Ziegelroter Schwefelkopf - Hypholoma sublateritium

Beschreibungen und Zuchtdetails zu den jeweiligen Pilzarten

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Ziegelroter Schwefelkopf - Hypholoma sublateritium

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 21. Februar 2010 02:25

Text von Waldfrieden
Korrekturen von Mycelio


Hypholoma sublateritium
Ziegelroter Schwefelkopf
Naematoloma sublaterium
Kuritake
The Chestnut Mushroom
Cinnamon Caps
Red Woodlover

Allgemein:
Für die Pilzsammler im mittleren Westen der USA gehört der zu den Favoriten. Obwohl der Pilz in Japan nicht einmal vorkommt, wurde er als erstes von japanischen Pilzzüchter erfoglreich kultiviert. Er wird übrigens ähnlich wie der Shi Take angebaut.
Hierzulande gilt er inzwischen als ungenießbar und steht im Verdacht, Magen-Darm giftig zu sein.

Standort:
Der Ziegelrote Schwefelkopf ist das ganze Jahr über zu finden, vorwiegend aber doch im Spätsommer und Herbst. Er ist ein typischer Holzbewohner und wächst sehr gut auf Fichten und Kiefern. Er kann gelegentlich auch auf dem Erdboden vorkommen, doch wird man, wenn man etwas gräbt, auf Totholz stossen, woher der Pilz seine Nährstoffe herzieht.
Er wurde bisher wild in Nordamerika und Europa gefunden. Dass er unter ähnlichen Klimatischen Bedinungen auch wächst ist nicht auszuschliessen, allerdings bis heute nicht bewiesen.

Aussehen:
Hut:
dickfleischig; anfangs halbkugelig und allmählich flachgewölbt, schließlich ausgebreitet mit stumpfem Buckel; am Rand eingebogen; 5 – 12cm breit; ziegelrot, in der Mitte oft kräftiger rot-bräunlich und gefleckt, zum Rand hin mehr gelblich; in der Jugend durch deutlichen gelblichweißen, gewebeartigen Schleier (Velum) mit Stiel verbunden, die Reste des Schleiers umsäumen flöckchenartig den Hutrand; Hutoberfläche trocken kahl, glatt.
Blätter:
hellgelb, olivgrünlich bis grau, schließlich grau bis olivbraun; Schneide weißlich, blaßflockig; gedrängt, ausgebuchtet angewachsen.
Stiel:
5 – 12cm lang; meist gekrümmt; oben blaßgelblich, zur Basis hin brauner; mit dunkler. +/- deutlicher, bisweilen kaum sichtbarer Ringzone (Reste des Velums); alt hohl, längsfaserig, durch Velumreste z.T mit Flöckchen besetzt.
Fleisch:
Im Hut blassgelb, recht derb; Geruch muffig-dumpf, Geschmack schwach bitter, nach Abziehen der Hutoberhaut fast mild.
Sporenstaub:
olivpurpurbraun.
Wert:
Die Angaben in der Pilzliteratur sind unterschiedlich. Als „kein Speisepilz“ bewertet Laux (Der neue Kosmos PilzAtlas) den Pilz, als „bedingt essbar“ werten ihn Michael/Hennig/ Kreisel (Handbuch f. Pilzfreunde), „ungenießbar“ Phillips (Der große Kosmos-Naturführer Pilze). Gerhardt (BLV Handbuch Pilze) wertet ihn als schwach giftig.
Auch Roth/Frank/Kormann (Giftpilze – Pilzgifte) werten ihn als giftig. Ähnlich wie beim Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) wurden im Ziegelroten Schwefelkopf eine Reihe von Triterpenen (Fasciculole) gefunden wie auch einige andere Gifte. Der Pilz verursacht evtl. eine gastrointestinale Pilzintoxikation. Er reizt die Schleimhäute von Magen und Dünndarm und kann Erbrechen und Durchfälle verursachen.
Vorkommen:
August bis Dezember, evtl. auch noch im Januar oder schon im Frühjahr an Totholz von Buche und Eiche; büschelig wachsend, häufig

Heilwirkung:
Über die Heilwirkung des Ziegelroten Schwefelkopfes ist bis heute nichts genaueres Bekannt.


Schwierigkeitsgrad: leicht
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