Austernpilz-Hut-Zucht

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Oliver
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Austernpilz-Hut-Zucht

Beitrag von Oliver » Montag, 08. November 2004 14:29

Moin,
wie schon einmal an anderer Stelle angedroht, fange ich einfach mal an. Am gestrigen Sonntag ging es los.

Ziel ist die Austernpilzzucht durch Klonen des Pilzes. Normalerweise würde man etwas Pilzfleisch auf ein steriles Nährmedium übertragen, daß dann auskeimt. Ich versuche es mal unsteril durch eine Substratbeimpfung mit Pilzfleisch vom Hut.

Als Substrat habe ich folgendes gewählt:
1% Kalk
1% Holzasche
2% Gips
96% Strohpellets

Für den Versuch setze ich erstmal 25 Gramm an:
0.25 gr Kalk
0.25 gr Holzasche
0.50 gr Gips
24.0 gr Strohpellets


Die Mengen sieht man hier:

Bild

Gips, Kalk und Holzasche sind schon vermengt. Das Stroh wurde mit kochendem Wasser übergossen. Nach dem Abkühlen habe ich es mit den Händen kräftig ausgepresst, bis nur noch wenige Tropfen Wasser herauskamen. Dann die restlichen Beimengungen untergemischt.

So schön die Apothekerwaage auch ist, die mitgelieferten Gewichte kann man leider in die Tonne treten. Ein Freund gab mir den Tipp, mit Münzen zu wiegen. Euromünzen haben ein definiertes Gewicht. Einfach mal nach Münzen+Euro+Gewicht googeln! Klappt prima.

Schon gute Dienste hat mir diese Fischdose geleistet:

Bild

Den Boden habe ich etwa 5mm mit Substrat bedeckt. Darauf kommen dann die zerschnittenen Pilzhüte. Die ich auf einer sauberen Unterlage mit einem sauberen Messer vorbereitet habe:

Bild

Dose+Substrat+Pilzwürfel:

Bild

Die Pilzwürfel werden dann mit Substrat abgedeckt. Über die Dose kommt eine Folie mit Mikroporen:

Bild

Die Dose wanderte anschließend an einen warmen und dunklen Ort.
Ich hoffe, daß in ein paar Tagen (5?) Mycel an der Oberfläche sichtbar wird.

Fortsetzung folgt...

Grüße
Oliver
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Beitrag von -=Firebird=- » Mittwoch, 10. November 2004 19:13

Hi,

Hab es ja auch gemacht und es kommt was kommen soll...Pilzbrut.
scheint der Brut aber zu kalt zusein die wächst zwar aber langsam. :?
Na wollen wir hoffen das es klappt. :)
MFG

-=Firebird=-
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Beitrag von Oliver » Mittwoch, 10. November 2004 20:46

Nabend!
Ich geb zu, sieht etwas fabslich aus, aber diese Minimalanzucht von Mycel hat mir schon einige Erfolge bereitet. Dauert zwar etwas länger, ist aber meist von Erfolg gekrönt.

Bei wieviel °C hast Du Deine Kultur stehen?

Optimal ist für die meisten Pilze zur Mycelanzucht etwa 23°C. Der Heizungsraum ist im Winter der Beste Ort dafür.

Grüße
Oliver
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Beitrag von -=Firebird=- » Donnerstag, 11. November 2004 07:49

Neben dem Fenster :lol:
Die Pilzbrut steht auf der Fensterbank...bei mir ist es aber nie sooo kalt das die erfrieren ich dnek ma 20°C
MFG

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Beitrag von Oliver » Donnerstag, 11. November 2004 08:00

Moin,

Fensterbank :!: :shock:

Da hast Du Dir den schlechtesten Platz im Haus ausgesucht; den Kühlschrank mal ausgenommen :wink:

Auf der Fensterbank ist es immer kälter als im Raum selbst. Außerdem soll das Mycel im dunklen aufwachsen. Es ist sehr unnatürlich, daß Mycel auf die Oberfläche wächst und Licht abbekommt. Falls dies jedoch der Fall ist, regt u.a. Licht den Pilz zum Fruchten an. Wenn Dein Pilzlein also am Durchwachsen des Substrats ist und zusätzlich Licht bekommt, könnte er ein wenig irritiert sein.

Grüße
Oliver
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Beitrag von -=Firebird=- » Donnerstag, 11. November 2004 08:09

Moin,
Ich glaube da macht es bei mir keinen Unterschied ob Zimmer oder Keller...
Mein Zimmer ist fast imer abgedunkelt. :wink:
Naja ich verusch mich dann noch ein 2. mal im Keller :roll:
MfG

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Beitrag von Oliver » Donnerstag, 11. November 2004 08:17

Mein Zimmer ist fast imer abgedunkelt. Wink
Lichtscheues Gesindel :mrgreen:

Habe zufällig ein Fotto gefunden:

Bild

Zu sehen sind einige Schopftintlingskulturen im Werkzeugschrank im Heizungsraum. Dort ist es schön warm und dunkel. Aber leider auch nicht ganz optimal. Zu viel Staub und Dreck.
Besser wäre ein große Plastikbox mit Deckel, dafür habe ich aber keinen Platz :cry:
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Beitrag von -=Firebird=- » Donnerstag, 11. November 2004 08:34

