Ich finde ehrlich gesagt nicht so schlimm mit den Kosten. Ein Hepa kostet dich bisschen über 200€, wenn du ihn dir selbst zusammenbaust. Ein DKT vllt. 50€. Die sonstigen Materialien(Agar-Agar, Petris, Korn, Stroh) machen höchstens noch 50€ aus. Ich mein das kann sich doch jeder leisten.^^
Also mein Hepa Eigenbau mit Birkenholzplatten und kratzfestem einklappbarem Plexiglasvorbau inkl. Beleuchtung, Tragevorrichtung und 2 zusätzlichen Steckdosen, inkl. Vorfilter und Ein- Ausschalter hat rund 680 Euro gekostet ! Und das Teil ist 3 Nummern zu klein für meinen Geschmack. Leider habe ich aber nicht mehr Platz zur Verfügung !
Ein DKT für 50 Euro, ne der ist viel zu klein ! Ein 8 Liter sollte es schon sein ! Alles andere ist nur Spielerei, also 100 Euro ! So, dann ein guter Autoklav, von bis, egal aber unter 600 gibt es da nichts. So gebrauchte alte DDR - Bestände, ok wäre ne Alterative über die man für den Anfang streiten könnte. Dann Laborbedarf und sterile Reiniger usw. Also egal wie klein man anfängt und egal ob man nun den Autoklaven braucht oder nicht, 1000 Euro ist gar nichts ! Alleine für die Lagerung der Petris muss ein eigener Kühlschrank her ! Oder wollt ihr Äpfel, Wurst und Milch mit den Petris lagern ?
Daher kann ich diese Aussage so nicht stehen lassen ! Das würde Anfänger nur verunsichern. Da müssen autoklavierbare Edelstahlskalpelle her, da muss ein Bunsenbrenner kommen usw. Da sind ganz schnell hunderte Euros weg. Und Agar führst du zwar auf, der Rest fehlt aber auch. Fällt das dann unter ständig laufende Kosten ? Wo sind die Beutel ? Wo ... naja alles was noch so fehlt.
Im Prinzip denke ich dass es mehr als untertrieben ist wenn ich sage 1000 Euro ist Minimum !
Und das ist wirklich nur der Anfang wenn man mal ab und an 5 Beutel machen möchte. Sobald es aber mehr wird dann wird es wieder erheblich teurer !
Als ich damals anfing habe ich mir ein Budget gesetzt, 5000 DM als Startkapital ! Dann habe ich angefangen und wie schnell merkte ich dass 5000 DM gar nichts ist. Heute stecken in meiner Ausrüstung und im Zubehör mehr als 30.000 Euro drin ! Und glaubt mir, da fehlt noch so einiges. Ein Brutschrank, ein Gammastrahlen Sterilisierer usw. ja das alles hätte ich gerne !
Und wenn man so ein Hobby anfängt dann will man dieses ja auch ausbauen. Man will neues versuchen usw. Das schafft man nicht wenn man Austern auf Klopapier züchten will. Also müssen Bücher her, und jetzt geht es wieder ins Geld ! Das geht endlos so weiter !!
Daher, wer es ernsthaft vor hat Pilze als Hobby zu züchten, 10.000 Euro sollte man da schon rechnen und auch nach und nach über haben.
Und ich muss da nochmals was klarstellen, ich mache das als Hobbyzucht ! Entgegen einiger Zeilen hier im Board bin ich
kein gewerblicher Züchter !
Und noch was, da las ich neulich ne Einkaufsaktion bezgl. Beutel hier im Forum. Am Anfang mögen 50 oder 100 Beutel ja ganz gut sein aber ich habe tausende verschiedenste Beutel liegen. Man kann einige Pilze recht gut auf billigen Beuteln ziehen, andere aber brauchen bessere Beutel, mal lang mal dick, da gibt es viele Unterschiede, auch im Ertrag ! Und was ich nehmen kann, dass sind langjährige Erfahrungswerte und ist auch sehr stark vom Substrat abhängig ! Also testet da mal Alternativen durch !
Und wer hier mit Minibeuteln im DKT rum macht, warum kauft ihr 1 oder 3 Liter Gefriertüten und bastelt da mit was weiss ich was für Tetrapack Abfall rum ? Das ist ja mal ganz lustig und der Ursprung kommt da ja auch aus Asien (Massenzucht) nur warum macht ihr das nach ? Nehmt alte Einmachgläser, wenn ihr keine habt besorgt euch welche da noch genug in den Kellern rumstehen kommt man da immer mal dran. Bei Haushaltsauflösungen verstorbener Leute ist auch oft ne Ladung dabei !
Da braucht man dann keine Beutel mehr die irgendwelche giftigen Weichmacher absondern und zudem kann man dann mit Hepa oder notfalls ner echten Impfbox auch sauber arbeiten !!!
Und was den Tausch von Kulturen angeht, noch ein ganz wichtiger Ratschlag, wenn ihr was neues bekommt dann isoliert die Kultur mal erst einige Wochen !
Ich habe den Fehler einmal gemacht dass ich ne Kultur bekam, überimpfte und in den Kühlschrank stellte. Tja dann stellte sich heraus dass da Milben drauf waren ! TOLL !

