Malzextrakt
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Malzextrakt
Hallo,
ändert es etwas an Wuchsgeschwindigkeit oder Myzeldichte wenn das Substrat zB Strohpellets oder gepresste Buchenbriketts statt nur mit aufgekochtem Wasser, aufgekochtes Wasser versetzt mit Malzextrakt zu verwendet wird? So als Zuschlagsstoff?
Mir ist die Frage gekommen weil das Extrakt ja als Energielieferant bei Agar Platten dient und vielleicht auch als "Nahrungsergänzer" her halten könnte.
Danke und frohes Neues
ändert es etwas an Wuchsgeschwindigkeit oder Myzeldichte wenn das Substrat zB Strohpellets oder gepresste Buchenbriketts statt nur mit aufgekochtem Wasser, aufgekochtes Wasser versetzt mit Malzextrakt zu verwendet wird? So als Zuschlagsstoff?
Mir ist die Frage gekommen weil das Extrakt ja als Energielieferant bei Agar Platten dient und vielleicht auch als "Nahrungsergänzer" her halten könnte.
Danke und frohes Neues
Re: Malzextrakt
Wird eher wenig nützen. Stickstoff ist i.d.R. der limitierende Faktor, zudem müsstest du bei Malzextrakt das Substrat sterilisieren, andernfalls hättest du eine Kontaminationsgarantie.
Re: Malzextrakt
an der Geschwindigkeit oder Dichte des Myzels glaube ich nicht daß es etwas ändert, aber am Ertrag
hy Gast: Was meinst du mit "limitierendem Faktor"?
hy Gast: Was meinst du mit "limitierendem Faktor"?
Garantie...na ja. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, aber wenn du einen schnellen Pilz hast (Auster ks...) und vielleicht das Malzextrakt erst beim impfen auf die Brut gibst (nur das Pulver einfach trocken auf die Brut drauf....) es ist einen Versuch wert!Gast hat geschrieben:zudem müsstest du bei Malzextrakt das Substrat sterilisieren, andernfalls hättest du eine Kontaminationsgarantie.
Re: Malzextrakt
Holz hat mehr als genug Energie. Daher bringen Kohlenhydrate so gut wie nichts in Hinblick auf eine Ertragssteigerung. Sobald der Stickstoff im Substrat aufgebraucht ist, werden keine Fruchtkörper mehr gebildet. Pilze bestehen zu einem großen Anteil aus Protein. Um diese herzustellen benötigt der Pilz Stickstoffverbindungen. Da diese nur in geringer Konzentration in Holz oder Stroh vorkommen ist die Supplementierung mit Stickstoffquellen die effizienteste Art den Ertrag zu steigern. Viele Supplemente in der geerblichen Pilzzucht zielen darauf ab. Ob nun Weizenkleie, Sojapressrückstände, Harnstoff oder Hühnermist.mariapilz hat geschrieben: hy Gast: Was meinst du mit "limitierendem Faktor"?
Erklärt an einem Beispiel: Als Mensch brauchst du Energie (Kohlenhydrate) und Sauerstoff und Wasser zum leben (vereinfacht). Nehmen wir mal an, du bekommst kein Sauerstoff. Dann kannst du ja nicht einfach mehr Kohlenhydrate essen um das auszugleichen.
Probiers aus. Das ist etwa so wie ein Feuer mit Heizungsgas zu löschen. Kann in einem Fall von 1000 klappen. In den meisten Fällen gibts aber eine Gasexplosion.mariapilz hat geschrieben:aGarantie...na ja. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, aber wenn du einen schnellen Pilz hast (Auster ks...) und vielleicht das Malzextrakt erst beim impfen auf die Brut gibst (nur das Pulver einfach trocken auf die Brut drauf....) es ist einen Versuch wert!Gast hat geschrieben:zudem müsstest du bei Malzextrakt das Substrat sterilisieren, andernfalls hättest du eine Kontaminationsgarantie.
Was klappt ist das Substrat mit Malzextrakt erstmal anaerob zu fermentieren zwecks Milchsäuregärung.
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Re: Malzextrakt
Wären Hornspäne auch eine geeignete Stickstoffquelle? Gibt es als Gartendünger im Baumarkt.ABMkoch hat geschrieben:Sobald der Stickstoff im Substrat aufgebraucht ist, werden keine Fruchtkörper mehr gebildet. Pilze bestehen zu einem großen Anteil aus Protein. Um diese herzustellen benötigt der Pilz Stickstoffverbindungen. Da diese nur in geringer Konzentration in Holz oder Stroh vorkommen ist die Supplementierung mit Stickstoffquellen die effizienteste Art den Ertrag zu steigern. Viele Supplemente in der geerblichen Pilzzucht zielen darauf ab. Ob nun Weizenkleie, Sojapressrückstände, Harnstoff oder Hühnermist.
