Meinst du etwa, ich sollte mir etwas anziehen, bevor ich die Gluckenkulturen anschaue?

Nein, das allein würde nicht helfen. Du müsstest dir noch eine Papiertüte über den Kopf ziehen, oder einen Jutesack.
Und du dürftest auch nicht mit ihr reden.

Das macht Sinn. Wäre interessant, ob andere vergleichbare Pilze unter den selben Bedingungen auch so schwitzen.Aber mal Ernst beiseite, ich habe eher den Verdacht, dass das am Salzgehalt des Nährbodens im Zusammenspiel mit der Luftfeuchtigkeit liegt. Meine Petris haben zwar Belüftungsnocken, sind aber mit Parafilm verschlossen. Dieser reiß zwar oft nach einer Weile, aber sie liegen in einer luftdicht schließenden Box, die nicht jeden Tag geöffnet wird. Sowohl auf dem gekauften Kimmig-Agar, als auch auf dem Espresso-Agar schwitzen sie nicht. Beim Kimmig wurde aus osmotischen Gründen 0,1% Kochsalz hinzugefügt, beim Espresso habe ich das ebenso gemacht. Vielleicht nehmen sie sonst zu viel Flüssigkeit auf und können das überschüssige Wasser nicht über Verdunstung loswerden?
Vielleicht saugt die Glucke auch natürlicherweise mehr Flüssigkeit auf als andere Pilze, wenn man an die parasitische Lebensweise denkt...
So hoch kalorisch ist ein Baumsaft eventuell gar nicht, so dass die Glucke eine ganze Menge Saft schlürfen muss, um satt zu werden.
Das überschüssige Wasser müsste sie dann wieder abgeben, wie z.B. eine Blattlaus, um mal bei der parasitären Lebensweise zu bleiben.

Interessante Jahresringe macht die Espresso-Glucke. Verfärbt sich das Mycel bei der oberen einseitig etwas in Richtung Latte macchiato? Oder täuscht mich das optisch (Schattenwurf?)?
LG