu laufen scheinen, dir haben mir nämlich sehr gut geschmeckt, aber mal sehen, vielleicht klappts ja noch in der kühleren Jahreszeit.

Auf jedenfall hab ich heute davon wieder Petrischalen angesetzt und die Schrägagarkulturen sind auch angelegt.

Tja, ich würd gern noch mehr erzählen, aber es ist spät und ich muss morgen früh raus.

Aber soviel noch auf die Schnelle: Ich habe jetzt auf dem Dachboden eine Ecke startklar gemacht, die ich jetzt als Durchwachsraum benutzen kann, dort werde ich zwar vermutlich die typischen Dachboden-Probleme mit extremen Temperaturen haben (im Sommer zu warm, im Winter zu kalt) aber wenigstens habe ich da jetzt schon mal ein bischen Platz für meine Kulturen und zumindest im Frühjahr und Herbst müssten die Temperaturen dort eigentlich ganz gut passen.

Desweiteren habe ich jetzt auch eine sehr schöne Ecke im Keller zur Verfügung und fitgemacht, die ich als Kulturraum benutzen möchte. Hier sind die Bedingungen meiner vorläufigen Einschätzung nach recht günstig: Im Sommer ists dort schön kühl und im Winter tun hoffentlich die dort zufällig verlaufenden Heizungsrohre und die darüberliegende Wohnung das Ihre, damit die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Hoff ich zumindest.

Ich melde mich recht bald wieder und ev. gibts dann auch ein paar Bilder davon.

gruss oliver
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case04
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Beitrag von case04 » Samstag, 19. August 2006 00:10

Hi.

Heute habe ich es endlich geschafft, für meine beimpften Holzstämmchen ein geeignetes Plätzchen im Garten zu finden, dieses "urbar" zu machen (d.h., das Gestrüpp zu entfernen) und die Holzstämmchen dort einzubuddeln. Ein wirklich schönes Bild aber leider hab ich noch nicht geschafft es zu fotografieren. Kommt aber noch.

Und zum Ausgleich gibts jetzt, wie gestern angekündigt, die Bilder von meinem neuen Durchwachsraum


Bild

(siehe dazu auch http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... wachs.html )

und dem neuen Kulturraum im Keller

Bild

(etwas ausführlicher unter http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... ultur.html )


Und damit noch nicht genug, ich hatte ja vor einiger Zeit mal versprochen, etwas zu dem von mir zu einer Art Inkubator umfunktionierten Kühlschrank zu schreiben.

Bild

Dies habe ich jetzt auch endlich geschafft und gleich noch mit einem kleinen Rundgang durch mein Brutlabor verbunden.

Der ganze Bericht dazu ist zu finden unter http://ono.sendai.de:8180/lintaxhome/st ... e/lab.html

Was lange währt wird also endlich gut ;) Und demnext dann mal ein Bild von den geimpften Hölzern ... im Augenblick ists etwas umständlich bei mir mit den Bildern, weil mein eines Handy leicht kaputt ist, so dass ich zum fotographieren erstmal die SIM-Karte aus meinem alten Handy rausfriemeln und ins neue, kaputte einsetzen muss ... ohne die kann ich mit dem neuen nix knipsen ... Oh Wunder der Technik ;)

gruss, oliver
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case04
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Beitrag von case04 » Donnerstag, 24. August 2006 22:49

Hi.

Wollte nur mal kurz anmerken, dass das mit den beiden neuen Räumen leider noch nicht so läuft wie erhofft, d.h., im Moment spielt sich da gerade eine Art "Verkehrte-Welt"-Szenario ab.

Im Durchwachsraum auf dem Dachboden, wo *eigentlich* ja nur die Beutel durchwachsen sollen und weiter nichts, da fruchten sie momentan alle wie die blöden ;) Die Beutel "explodieren" regelrecht, in dem Sinne, dass sich da an vielen Beuteln richig fette Pilztrauben bilden, wobei einige Austernpilz-Exemplare vereinzelt größer werden, als mein Handteller. Und das, obwohl ich die sich bildenden Primordienknubbel auch nicht ein einziges Mal irgendwie befeuchtet oder begossen hätte. Auch habe ich keine Löcher in die Beutel geschnitten, um die Primordien freizulegen bzw. mehr Sauerstoff dranzulassen.

