Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus
Verfasst: Mittwoch, 31. März 2010 13:59
Hallo zusammen,
wie viele hier lasse ich meine Pilze in Foliengewächshäusern fruchten, versuche dabei aber so wenig Technik wie möglich einzusetzen. Anfangs, mit ein paar Kilo Substrat, war das auch gar nicht nötig, da mußte ich nur zweimal täglich lüften, die Wände besprühen oder Schalen mit heißem Wasser reinstellen. Im Sommer bei feuchter Luft kann man auch die Reißverschlüsse offen lassen.
Als es letzten Winter im Gewächshaus mal voller wurde und mir durch die trockene Heizungsluft alles vertrocknete, mußte eine andere Lösung her und ich begann rumzutüfteln. Zuerst ersetzte ich ca. die Hälfte der Seitenflächen durch eine Folie mit vielen, winzigen Löchern und stellte viele Schalen mit Wasser zu den Pilzen, was aber nichts brachte, die Luft blieb trotzdem zu trocken und durch mangelnde Luftbewegung und Frischluftzufuhr schimmelte es reichlich.
Dann mußte doch mal Technik her, zuerst eine Luftpumpe für Aquarien mit Ausströmstein in einem großen Glas mit Wasser. Der Ausströmstein ließ aber nur wenig Luft durch, also wurde er gleich wieder entfernt und das Glas zuerst mit Blähton und später mit Holzkohle aufgefüllt, um die aus dem Schlauch blubbernde Luft effektiver zu befeuchten.

Ich mußte auch alle Öffnungen an den Seitenwänden wieder zukleben (nur die im Dach blieben offen) und besonders den unteren Rand des Gewächshauses mit Klebeband abdichten, da die Luft sich ja beim Befeuchten abkühlt, dadurch schwerer wird, sich unten sammelt und durch alle Ritzen entweicht. So richtig hat's dann aber auch nicht funktioniert und ich mußte einsehen, daß so eine Pumpe höchstens eine kleine Kiste belüften und befeuchten kann. Wenn man mal in Büchern oder im Netz nachschaut, findet man ja schnell heraus, daß professionelle Züchter für ein Kilo Substrat pro Stunde mindestens 100 Liter befeuchtete Frischluft zuführen. Der Lärm der Pumpe und das überraschend laute Geblubber wurden nach ein paar Tagen sowieso unerträglich.
Da ich immer wieder von Luftumwälzung gelesen hatte, entschloß ich mich dann einen Ventilator einzusetzen. Computerlüfter gab's gerade im Sonderangebot und ein einstellbares Netzteil hatte ich noch. Der Lüfter liegt jetzt auf dem Gitter im ersten Stockwerk und bläst die Luft nach unten auf Schalen mit Wasser und Holzkohle, welche die Wasseroberfläche vergrößert und die Befeuchtung ein wenig steigert.


Da der Lüfter in einer Ecke liegt und die Luft nicht genau nach unten bläst, sondern ein wenig in Richtung der gegenüberliegenden Ecke, zirkuliert jetzt die Luft im Gewächshaus und beim Vorbeiströmen an den Öffnungen im Dach findet ein Luftaustausch statt, der zwar auch noch nicht optimal ist, aber es reicht einigermaßen für 20kg Substrat.

Dieses System ist jetzt seit drei Monaten im Dauereinsatz. Die Luftfeuchtigkeit ist bei mindestens 60% (geschätzt, dieses billige Hygrometer taugt nichts), was für Seitlinge in Beuteln völlig ausreicht. Wenn Pilze heranwachsen steigt sie dann meist auf 80%. Die Erntefotos habt ihr ja vielleicht hier gesehen:
viewtopic.php?p=14235#p14235
Der Lüfter hält überraschend gut durch, muß aber zur Erntezeit öfter mal mit einem Pinsel von Sporen befreit werden, sonst läßt seine Leistung stark nach.

