Braunkappe???

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Heike

Braunkappe???

Beitrag von Heike » Montag, 10. Oktober 2005 09:20

Habe vor einigen Monaten in unserem Garten eine
Braunkappen - Pilzkultur eingesetzt... Jetzt sind dort, und fast zwei Meter weiter je ein Pilz aus dem Boden gekommen :
Kappe hellbraun, hellbraune Lamellen , Stiel weiss mit leichtem lila(?)Einschlag !!!
Sehen diese Braunkappe so aus.
Wäre schön, wenn mir das jemand sagen könnte - bei Pilzen ist man ja nicht experimentierfreudig ;-)

Wer hat Erfahrungen mit Pilzen in Gewächshaus? Da unsere Tomaten in diesem Jahr dort nicht die Welle waren , habe ich mal über eine andere Nutzung nachgedacht. Hätte gerne einige Tipps!!! Danke
geer
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Beitrag von geer » Dienstag, 11. Oktober 2005 20:09

Hallo Heike,

leider kann man ohne Bilder nur auf eine Beschreibung hin keinen Pilz identifizieren.
Die Gefahr das Du Dir eine Pilzvergiftung zuziehst ist zu groß.
Die Braunkappe riecht und schmeckt im rohem Zustand stark nach Rettich, die Lamellen sind eigentlich violett getönt.
Wenn Du ihn auf der Wiese gefunden hast und er hat einen lila Stiel, könnte es der selten gewordene Lilastiel- Rötelritterling (Lepista personata) sein.
Wenn der hier bei mir wachsen würde hätte ich ihn gleich mal geklont und eventuell Brut davon hergestellt. Sei Bruder der Violette Rötelritterling wird schon erfolgreich gezüchtet.

So nun zu Deinen Fragen!
Dein Gewächshaus kannst Du natürlich für eine Pilzzucht verwenden.
Du müsstest es aber vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, eventuell mit Schilfmatten abdecken. Die Temperaturen sollten nach Möglichkeit nicht über 30°C hinaus gehen.
Wenn Du immer gut lüftest und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgst könnte die Pilzzucht gut klappen.
Wärmeliebende Pilze währen natürlich besser für so ein Gewächshaus.

Viele Grüße


geer
Heike

Beitrag von Heike » Donnerstag, 13. Oktober 2005 14:16

Danke geer für deine Antwort. War mit so einem Pilz dort, wo ich die Brut gekauft habe...es ist definitief keine Braunkappe.

Höchstwahrscheinlich hast du Recht mit deinem Tipp ( liastieliger Rötelritterling ).Laut Pilzbuch und Internet sieht er so aus - und paßt auch zur Beschreibung. Ich werde aber lieber noch eine Pilzberatung in unserer Stadt suchen.
Was meinst du übrigens mit klonen und Brut ansetzen ?
Geht soetwas und wenn ja, wie ???

Gewächshausaufzucht kommt bei mir wahrscheinlich nicht in Frage, weil das Haus im Sommer sehr heiß wird (2-teilig ).Die Gurken im Nebenraum brauchen`s ja schön tropisch...
Versuche es aber dennoch-werde ja sehen ob es klappt!
:wink:
Heike

Beitrag von Heike » Donnerstag, 13. Oktober 2005 14:19

Ach geer, was ich dich noch fragen wollte:
Welche Pilzsorte ist denn wärmeliebend ???
Pilzfreak
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Beitrag von Pilzfreak » Donnerstag, 13. Oktober 2005 20:21

Der Pioppino (Agrocybe aegerita) mag Wärme. Bei mir wächst und fruchtet er bei ca. 23-25° im Zimmer.

http://www.pilzshop.de/Pilzbrut-fuer-La ... t::36.html

lg

Florian
geer
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Beitrag von geer » Donnerstag, 13. Oktober 2005 20:24

Hallo Heike,

von Klonen spricht man, wenn man aus den Inneren eines Pilzes ( fast steril) ein Stück mit einem Skalpell herausschneidet und es dann (möglichst steril) in eine Petrischale mit Nährboden bringt. Daraus kann wen sauber gearbeitet wurde neues Mycel wachsen.
So habe ich mir schon viele Pilzkulturstämme angelegt.
Dieser liastieliger Rötelritterling würde mich sehr interessieren, könntest Du mir 1-2 dieser Pilze zuschicken? Ich würde Dir alle Deine Unkosten bezahlen.
Wenn ja, sollten die Pilze möglichst jung sein und in Papier von einer Küchenrolle oder Zeitungspapier eingewickelt verschickt werden. Nur nicht nass machen, das gibt Kontaminationen.
So, nun noch zu Deiner Frage.
Es gibt mehrere Arten die Wärmeliebend sind , als Beispiel genannt sei der Agrocybe aegerita Südlicher Schüppling, Pleurotus djamor (Flamingo- Seitling), Pleurotus ostreatus ("Florida" Austernseitling Sommertyp), Ganoderma lucidum (Glänzender Lackporling) und der Stropharia rugosoanulata (Riesen Träuschling).
Dann gibt es auch noch einige Arten die in Thailand und andere wärmere Länder gezüchtet werden.

Liebe Grüße

geer
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