Nelkenschwindling 2021

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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Dienstag, 03. August 2021 14:25

Wie schon gesagt; 2 der 3 Platten sind verschimmelt. Muss eh neue machen, das mit dem Pipistroh probier ich einfach mal aus. Hab noch Nelkenschwindlinge im Kühlschrank.
Habt ihr noch Ideen, wie ich am besten da was raus präpariere? Die Dinger sind so klein und zäh... Vernünftiges Werkzeug hab ich eh nich, nur ein Skalpell.

Grüße, Markus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 03. August 2021 15:25

Hallo Markus,
ich habe auch nur ein Skalpell benutzt und fand es eher günstig, dass die Stiele so zäh und faserig sind.
Du nimmst einfach einen Stiel und ziehst von unten nach oben einen schmalen faserigen Streifen ab, dann daneben nochmal usw. bis du etwas mehr als die Hälfte freigelegt hast. Dann suchst du eine madenfreie Stelle und ritzt das Innere mit der Skalpellspitze zweimal im Abstand von wenigen Millimetern quer zur Faserrichtung an. Wenn es gut klappt, kannst du dann ein schmales faseriges Stück mit der Skalpellspitze herausheben.
LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Dienstag, 03. August 2021 15:52

Hey, danke!

Hört sich so einfach an, ist es vermutlich auch :wink:
Manchmal seh ich Probleme, wo gar keine sind... Meine sind madenfrei :)
Probier ich morgen aus.

Grüße, Markus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Freitag, 06. August 2021 20:16

Naja... die Pilze sind immer noch winzig. Ganz so einfach ist es nicht.
Bei "madenfrei" staune ich aber. Meine waren das ganz und gar nicht.
LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 10. August 2021 21:01

Meine Klonmyzelien wachsen brav vor sich hin.
Das am weitesten gewachsene vom Hutstück bildet neuerdings Knötchen:
IMG_20210810_211513.jpg
Ein Stielmyzel macht auch irgendetwas an der Schnittkante:
IMG_20210810_211423.jpg
IMG_20210810_211417.jpg
Vor sechs Tagen vom Hutmyzel auf die neue Agarmischung übertragen:
IMG_20210810_210850.jpg

Bei meinem zweiten Versuch vom 30.07. sind vor zwei oder drei Tagen an einer Stelle Sporen gekeimt. Das Myzel ist aber bisher noch winzig und nur mit Lupe zu erkennen, wenn sich Licht auf dem Agar spiegelt.
LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 11. August 2021 13:26

Hab heute auch noch einen Versuch gestartet. Ganz so einfach war es dann doch nicht, als Grobmotoriker.
Diesmal auf Strohsud - Eigenurin Agar :oops: Keine weiteren Zusätze.
Letzter Versuch ist gescheitert. Wuchs nur auf sich selber, nicht auf Malz Hefe Agar.
Zum Glück wachsen grad welche direkt am Rathaus. Wieder ohne Maden, ganz jung und knackig.

@Mycelio: Ist das MEA? sieht so hell aus.
Ach und Glückwunsch, sieht doch gut aus!

Grüße, Markus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Freitag, 13. August 2021 17:10

Ja, dass die drei Klonmyzelien fast gleich aussehen, werte ich als gutes Zeichen, bin aber noch gespannt, was aus den keimenden Sporen wird und ob es demnächst bei euch genauso wächst.

Wie anfangs erwähnt, hatte ich die Klone auf MEYA gelegt (1% heller Malzextrakt, 0,1% Hefeextrakt). Hefe statt Hefeextrakt sollte eigentlich keinen so großen Unterschied machen.

Das überimpfte Stück und die keimenden Sporen liegen auf 2% Malzextrakt mit 0,1% Hefeextrakt, 0,1% Sojamehl, 0,1% Proteinpulver, ca. 0,1% Harnstoff (7,5ml Urin in 100ml Agarmischung) und 0,05% Zitronensäure.
Für den Strohsud hatte ich 5g Strohpellets für 15 Minuten in 100ml Wasser köcheln und 30 Minuten ziehen lassen. Davon sind 20ml in 100ml Agarmischung.
Inwiefern die Zutaten und Dosierungen sinnvoll sind, kann ich aber nicht sagen.

Zitronenfalltür hat geschrieben: Mittwoch, 11. August 2021 13:26 Diesmal auf Strohsud - Eigenurin Agar Keine weiteren Zusätze.
Ich bin gespannt.

LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von malda » Freitag, 13. August 2021 20:16

Bei mir will's bei den Klonen leider nicht so richtig. Ein Klon vom Stiel war wieder kontaminiert und der letzte verbleibende Stiel Klon will nicht auf den Agar überspringen (1% Bierhefe, 1,5% Glucose).
klon.jpg
Dafür sehen meine Sporen richtig gut aus (auf dem gleichen Agar). Ob das nun alles schon dikaryotisches Myzel ist?
Wächst auf alle Fälle passabel auf den Platten, da sollte doch der Klon auch überspringen...
nelken.jpg
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Freitag, 13. August 2021 22:34

Wow, mein neuer Agar hat ja viel weniger stickstoffreiche Zusätze als deiner. Dein Klon braucht wohl noch länger, sieht aber doch gut aus. Bei mir ging es zwar insgesamt schneller, aber die beiden Stielstücke haben deutlich später losgelegt als das Hutstück.
malda hat geschrieben: Freitag, 13. August 2021 20:16 Ob das nun alles schon dikaryotisches Myzel ist?
Äh, für mich sieht das aus wie ein sehr großes Agarstück mit dutzenden Kolonien, die sich schon lange verbunden haben müssen. Oder war da nur eine winzige Myzelinsel drauf?
Aber schön, dass sich unsere Myzelien ähneln.
LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Montag, 16. August 2021 14:18

Mist, wieder nix. Immerhin diesmal kein Schimmel in allen 3 Schalen.

