Kontaminierungsbestimmung

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Kontaminierungsbestimmung

Beitrag von Poporo » Freitag, 29. Oktober 2010 02:52

Hallo :-).

Da ich mich mit Kontaminationen noch nicht so gut auskenne , wollte ich hier mal mein Wissen ein wenig auffrischen :-).

Was zur Hölle ist das hier ? :shock:

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Das Zeug sieht bei Tageslicht bei weitem nicht so gelb aus.Es sieht eher nach Seasoning Oil wie es in Asia Instantsuppen mitgeschickt wird aus.Es riecht nicht ungewöhnlich , nur leicht nach Pilz,ganz normal.

Hier 2 Mikroskopaufnahmen befallener Roggenkörner :

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Hier ein Klonversuch :

Ich wollte P.Tampanensis klonen da mich Sclerotia-bildner unheimlich interessieren , mir aber kein Speisepilz bekannt ist der dies tut und halbwegs gut zu züchten ist.Hier bin ich nicht sicher ob Myzel oder Konti,aber ich tendiere eher zu letzterem.Falls dem so ist : Um was handelt es sich ?

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Hier ein Shii-Klonversuch :

Das schleimige außenrum ist ja ganz klar eine Kontamination ( welche? ) , bei dem flauschigem Zeug in der Mitte bin ich mir nicht sicher...tendiere aber wieder zu letzterem.

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Hmm.Seit neuestem tunke ich Fruchtkörperstücke die ich klonen will,vorher immer in Wasserstoffperoxidlösung.Wenige Minuten später wird das Stück aber meist bräunlich.Weiß jemand woran das liegen könnte ? Ich vermute mal zu hohe Konzentration..Aber ich habe mehrmals die Konzentration verringert - immer mit dem selben Ergebnis :-(.

Viele Grüße
BlackRabbit
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Re: Kontaminierungsbestimmung

Beitrag von BlackRabbit » Freitag, 29. Oktober 2010 09:55

Hey Poporo

tja, die lieben Kontis. Auf der Erde gibt es so viele verschiedene Mikroorganismen dass die Artbestimmung oft nur unter dem Mikroskop, per Gen-Analytik oder Färbungen etc. möglich ist. Lediglich einige wenige lassen sich einfach in eine Familie einteilen oder durch blosses Ansehen bestimmen. Und man schätzt das ein grosser Teil der Mikroben noch gar nicht entdeckt worden ist.

Grundsätzlich lassen sich aber Bakterien und Pilzkontaminationen oft relativ leicht voneinander unterscheiden, aber auch da gibt es Ausnahmen. Bakterien wachsen meist zu kreisrunden, sogenannten Kolonien und sind oft oben samtig weich aussehend. Die Farben können von rot über lila zu bläulich zu farblos alles einnehmen. Pilze und Hefen bilden hingegen oft keine definierten Formen, sind selten kreisrund (höchstens am Anfang von dem Ort aus wo die Konti in die Petri gekommen ist) und eher von schleimiger, flüssiger Konsistenz. Dabei bildet aber der Schimmel wieder eine Ausnahme welcher ja auch samtig flauschig werden kann.

Sonst warte noch ein wenig, vielleicht meldet sich ja noch ein erfahrener Mikrobiologe zu Wort.

Gruss und schönes Wochenende

Rino
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Re: Kontaminierungsbestimmung

Beitrag von Mycelio » Freitag, 29. Oktober 2010 16:03

Hallo Poporo,

deine schönen bunten Kontis kann ich leider nicht bestimmen, nur eines zu Tampa & CO:
Das hier ist ein reines Speisepilzforum. Fragen zu psychoaktiven Arten stellst du bitte in darauf spezialisierten Foren.

Sklerotienbildende Speisepilze gibt es schon, z.B. den Eichhasen, eine Pleurotusart und Morcheln. Wird aber schwierig da ranzukommen oder die letzteren zum Fruchten zu bewegen.

Wegen dem Eintunken in H2O2: Sofern das überhaupt nötig ist, sollte es maximal wenige Sekunden dauern, um oberflächliche Kontis wegbrutzeln. Ein Vollsaugen des Klonstückes wird mehr schaden als nützen.

Gruß, Carsten
Poporo
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Re: Kontaminierungsbestimmung

Beitrag von Poporo » Samstag, 30. Oktober 2010 08:37

Hey,

vielen Dank für die Antworten :-).

Und ein besonderes Dankeschön an BlackRabbit,guter Text.Mit Mikroskopaufnahmen könnte ich dienen,aber ich schätze du meintest wohl eher ein Elektronenmikroskop :? .
nur eines zu Tampa & CO:
Das hier ist ein reines Speisepilzforum. Fragen zu psychoaktiven Arten stellst du bitte in darauf spezialisierten Foren.
Das wollte ich hier auch nicht breittreten,es hat aber in diesem Fall ins Bild gepasst.Würde mein Hauptaugenmerk auf psychoaktiven Pilzen liegen,hätte ich mich wohl in einem entsprechendem Forum registriert :-).
Sklerotienbildende Speisepilze gibt es schon, z.B. den Eichhasen, eine Pleurotusart und Morcheln. Wird aber schwierig da ranzukommen oder die letzteren zum Fruchten zu bewegen.
Eben,insbesondere Morcheln würde ich auch sehr gerne züchten,aber das geht ja leider nicht ohne weiteres :( .
Wegen dem Eintunken in H2O2: Sofern das überhaupt nötig ist, sollte es maximal wenige Sekunden dauern, um oberflächliche Kontis wegbrutzeln. Ein Vollsaugen des Klonstückes wird mehr schaden als nützen.
Ups...Verzeihung.Da habe ich mich schlecht ausgedrückt.Ich lasse die Pilzstücke natürlich nicht Minutenlang in der Suppe schwimmen.
Wenige Minuten später wird das Stück aber meist bräunlich.Weiß jemand woran das liegen könnte ?
Damit meinte ich dass die Bräune erst wenige Minuten,nachdem ich das entsprechende Stück auf die Petrischale oder ähnliches übertragen habe,entsteht.

Die Seasoning Oil Konti hat sich mittlerweile dunkelrot verfärbt.Insbesondere die fast schon neongelbe Färbung sobald die Konti fotographirt wird wundert mich.

Viele Grüße :-)
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