Hallo Dietmar,
Erstmal die Kurzfassung:
Ja, es waren mittlerweile ein paar verschiedene Steinpilze.
Du kannst einen Standard Agar nehmen und wirst mit Geduld früher oder später ein „normales“ vegetatives Mycel bekommen, wenn es nicht kontaminiert, austrocknet etc. und der Pilz frisch genug ist und genug Kraft hat.
Wann und wo ich genau welchen Agar benutzt habe, müsste ich erst recht aufwändig nachschauen bzw. rekonstruieren.
Bis man Wachstum erkennen kann, dauert es sehr lange (zum Teil Wochen) kann aber auch schneller gehen. Schneller als die Glucke sicher nicht. Aber ich habe auch schon Medien gehabt, in denen das Wachstum halbwegs erträglich war. Und ich bin sicher, dass es Möglichkeiten gibt das noch zu beschleunigen.
So viele Medien habe ich jedoch auch noch nicht ausprobiert, weil es mir meist erstmal darum ging den Pilz zu klonen, und die geeigneten Wälder für Pilze bei mir nicht „direkt um die Ecke“ liegen.
Dieses Mycel, was du gesehen hast, existiert nicht mehr bei mir. Höchstens noch irgendwo im Wald...
Jetzt noch die unnütze Erweiterung (weitere Anmerkungen):
Welche der Arten es genau waren, hat mich ehrlich gesagt zu dem Zeitpunkt nicht so sehr interessiert.
Es können auch verschiedene gewesen sein.
Ich kann Pilze recht gut in essbar oder giftig/ungenießbar einteilen, zumindest bei denen die ich selbst sammele.
Alles weitere sind für mich Details.
Alle gebildeten Pilzsammler und sonstigen Biologen mögen mich jetzt mit Steinen bewerfen!
Interessiert mich (mittlerweile) zwar auch, aber solange ich zu jeder Pilzart nicht eine Gen-Analyse und viele Vergleichsfotos vor mir habe, bzw. die Pilze am besten selbst in der Hand hatte, spreche ich bei kleineren Unterschieden lieber nicht von einer genauen Artbestimmung.
Für mich ist eine Art hauptsächlich dadurch definiert, dass sie sich nur innerhalb der eigenen Art fortpflanzen kann, sodass auch die Nachkommen fertil sind, sich also auch fortpflanzen können.
Selbst, wenn du mir zu jedem Pilz eine Gen Analyse zeigst, und dort Unterschiede sichtbar sind, kannst du mir daran wahrscheinlich nicht eindeutig beweisen, ob die beiden sich miteinander kreuzen lassen und fertile Nachkommen bilden.
Möchte mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen... wäre dankbar, wenn sich hier ein Pilz-Genom Experte zu Worte melden würde und mir vielleicht eindeutig widersprechen würde.
Pilze anhand von äußeren Merkmalen zu unterscheiden ist zwar schön, aber ob jetzt z.B. alle xyz verschiedenen Hexen- oder Rotfuß-Röhrlings Arten, die in der Literatur unterschieden werden, alle genetisch inkompatibel sind, da bin ich mir nicht sicher.
Menschen haben auch sehr unterschiedliche Größen, Farben, Formen und sonstigen Merkmale...
Einige werden groß und dünn und wachsen in der Wüste, andere sind eher "klein und dick" und wachsen am Nordpol oder sonst wo... usw..
Das soll nicht diskriminierend gegenüber kleinen, dicken, langen dünnen, am Nordpol oder in der Wüste lebenden Menschen sein!
Vielleicht bin ich selbst so einer??? Wer weiß?!
Es geht nur darum, dass man all diese Menschen miteinander kreuzen kann.
Viele Pilze bevorzugen eine bestimmte Holzart oder Mykorrhiza-Pilze einen bestimmten Baum.
Aber, ob sie anderes Holz nicht verdauen können, oder es irgendeinen anderen Grund gibt (z.B. Konkurrenz etc.), warum sie dort nicht wachsen,
das ist nicht so leicht zu beantworten.
Einige Menschen vertragen Milch, andere nicht. Einige können problemlos rohes Fleisch essen, andere nicht. Einige können problemlos auf hohen Bergen „herumkrackseln“, ohne dass ihnen die Luft zu dünn wird, andere nicht... Das hat nicht alles nur mit Training zu tun.
Beim Steinpilz ist es noch relativ einfach, aber ich kann dir die Art leider nicht genau nennen.
Einige sind unter Fichten im Herbst gewachsen, andere unter einer Buche, wieder andere unter seiner sehr alten Esskastanie im Sommer im Park, aber ob es deshalb Sommer-Steinpilze waren, das wage ich nicht zu beurteilen.
Klonen funktioniert meist bei kleinen Exemplaren besser. Da wird es für mich wiederum schwieriger sie genau zu identifizieren.
Aber wie gesagt, so genau habe ich mich damit noch nicht beschäftigt.
Wenn es ein Steinpilz ist und er gut schmeckt und im Sommer unter einer Eiche wächst, aber dennoch ein B. edulis ist, dann ist er mir ebenso willkommen, wie ein Sommer-Steinpilz, der im Herbst unter einer Fichte wächst.

Eine Morchel mit einem Champignon zu kreuzen, halte ich zwar für unmöglich, aber dazwischen gibt es viele Grauzonen. Welche Morchel-Art kompatibel mit welcher anderen Morchel ist...
Mal sehen ...
Die Experten lachen sich wahrscheinlich über mich gerade kringelig....
Ok. Lange Rede, kurzer Sinn:
Genaue Art – keine Ahnung, vielleicht verschiedene.
Habe einen Maronenröhrling, der wesentlich schneller wächst, und Steinpilz und ein Hexenröhrling müssten auch noch im Kühlschrank sein. Ob die alle wieder reaktivierbar sind, weiß ich gerade nicht.
LG, Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...