Missbildungen Igelstachelbart

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, davidson30

Antworten
Palladrium
Neuling
Beiträge: 34
Registriert: Montag, 20. November 2017 20:01

Missbildungen Igelstachelbart

Beitrag von Palladrium » Mittwoch, 31. Juli 2019 12:09

Hallo,

mir bereitet der Igelstachelbart derzeit einiges an Kopfzerbrechen. Die Fruchtkörper der 2. und 3. Welle bilden sich nicht vollständig aus, sie machen keine Stacheln, wachsen ungleichmäßig. Bisher dachte ich, der Pilz hat einfach zu wenig Kraft für die 2. und 3. Welle, aber mittlerweile hab ich teilweise bei der 1. Welle das Problem.

Einige Eckdaten:
Substrat Buchenholzspäne/Weizenkleie - 80/20, 3%Gips, 60% Wasseranteil, 4,7 kg Beutel
Durchwachsphase bei 22°C, nach 12 Tagen vollständig besiedelt
Fruchtung bei 18°C, 85-95% RF, 1000lux 6000K, 8 RLW, Co2 <600ppm

Interessanterweise wachsen an den Beuteln, die von dem Problem betroffen waren und die ich auf den Kompost werfe noch die schönsten Fruchtkörper. Also hat es wohl was mit den Fruchtungsbedingungen zu tun. Nachdem ich die Fruchtungsparameter in allen Richtungen variiert habe und es nicht besser wurde, gehe ich von "Bacterial Blotch" aus. Typische braune Flecken wie sie bei Bacterial Blotch vorkommen haben die Pilze nicht. Ich bin zwar mit der Hygiene sehr genau, sauberer geht nicht, aber bessere Idee habe ich keine. Auch eine Komplettreinigung des FR brachte nichts :cry: Eventuell ist der Fr "zu sauber", und in der freien Umgebnung bildet sich ein Biofilm auf dem PIlz. Oder das UV-Licht der Sonne (Biosynthese Vitamin D) macht den Pilz widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Ich weiß da echt nicht weiter! Die Fachliteratur gibt auch nix her. Vielleicht habt ihr eine Idee! (Mutation, Fungizide Weizenkleie, Bakterien im Substrat?)

WP_20190731_003-miny.jpg
WP_20190731_002-miny.jpg
WP_20190731_001-miny.jpg
Benutzeravatar
mariapilz
Ehren - Member
Beiträge: 1569
Registriert: Donnerstag, 18. August 2016 22:03

Re: Missbildungen Igelstachelbart

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 31. Juli 2019 12:48

Bakterien im Substrat müsstest du riechen. Man riecht es im Inkubator. Durch riechen am Filter kann man auch die betroffenen Säcke identifizieren.

Wenn du früher auch diese Fruchtungsbedingungen hattest... wiso solls jetzt nicht mehr passen.

Bakterial bloch: habe noch nie gehört dass das etwas mit verkrüppelten fk zu tun hätte. Kannst ja etwas mit der Lf runtergehen.

Verwendest du mehr Zuschlag als früher? Ist es ein neuer Kleiesack? Ich frage weil beim ks kann man auch oft "Wülste" feststellen... Da bin ich mir immer noch nicht sicher ob es am Überangebot von Nährstoffen oder an der (zu kalten) Fruchtungstemperatur liegt.

Hast du denn ein co2 messgerät dass du dir bei der Angabe so sicher bist? 8 x Raumluftwechsel müsste schon passen. Im Winter hats gepasst... Ist es der Sommer (-luft)? Vielleicht ist es deshalb an Komposthaufen besser?

Fruchtungsraum zu sauber? Vielleicht solltest du das begasen lassen das du mal beschrieben hast. Wenn man mit Chlor putzt bleiben halt nur Salz Rückstände.

Mutation? wiso denkst du daran? Verwendest du immer deinen eigenen Klon? Dann halte ich es für möglich.
Neue Brut kaufen.

Nur ein paar Denkanstöße... Was mir halt dazu einfällt.
Palladrium
Neuling
Beiträge: 34
Registriert: Montag, 20. November 2017 20:01

Re: Missbildungen Igelstachelbart

Beitrag von Palladrium » Mittwoch, 31. Juli 2019 13:17

Beim Durchwachsen kann ich keinen üblen Geruch riechen.

Beim Zuschlag habe ich ja mit allerlei Dingen, unter anderem Harnstoff, herumprobiert. Als die Probleme dann los gingen, bin ich zurück auf das zuletzt funktionierende Substrat (80/20 WK) um das Substrat als Fehlerquelle auszuschließen.

Ja ich habe ein Co2 Messgerät. Frischluft sollte passen!

Dampfdesinfektion habe ich seit der Komplettreinigung vor 4 Wochen aufgehört, um es als Fehlerquelle auszuschließen. Also ein kompletter Neustart im FR. Kein Unterschied :/

Den Pilzstamm habe ich schon 3 mal ausgetauscht, von verschiedenen Herstellern. Dazu muss ich sagen, dass ich die Brut bei 4°C bis zu 2 Monate lager, also länger als empfohlen, aber habe in der Vitalität keine Einbußen festgestellt, wie gesagt Durchwachszeit 12 Tage.
Benutzeravatar
mariapilz
Ehren - Member
Beiträge: 1569
Registriert: Donnerstag, 18. August 2016 22:03

Re: Missbildungen Igelstachelbart

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 31. Juli 2019 13:49

Palladrium hat geschrieben: Mittwoch, 31. Juli 2019 13:17 Dazu muss ich sagen, dass ich die Brut bei 4°C bis zu 2 Monate lager, also länger als empfohlen, aber habe in der Vitalität keine Einbußen festgestellt, wie gesagt Durchwachszeit 12 Tage.
dramatisch finde ich das jetzt auch nicht...hmm... Die Vitalität nur an der Wachstumsgeschwindigkeit zu messen....

Hast du immer schon Blöcke mit 4,7 (!) kilo gemacht? Unicorn XLS (24x60)? Der Sack ist ziemlich voll!? Es gibt Empfehlungen für Füllmengen. Auch ein zu hoher co2 Gehalt während der Durchwachsphase ist nicht empfehlenswert.

brainstorm:
-keine Bakterien im Substrat
-Brut ist neu (du nimmst immer noch Sägemehl als "Vermehrungsmedium")
-am Komposthaufen wachsen die schönsten

es drängt sich die Vermutung auf dass im Fruchtungsraum was nicht stimmt. (Ich verwende Bacillol... ich denke es wirkt auch gegen Viren.) Viren verursachen Verkrüppelungen. Wie man Viren feststellt ???

Auch würde ich mal ein paar Petris anlegen mit Abstrichen von verschiedenen Stellen deines fr incl. Vor dem Lüftungseinlass.

Welches co2 Gerät hast du... brauche auch eins (billig aber verlässlich)
Benutzeravatar
mariapilz
Ehren - Member
Beiträge: 1569
Registriert: Donnerstag, 18. August 2016 22:03

Re: Missbildungen Igelstachelbart

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 01. August 2019 11:22

Für die Auster habe ich mal gelesen dass sich zwischen den einzelnen Pilzen in der Traube das co2 ansammelt, deshalb sollte die Luftbewegung dort bei ...Was weiß ich was. ... liegen.
Mir ist aufgefallen dass du deine Säcke näher beinander stehen hast. Wo misst du deinen co2 Gehalt? Mich würde interessieren. ... Wenn du dein Gerät direkt zu den Blöcken stellst.... Ob und wie weit die Werte auseinandergehen. Hast du einen Umwälzventilator?
Antworten

Zurück zu „Kontis und Schädlinge“