Das patentierte Verfahren hat - das stimme ich GrafDracula ebenfalls zu - scheinbar sowieso nicht zuverlässig geklappt, wobei der ausschlaggebende Einfluss wohl bis heute unbekannt blieb. Mills hatte sich irgendwann auf den Kompostierungsprozess zur Herstellung des unsterilen Substrates für die Fruchtung der Sklerotien konzentriert, zuletzt auf dessen mikrobielle Zusammensetzung, wobei aber auch nichts wesentliches herauskam.
Gerade in diesem Zusammenhang finde ich es sehr beachtlich, dass der Typ von Midnight-Harvest es geschafft hat, Primordien direkt in Petrischalen zu erhalten, ohne erst Sklerotien zu ernten, sie in ein anderes Substrat zu bringen und mit kaltem Wasser zu überfluten.
Und kein Problem Maria, das Thema ist doch sehr komplex und ich freue mich über den Austausch und die neuen Anregungen. Vielleicht können wir das demnächst mit der Glucke wiederholen.
Unter "Subculturing" verstehe ich überimpfen auf die nächste Petri. Das heisst dann bloß, dass sie z.B. mit dem Stamm T4 von M. importuna 24x in Folge überimpfen konnten, bzw. das Myzel 3048 Stunden wachsen lassen konnten, bis es zusammenbrach. Alles natürlich bezogen auf die Nährstoffe in ihrem Medium und ihre speziellen klimatischen Bedingungen.mariapilz hat geschrieben: ↑Mittwoch, 17. Februar 2021 08:24 ....The results suggested that M. importuna T4 and M. sextelata T6 exhibited systemic senescence manifested as 24 and 17 subcultures and lifespan of 3048 and 2040 h, respectively. .....
.....Regression analysis showed a strong negative correlation between time of subculturing and yield in two morels....
Ich muss ein Trottel sein.....Zwischen subculturing (Impfung auf Substrat???) und Ernte? 3000 Stunden? Was soll das heißen?
Und dann zeigte sich bei zwei (anderen?) Morchelstämmen, dass die Ernte um so geringer ausfiel, je länger das Myzel vorher auf Agar gewachsen war.
Oh, oh, der Morel-Cultivation-Thread... Der ist mir zu religiös. Kann aber gut sein, dass sich das gar nicht widerspricht und dass es viele Gründe gibt, die das Myzel dunkler werden lassen. Neben Reifung und Seneszenz würde mir z.B. noch eine Reaktion auf Licht einfallen.
Puh... aus dem Bauch heraus würde ich sagen beides, also schnell wachsende Hyphen, die später viele Knötchen bilden. Chinesische Züchter sollen ja nach Anzahl und Masse der gebildeten Sklerotien selektieren.mariapilz hat geschrieben: ↑Mittwoch, 17. Februar 2021 08:24 Und. Auf beispielsweise einer Multidporen-Ks Petri, würde ich es mir zutrauen einen schönen Sektor aussuchen zu können (selektieren). Wie schaut denn ein schöner Sektor bei morcheln aus? Da wo die kleinen Knötchen sind, oder doch eher die filigranen, davonlaufenden Hyphen?
In meinen Augen hängt das aber gefährlich stark von Art, Stamm und angebotenen Nährstoffen ab. Denk nur mal an die Morchelstämme, die nur dann Sklerotien bilden, wenn sie von einem nährstoffarmen in ein nährstoffreiches Gebiet vordringen. Wenn ich mich recht erinnere, fruchtete bei norm gerade die Morchel in seinem Garten, die in Beuteln mit holzlastigem Brutsubstrat kaum Sklerotien bildete.
Jedenfalls würde ich für mich aus den bisherigen Infos folgende Strategie ableiten:
- Immer wieder mit Sporen beginnen.
- Möglichst schnell Brutsubstrat bzw. Substrat beimpfen oder den Agar gänzlich überspringen.
- Allen Medien und Substraten Humus und evtl. Erde zugeben, Hefeextrakt sowieso.
LG