Stattdessen quetschen die sich mit ihrer ungehemmten Wachstumspower einfach durch die nadelstichgroßen Luftlöcher und erweitern diese indem sich die Basis der Knubbel auf einige Zentimeter verdickt.

Bei diesem starken Wachstumsschub lässt sich übrigends auch sehr schön beobachten, wie groß die generelle zeitliche Bandbreite bei Pilzen sein kann: Auf der einen Seite fruchten sogar schon Beutel die erst 3 Wochen lang am durchwachsen sind und bei denen ich eigentlich erst 2 bis 3 Wochen später damit gerechnet hätte. Auf der anderen Seite gibt es Beutel, die bereits 6 Wochen dort liegen, wo sich aber immer noch nichts zeigt.

Als mögliche Erklärung bzw. Folgerung fällt mir dazu ein, dass es in den letzten Tagen ziemlich regnerisch war und sich auch die Durchschnittstemperaturen draussen im Gegensatz zu der Hitzeperiode vor einigen Wochen deutlich abgesenkt haben. Anscheinend haben diese Faktoren einen deutlich größeren Einfluss auf Wachstum und Fruchtung, als die Dauer bzw. die Anzahl der Wochen, die der Kulturbeutel bereits mit Durchwachsen zugebracht hat.

Ein anderer möglicher Erklärungsansatz könnte allerdings auch darin bestehen, dass die Verteilung der Brutmenge in den Beuteln nicht sehr homogen ist, d.h., dass ursprünglich in den einen Beutel vielleicht etwas mehr und in den anderen Beutel etwas weniger Brut gelangt ist. Dies wäre prinzipiell möglich, da ich immer das Substrat für mehrere Beutel gleichzeitig anlege und dies dann auch nur manuell, d.h., mal mehr mal weniger gründlich mit einer bestimmten Brutmenge durchmische. Ich gebe mir zwar dabei Mühe das möglichst gleichmässig zu durchmischen, aber kann Ungleichverteilungen innerhalb eines Ansatzes nicht grundsätzlich ausschliessen.


Genau andersrum siehts dagegen im Keller aus. Die meisten der Beutel die hierhin kommen, haben bereits angefangen zu fruchten, d.h., es haben sich bereits deutliche Primordienknubbel gebildet und ich habe an den entsprechenden Stellen große Löcher in den Beutel geschnitten bzw. die Knubbel freigelegt, so dass m.E. deutlich mehr Sauerstoff an diese gelangen müsste. Zudem ist es im Keller deutlich kühler als vorher im Dachbodenraum, d.h. der Pilz wurde einem deutlichen Temperatursturz ausgesetzt. Desweiteren ist im Keller auch eine wesentlich höhere Luftfeuchtigkeit.

Aus meiner Sicht alles beste Bedingungen, dass sich aus den Primordien nun eigentlich schöne große Fruchtkörper bilden müssten.

Stattdessen passiert folgendes: Es bilden sich quasi überhaupt keine Fruchtkörper, aber dafür entstehen mehr und mehr weitere Primordienknubbel bis ein großer Teil der Beuteloberfläche quasi wie von einem Geschwür überwuchert wird.
Die bereits bestehenden Knubbel vergrößern sich in einem Maße, wie ich es bislang in meiner (zugegeben kurzen) Laufbahn noch nicht gesehen habe, ein besonders stattliches Exemplar hat dabei schon Durchmesser von bis zu 15 cm erreicht. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, (so wie Gerhard dies öfters tut) ein Foto davon hier vorzustellen mit der Frage, um welchen Pilz es sich hierbei wohl handelt ... bestimmt hätten einige dann eher auf einen Igelstachelbart oder etwas ähnliches getippt, dem Aussehen nach, aber wohl kaum auf nicht richtig ausdifferenzierte Austernpilz-Primordien. ;) Es sei denn natürlich, sie hätten dies selbst schon mal so erlebt.

Na, wieauchimmer, mein Erklärungsansatz für das Phänomen sieht so aus: Der Keller ist zwar durch eine sehr große und stets weit geöffnete Tür mit der Aussenwelt in Verbindung, aber dennoch scheint das Phänomen meiner laienhaften Einschätzung nach auf einem deutlichen Sauerstoffmangel zu basieren. Immerhin habe ich die geplante Belüftungsanlage bislang aus zeitlichen Gründen noch nicht einbauen können und zum anderen meine ich mal irgendwo gehört zu haben, dass es sich bei CO2 um ein Gas handelt, welches zu Boden sinkt, so dass eine besonders starke Anreicherung im Kellerniveau durchaus plausibel erscheint.