Hornspäne würde ich als wenig kontianfällig einschätzen, aber ich weiß nicht, ob unsere Pilze das auch verdauen/verwerten können.
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Re: Malzextrakt
Keine schlechte Idee. Es gibt zahlreiche Pilze die Keratine abbauen können. Es gibt sogar Pilze die darauf spezialisiert sind. Und zwar nicht nur krankmachende Dermatophyten, sondern beisielsweise auch der Kuh-Hornpilz.Lauscher hat geschrieben:Wären Hornspäne auch eine geeignete Stickstoffquelle? Gibt es als Gartendünger im Baumarkt.ABMkoch hat geschrieben:Sobald der Stickstoff im Substrat aufgebraucht ist, werden keine Fruchtkörper mehr gebildet. Pilze bestehen zu einem großen Anteil aus Protein. Um diese herzustellen benötigt der Pilz Stickstoffverbindungen. Da diese nur in geringer Konzentration in Holz oder Stroh vorkommen ist die Supplementierung mit Stickstoffquellen die effizienteste Art den Ertrag zu steigern. Viele Supplemente in der geerblichen Pilzzucht zielen darauf ab. Ob nun Weizenkleie, Sojapressrückstände, Harnstoff oder Hühnermist.
Hornspäne würde ich als wenig kontianfällig einschätzen, aber ich weiß nicht, ob unsere Pilze das auch verdauen/verwerten können.
Die Chancen stehen denke ich gut, dass auch Pleurotus und Co. Keratine verwerten können. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.
Re: Malzextrakt
Der Gedanke mit Hornspänen ist mir auch schon gekommen. Ich verwende das Zeug im Garten. Schimmel hab ich noch nie dran gesehen. Ich würde dann aber eher Horngries, besser noch Hornmehl nehmen. Alternativ könnte man Schafwollpellets nehmen, die sind auch schon mit Kalk als Bindemittel versetzt.
Re: Malzextrakt
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Re: Malzextrakt
ABMkoch hat geschrieben:Holz hat mehr als genug Energie. Daher bringen Kohlenhydrate so gut wie nichts in Hinblick auf eine Ertragssteigerung. Sobald der Stickstoff im Substrat aufgebraucht ist, werden keine Fruchtkörper mehr gebildet. Pilze bestehen zu einem großen Anteil aus Protein. Um diese herzustellen benötigt der Pilz Stickstoffverbindungen. Da diese nur in geringer Konzentration in Holz oder Stroh vorkommen ist die Supplementierung mit Stickstoffquellen die effizienteste Art den Ertrag zu steigern.
oh, dann war die Ertragssteigerung-Behauptung von mir falsch. Ich dachte Malzextrakt = Zucker und da ich Zucker öfter schon in Büchern als Zuschlagsstoff gelesen habe ... zugegeben ein sehr geringer %Satz Zucker... dachte ich mir er wirkt ertragssteigernd.mariapilz hat geschrieben:an der Geschwindigkeit oder Dichte des Myzels glaube ich nicht daß es etwas ändert, aber am Ertrag
Es kommt auf die Menge an.ABMkoch hat geschrieben:Probiers aus. Das ist etwa so wie ein Feuer mit Heizungsgas zu löschen. Kann in einem Fall von 1000 klappen. In den meisten Fällen gibts aber eine Gasexplosion.mariapilz hat geschrieben:aGarantie...na ja. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, aber wenn du einen schnellen Pilz hast (Auster ks...) und vielleicht das Malzextrakt erst beim impfen auf die Brut gibst (nur das Pulver einfach trocken auf die Brut drauf....) es ist einen Versuch wert!Gast hat geschrieben:zudem müsstest du bei Malzextrakt das Substrat sterilisieren, andernfalls hättest du eine Kontaminationsgarantie.
Seit letztem Jahr gebe ich bei Auster zitrone Rose Schichtweise gemahlenes Tierfutter auf die Brut (trocken). Es funktioniert. Ratio: ~ 98% Nasssubstratgewicht. 2 % trocken Tierfutter. Das ist wenig, aber für diese Pilze reicht es (glaube ich, denn ich habe die Ernte höchst unzureichend abgewogen )
In meinen Aufzeichnungen habe ich kurz nachgeschlagen.... 250 kg Substrat habe ich ungefähr so supplimentiert.
