Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

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Mycelio
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Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 26. November 2009 17:40

Hallo zusammen,

habe vor einigen Wochen mal angefangen, die Belüftungsanforderungen für unsteriles Mycelwachstum bzw. Substratvermehrung in größeren Behältern auszutesten. Früher hatte ich hauptsächlich kleinere Ansätze in maximal halbvollen Gläsern ohne Belüftung. Dort war der Luftvorrat meist ausreichend, es kam aber immer mal wieder zu bakteriellen Kontaminationen, so daß ich die Deckel lockern mußte, damit das Mycel nicht erstickte. In offenen Blumentöpfen mit nem Untersetzer als Deckel ging es besser, aber da waren immer gleich die Trauermücken zur Stelle.

Nun wollte ich mal größere Mengen mückenfreies Mycel züchten und da kamen dann Gefrierbeutel mit Druckverschluß (3l und 6l), 10l Eimer mit Deckel und eine Box mit ca. 18l Fassungsvermögen zum Einsatz. Anfangs war ich mir noch sicher, daß tägliches Lüften ausreichend sein müßte und daß die Folie einen geringen Luftaustausch zulassen würde, aber das war ein Trugschluß.

In der Box ging es noch einigermaßen, da der Deckel nicht ganz dicht war, aber nur, bis der Füllstand die Hälfte überschritt. Danach wuchs das Mycel nur noch in den oberen 10cm des Substrates. Darunter blieben größere Bereiche erstmal unbewachsen, bis ca. nach einer Woche der alkoholische Geruch verschwand.

In den Beuteln und Eimern stockte das Mycelwachstum trotz mehrmaligem Lüften pro Tag und es machten sich intensive Gerüche breit. Von Fruchtjoghurt über Branntwein, saure Äpfel, überreife Äpfel, gammeligem Käse, Kaugummi und diverse alkoholische Varianten war alles dabei, einmal sogar leichter Bananenduft. Meist starb sogar das Mycel ab und wuchs nur noch vereinzelt auf der Oberfläche. Ansonsten dauerte es Wochen, bis das Substrat besiedelt war. Also mußte für eine konstante Belüftung gesorgt werden. Dazu schnitt ich Belüftungsöffnungen in die Beutel und in die Deckel der Eimer, legte Stücke von einem Insektenschutznetz (Baumarkt, Gartenabteilung) darüber und befestigte sie mit Klebeband. Dieses Insektenschutznetz ist so eine Folie mit vielen Löchern, die klein genug sind, so daß keine Trauermücken mehr durchkommen. Andere Materialien müßten sich genausogut eignen, wenn man je nach Luftdurchlässigkeit die Größe variiert.

Seitdem klappt es. Besonders in Beuteln mit einem etwas größeren Filter wächst das Mycel nun fast schon schneller, als mir lieb ist. Ach ja, ich sollte dazusagen, daß ich immer das durchwachsene Substrat zerbrösele und 1:1 mit frischem Material mische. Letzteres mische ich etwas trockener an als sonst, da bei der Besiedelung im Beutel viel Wasser ausgeschwitzt wird, welches kaum durch den Filter entweichen kann.

Die eiligen Seitlinge sind oft schon nach zwei bis vier Tagen bereit für neues Futter, Champignons lassen mir ca. eine Woche Zeit. D.h. wenn ich bei den Seitlingen mit 300 bis 400ml Körnerbrut anfange, habe ich nach zwei bis drei Wochen ca. vier Liter durchwachsenes Substrat und kann die Beutel öfnnen und zur Fruchtung aufstellen.

Grüße, Carsten
01_BeutelPld.jpg
02_BeutelPlo.jpg
03_BeutelAb.jpg
06_BeutelFilter.jpg
04_Eimer.jpg
05_EimerFilter.jpg
Zuletzt geändert von Mycelio am Sonntag, 29. November 2009 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Donnerstag, 26. November 2009 22:38

Ist ja klasse Idee mit dem Insektengitter. Ich überleg schon seit Ewigkeiten wie ich größere Beutel belüfte. Gestochene Löcher endeten meistens immer in Trauermückendesastern. Stopfen mit Auqarienfilterwatte funktioniert meistens auch nur bis zu einer gewissen Grösse, professionelle Filterbags sind mir zu teuer.
... Und diese Duftvarianten kenn ich :lol:
Das ist echt mal ne genial einfache Lösung. Und dann noch Low-Cost, sowas liebe ich...
Mit was fütterst du deine Seitlinge dann weiter hoch? Strohpellets (vergoren), Chipsis? Oder was gerade da ist?
Chipsis oder Pressbriektts die ich nur in kochendem Wasser einweichen hab lassen verschimmelte mir immer nur bei zu geringer Belüftung.