Als Gegenmaßnahme werde ich versuchen, die Belüftung zu verbessern, obwohl es so wie die Dinge liegen vermutlich das einfachste wäre, ich würde Durchwachs- und Kulturraum einfach gegeneinander austauschen ;) Aber, soo schnell gibt sich der hoffnungsvolle Jung-Züchter denn nun doch nicht geschlagen ... abgesehen davon, dass dann auch die Platzverhältnisse nicht mehr stimmen würden. Ich sehe dies aber auf jedenfall als eindrucksvolle Bestätigung dafür, welche entscheidende Bedeutung der Klimakontrolle in der Pilzzucht zukommt. Man kann dies in der Literatur ja auch überall nachlesen, etwa bei Authoren wie Lelley, ist aber dennoch geneigt, dies nach ersten Anfangserfolgen unter weniger gut kontrollierten Bedingungen als wohl doch nicht so wichtig abzutun. Leider zeigt die Realität aber, das es doch sehr wichtig ist, also gewissermaßen ein "Key-Parameter".

OK, genug philosophiert, ich berichte dann demnächst wies weiterging.

Achja, und was den Durchwachsraum angeht, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als einfach abzuernten was kommt ;)


gruss, oliver
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Beitrag von case04 » Sonntag, 27. August 2006 09:24

Hi, kurzes Update:

Nachdem ich jetzt zwei Tage lang ein Kellerfenster weit offen stehen lassen habe scheint sich jetzt die Fruchtung zu normalisieren, d.h., es bilden sich wieder größere Fruchtkörper aus. Die sind zwar auch noch recht langstielig, aber die Hüte scheinen normal groß zu werden.

Soweit so gut, damit ist wohl bestätigt, dass es am mangelnden Sauerstoff lag. Aufgrund des geöffneten Fensters entsteht wohl einfach ein besserer Luftzug.

Leider ist das geöffnete Fenster nur ein Provisorium, ich will ja noch eine richtige Belüftung einbauen, denn spätestens wenn es im Winter wieder kalt wird kann ich das Fenster nicht mehr offen lassen. Ich hoffe nur, dass eine mit entsprechenden Lüftern transportierte Luftmenge derjenigen entspricht, die bei geöffnetem Fenster durch den Keller zieht. Geplant ist der EInsatz von zwei Lüftern mit zusammen 1500 Kubikmetern pro Stunde. Das hört sich zwar nach viel an, aber bin da trotzdem erst mal skeptisch, da erfahrungsgemäß die Nennleistung eines Lüfters oft noch von diversen Faktoren, wie z.B. Luftfiltern, beeinträchtigt wird. Immerhin, bei ca. 32 m³ Rauminhalt müsste damit die Luft des Raumes rein rechnerisch u. bezogen auf die Nennleistung etwa alle 80 Sekunden komplett ausgetauscht sein, wobei ich davon ausgehe, dass es in der Realität weniger sein wird. Hat von Euch schon jemand Erfahrungen damit ?

gruss, oliver
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Beitrag von case04 » Samstag, 30. September 2006 02:46

Hallo,
ich möchte Euch heute von einem massiven Problem berichten, welches ich habe und welches die Fortführung meines neuen, aber mir inzwischen schon sehr ans Herz gewachsenen Hobbys, also der Pilzzucht, ernsthaft in Frage stellt.

Begonnen hat alles damit, dass in meinem neuen Durchwachsraum, wie weiter oben schon berichtet, die klimatischen Bedingungen derart optimal sind, dass meine Kulturen, obwohl sie dort eigentlich ja nur durchwachsen sollten, vor lauter Fruktifikationen förmlich explodierten, d.h., dass sich ca. alle zwei Tage an etlichen Beuteln gigantische Büschel von Pilzen bildeten, sowohl was die Zahl als auch den Umfang einzelner Exempllare betraf. Ich hatte sozusagen alle Hände voll zu tun, um überhaupt noch mit dem Ernten (und auch der Weiterverarbeitung, z.B. trocknen, grillen oder sauer einlegen) nachzukommen und hier beginnt das eigentlich Problem.

Indem ich einige Tage anderweitig sehr beschäftigt war und den Raum somit zwei od. drei Tage nicht betreten bzw. dort geerntet hatte, hatte sich zwischenzeitlich eine große Menge Pilze gebildet, so ca. 2 bis 3 Kg, alles Austern- u. Zitronenseitlinge.

