Neolentinus lepideus - Schuppiger Sägeblättling
Verfasst: Samstag, 17. Juli 2021 14:28
Hallo,
leider reichen die Regenmengen hier immer noch nicht aus und es wachsen nur vereinzelt langweilige Pilze, aber ich gebe nicht auf! Vor genau drei Wochen, am 26.06., auf einer Tour im Südosten Berlins, von Hangelsberg nach Fürstenwalde gab es ganz am Ende zwei helle Pilze auf einem Baumstumpf. Vorsorglich hatte ich Arme, Beine und Nacken mit Mücken-Zecken-Abwehrspay benebelt, aber die dortigen Mücken stachen ohne zu zögern durchs Tshirt zu. Sobald mir dämmerte, was für einen Pilz ich vor mir habe, begab ich mich mit einem von ihnen auf die Flucht, ohne an Ort und Stelle ein Foto zu machen. Der Stumpf war übrigens sehr morsch und sah nach Nadelbaum aus, evtl. Fichte.
Hier mal zwei Fotos meiner schneckenzerfressenen Beute: ...die auch schon recht madig und trocken war.
Natürlich habe ich dann spätabends noch MEA (2%ig) gekocht und Petris gegossen, um am nächsten Morgen zu klonen. Leider habe ich nicht notiert, ob ich Hefeextrakt zugegeben hatte. Wenn dann werden es 0,2% gewesen sein. Sicherheitshalber habe ich zusätzlich noch Sporen auf Alufolie gesammelt, aber die werde ich wohl erstmal nicht benötigen.
Wie bei früheren Klonversuchen auf Holzsubstrat wuchs schnell Myzel und breitete sich auch recht flott über und durch den Agar aus. Bei sechs Ansätzen (3x Hut, 3x Stiel) gab es eine Schleimkonti rings um das Impfstück. Nach ein paar Tagen tauchte das Myzel aber außerhalb des Schleimrings auf und wuchs unbeeindruckt weiter. Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse. Das Myzel wächst auf Agar zuerst sehr dünn, fast unsichtbar, um dann nach einigen Tagen sehr kurzes Luftmyzel zu bilden. Sobald die Platten besiedelt sind, bilden sich hier und da rundliche Knubbel. Ein paar davon sehen sogar so aus, als könnten es Primordien werden. Nungut, die Pilze sind wahrscheinlich nur jung genießbar und da frühere Funde auf alten Eisenbahnschwellen wuchsen, habe ich sie nie probiert, aber da der getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) jung lecker sein soll, bin ich mal gespannt. Ansonsten ist ein einfach zu kultivierendes Myzel mal eine nette Abwechslung.
LG
leider reichen die Regenmengen hier immer noch nicht aus und es wachsen nur vereinzelt langweilige Pilze, aber ich gebe nicht auf! Vor genau drei Wochen, am 26.06., auf einer Tour im Südosten Berlins, von Hangelsberg nach Fürstenwalde gab es ganz am Ende zwei helle Pilze auf einem Baumstumpf. Vorsorglich hatte ich Arme, Beine und Nacken mit Mücken-Zecken-Abwehrspay benebelt, aber die dortigen Mücken stachen ohne zu zögern durchs Tshirt zu. Sobald mir dämmerte, was für einen Pilz ich vor mir habe, begab ich mich mit einem von ihnen auf die Flucht, ohne an Ort und Stelle ein Foto zu machen. Der Stumpf war übrigens sehr morsch und sah nach Nadelbaum aus, evtl. Fichte.
Hier mal zwei Fotos meiner schneckenzerfressenen Beute: ...die auch schon recht madig und trocken war.
Natürlich habe ich dann spätabends noch MEA (2%ig) gekocht und Petris gegossen, um am nächsten Morgen zu klonen. Leider habe ich nicht notiert, ob ich Hefeextrakt zugegeben hatte. Wenn dann werden es 0,2% gewesen sein. Sicherheitshalber habe ich zusätzlich noch Sporen auf Alufolie gesammelt, aber die werde ich wohl erstmal nicht benötigen.
Wie bei früheren Klonversuchen auf Holzsubstrat wuchs schnell Myzel und breitete sich auch recht flott über und durch den Agar aus. Bei sechs Ansätzen (3x Hut, 3x Stiel) gab es eine Schleimkonti rings um das Impfstück. Nach ein paar Tagen tauchte das Myzel aber außerhalb des Schleimrings auf und wuchs unbeeindruckt weiter. Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse. Das Myzel wächst auf Agar zuerst sehr dünn, fast unsichtbar, um dann nach einigen Tagen sehr kurzes Luftmyzel zu bilden. Sobald die Platten besiedelt sind, bilden sich hier und da rundliche Knubbel. Ein paar davon sehen sogar so aus, als könnten es Primordien werden. Nungut, die Pilze sind wahrscheinlich nur jung genießbar und da frühere Funde auf alten Eisenbahnschwellen wuchsen, habe ich sie nie probiert, aber da der getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) jung lecker sein soll, bin ich mal gespannt. Ansonsten ist ein einfach zu kultivierendes Myzel mal eine nette Abwechslung.
LG