@ katharina: Dank für den Versuch, meine Situation nachzuvollziehen.


Aber ich habe dich gut verstanden und werde so einiges beherzigen. Danke!
Es war übrigens auch eine Österreicherin, die mir prinzipiell die Bienenzucht erklärt hat und mir ein Buch darüber kostenlos schickte, während ein deutsches Bienen Forum ("sehr deutsch") keine Informationen rausrückte, da es wohl dann Geschäftsgeheimnisse preisgibt... oder ich erst deren Bücher und Materialien kaufen sollte tststs. Bienen kann man letztlich auch im Schuhkarton halten, jawoll

Also, Ich hab mich etwas in die Pilzzucht reingelesen, in die von Lauscher und Ständerpilz verlinkten PDF's und taste mich mal langsam vor:
Als Substrat nehme ich das OPF, also das Oil Palm Fiber. Das haben wir endlos kostenlos und das wird hier wohl generell genommen, der natürliche Pilz wächst auch auf dem Substrat. Also eigentlich optimal. (Ich hätte sonst noch Sägespäne-billig, Hobelspäne-billig oder Kokos-umsonst, da ich neuerdings auch Reis habe, also auch Reisstroh -straw- kostenlos)
Ich nehme mir mal das wichtigste aus dem pdf von Lauscher raus: Beginn Seite 5
Dieses OPF (frisch!) 2 kg Substrat werde ich 6h in Wasser einweichen und dann 3h bei 100° kochen. Dann das Wasser abtropfen lassen in der Sonne, das UV-Licht hier desinfiziert ja auch, aber leicht feucht soll es sein. Jetzt impfen mit den inneren Teilen von frisch gesammelten oder vor-vollgesaugten „Sclerotia-pieces“ was ich mal mit Pilzteilen übersetzen würde.
Wenn ich den Text richtig verstehe, ist es nur bei vorher getrockneten Pilzen oder bei Pilzen älter als 3 Monaten nötig, den Pilz einzuweichen, zu schälen und ein Kernstück des Pilzkörpers nahe des Kopfes zum impfen zu nehmen.
Da ich sowieso mit frischen Pilzen arbeite, entfällt das.
Frage zum Verständnis: Ich nehme zum Impfen also einfach nur einen Teil des gewünschten *frischen* Pilzkörpers und stecke ihn in das Substrat?
Angenommen ja, nun sollte das Brutsubstrat bei 30° also normaler Tages-Temperatur, in 7 Tagen komplett durchgewuchert sein. Jetzt habe ich Pilzbrut, so alles klappt. Saubere Arbeit vorausgesetzt.
Nun kann ich diese Brut in 2-4cm³ große Stücke brechen und erneut vorbereitetes Substrat (finales Substrat) mit der Brut beimpfen.
(Ich könnte aber auch gleich das *finale Substrat* mit Pilzteilen impfen ohne Brut zu machen…steht im pdf)
Ist das finale Substrat mit ca. 10% Brut beimpft, erfolgt der „spawn run“, was ich mit Brutausbreitung übersetzen würde, nun in 20-30 Tagen.
Frage: Die Brutausbreitung im finalen Substrat dauert deshalb länger als im Brutsubstrat, weil das finale Substrat simpel eine größere Menge als das Brutsubstrat ist?
Das finale Substrat ist also nach 30 Tagen durchgewuchert und nun sollten die Pilze wachsen. Feucht halten, im Schatten, alles gut beschrieben.
Der Pilz ist dann erntefähig nach 12 Wochen, unter guten Bedingungen. Kann 2-3mal geerntet werden.
Frage: Was macht man dann mit dem finalen Substrat, wenn es abgeerntet ist?
Ich nehme auch an, man kann die gleichen Plastiksäcke erneut verwenden, da ja im günstigsten Fall noch Pilzteile bzw. Sporen vorhanden sind?
Wie ist das eigentlich mit den Sporen? Sind das nicht die Samen?
Gut, ich werde anfangen, sobald ich das Substrat und die Pilze habe. Substrat aller 2 Wochen mehrere Schubkarren voll, da wir dann unsere wilden Ölpalmen ernten (also keine Plantage), Pilze wann ist nicht gewiß, da die Leute hier nicht zuverlässig sind und ich nicht annehme, den Züchter jemals wiederzusehen.
Eigene natürliche Pilze sollte ich spätestens in der nächsten Regenzeit ab April/Mai 2018 haben, da wir jetzt im November einige Ölpalmen, die mir zu hoch zum ernten sind, umhacken und an die Palmweinsammler verkaufen. Die arbeiten nur in der Trockenzeit. Sobald dann der erste Regen im nächsten Jahr kommt(Regenzeit) sollten an einigen der toten (umgelegten und „entweinten“) Ölpalmen die Pilze „von allein“ wachsen. Und allerspätestens dann, geht’s los. Falls ich die Pilze vorher finde, natürlich schon eher…
Aber wenn wir das mal so theoretisch durchgehen können, wäre mir schon sehr geholfen.
Der Züchter sagte mir : Man nehme das OPF(Substrat) und koche das für 3 Stunden. Am nächsten Tag nochmal für 3h kochen. Dann abtropfen lassen und wenn es nur noch feucht ist, kommen die „Samen“ drauf. Dann alles in eine Plastiktüte und verschließen. Je länger man den Sack geschlossen läßt, umso schneller wachsen die Pilze. Fertig. Sagt er.Ständerpilz hat geschrieben:Nebenbei: was meinst du mit Samen? Pilzsporen?
Mit Samen meinte er wirklich Samen. Und diese Samen besorgt er sich von einem Händler sehr teuer, sagt er. Die Übersetzung von Samen(pepin bzw. semence aus dem franz.) ist soweit schon korrekt, ich habe diese Wörter auch beim Gespräch verstanden, obwohl die gesamte Übersetzung an sich erst vom französischen ins englische durch meine Frau (wir reden englisch miteinander) und dann von mir vom englischen in deutsche (jetzt hier) geschah. Meine Frau redete von seeds bzw. semence auch auf nochmalige Nachfrage mit Hinweis auf die exakte Bedeutung.
Natürlich kann es sein, da man hier niemandem vertrauen kann, und da mir der Herr die Samen auch verkaufen wollte, er mir nur deswegen die „Samen“ anempfahl um an mir Geld zu verdienen. Wäre nicht das erstemal, das sowas mit uns versucht wird. Es kann aber auch sein, es war zu kompliziert für ihn, uns die Impfung bzw. Brut zu erklären oder er kauft selber die Brut als Samen… ich unterstelle niemandem nix. Er zeigte aber mit den Fingern so zentimetergroße Stücke… was für Pflanzensamen eher ungewöhnlich wäre.
Viele Grüße,
Martin