Ansich erfreulich, aber leider hatten davon nun auch schon viele damit begonnen, Sporen abzugeben und zwar in solchen großen Mengen, dass sich im ganzen Raum bereits eine feine Staubschicht gebildet hatte. Ich habe diese entfernt mittels staubsaugen und anschliessend alles gründlich feucht wischen. In den nächsten Tagen wiederholte sich das gleiche Szenario noch einige male und während dieser Zeit bemerkte ich an mir einige seltsame Erkältungssymptome, welche immer stärker wurden. Anfangs wunderte ich mich noch etwas, wiso ich mitten im Sommer eine Erkältung bekam und wiso überhaupt, normalerweise bin ich nämlich so vital, dass ich im Durchschnitt nur alle 6 bis 8 Jahre eine Erkältung bekomme und die auch meist nur, wenn ich gerade besonders viel Stress habe.

Auch fühlte sich die Anfangssymptomatik diesmal irgendwie anders an als sonst insofern, als dass sonst übliche Symptome wie Schnupfen oder Halsschmerzen diesmal gar nicht der Erkältung vorausgingen. Ich hatte einfach nur einen merkwürdigen trockenen Husten, bei dem sich die Lunge irgendwie anfühlte wie ausgekleistert und der mal stärker wurde, dann wieder etwas abflaute, um anschliessend noch stärker zu werden. Insbesondere abends wurde es besonders unangenehm, da ich teilweise das Gefühl hatte, kaum noch Luft zu kriegen.

Unter diesen Umständen bedurfte es keiner besonders großen Geistesanstrengung um den Husten und meine Ernte- und Putz-Aktionen in dem sporenverseuchten Raum in einen ursächlichen Zusammenhang zu stellen. Eine anschliessende Recherche im Internet und ich wusste nunmehr konkret, was die Glocke geschlagen hatte, bzw. das Problem hat nun einen Namen:

BerufsKrankheit Nr. 4201: Exogen-allergische Alveolitis - kurz EAA, oder im Volksmund auch "Pilzzüchterlunge" genannt.

Nachfolgend ein Link zu einer guten Beschreibung dieser Krankheit,

http://arbmed.med.uni-rostock.de/bkvo/m4201.htm

es handelt sich dabei um eine starke allergische Reaktion des Immunsystems (und das ausgerechnet mir, der ich bislang noch nie irgendeine Art von Allergie hatte), welche entweder durch die starke Sporenexposition von mir "erworben" wurde oder aber auch schon angeboren war, wie ich inzwischen weiss sind standardmässig mindestens 40% aller in der Pilzindustrie-Verarbeitung (Ernten, Verpacken) tätigen Arbeiter davon betroffen, während es allerdings andererseits auch Menschen zu geben scheint, denen das überhaupt nichts ausmacht.

Ironischerweise sollen ausgerechnet Raucher etwas unempfindlicher dagegen sein, da sich bei Ihnen das Immunsystem durch die ständige Nikotinaufnahme eh ständig iin einer Art Ausnahmezustand befindet. Der Umstand, dass ich selbst nicht gerade wenig rauche und sich dennoch die Krankheit bei mir mit sehr starken Symptomen äussert, gibt mir sehr zu denken. Ich bin teilweise nachts aufgewacht weil ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu kriegen und habe mir dann erst mal die halbe Lunge aus dem Balg gehustet, um überhaupt wieder etwas atmen zu können.

Und solllte die Sache wirklich chronisch werden, dann erwartet einen am Ende ein Lungenenphysem oder eine Lungenfibrose - ich hab zwar keine Ahnung was das eigentlich genau ist, aber es hört sich überhaupt nicht gut an finde ich.

Ich habe dann etwas experimentiert um heruszufinden, ob es bei mir schon chronisch ist, indem ich eine zeitlang gezielt die Sporenexposition gemieden habe um zu schauen, ob die Symptome wieder zurückgehen. Dies scheint tatsächlich der Fall zu sein (*uff*), allerdings geht die Scheisse wieder von vorne los, sobald ich auch nur mit wenigen Sporen in Berührung komme.

Als Therapie wird den betroffenen Arbeitern in der kommerziellen Pilzzucht empfohlen, unbedingt den Arbeitsplatz zu wechseln, und die übrigen müssen als Arbeitsschutzmassnahme standardmässig eine Atemschutzmaske tragen. Letzteres habe ich auch ausprobiert, aber die Dinger kann man voll vergessen, da sie niemals wirklich hundertprozentig dicht sind.