IMG_20210816_140301.jpg

Ist das Bakterienschleim? Zu viele Nährstoffe?
Hab es vielleicht etwas zu gut gemeint...

Grüße, Markus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 17. August 2021 16:58

Bakterien wären möglich.
Nur anhand des Fotos und ohne detaillierte Infos kann man da nichts weiter sagen.
Wie genau ist die Nährstoffzusammensetzung?
Wurde der Agar direkt nach dem Abkühlen beimpft?
Ging der Schleim vom Pilzstück aus oder von woanders?
LG

PS: Falls Stroh verwendet wurde, wäre auch dessen Zustand interessant.
Und falls der Pilze gelagert wurde, wie und wie lange?
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 17. August 2021 17:15

Noch was:
Zitronenfalltür hat geschrieben: Mittwoch, 11. August 2021 13:26 Letzter Versuch ist gescheitert. Wuchs nur auf sich selber, nicht auf Malz Hefe Agar.
Bei mir hatte es fast zwei Wochen gedauert, bis sich das Myzel auf die Nährstoffe im Agar eingestellt hatte. Je nach Zustand oder Alter des Pilzes kann es bestimmt auch viel länger dauern.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Mittwoch, 18. August 2021 12:55

Moin. Find mein Taschenmikroskop nicht, damit wären bessere Bilder möglich.
Nach Mycel sieht mir das aber nicht aus.
Ging der Schleim vom Pilzstück aus oder von woanders?
Ja, auf jedem Fall vom Pilzstück.

Hab trocken gelagertes Biostroh in ein Schraubglas gestopft, halb voll Wasser und 2 Tage stehen gelassen.
Hab die Platten über nacht abkühlen lassen, nächsten Tag mit frisch gepflückten, jungen Pilzchen beimpft.
Werd die 3 Platten noch etwas stehen lassen, hab heut neue sterilisiert.
Diesmal die "Pipistroh" Lösung noch 1:1 mit Wasser verdünnt, Das dann wieder 1:1 mit MEYA vermischt. Hatt ich grad da.
Zur genauen Zusammensetzung kann ich nicht mehr sagen.
Mein Gefühl (und Nase...) sagen mir aber, dass die Suppe vorher wohl etwas zu konzentriert war.

Grüße, Markus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 18. August 2021 21:40

Danke Markus, damit kann ich etwas anfangen.
Ich nehme mal an, du hattest das Stroh ausgekocht, denn du hattest ja "Strohsud" geschrieben.
Frisches Stroh enthält normalerweise wenige Prozent Zucker. Solange es nicht feucht wird, sollten die lange erhalten bleiben. Wenn du es aber zwei Tage einweichst, lassen die Mikroben keinen Zucker mehr übrig. So ganz ohne einfach verwertbare Kohlenstoffquelle und wahrscheinlich mit zu hohem Salzgehalt hattest du scheinbar eine Agarmischung kreiert, auf der weder Schimmel noch Hefen, geschweige denn Nelkenschwindlinge wachsen können. Für den Schleim kommen dann eigentlich nur noch Bakterien in Frage.
Bei frisch gegossenem Agar beobachte ich, dass sich der Agar beim Erstarren ein wenig zusammenzieht und sich ein dünner Film der Nährlösung oben drauf befinden. Wenn ich dann innerhalb von ein oder zwei Tagen beimpfe, bilden sich Pfützen rings um die Impfstücke bzw. die Impfstücke saugen sich voll. Beides begünstigt Bakterien. Wenn man dann noch nachschaut und die Petrischale senkrecht hält, verläuft die Suppe gern und verbreitet alle enthaltenen Organismen. Die Form deiner Konti wirkt, als könnte so etwas passiert sein.
Eine Lagerung in geschlossenen Gefäßen hätte ebenfalls Bakterienkontis fördern können.
Malzextrakt wiederum sollte durch seinen niedrigen pH-Wert das Wachstum von Bakterien unterdrücken.
In meinem hiesigen Beitrag von 13. August findest du ein Rezept mit sinnvollen Mengen von Stroh und Urin, die zusammen mit MEYA funktionieren. Sojamehl und Proteinpulver kannst du durch Hefe oder Hefeextrakt ersetzen und die Zitronensäure ist wahrscheinlich überflüssig.
LG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von Zitronenfalltür » Donnerstag, 19. August 2021 13:49

Danke für deine Einschätzung.

Der Strohsud war ein Kaltauszug. Hab mir aber Stroh mitgenommen, koch ich gleich mal. Werd dann versuchen, das Rezept mit vorhandenen Mitteln halbwegs nachzubauen.
Hier noch ein Bild von einer der schleimigen Platten...

IMG_20210819_114238.jpg

Grüße, Markus
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