In Bezug auf Keratin ... Chitin. ..In einem Buch von mir steht ein Rezept mit Hühnerfedern. Kornpilz hat vor kurzem...irgendwo... Auf Holländer hingewiesen die auf Krabbenschalen (oder Shrimps. ..) züchten. Waren es Kräuterseitlinge?
freue mich wenn du mithilfst/denkst/diskutirrst..... Koch!
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Re: Malzextrakt
Pilze, die Horn und Chitin abbauen ... na warum nicht. Aber der Austernseitling dürfte immer noch auf Holz am besten wachsen.
Re: Malzextrakt
Wenn ausreichend Stickstoff vorhanden ist kann Zucker durchaus den Ertrag steigern (und die Durchwachszeit ggf. positiv beeinflussen). Ist also nicht per se falsch, dass man mit Zucker den Ertrag steigern kann.mariapilz hat geschrieben: oh, dann war die Ertragssteigerung-Behauptung von mir falsch. Ich dachte Malzextrakt = Zucker und da ich Zucker öfter schon in Büchern als Zuschlagsstoff gelesen habe ... zugegeben ein sehr geringer %Satz Zucker... dachte ich mir er wirkt ertragssteigernd.
Tierfutter klappt gaube ich eher. Das verursacht im trockenen Zustand nicht so ein osmotischen Stress wie Zucker. Letzteres entzieht dem Pilzgewebe Wasser und kann es so schädigen.mariapilz hat geschrieben:
Es kommt auf die Menge an.
Seit letztem Jahr gebe ich bei Auster zitrone Rose Schichtweise gemahlenes Tierfutter auf die Brut (trocken). Es funktioniert. Ratio: ~ 98% Nasssubstratgewicht. 2 % trocken Tierfutter. Das ist wenig, aber für diese Pilze reicht es (glaube ich, denn ich habe die Ernte höchst unzureichend abgewogen )
In meinen Aufzeichnungen habe ich kurz nachgeschlagen.... 250 kg Substrat habe ich ungefähr so supplimentiert.
Aber vielleicht funktioniert es auch mit dem Zucker. Ist nur eine Einschätzung von mir, dass das Kontaminationsrisiko explodiert. Extrapoliert aus anderen Experimenten.
Keratin und Chitin sind was anders. Chitin geht auf jeden Fall, nahezu jeder Pilz sollte es abbauen können. Mit den Krabbenschalen haben die doch so ein Fleisch/Käseersatzprodukt entwickelt in den Niederlande, wenn ich mich recht erinnere. Kann durchaus mit dem Kräuterseitling gewesen sein.mariapilz hat geschrieben:
In Bezug auf Keratin ... Chitin. ..In einem Buch von mir steht ein Rezept mit Hühnerfedern. Kornpilz hat vor kurzem...irgendwo... Auf Holländer hingewiesen die auf Krabbenschalen (oder Shrimps. ..) züchten. Waren es Kräuterseitlinge?
Mit Chitin hatte ich mal experimentiert. Da ging es um Cordyceps militaris. Allerdings gab es da praktisch keine Ertragssteigerung durch das Chitin. Das Substrat war aber eh schon sehr nährstoffreich.
Wenn es die Zeit mal zulässtmariapilz hat geschrieben:
freue mich wenn du mithilfst/denkst/diskutirrst..... Koch!
Re: Malzextrakt
Hmmm, Hornspäne oder so werden den Stickstoff wenn dann nur sehr langsam freigeben. Benutzt man ja als milde Stickstoffquelle in der Gärtnerei.
Wenn man das Wachstum wirklich tunen will, kann man Pepton, Thiamin und Biotin zusetzen. Also Pepton und Hefeextrakt. Damit wächst der Bio auf dem üblichen Buchenspäne-Kleie Gemisch dann in etwa doppelt so schnell bei 25°C. Ist aber extrem Konti-anfällig.
Wie das mit den anderen üblichen Zuchtpilzen aussieht habe ich noch nicht ausprobiert.
Wenn man das Wachstum wirklich tunen will, kann man Pepton, Thiamin und Biotin zusetzen. Also Pepton und Hefeextrakt. Damit wächst der Bio auf dem üblichen Buchenspäne-Kleie Gemisch dann in etwa doppelt so schnell bei 25°C. Ist aber extrem Konti-anfällig.
Wie das mit den anderen üblichen Zuchtpilzen aussieht habe ich noch nicht ausprobiert.