Haben wir vor. Momentan habe ich aber nicht den Platz dafür. Bis Raum #1 (der früher einmal ein Kälberstall war und derzeit auchnoch aussieht wie ein Kälberstall) fertig wird, dauert es noch ein Jahr. Wir machen alles neu. Wände, Decke, Boden, Installationen. Bis dahin werde ich es so machen wie alle Hobbypilzzüchter (=daheim in der Küche). Ich will jetzt keine kleine Wohnzimmer-Laminar bauen, wenn ich später Platz für eine große, fix montierte habe.Ständerpilz hat geschrieben:Ich persönlich würde dir eher zum Selbstbau einer kleinen Laminar-Flow raten. Von Gloveboxes halte ich selbst nicht so viel. Hin und wieder kriegt man diese Laminar-Flow-Eigenbauten auch schon mal gebraucht von Orchideenzüchtern. Wenn es mittelfristig auf einen professionellen Anbau mit eigenen Räumlichkeiten hinauslaufen soll, dann wäre auch eine große Impfbank oder sogar ein Reinraum eine Option. Selbiges gilt für einen (sehr großen) Autoklaven. Zu letzterem kann dir Martin (Lauscher) was sagen. Die Kosten müsste man außerdem ja problemlos von der Steuer absetzen können. Warum Zeit mit "Hobbymethoden" verschwenden, wenn am Ende doch etwas Professionelleres angeschafft werden muss? Selbiges gilt natürlich für Licht, Luftaustausch und Temperatur-/Luftfeuchte-Regelung.
Vielleicht machen wir auch wirklich einen kleinen Reinraum, würde beim sowieso geplanten Umbau gleich mitgehen. Bei einem meiner früheren Arbeitgeber - Lebensmittelproduzent - gibts auch einen kleinen Reinraum. Der wurde einfach aus Sandwichpaneelen gebaut. An der Decke HEPA-Filter, dahinter entsprechend dimensionierter Lüfter und ein 2stufiger Vorfilter um den HEPA zu schonen. Nachteil eines solchen Raumes ist, dass man ihn entsprechend lange vor der Benutzung einschalten muss. Eine Eingangsschleuse braucht man auch und es ist mühsam damit zu arbeiten. Jedes mal wenn man reingeht Schuhwechsel, Arbeitsmantel, Haarnetz, Hände reinigen, Handschuhe drüber. In meiner Reinraum-Zeit hatte ich wahnsinnige Probleme mit der Haut auf den Händen wegen dem ständigen Waschen und desinfizieren. Das ist wie mit der Glovebox - wenn man was draußen vergessen hat, wird es mühsam.
Ob man da nicht mit einer anständigen Laminar glücklicher wird?
Wie schon erwähnt heißt es jetzt ersteinmal Erfahrungen sammeln. Es ist noch nicht einmal klar welche Pilzarten, welches Substrat und welche Substratbehandlung es schlussendlich werden wird. Ich möchte alles einmal ausprobieren um dann eine qualifizierte Entscheidung treffen zu können was für unseren Betrieb am besten geeignet ist.
Dazu ist es wichtig, dass ich lerne selber Brut zu vermehren. Damit wird, denke ich, viel mehr weitergehen. Ich habe locker 10 Substrate, die ich testen will, mit unterschiedlichen Substratbehandlungen und unterschiedlichen Pilzen, das am besten in Triplikaten. Wir haben ja einen Ackerbau und da fällt alles mögliche an, bzw. können wir was von dem wir meinen es wäre ein super Substrat einfach anbauen und ernten. Stroh von verschiedenen Getreidesorten aber auch ausgefallenere Sachen wie Flachs-, Hanf-, Erbsen-, Soja-, Mais- oder Rapsstroh. Oder Miscanthus. Wenn ich das alles mit gekaufter Brut teste, kostet mich das 3x so viel wie wenn ich mit jetzt halbwegs brauchbare Hobbyausrüstung kaufe.