Die haben alle meine sauberen Kulturen überrannt und infiziert. Da wieder Ordnung rein zu bekommen dauerte sehr sehr lange und kostete hunderte Petrischalen !

2 Stämme konnte ich zudem nicht wieder sauber bekommen. Also erst isolieren und lange und ergiebig prüfen ! Gerade Milben sind ein echtes Problem !! Die rennen selbst durch verschlossene Petris !!!
Und für die Leute die sich einen Fruchtungsraum bauen wollen, bedenkt dabei dass ich einen Wasserabfluss braucht ! Ihr müsst mit verzinkten Regalen arbeiten. Diese sollten 200-250 Kilo Gewicht tragen können, nicht dass euch so ein Teil mal zusammen bricht ! Da kostet der laufende Meter mit 5 Fächern so um die 300 Euro. Der Wasserabfluss ist dafür da dass man mit einem Hochdruckreiniger durch gehen kann. Wenn da mal ne Ladung Bakterien gezüchtet wird bekommt man sonst den Raum nie wieder sauber. Der muss richtig ausgewaschen werden, das geht nur mit einem grossen Hochdruckreiner. Wer da keinen Wasserabfluss hat oder mit Holz gearbeitet hat der bekommt dann sehr schnell ganz grosse Probleme !!!
Daher ist die Lösung mit meinem umgebauten Gewächshaus ideal geeignet, manche Lachen darüber, egal es erfüllt aber alle Voraussetzungen. In all der Zeit wo ich mal Bilder eingestellt hatte hat mich hier interessanterweise niemals jemand gefragt warum ich die Folien drin habe..... das wundert mich noch heute !
Zu guter letzt noch eine wichtige Info an alle die mit Einstreupellets rum machen ! Die Ernte 2012 wurde kurz vorher auf Anraten einer grossen Agrarzeitung mit Roundup gespritzt ! Die
Zeit reichte also nicht aus um das Gift von der Ernte herunter zu waschen. Das Stroh durfte folglich nicht in den Kreislauf als Stalleinlage usw. kommen. Ich habe mich da schlau gemacht weil ich sehr oft mit Strohpellets arbeite. Der Hersteller sagte mir dass er nicht weiss was der Bauer zuvor mit dem Stroh gemacht hat und generell wird nur auf Bakterien, Pilze und sonstige krankmachende Inhalte untersucht, nicht aber auf Giftrückstände ! Folglich liegt es ansich auf der Hand das dieses Stroh dennoch im Kreislauf verblieben ist und zudem sogar vermutlich als Schweine - oder Kälbermastfutter verarbeitet wird. Wissenschaftliche Studien haben aber ergeben dass selbst Kleinstmengen sehr gefährlich sind und schnell Krebs erzeugen können. Weitere Infos dazu zB. hier :
http://umweltinstitut.org/roundup_verbieten
Da Pilze Schadstoffe regelrecht aufsaugen sollte also bitte jeder seine Substrate überdenken. Ich denke dass wir da in Zukunft noch den Ausbruch dieses schlummernden Vukans erleben werden.

Achja in Kleie ist dass dann vermutlich ja auch enthalten, AMEN !
Da bin ich mal gespannt wie das weiter geht. Im Prinzip müssen alle Zuchtfirmen die auf Strohbasis arbeiten das ganze Prinzip überdenken. Zudem sind die Preis für Stroh am steigen und es geht wohl noch weiter. Das wird nicht mehr lange dauern bis sich Stroh als Rohstoff verzehnfacht haben wird. Vervierfacht hat sich der Preis schon ! Ich habe aus eben diesen Gründen schon jetzt Stroh von der Ernte 2013 gekauft. Es wird Stroh sein welches nicht vorab noch gespritzt wurde, sozusagen ne Spezialanfertigung ! Da das nicht immer geht und ne Pelletmaschine 2 Tonnen pro Stunde ausspuckt muss man da natürlich schon ein paar Tonnen abnehmen, aber so lässt sich dieses Problem zumindest umgehen.

Und als Zuschlagstoff kommt jetzt was anderes mit rein.
Grüsse
Andreas