Die Giftlorcheln kommen.

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Tom02
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Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 12:10

Grade war ich nochmal nach der Giftlorchel schauen und es sind wieder welche gekommen (denen hat wohl das Wärme Wetter in den letzten Tagen gefallen) nur leider keine Morcheln.

(Die Pilze würden nur zum Fotografieren entnommen, und danach entsorgt)
Dateianhänge
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ohkw
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von ohkw » Freitag, 01. März 2019 12:58

Der Wikipedia Eintrag zur Frühlorchel ist ziemlich interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Frühjahrs-Giftlorchel

Immer wieder spannend was die Leute so alles essen.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 16:21

Ja davon habe ich auch schon gehört, dass die Giftlorchel in manchen Teilen von Deutschland gegessen wird aber es können immer noch Rückstände vom Gift im Pilz enthalten sein (würde ich nicht nachmachen). Es gibt ja zum Glück genug andere Pilze zum essen.
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mariapilz
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von mariapilz » Freitag, 01. März 2019 17:59

kann man die denn züchten?
glaubt ihr die brauchen das gleiche was eine Speisemorchel braucht damit sie indoor wachsen?
Wie hat der Platz ausgesehen?
Was war in der nähe los? Wurden in der Nähe oder oberhalb Bäume gefällt? Gibt es dort irgendetwas "Besonderes"?

Denn. .. ich bin auf einen thread gestoßen, wo derjenige annimmt, daß speisemorcheln zum fruchten einen Stoff brauchen den Bäume absondern wenn sie Stress haben. Ein Hormon glaube ich.
Neben Ower und Mills gibt es ja noch ein Patent... Da wirdn ... Glaube ich... Ein beimpfter Baum hergenommen... Und sobald man den Baum umschneidet wachsen die Morcheln.

(entschuldigt genauer weiß ich es jetzt nicht... Das ewige aufschreiben und nachschauen nervt mich und merken ... Manchmal denke ich mir daß ich nur ein halbes Gehirn habe)
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 18:23

In der Nähe steht ein Buxbaum-strauch, ein Ahorn (eine kleinwüchsige Sorte), außerdem wachsen dort Futterwicken, Nazissen (gefüllte und ungefüllte), Wolfsmilchgewächse, Rododentron, Zaubernuss (eine rotblühende sorte), ein Kirschlorbeer (Der wächst an dem Standort nicht sehr gut), kleinwüchsiger Bambus, Tulpen, Schneeglöckchen, Traubenhyazinten, Zaunwinden, Funkien, gräser
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 18:25

Züchten lassen die sich bestimmt. Material steht da genug rum (27 stück)
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 18:35

Habe grade etwas interessantes über Morcheln gesehen auf YouTube auf den Kanal "MorelCultivation" ich bekomme das grade nicht mit dem link reinstellen hin.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von ohkw » Freitag, 01. März 2019 20:09

Das Morchelthema lädt irgendwie wenig zum experimentieren ein. Mal davon abgesehen dass die wenigsten es zusammenbringen und der Erfolg auch bei denen nicht immer eintritt, braucht man auch noch ziemlich viel indoor Anbaufläche.

Das Aroma ist nicht stark genug um mit wenig Morcheln (als Würzpilz) ein Gericht zu kochen. Für eine ordentliche Sauce bruacht man schon ein paar mehr. Und für 10-15 Pilze alle paar Monate eine Brutkammer einzurichten und das Temperaturprogramm zu fahren, dass die Morcheln brauchen ist einfach zu aufwändig um das in Home-Größenordnung zu betreiben.


Angeblich soll die krause Glucke einen sehr ähnlichen Geschmack haben (habe noch nie eine gegessen). Die lässt sich offensichtlich einigermaßen kultivieren auch wenn es nicht so einfach zu sein scheint wie die üblichen Zucht- Holzzersetzer. Zumindest was die Wachstumsgeschwindigkeit betrifft. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich dass hinbekommen lässt da in vernünftigen Zeiträumen auch brauchbare Mengen zu ernten. Wenn ich dieses Jahr mal eine finde versuche ich mich mal daran.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von mariapilz » Freitag, 01. März 2019 21:27