Als entsprechende Sofortmaßnahme habe ich nun sämtliche Kulturbeutel nach draussen in den Garten verfrachtet, ich habe mir da so ein Gestell gebaut (nicht zuletzt als Schutz vor den Schnecken) auf dem die Beutel nun liegen. Dadurch, dass sie dort nun dem Wetter und insbesondere dem Wind ausgesetzt sind, können die Sporen, sobald sich welche bilden, verblasen werden, wies ja auch von der Natur so vorgesehen ist.

Unter diesen Umständen sind die Krankheitssymptome inzwischen bei mir weitestgehend abgeklungen, aber dennoch ist die Sache damit noch nicht wirklich vom Tisch. Das merke ich daran, das sich die Symptome wieder ansatzweise hier und da zeigen, wenn ich Pilze ernte, die nicht mehr ganz jung sind und von denen vielleicht schon der eine oder andere Sporen gebildet hat - die meisten werden wohl weggeweht, aber ein gewisser Teil haftet dennoch den Pilzen an. Da es sich um eine allergische Reaktion handelt genügen bereits geringe Mengen, um bei mir im Körper, bzw. im Immunsystem, eine vergleichsweise heftige Reaktion auszulösen.


Tjaa, das ist nun der Stand der Dinge und ich überlege nun, wie es jetzt weitergehen soll.

Mein erster Impuls war, das ganze Hobby einfach aufzugeben, letztlich ist mir meine Gesundheit und körperliche Unversehrtheit das höchste Gut und immerhin konnte ich bereits am eigenen Leibe erfahren, dass mit dieser Sache wirklich nicht zu spaßen ist.

Andererseits ist mir die Pilzzucht, obwohl ich sie noch nicht soo lange betreibe, inzwischen doch schon sehr ans Herz gewachsen. Es macht mir einfach total viel Spass, den Pilzen beim wachsen zuzuschauen (und natürlich auch, sie zu essen) und irgendwie möchte ich das bisher Erreichte und auch meine zukünftigen Pläne nicht einfach so beim auftauchen der ersten Schwierigkeiten in den Ofen schieben.

Genauergesagt stellt sich mir die Frage, ob es unter bestimmten Umständen oder besser gesagt: geeigneten Maßnahmen, nicht doch irgendwie möglich sein kann, die Sache zu betreiben, ohne gleich Leib und Leben zu riskieren ... ich meine, andere Leute züchten doch auch Pilze, was ist zum Beispiel mit kommerziellen Pilzfarmen ? Und ich habe mich ja auch wirklich dumm verhalten und einer besonders hohen Sporenmenge ausgesetzt, auch dass muss ich ja nicht unbedingt wiederholen, bzw. darin steckt schon ein möglicher Ansatz für Schutzmaßnahmen: Der ganze Weg von der Petrischale bis zum Kulturbeutel im Durchwachsraum ist kein Problem, sondern nur der letzte Schritt, also die Fruchtung und die Ernte.

Prinzipielll muss ich einfach nur vermeiden, dabei mit den Sporen in Berührung zu kommen. Da Atemschutzmaske und ABC-Schutzanzug ;) m.E. keinen wirklichen Schutz bieten, müsste man logischerweise einfach generell vermeiden, dass die Sporen überhaupt erst entstehen.

Das könnte im Grunde dadurch geschehen, dass man die Pilze nicht auf maximale Größe bis ins letzte Endstadium heranreifen lässt, sondern schon vorher erntet (dann sind sie auch von viel zarterer Qualität). Lelley spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten "Dreiviertel-Reife".

Ich argwöhne allerdings, dass es dabei ein kleines Problem gibt, welches auch durch diesen Begriff impliziert wird: Die Austernpilze wachsen ja meist in Büscheln mit großen und kleinen Exemplaren in unterschiedlichen Reifestadien, d.h. einige sind noch gar nicht voll ausgewachsen, wenn andere schon anfangen zu sporen.