Gruß
Udo
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 27. November 2009 00:07

Hallo Udo,

ja die Kosten sollten sich auf ca. 10 Cent pro Beutel belaufen. Die sind natürlich nicht ganz so stabil wie die richtigen, bei drei oder vier von mittlerweile ca. 50 Beuteln hatte ich nach ein paar Wochen kleine Risse an den Seiten, gerade groß genug für Trauermücken... Das waren bisher die einzigen, in denen Schimmel auftrat.

Momentan bekommen meine Seitlinge nur noch Strohsubstrate, meist mit Luzerne, Kaffeesatz und ein klein wenig Olivenöl und Hefeextrakt. Ist ein Experiment. Das Mycelwachstum ist schonmal beeindruckend, es muß sich bloß noch rausstellen, wie gut sie darauf fruchten.

Grüße, Carsten

PS: Die Substratzubereitung ist eher onorthodox, ich koche Luzernepellets und Kaffeesatz kurz in Wasser, gebe Strohpellets hinzu und lasse das ganze bedeckt langsam abkühlen. Der Rest wird erst nach dem Erkalten untergerührt. Fermentierte Substrate werde ich demnächst wieder testen.
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Beitrag von SchwammeRulz » Samstag, 28. November 2009 14:15

Hallo zusammen

hier jetzt mein Beitrag zu dem Thema.

Ich habe 8l Plasteboxen ausn Baumarkt (alles im ...) Bis jetzt hatte ich nur untern Rand kleine Löcher drin, um für Belüftung zu sorgen. Leider hatte ich dann schnell das Trauermückenproblem. Unter Rand hab ich das gemacht, da ich sie so noch stapeln kann und dort auch der Schutz vor absinkende Staubpartikel größer ist.
Siehe hier.
Bild

Diese Löcher hab ich jetzt vergrößert auf 1cm Durchmesser. Jetzt sind pro Langer Seite der Kiste 4 solche Löcher drin.
Bild

Hier seht ihr mein "Filter". Das ist irgendwelche Filzmatten. Die sind ca. 5mm dick. Und heute hab ich auch gemerkt das sie auf einer Seite fester sind. Daher hab ich sie heute auch noch geteilt und die feste Seite weggetan und nur die andere weichere Seite genommen. Da ich denke das hierdurch mehr Luft strömen kann. Zuerst hatte ich die mit Tesafilm über die Löcher geklebt. Das hat natürlich nicht gehalten. Somit habe ich heute mich ans Tuning gemacht.
Bild

dazu habe ich doppelseitiges Klebeband genommen und über das Loch geklebt.
Bild

Damit das Loch wieder frei wird, natürlich mit einem Messer das freigefummelt. Ist etwas Gefriemel, aber es ist hinzubekommen.
Bild

und dann einfach ein Stück Filz draufgeklebt. So wie es bis jetzt aussieht hält das recht gut. Sieht zwar nicht wunderschön aus, aber egal. Es muß funktionieren.
Bild

Hier nochmal ein Bild von innen, wo man gut sieht wie das Loch durch den Filz bedeckt ist.
Bild

Nun hoffe ich natürlich das es ausreicht und ich nicht noch mehr Löcher reinbohren muß.

Wir werden sehen.
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 29. November 2009 18:36

Hallo Titus,

an der Seite sind die Löcher natürlich viel besser untergebracht. Muß ich bei meinen Eimern auch mal machen, damit ich sie stapeln kann und damit kein Staub mehr reinfällt. Berichte bitte mal, wie gut sich der Schaumstoff eignet. Könnte sein, daß er nur wenig Luftaustausch zuläßt. Irgendein Gewebe aus Nylon oder Gardinenstoff könnten sich auch gut eignen, solange die Löcher klein genug sind.

Grüße, Carsten
wensi
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Beitrag von wensi » Montag, 30. November 2009 10:03

Hi Titus,
so ähnlich hatte ich das mit den Boxen am Anfang auch gemacht.
Auch mit den gleichen Filtermatten ( dank Heißkleber ging da auch sehr gut ). Aber der Luftaustausch hat nicht gereicht. Konnte ich schnell an den Rosenseitlingen sehen, die verloren immer die Farbe. Abhilfe schaffte da
eine Teichlüfter Pumpe, die bringt reichlich frische Luft in die Boxen.
Habe die mit einer Zeitschaltuhr ca. 8 Stunden am Tag in Betreib, klappt bestens, habe die an einen Verteiler an 6 Boxen dran. Schafft 3600 Liter/h.
Das sollte reichen
:)
VG
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Thema Belüftung