Die Holzkohle sollte monatlich gewaschen oder ausgewechselt werden, da sich auch dort viele Sporen ablagern, die zwar nicht keimen oder schimmeln, aber irgendwie einen schleimigen Überzug hervorrufen.
Nungut, ist nichts besonderes, wollte es nur mal als Alternative zu anderen Lösungen vorstellen, die sehr viel mehr technischen und finanziellen Aufwand erfordern. Schön ist auch, daß so ein Computerlüfter bloß 1 bis 1,5 Watt verbraucht und das einzige Teil ist, was ausfallen kann. Auslaufen kann hier auch nichts.
Grüße, Carsten
wie viele hier lasse ich meine Pilze in Foliengewächshäusern fruchten, versuche dabei aber so wenig Technik wie möglich einzusetzen. Anfangs, mit ein paar Kilo Substrat, war das auch gar nicht nötig, da mußte ich nur zweimal täglich lüften, die Wände besprühen oder Schalen mit heißem Wasser reinstellen. Im Sommer bei feuchter Luft kann man auch die Reißverschlüsse offen lassen.
Als es letzten Winter im Gewächshaus mal voller wurde und mir durch die trockene Heizungsluft alles vertrocknete, mußte eine andere Lösung her und ich begann rumzutüfteln. Zuerst ersetzte ich ca. die Hälfte der Seitenflächen durch eine Folie mit vielen, winzigen Löchern und stellte viele Schalen mit Wasser zu den Pilzen, was aber nichts brachte, die Luft blieb trotzdem zu trocken und durch mangelnde Luftbewegung und Frischluftzufuhr schimmelte es reichlich.
Dann mußte doch mal Technik her, zuerst eine Luftpumpe für Aquarien mit Ausströmstein in einem großen Glas mit Wasser. Der Ausströmstein ließ aber nur wenig Luft durch, also wurde er gleich wieder entfernt und das Glas zuerst mit Blähton und später mit Holzkohle aufgefüllt, um die aus dem Schlauch blubbernde Luft effektiver zu befeuchten.

Ich mußte auch alle Öffnungen an den Seitenwänden wieder zukleben (nur die im Dach blieben offen) und besonders den unteren Rand des Gewächshauses mit Klebeband abdichten, da die Luft sich ja beim Befeuchten abkühlt, dadurch schwerer wird, sich unten sammelt und durch alle Ritzen entweicht. So richtig hat's dann aber auch nicht funktioniert und ich mußte einsehen, daß so eine Pumpe höchstens eine kleine Kiste belüften und befeuchten kann. Wenn man mal in Büchern oder im Netz nachschaut, findet man ja schnell heraus, daß professionelle Züchter für ein Kilo Substrat pro Stunde mindestens 100 Liter befeuchtete Frischluft zuführen. Der Lärm der Pumpe und das überraschend laute Geblubber wurden nach ein paar Tagen sowieso unerträglich.
Da ich immer wieder von Luftumwälzung gelesen hatte, entschloß ich mich dann einen Ventilator einzusetzen. Computerlüfter gab's gerade im Sonderangebot und ein einstellbares Netzteil hatte ich noch. Der Lüfter liegt jetzt auf dem Gitter im ersten Stockwerk und bläst die Luft nach unten auf Schalen mit Wasser und Holzkohle, welche die Wasseroberfläche vergrößert und die Befeuchtung ein wenig steigert.


Da der Lüfter in einer Ecke liegt und die Luft nicht genau nach unten bläst, sondern ein wenig in Richtung der gegenüberliegenden Ecke, zirkuliert jetzt die Luft im Gewächshaus und beim Vorbeiströmen an den Öffnungen im Dach findet ein Luftaustausch statt, der zwar auch noch nicht optimal ist, aber es reicht einigermaßen für 20kg Substrat.

Dieses System ist jetzt seit drei Monaten im Dauereinsatz. Die Luftfeuchtigkeit ist bei mindestens 60% (geschätzt, dieses billige Hygrometer taugt nichts), was für Seitlinge in Beuteln völlig ausreicht. Wenn Pilze heranwachsen steigt sie dann meist auf 80%. Die Erntefotos habt ihr ja vielleicht hier gesehen:
viewtopic.php?p=14235#p14235
Der Lüfter hält überraschend gut durch, muß aber zur Erntezeit öfter mal mit einem Pinsel von Sporen befreit werden, sonst läßt seine Leistung stark nach.

Die Holzkohle sollte monatlich gewaschen oder ausgewechselt werden, da sich auch dort viele Sporen ablagern, die zwar nicht keimen oder schimmeln, aber irgendwie einen schleimigen Überzug hervorrufen.
Nungut, ist nichts besonderes, wollte es nur mal als Alternative zu anderen Lösungen vorstellen, die sehr viel mehr technischen und finanziellen Aufwand erfordern. Schön ist auch, daß so ein Computerlüfter bloß 1 bis 1,5 Watt verbraucht und das einzige Teil ist, was ausfallen kann. Auslaufen kann hier auch nichts.
Grüße, Carsten