Kannst ja mal bei uns zum aufräumen kommen 8)
So sieht es bei uns nicht im Keller aus...
ich habe grose Truhen hab auch Platz aber unten würden die bei mir eingehen. :roll:
MfG

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Beitrag von Rip » Donnerstag, 11. November 2004 13:13

Hi,
zur Info: meine Art der Austernpilzhut-Kultur:
- ca. 10 Liter Strohpellets (abgebrüht, erkalten lassen)
- 200 gramm geschnittene Austis
- in einem durchsichtigen Plastiksack vermengen, abdecken.
- 5 tage stehenlassen (23Grad)

Mycel wächst sehr gut, hat jetzt aber eine kleine Pause eingelegt :cry:
Es scheint, als ob ihm die Kraft ausgeht.

Deswegen habe ich den Plastiksack nochmals komplett durchgemengt,
so dass sich das Mycel weiter verteilt.
Mal schauen was jetzt passiert.

P.S. Erst wenn Eure "Fischdose" mit Mycel durchwuchert ist, wird dann der Inhalt in weiteres sterilisiertes Stroh gegeben, so dass dieses wiederum durchwuchert wird und dann daraus die Pilze wachsen?
Ist das der Trick an der Sache?
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Beitrag von Oliver » Donnerstag, 11. November 2004 13:35

Hi Ho!
Mycel wächst sehr gut, hat jetzt aber eine kleine Pause eingelegt Crying or Very sad
Es scheint, als ob ihm die Kraft ausgeht.
Kenn ich :( War bei meinem letzten Versuch auch so. Ich verstehs ehrlich gesagt nicht so ganz. Im letzten Winter, als ich dieses Experiment machte, funktionierte es super. Das Mycel wucherte so stark, daß es aus der Schale kroch! Hatte die Schale in einem Minigewächshaus stehen. Leider war damals das Substrat zu feucht.

Einziger Unterschied zu heute war der Pilz. War ein Winterausternseitling aus dem heimischen Wald.

Wenn das Döschen durchwachsen ist, kommt der Inhalt in so einen Joghurtbecher, wie auf obigen Bild zu sehen ist. Mit etwas Substrat abgedeckt. Wenn das auch wieder durchwachsen ist, kommt noch mehr Schüttgut rein, bis der Becher voll ist.
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Beitrag von Rip » Donnerstag, 11. November 2004 17:16

Bingo!
Zitat aus "Pilzzuchtbuch" (Es geht um die Herstellung von Mycel in einer Petrischale): ...wird das klonen um so zuverlässiger funktionieren, je frischer die Pilze sind".

Also am besten man hat eine fruchtende Stammkultur, der man dann Pilze zu unserem Zweck ständig entnehmen kann.
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Beitrag von Rip » Donnerstag, 11. November 2004 17:42

Etwas interessantes auf Internetpage Biologische Pilze:
Extensiv-Anbau-Tips: Mit einem Rührstab wird ein FRISCHER Pilz kleingehäckselt und mit eingeweichtem Stroh gemischt...
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Beitrag von -=Firebird=- » Donnerstag, 11. November 2004 18:16

Bingo???
Naja
Ich hab die letzte Variante gemacht...
Nun eine Kenntnissnahme:

Meine Pilzbrut ist kaputt gegangen :(
Fragt nicht warum aber anchdem ich nach hause kam war fast nix mehr da...

Ich versuch es nochmal in einer Art Brutkasten.
aber obs klappt wiss ich nicht, müsste aber da ich es dann steriel halte und alles regulieren kann.

MFG

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Beitrag von Oliver » Freitag, 12. November 2004 07:52

Moin zusammen!

Das mit der Frische ist sehr gut möglich :idea:

Die Pilze aus dem Laden sind ja schon etliche Tage alt. Dann werde ich wohl demnächst, wenn es etwas kälter wird, den Winterausternseitling an meiner alten Stellen aufsuchen. Allerdings braucht der dieser Pilz einen ausgeprägten Kälteschock zum Fruchten. Im Winter kein Problem!

Die Seite von Ziegler kenne ich. Angeblich geht das mit Morcheln (frisch und getrocknet) besonders gut. Dann alles in eine Gießkanne rein und Rindenmulch damit begießen. Ich glaube es gibt sogar einen Begriff dafür: "areal bombarding" oder so ähnlich.

Mittlerweile hat das Mycel meiner Schopftintlingskultur fast die Deckerden-Oberfläche erreicht. Wenn die fruchten sollte, gibts Bilder. Mann, bin ich schon gespannt :)

Grüße
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Beitrag von -=Firebird=- » Freitag, 12. November 2004 14:38

Mahlzeit,

ich will die Fotos sehen ich will die Fotos sehen....
woher kann man Schopftintlingkulturen beziehen?
Find diese Pilze echt wizig und wollte die mal anpflanzen hab aber nirgends
Pilzbrut sprich Substrat gefunden.

MFG

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