Ich wäre allerdings unter den gegebenen Umständen durchaus bereit, auf einen Teil des Ertrags zu verzichten, die Frage bleibt indessen, ob man das wirklich so genau kontrollieren kann, meiner bisherigen Erfahrung nach eher nicht, d.h., es gibt im Büschel immer schon das eine oder andere, oftmals auch gut versteckte bzw. durch andere verdeckte Exemplar, welches sich schon in einem fortgeschritteneren Reifestadium befinden kann, ohne das man dessen gewahr wird. Andererseits vermeine ich aber, inzwischen schon recht gut anhand der Wölbung des Hutes und an dessen Rand ablesen zu können, wie reif der einzelne (Austern-)Pilz schon ist.

Insofern also die Frage ans geschätzte Publikum: Was meint Ihr, kann man das Reifestadium der Pilze sicher genug kontrollieren um eine etwaige Sporenbildung zumindest weitestgehend zu vermeiden ? Und gibts veilleicht noch andere Kriterien zur Beurteilung des Reifegrades ?


Auch erscheint es mir so, dass die Sporenproblematik bei den Zitronenseitlingen wesentlich gravierender als bei den Austenpilzen ist, die fangen oft schon im Alter von ca. 2 Tagen an auszusporen, auch wenn sie noch relativ klein sind.

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt könnte für mich also noch die Sortenwahl sein. Ich hab in letzter Zeit meine Pilzliteratur ziemlich gründlich nach speziell der Sporenproblematik durchforstet (bin übrigends seit meinem Geburtstag neulich jetzt endlich auch stolzer Besitzer der beiden Stamets-Bücher :-)) und dabei fielen mir vor allem zwei Dinge auf:

1. Die Sporenproblematik wird grundsätzlich erwähnt, allerdings scheint da keiner einen besonderen oder generellen Hinderungsgrund für Pilzzucht zu sehen; Lelley erwähnt sie nur am Rande, Stamets schon etwas ausführlicher und gibt auch einige Anregungen für sinnvolle Gegenmaßnahmen, wie z.B. eine Luftwäsche mit Wasser im Umluftsystem.

2. Die Sporenproblematik wird in den meisten Fällen im Zusammenhang mit Austernpilzen bzw. der Pleurotus-Familie erwähnt. Vereinzelt fand ich im Internet auch Hinweise auf ähnliche Problematik bei Shiitake u. Champignons, Stamets erwähnt sie auch mal explizit bei Reishi.

Letzterer Punkt gibt mir einen gewissen Anlass zur Hoffnung dahingehend, daß eine entsprechende Sortenwahl bzw. Erweiterung meiner Sorten Abhilfe bei dem Problem schaffen könnte.

Ich hatte ohnehin vorgehabt, so langsam auch mal was anderes als immer nur Austern- und Zitronenseitlinge anzubauen, denn zum einen habe ich mich mit diesen nun wirklich lange und gründlich genug beschäftigt und zum anderen weigert sich meine Familie mittlerweile, die dauernd essen zu müssen ;) Ich hab mir jetzt also Brut von einigen anderen Sorten bestellt, bin schon recht neugierig darauf.

Aber nichtsdestotrotz gibts da noch etwas, das mir etwas Kopfzerbrechen bereitet: wenn ich mir die Auflistung Austernpilze, Shiitake und Champignons so anschaue, dann fällt mir auf, dass es sich dabei um die hierzulande bekanntesten und weitverbreiteten Zuchtsorten handelt, ich argwöhne daher, dass es sehr gut sein kann, dass die Sporenproblematik bei anderen Sorten genauso auftritt, nur hat sie noch keiner explizit in der Literatur beschrieben, weil es (hier) einfach keine kommerziellen Züchter gibt, welche die Sorten, mit denen sich die Pilzfreunde hier im Forum so üblicherweise beschäftigen, im großen Stil anbauen.

Sollte dies so sein, so besteht für mich dennoch eine kleine Hoffnung, nämlich, dass das Sporenproblem zumindest bezüglich seiner Kontrollierbarkeit (Stichwort: Dreiviertelreife) insbesondere mit Seitlingen koreliert sein könnte oder genauer gesagt speziell mit Sorten, die in Büscheln wachsen, von denen stets der eine Pilz den anderen verdeckt.

Anders wäre es aber z.B. beim Champignon, der zum einen in einzelnen Exemplaren aus dem Boden kommt, und wo ich zum anderen anhand des Zustandes von diesem Häutchen (hab grad den Fachausdruck nicht parat) sehr genau den Reifegrad kontrollieren kann.