ohkw hat geschrieben:Das Morchelthema lädt irgendwie wenig zum experimentieren ein. Mal davon abgesehen dass die wenigsten es zusammenbringen und der Erfolg auch bei denen nicht immer eintritt, ....
also die Morchel lädt mich dauernd ein... nur habe ich zu wenig Zeit um auf ihre Party zu kommen. Ich mag sie weil die indoor zucht definitiv möglich ist, aber eigentlich nur denen die des Rätsels Lösung kennen (Wenn es denn eines gibt) Dann dieses Patent wovon jeder glaubt, daß das bestimmte Etwas ausgelassen wurde (... wofür die Herren dann ein Patent angemeldet haben, weiß ich dann aber nicht) Mich würde mal interessieren ob sich denn einer die Mühe gemacht hat und das Patent (Fruchtung) auch wirklich nachgebaut hat.
ohkw hat geschrieben:....braucht man auch noch ziemlich viel indoor Anbaufläche.
bei der Morchel geht's mir persönlich nur ums "wissen wie" ich würde sie eh nicht indoor kommerziell haben wollen, da sie draussen eh ganz gut geht und ich draussen auch genügend Platz habe.... sag ich mal so...
ohkw hat geschrieben:Das Aroma ist nicht stark genug um mit wenig Morcheln (als Würzpilz) ein Gericht zu kochen.
Egal! Die Morchel kennt aber jeder.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von mariapilz » Freitag, 01. März 2019 21:52

Tom02 hat geschrieben:In der Nähe steht ein Buxbaum-strauch, ein Ahorn (eine kleinwüchsige Sorte), außerdem wachsen dort Futterwicken, Nazissen (gefüllte und ungefüllte), Wolfsmilchgewächse, Rododentron, Zaubernuss (eine rotblühende sorte), ein Kirschlorbeer (Der wächst an dem Standort nicht sehr gut), kleinwüchsiger Bambus, Tulpen, Schneeglöckchen, Traubenhyazinten, Zaunwinden, Funkien, gräser
... Dann ist das in deinem Garten und nicht im Wald. Ist der Boden mit Mulch bedeckt? Düngst du da?
Wieviele Jahre wächst die Morchel denn schon da?
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von ohkw » Freitag, 01. März 2019 22:47

Hmm, also experimentieren und ein fertiges (Patent-)Rezept zum Nachkochen/Ausprobieren zu haben ist jetzt imho nicht ganz das Selbe :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Ich vermute ja nach wie vor, dass die Fruchtung durch einen Nahrungsschock, nach einer Hunger/Kälteperiode ausgelöst wird. In der ersten Phase wächst das Morchelmyzel ja einfach nur sehr aggressiv und verbraucht erstmal alle Nährstoffe die es findet (Frühjahr). Im Sommer stagniert das Wachstum komplett, denn warm mag der Pilz nicht so gern und die Nährstoffverfügbarkeit im Boden ist da dann gering. Im Herbst kommt mit der Kälte die Sklerotienbildung, zudem fällt Laub, Pflanzen sterben ab usw. Im Frühjahr ist dann plötzlich viel Nahrung da, und wenn mit der Erwärmung ein starker Regenguss kommt, geht es mit den Morcheln los.

Die Chinesen machen es ja sehr ähnlich. Die Primärkultur auf einem Mix aus Körnern und anderem Zeug wird volldurchwachsen auf den Feldern verbuddelt. Im nächsten Jahr legen sie frisches Substrat in Stoffsäcken AUF den Morchelacker und bewässern ordentlich. Die Nährstoffe werden in den Boden geschwemmt und dann kommen die Morcheln.

Ähnlich wie mit dem Mulchen. Sklerotien sind entweder im Molch oder bereits im Boden. Frischen Mulch streuen, Nässe und die richtige Temperatur 15-18°C und die Morcheln kommen. Im nächsten Jahr kommt dann meist viel weniger und dann gar nix mehr. Es sei denn es wird wieder frischer Mulch gestreut.
Kalk scheint auch eine Rolle zu spielen....

Ich würds ja testen, aber ich hab keinen brauchbaren Raum oder ähnliches um die Bedingungen herzustellen. Deshalb habe ich meine Morchelkultur im Herbst im Garten neben dem Rasenschnitt/Laub-Haufen verbuddelt und Mulch drauf gekippt. Vielleicht kommt was...
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von Tom02 » Freitag, 01. März 2019 22:49

Die lorchel wächst da erst seit zwei Jahren, gedüngt habe ich da nie, nur letztes Jahr neuen Rindenmulch (Von nadelbäumen) ausgebracht.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von mariapilz » Samstag, 02. März 2019 17:09