Beitrag von Dewald » Montag, 30. November 2009 20:20

Hallo
Meine Anregung
Als Filterstoff verwende ich steriles Verbandtuch aus dem alten KFZ Verbandskasten. Der ist Preiswert
Dieser Verbandstoff ist Mikrofein und luftdurchlässig und steril Verpackt.
Wenn ihr einen alten Verbandkasten habt probiert es auch.
Die Grösse ist 600mm mal 800 mm

Ich benutze ihn als filter in meiner Impfbox.Er fuktioniert gut ,nur weis ich noch nicht ob er genauso lange durchhällt wie ein teurer Hepa 13 oder 14.


Gruss Dewald
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Beitrag von SchwammeRulz » Montag, 30. November 2009 20:39

Hallo

also das ist so Filz, aber ich weiß noch nichtmal wo der her ist. Den hatten wir hier rumliegen. :-) Die härtere Seite hab ich abgezogen, da es sich so angefühlt hat, also ist das so wie verschmolzen, und daher nicht so luftdurchlässig. Das hab ich eben entfernt und jetzt nur noch ein dünnerer Streifen drauf. Habs mal getestet indem ich dagegengeblaßen hab und es kam innen einiges an. Kann jetzt noch nichts sagen, das die Pilze dadurch schneller wachsen. Muß ich erst noch beobachten. Aber ich denke so gut wie bei Mycelio wirds nicht sein.
Die Idee mit der Belüftung ist krass. Aber derzeit bei mir erstmal nicht umsetztbar. Trotzdem danke für diese Info.
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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 03. Dezember 2009 18:16

Hallo zusammen,

na da haben wir ja jetzt einige Varianten zusammenbekommen. Schön.

@Dewald
Benutzt du das Verbandtuch anstelle eines HEPA-Filters und bläst da Luft durch?

@Andreas
wensi hat geschrieben:... Abhilfe schaffte da eine Teichlüfter Pumpe, die bringt reichlich frische Luft in die Boxen.
Habe die mit einer Zeitschaltuhr ca. 8 Stunden am Tag in Betreib, klappt bestens, habe die an einen Verteiler an 6 Boxen dran. Schafft 3600 Liter/h.
...
Interessant, da bekommt also jede Box durchschnittlich 200 l/h. Befeuchtest du die Luft? Magst du mal Fotos der Anlage zeigen?

Grüße, Carsten
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Grünschimmel zerstört meine Versuche

Beitrag von Dewald » Montag, 07. Dezember 2009 17:52

Inzwischen ist es einige Tage her.Damals schrieb ich:

Dieser Verbandstoff ist Mikrofein und luftdurchlässig und steril Verpackt.
Wenn ihr einen alten Verbandkasten habt probiert es auch.

Inzwischen hat die grüne Invasion meine Versuche letztendlich zerstöhrt.

Gute Filter sind doch ihr Geld Wert.
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Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 16. Dezember 2009 20:24

Hallo zusammen

nach längerer Pause melde ich mich mal wieder. Es hat so lange gedauert bis ich mal paar ordentliche Aussagen zu meiner Luftlöchervariante in den Kisten machen kann. Das lag dran, das ich Schimmel hatte. Aber nicht wegen Problemen mit der Belüftung, nein ich hatte beim Nachfüttern zu viel Kaffesatz drin. Und da das alles Unsteriel ist, und noch dazukam das ich an den Kisten rumgedocktert hab (im kühleren Keller) wärend die Brut noch drin war, hat das mal bissel Probleme bereitet. Aber jetzt ist wieder alles IO.

Ich muß sagen, bei mir wächst das Myzel jetzt ersmtal nicht merkbar schneller dadurch. Vielleicht ein kleines bisschen schneller, aber das kann auch Einbildung sein. Auf jeden Fall ist es super gegen die Trauermücken. Ich hab da keine Probs mehr damit. Fraglich wird es nur dann wenn es zu Fruchtung kommt und ich die Deckel auflassen muß. Aber vielleicht fällt mir bis dahin nochwas ein.

Eines hab ich noch gemerkt. Da ich eine Kiste entsorgen mußte, wurde diese Kiste ja von mir wieder gereinigt. Das ging auch ohne Probleme, sogar ohne das das Filz abging oder ähnliches. Konnte das dann so wieder für die nächste Zucht einsetzten.