Das wäre jedenfalls nun meine zweite Frage an Euch: Trifft es zu, dass die Sporenproblematik bei einigen Sorten wie Austernpilz besonders stark auftritt und bei anderen Sorten aber eher gar nicht, oder handelt es sich hier veilleicht lediglich um eine Art statistischen Effekt, der darauf beruht, dass gerade bei den hier üblichen Marktsorten besonders viel geforscht und publiziert wurde im Gegensatz zu den selteneren und exotischeren Sorten ? Bzw. könnte ich durch Auswahl anderer Sorten die Pilzzucht weiterhin und relativ gefahrlos betreiben ?

Die Sortenwahl als mögliche Massnahme gegen EAA ist für mich ein besonders wichtiger Lösungsansatz, aus dem schlichten Grund, weil bald der Winter kommt. Es wäre schön, wenn ich den Winter über zumindest andere Sorten in meiner frisch renovierten Kellerecke ziehen könnte.

Die Austernpilze dagegen, soviel ist sicher, kommen mir nicht mehr ins Haus, bzw. werde ich definitv nicht mehr drinnen und in geschlossenen Räumen kultivieren, sondern wenn überhaupt dann nur noch draussen im Garten - was bedeutet, das es die für mich nur im Sommer geben kann.

Ich könnte mich aber durchaus damit trösten, dass ich im Winter noch andere Sorten drinnen anbauen kann.

OK, soweit dies. Das ist ja mal wieder ne etwas längere Msg. geworden, ich hoffe aber, dass der eine oder andere von Euch sie trotzdem lesen wird und vielleicht sogar etwas Informatives zu meinem Problem beisteuern kann. Oder dass sie zumindest dem einen oder anderen zur Warnung gereichen möge, allzu locker mit den Sporen umzugehen. Ich kann Euch jedenfalls versichern, dass die EAA-Symptome echt nicht spassig sind.

gruss, oliver
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AK_CCM
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Beitrag von AK_CCM » Samstag, 30. September 2006 11:49

Hallo Oliver,

krass aus erster Hand zu lesen, dass es diese Pilzsporenallergie wirklich gibt und die Symptome derart heftig ausfallen. Gehört habe ich davonvor allem im Zusammenhang mit Pleurotus-Sporen. Deshalb würde ich Seitlinge grundsätzlich nicht im Keller fruktifizieren lassen.

Wie sieht bei Dir jetzt mit dem Verzehr von Seitlingen aus: Bekommst Du dann auch Husten und Atemschwierigkeiten?

Ich wünsche Dir jedenfalls mit anderen Arten eine negative, allergische Reaktion!

Gruß, Andreas
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case04
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Beitrag von case04 » Samstag, 30. September 2006 12:26

Hi Andreas,

Danke für die guten Wünsche!

Die Symptome sind tatsächlich so heftig wie beschrieben, ich habe nichts übertrieben oder beschönigt in der Beschreibung. Mag alllerdings sein, das dies von Mensch zu Mensch verschieden ist, aber eigentlich bin ich von Natur aus ziemlich robust, daher ist Vorsicht auf jedenfall angeraten.

Die Symptome haben sich bei mir auch nicht von Anfang an gezeigt, d.h., ich hatte vorher eine geringere Anzahl Beutel (so ca. 6 bis 8 Stück) in einem Raum, wo es auch schon zu Aussporungen kam, die hab ich dann regelmässig weggewischt und es gab zunächst kein Problem damit.

So richtig gings erst los, nachdem ich in meinem neuen Durchwachsraum, wie beschrieben, eine etwas größere Menge an Beuteln und aufgrund der "explosiven" Fruchtkörperbildung eine noch größere Sporenmenge hatte und das, obwohl dort ein Fenster ständig geöffnet war. Ungefähr zu dem Zeitpunkt als die Probleme auftraten ist mir sogar ein dort befindlicher Ventilator (der eigentlich für ein bischen Luftumwälzung und damit Austausch sorgen sollte) verreckt, vermutlich weil die Sporen das Lager zugesetzt haben - ein Effekt, den ich übrigens auch in meinem Stamets-Buch beschrieben fand.


Mit dem Verzehr habe ich glücklicherweise (zumindest bislang, ich hoffe das es so bleibt) keinerlei Allergie-Probleme, ich vermute das liegt daran, dass etwaige Sporen im Verdauungssystem einfach durch Enzyme zerlegt und verstoffwechselt werden, vielleicht nutzt hierbei auch das vorherige Kochen etwas.

