Schimmel auf durchwachsenem Substrat

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BlackRabbit
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Schimmel auf durchwachsenem Substrat

Beitrag von BlackRabbit » Samstag, 14. August 2010 10:46

Hey Leute

will das Forum nicht zuspammen, aber gerade brennt mir die Pilzzucht wieder und den Fingernägeln.........

Hatte den ganzen letzten Herbst, Winter und frühen Frühling schöne Erfolge mit meinen Pilzen. War eine tolle Zeit. Dann habe ich alles ein wenig umorganisiert, neue Sachen getestet und mit zunehmender Anzahl Experimente nahmen die Misserfolge zu (ist teils auch logisch).

Aber gerade im späteren Frühling schimmelte mir alles nur noch weg. In meinem Fruchtungshäuschen blieben die Mycelblöcke rein solange sie eingepackt waren, sobald ich sie aufgeschnitten habe kamen die verfluchten Trauermücken und Schimmelflecken. Nun zu meinen Vermutungen:

- Das Fruchtungshäuschen ist kontaminiert mit Schimmelsporen
- Die Luftfeuchtigkeit ist eher zu hoch angesetzt (80-85%)
- Mein Nebler kombiniert mit dem Lüfter wirbelt zu stark Kontis umher
- Die durch die Jahreszeit angestiegende Temperatur

Was denkt ihr darüber? Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Also meine KS liebten die Bedingungen. Seitdem ich schön lüftete, wuchsen die wie Unkraut, aber nur die erste Welle, spätestens dann kam der grüne Feind.......

Ich möchte auch sobald ich Zeit finde unter den Pilzportraits einen Eintrag über Trichoderma machen. Was er mag und was nicht. Wenn jemand Lust hat, kann er gerne auch schon mal anfangen.....

gruss Rino
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Mycelio
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Re: Schimmel auf durchwachsenem Substrat

Beitrag von Mycelio » Samstag, 14. August 2010 18:06

Hallo Rino,

ein paar Ideen aus meiner Sicht:

Ich denke es ist normal, daß man im Sommer mehr Probleme hat und daß der KS nach der ersten Welle oft grün wird. Da ne zweite oder sogar dritte Welle ernten zu können, ist nicht ganz einfach.

Bei mir wird es in den Gewächshäusern auch immer schwieriger, je voller sie werden. Luftzirkulation ist auf jeden Fall wichtig, aber meist reicht die Frischluftzufuhr nicht aus und bei stickiger, feuchter Luft gedeiht Schimmel besonders gut. Schimmelsporen sind natürlich in der Luft allgegenwärtig, jedoch wenn erstmal ein paar Beutel gefruchtet haben, ist alles mit deren Sporen zugekleistert, oder es bleiben irgendwo Pilz- oder Substratreste, so daß das feindliche Mycel immer irgendwo Nahrung findet und seine Sporen verbreitet. Vielleicht wäre es sinnvoll, ab und zu mit nem Schwamm und Seifenwasser (evtl. mit nem Schuß Spiritus) durchzuwischen.

Wenn du dein Gewächshaus nicht soweit abdichten kannst, daß keine TMs mehr reinfliegen können, solltest du mal überlegen, die Blöcke nach spätestens zwei Monaten rauszunehmen. Weiß jetzt nicht, ob du sie in den Garten oder auf dem Balkon aufstellen kannst, aber wenn die zweite Welle TMs schlüpft oder die oft von ihnen huckepack mitgebrachten Milben sich massenhaft vermehren, hast du vielleicht bald keinen Spaß mehr. Bei Austern könntest du auch die Beutel zulassen, an einer Seite kreuzförmige Schlitze machen, fruchten lassen und bei Befall die Schlitze zukleben und an anderer Stelle neue machen.

Falls du nur Seitlinge fruchten läßt, sollte eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70% ausreichen. Für Namekos ist das vielleicht zuwenig, aber die fruchten bei mir auch im geschlossenen Beutel, ohne daß ich sie ins Gewächshaus stelle.

Gruß, Carsten
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