Soviel erstmal von mir.
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Re: Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 19. Januar 2010 18:54

Hallo,

habe in den letzten Wochen noch weiter mit der Filtergröße herumexperimentiert und folgendes beobachtet:
  • Bei zu großer Filterfläche wird die Luft im Beutel zu trocken, so daß die Substratoberfläche trocknet und nicht richtig bewachsen wird. Das Mycel scheint auch insgesamt langsamer zu wachsen.
  • Paßt der Filter einigermaßen, beschlägt der Beutel von innen. Das Mycel wächst mit maximaler Geschwindigkeit. Die Substratoberfläche wird dicht besiedelt.
  • Ist der Filter zu klein, wächst das Mycel langsamer und bleibt auch mal stehen oder überlebt nur an der Oberfläche. Bakterien und Hefen können sich dann gut ausbreiten, besonders wenn man gerade neues Substrat zugegeben hat.
Die passende Filtergröße hängt natürlich von der Substratmenge und der Durchlässigkeit des Filtermaterials ab. Wer auf Nummer sicher gehen will macht den Filter erstmal etwas größer und klebt ihn bei Bedarf zum Teil wieder zu, bis sich Kondenstropfen im Beutel bilden.

Zum fruchten rolle ich den oberen Teil der Beutel (incl. Filter) ein und klebe ihn so an der Seite fest, daß die Folie gespannt und möglichst wenig Luft im Beutel ist. Dann reichen wenige Schlitze an einer Seite völlig aus. Die Pilze erscheinen in wenigen, aber dichten Büscheln und sind viel einfacher und sauberer zu ernten. Der Beutel schrumpft meist mit dem Substrat, andernfalls sollte man nachspannen, sonst wachsen Primordien unter der Folie. Außerdem haben Kontis und Parasiten nur die Schlitze als Angriffsfläche. Die Erträge sind auch höher, da das Substrat nicht so schnell austrocknet.

Grüße, Carsten
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Re: Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 20. Januar 2010 09:15

Hallo Carsten

das mit dem Tip wie man bei Fruchten vorgeht, ist sehr gut. Das ist immer mein Problem. ich denke nämlich das ich dadurch mehr Ertrag hab. Bei mir vertrocknen zu viele kleinen Pilze. Und das passiert meist, wenn ich den Beutel/ Box öffne damit die mehr Platz haben zum wachsen. Daher funktioniert es bei Hegaupilz so gut mit den großen Blöcken. Ich hab mich schon gefragt wieso da so viele Pilze durchkommen.

Muß mal probieren.
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Re: Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 20. Januar 2010 10:22

Hallo Titus,

ich werde die Kisten höchstens noch zur Substratvermehrung nutzen, aber nicht mehr zum Fruchten. Hatte im Dezember zum Vergleich auch einen Ulmenseitling in einer Kiste im Foliengewächshaus fruchten lassen. Da waren ca. 8kg Substrat drinnen. Nach einer Weile erschien ein dichter Primordienwald und dann ging das Elend los. Sobald sie dicht an dicht heranwuchsen, kam kaum noch Frischluft an die kleineren Pilze, die meisten wurden zwar ein paar Zentimeter groß, starben aber ab, liefen bräunlich an wurden matschig. Bei der ersten Ernte fand ich dann leider so einige blaßgrüne Schimmelkolonien auf den Leichen und auf der Oberfläche. Die wurden dann alle entfernt, bzw. großzügig ausgebaggert und die Kiste für ein paar Tage verschlossen, damit das Mycel die Löcher wieder überwächst. Das funktionierte zwar, aber bei der zweiten Erntewelle lief alles genau wie beim erstenmal, incl. Schimmel. Geerntet habe ich jedesmal ca. 500g Pilze, also 1kg in zwei Wellen. In Beuteln hätte ich bei 8kg Substrat allein schon in der ersten Welle ca. 1,6kg Pilze gehabt, höchstens wenige und winzige Schimmelattacken und keinen immer breiter werdenden Spalt zwischen Behälter und Substrat.

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Re: Belüftung in Beuteln, Eimern und Kisten

Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 20. Januar 2010 12:24

Hey Carsten

das klingt gut. Ich hoffe ich kann meinen Ertrag auch dadruch steigern. Hab nämlich echt immer das Prob, das aus meinen 8l Kisten so ca. 250g Pilze werden, pro Welle. Das ist doof. Daher werde ich mal probieren, wenn die fertig durchwachsen sind, sie in Strechfolie (Frischhaltefolie) zu packen und 4 Löcher (X Schnitt) reinzumachen. Wäre genial wenn da mal bissel mehr rauskommt. Dann würde sich das alles auch mal lohnen. :-)

Eine feine Zusammenarbeit mit dir Carsten. :-)

Was wäre wir ohne dich.

Danke
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