Also ich habe mir für Judasohr auch noch Brut gekauft und den Autoklav durfte ich doch nicht benutzen.

Die Dübel habe ich dann einfach abgekocht, abtropfen und abkühlen gelassen und dann die Brut in Plastiktüten (mit Mikrofilter) mit den Dübeln unsteril vermischt, verschlossen und bei Raumtemperatur gelagert.
Nach 3-4 Wochen war Mycel zu sehen, 2 von 5 Säcken hatten allerdings neben Mycel auch eine grüne Konatmination. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass sonst noch Kontaminationen drin waren, die z.B. weiß oder schlechter zu sehen waren. Gerochen haben sie aber alle gut, also ungefähr so wie die gekaufte Brut.
Nach 4-6 Wochen habe ich beimpft, auch die Kontaminierten. Weiß nicht ob das so schlau war, ich hoffe einfach, dass sich der richtige Pilz durchsetzt.
In den Säcken hat man das Mycel von Judasohr am deutlichsten gesehen (dicke Schicht auf den Dübeln, Dübel kleben zusammen usw), das von Igelstachelbart so gut wie gar nicht (nur bei einzelnen Dübel sah man an den Stirnseiten der Dübel etwas weises). Gerochen hat aber jeder Dübel nach Pilz. Bei der gelieferten ISB-Brut habe ich auch kein Mycel gesehen, von daher dachte ich dass das normal ist.
Nun habe ich ca. 1 FM Hainbuche und Eiche mit den drei Pilzarten beimpft, dabei die Stämme vorher ein oder mehrere Tage in Wasser getaucht und die Dübel relativ dicht gesetzt (1 Stamm mit 20 cm Durchmesser und 70 cm Länge ca. 50-60 Dübel mit 10x70mm verbraucht). Das Bohren war schon sehr zeitaufwendig und die Dübel sind teilweise auch nicht ganz reingegangen, nicht weil das Loch nicht tief genug war, wahrscheinlich war die Reibung zu groß. Deswegen habe ich die Löcher immer mit dem Bohrer noch so ein bisschen ausgeweitet, was natürlich auch nicht gut für's Material war. Zwei Bohrer habe ich dabei kaputt gemacht. Achja und anfangs habe ich noch drauf geachtet, dass der Bohrer nicht heißläuft, weil es heißt ja, dass sich bei Hitzeeinwirkung an der Grenzschicht der Löcher Stoffe bilden, die das Wachstum von Mikroorgenismen hemmen, aber es ist viel zu zeitaufwendig, den Bohrer immer zu kühlen. Ich glaube aber, wenn das Projekt scheitert dann nicht daran.
Auf Palletten sind sie jetzt luftig aufgesetzt und mit einer Plane abgedeckt. Jetzt will ich über den Sommer je nach Wetter ungefähr 1 mal pro Woche es aufdecken, paar Gießkannen Wasser drüber und wieder zudecken. Ab Herbst nicht mehr gießen und nächstes Frühjahr die Stämme an ihrem endgültigen Platz aufstellen (Shiitake) bzw. zu nem fünftel eingraben (ISB und Judasohr).