ohkw hat geschrieben:Hmm, also experimentieren und ein fertiges (Patent-)Rezept zum Nachkochen/Ausprobieren zu haben ist jetzt imho nicht ganz das Selbe :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: .
Naja ja. Zuerst mal probieren ob das Patent nicht doch funktioniert. Aber unter den Morcheln Rittern steht ja fest daß die absichtlich etwas weggelassen haben....
ohkw hat geschrieben: Ich vermute ja nach wie vor, dass die Fruchtung durch einen Nahrungsschock, nach einer Hunger/Kälteperiode ausgelöst wird. In der ersten Phase wächst das Morchelmyzel ja einfach nur sehr aggressiv und verbraucht erstmal alle Nährstoffe die es findet (Frühjahr). Im Sommer stagniert das Wachstum komplett, denn warm mag der Pilz nicht so gern und die Nährstoffverfügbarkeit im Boden ist da dann gering. Im Herbst kommt mit der Kälte die Sklerotienbildung, zudem fällt Laub, Pflanzen sterben ab usw. Im Frühjahr ist dann plötzlich viel Nahrung da, und wenn mit der Erwärmung ein starker Regenguss kommt, geht es mit den Morcheln los...
Die Sklerotien bilden sich wegen der Kälte? Na na. Die Sklerotien sind der Nährstoffspeicher und bilden sich meiner Meinung nach weil das Korn "ausgesaugt" wurde und weil keine Nahrung mehr da ist... = Sklerotien... deshalb bilden sie sich im Nährstoffarmen Boden.
Ich bin jetzt wieder heiß und muss mir das Ausgedruckte hervorholen.
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von ohkw » Samstag, 02. März 2019 17:13

Naja, meine Morcheln haben im Kühlschrank mehr Sklerotien gebildet. Ist aber keine 100% Sache, weil sich bei "kühlen" 15°C scheinbar auch welche bilden.

Dass die Temperatur da einen wesentlichen Einfluss hat wird auch hier behauptet:
https://www.youtube.com/watch?v=MYHfKubo7B4

Die Dame kämpft schon seit 5 Jahren damit die Morchel Indoor hin zu bekommen. ^^
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Re: Die Giftlorcheln kommen.

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 03. März 2019 00:45

The Techniques of Morel Artificial Cultivation in China
An innovative technique applied by Dr. Douxi Zhu significantly changed the morel cultivation industry in China: the application of nutrient bags to provide an additional nutrient source. In 2000 Dr. Zhu hired farmers to help him transport spawn bags (mycelium used to inoculate the soil), but they accidentally left a few bags on the soil surface. Ten days later he returned to find a jumble of white, powdery substances around the bags, which had openings downward. When fruiting bodies appeared, he found more morels from the region that had the forgotten bags. This inspired Dr. Zhu to create the technology, which is now a key step in morel cultivation.

Although Ronald Ower first described the additional nutrient source concept in 1982, he failed to realize and demonstrate its importance in morel cultivation. The science behind the application is that Morchella spp. sexual development requires a comparable nutrient-poor environment. However, nutrient-poor soil cannot support new mycelia growth without an additional nutrient source to facilitate the growth.

Chinese growers fill bags with wheat, sawdust, corn, etc. and place the bags on the soil surface several days after spawning to increase productivity. They later remove the bags to trigger the Morchella spp. sexual development. In regions south of the Changjiang River, such as in Hubei province, farmers spawn from mid-October to mid-November, with regions north of Changjiang River starting as early as mid-September.

rauskopiert von hier:https://plantpath.psu.edu/research/news ... -mysteries

die Chinesen machen das um die Produktivität zu steigern ... Und Ower wohl aus den selben Grund sonst würde vllt pro Kiste nur eine Morchel wachsen
ohkw hat geschrieben: Die Chinesen machen es ja sehr ähnlich. Die Primärkultur auf einem Mix aus Körnern und anderem Zeug wird volldurchwachsen auf den Feldern verbuddelt. Im nächsten Jahr legen sie frisches Substrat in Stoffsäcken AUF den Morchelacker und bewässern ordentlich. Die Nährstoffe werden in den Boden geschwemmt und dann kommen die Morcheln.
kann man Nährstoffe einfach mit Wasser aus den Körnern schwänzen?
Und der Zeitabstand vom Boden spawnen bis zum Nahrungspacket drauflegen ist wesentlich kürzer ( 1)
Meine Meinung: das Myzel wächst vom Boden in den Sack rein um sich voll zu futtern.
Jetzt fragt man sich wiso die nicht gleich Kiloweise Brut in der Erde verbuddeln. ... Weil das Myzel zwischenzeitlich den "sexuellen Lebenszykus" vollziehen muss und das macht es in der nährstoffarmen Schicht.

Vielleicht ist es mal ganz gesund für neue Ansätze wenn man die "Chinesen Mache" vergisst. Die machen das eh nur wegen eines Unfalls und nicht weil sie wissen was sie tun.

Denkansätze: (oder marias halber Gehirnsturm)
Lebenszyklus - Fortpflanzung - schnelles Wachstum - extrem viele verschiedene Morchel Arten - Ascomyzetrn haben asexuelle und sexuelle Reproduktionsphasen - (vielleicht bildet unser Myzel keine Fruchtkörper weil es gar nicht fähig dazu wäre) - es ist nicht bewiesen daß ein Sklerotien- Stadium zur Fruchtkörperbildung notwendig ist. - Ower und Mills haben ihre große Indoor Produktion geschlossen weil der Ertrag sehr zurückging und sie ein Bakterienproblem hatten.
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