Die allergische Reaktion bei EAA scheint ihren Ausgangspunkt wohl eher in einem simplen mechanischen Effekt zu haben, indem kleinste Teilchen ab einer bestimmten Minimalgröße bis in die feinsten Lungenverästelungen, die Alveolen, gelangen (worauf dann allerdings im zweiten Schritt das Immunsystem in einer konzentrierten Gross-Aktion mit Bildung bestimmter Immunglobuline und sonstigen Effekten reagiert). Das wird auch daran deutlich das die Pilzzüchterlunge nur eine von etlichen Feinstaub-induzierten Berufskrankheiten ist, so tritt wohl z.B. auch bei Bauern die "Heu-Lunge" recht häufig auf.

Ich habe allerdings in der Literatur Hinweise gefunden, dass Allergie-Reaktionen durch Verzehr beim Austernpilz in seltenen Fällen, bzw. bei einem sehr geringen Prozentsatz an Menschen ebenfalls vorkommen können, allerdings scheint dies wohl eher noch beim Shiitake eine Gefahr zu sein. Tritt aber wohl wirklich nur sehr selten auf und beruht auf einer Unverträglichkeit oder Wechselwirkung des jeweiligen Stoffwechsels mit bestimmten Inhaltsstoffen, also die klassische Nahrungsmittelallergie.


Aber das ist zum Glück noch ne andere Kiste und ich bin froh, damit keine Probleme zu haben, ansonsten wäre wirklich Schluss mit der Pilzucht - und das wäre schade, wo ich doch Pilze so gern esse ;)

griuss, oliver
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Beitrag von geriull » Montag, 02. Oktober 2006 07:53

Hallo Oliver!

Auch ich habe von derartigen Symptomen bei Pilzzüchtern schon gelesen.
Da gerade Austernpilze dafür bekannt sind, wenn sie mal sporen, dass sie dann dies heftigst erledigen.

Ich selbst baue gerade Shii-Take indoors an und habe damit momentan eigentlich keine Probleme. 5 Tage "alte" Shiis, d.h. 5 Tage nachdem sich die erste Längenausdehnung ergibt sporen sie kaum, und die FKs sind bereits voll entwickelt. Im Vergleich zu den Kräuterseitlingen die ich einmal zu ernten vergessen hatte echt zahm!

Das wäre mal ein Vorteil.
Das mit der Partikelgröße der Teilchen die dann in die Lunge geraten ist sicher zu einem gewissen Grad richtig. Doch denke ich auch, dass die Form der Teilchen (Sporen) eine Rolle spielt.

Wenn dem so ist, bestünde die Möglichkeit, dass du auf Sporen anderer Pilzfamilien noch nicht allergisch reagierst und ein sorgsamer indoor- Umgang noch viele schöne Pilzwachsenzuschaustunden bescheren könnte.

Das es keine Allergie auf eine chemische Substanz ist, die von den Austernpilzen kommt ist deswegen klar, da du keine Symptome beim Verzehr der Pilze hast. Ist also so wie es aussieht eine rein physilakische Sache.
Ich persönlich denke, dass unter Umständen eine Pause in der Austernpilzzucht, oder wie du es gerade machst eine Outdoorkultivierung über einen gewissen Zeitrahmen diese Sensibilisierung wieder zum Abklingen bringen könnte, da es eben keine "chemische" ist.
Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung von mir als Chemiker.
Man müsste im Internet oder in Ärzteliteratur recherchieren, was mit Personen passiert ist die auf verschiedenste Feinstäube (Sporen, Asbest, Aerosil, Kieselgur, Heu,... ) sensibilisiert wurden, und ob diese nach einer gewissen Zeit der Aussetzung der Belastungen wieder bestimmte Konzentrationen der jeweiligen "Staubart" ohne Symptome aushielten.

Vielleicht gibt es solche Studien?
Ich denke nicht, dass du schon das Handtuch werfen musst. Die Massnahmen die du getätigt hast, sind sicher mal ein guter Ansatz.

Liebe Grüße!

Gerald
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Beitrag von Pilzhaus » Montag, 02. Oktober 2006 23:54

Hallo, denke doch mal über einen Luftfilter nach !! Ansonsten hatte ich ja an anderer Stelle dieses Thema mal angeschnitten. Bei mir im Pilzhaus gilt : Mundschutz tragen ! Gute gibt es im 10 er Pack von 3M für etwa 25 Euro.

Grüsse
Andreas
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