Bayerische Schwefelporlings-Zucht

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Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 25. Dezember 2022 19:32

Habt ihr das schon gesehen?

20 - 30% Ernte, bezogen auf das Nassgewicht der Substratbeutel wären beachtlich, wenn es denn überhaupt stimmt. Interessante Details erfährt man natürlich nicht.

Grüße, Carsten
ohkw
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von ohkw » Sonntag, 25. Dezember 2022 20:18

Hab mich schon gefragt warum man den Schwefelporling so selten bei den Pilzzuchtshops bzw. Züchtern sieht. Bei der Vielfalt der gezüchteten Pilze ist sicherlich noch Luft nach oben.
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 25. Dezember 2022 23:31

Tja, so lecker er auch ist, um die Fruchtung vernünftig hin zu bekommen, braucht es wohl recht trockenes Substrat mit ungewöhnlich vielen Nährstoffen und eine plötzliche Erhöhung der Substratfeuchtigkeit, während besiedelte Beutel extrem kontianfällig sind. Eine Veröffentlichung, die das recht gut beschreibt, hatte ich hier verlinkt.
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malda
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von malda » Montag, 26. Dezember 2022 08:59

Also das man den so zum Fruchten gebracht hat ist schon Mal super - Respekt und Gratulation dazu!!!
Bei der kommerziellen Zukunft für den Pilz bin ich aber skeptisch... Das "Alleinstellungsmerkmal" ist für mich die Konsistenz, super bissfest, paniert wie ein Schnitzel. Ein Problem sehe ich da aber in der Verträglichkeit.... da hab ich auch schon Erfahrungen mit gemacht. Etwas zu alte Exemplare (oder vielleicht auch einfach zuviel?) und man fühlt sich nicht mehr sehr wohl...
Ok, wenn man sie super jung erntet ist das ggf zu umgehen... aber ich bin skeptisch... :|
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von Mycelio » Montag, 26. Dezember 2022 11:26

Ui, kannst du ausschließen, dass sie zu kurz gegart waren oder vom falschen Baum stammten? Also Eibe, Robinie, Goldregen...
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Mycomane
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von Mycomane » Montag, 26. Dezember 2022 12:29

Sehr interessantes Thema Carsten.

Aktuelle Innovationen aus Bayern finde ich klasse.
Die sollen bloß die Finger von der Glucke lassen!
Sonst sollte das Königreich Bayern schon mal aufrüsten, weil ich dann in den Krieg ziehen müsste.

Alta Malda, schön von dir zu lesen.
Du bringst an dieser Stelle ein nicht zu vernachlässigendes Thema auf den Tisch.

Ich glaube auch, dass die Bayern vielleicht Probleme bekommen werden, den Pilz zumindest lokal bei sich kommerziell auszuschlachten.

Deine ernährungsphysiologischen Bedenken kann ich verstehen, auch ohne Ökotrüffologe zu sein.

Deine Beobachtung kann jedoch unter Umständen viele Ursachen haben.

Grundsätzlich sind alle Pilze, wie du sicherlich weist, sehr Ballaststoffreich.
Ähnlich wie bei anderen ballaststoffeichen Ernährungsweisen können sich Konsequenzen für die Verdauung ergeben.

Sicherlich kann das auch an dem Alter der Pilze liegen.
Aber das ist meist nicht grundsätzlich oder ausschließlich das Problem.

Wenn die Pilze nicht durch andere unerwünschte Mikroorganismen stark belastet sind, ist das schon mal von Vorteil.
Dazu kommen unterschiedliche Verträglich- oder Unverträglichkeiten bei verschiedenen Menschen.
Möglicherweise sind die aber auch bei ein und demselben Menschen nicht immer gleich.

Werde hier vorerst darauf verzichten, eine ernährungstechnische Abhandlung zu schreiben.

Sicherlich, wie du richtig schreibst … die Menge machts.
Und die Kombination mit anderen Lebensmitteln.
Wahrscheinlich kommt es auch darauf an wie sehr man diese Mahlzeiten gewohnt ist usw..

Viel Fett in der anhängenden Panade könnte eine schnelle Passage der Mahlzeit durch den Verdauungstrakt z.B. begünstigen.

Die Bayern dürften insbesondere Probleme haben, wenn das 500g Pilzschnitzel durch die ein oder andere Maß Hefeweizen begleitet wird.
Besonders, wenn keine weiteren Nahrungsmittel dazu oder davor genossen werden.

Andere Nahrungsmittel könnten das Problem noch intensivieren.

Es gibt aber z.B. auch Pflanzen, die die Verdauung derartig beeinflussen, dass diese Probleme abgemildert werden könnten.

Natürlich helfen die nicht in allen Fällen und das Thema ist ein sehr komplexes.

Die Art und Konstitution des jeweiligen menschlichen Mikrobioms spielt zudem eine bedeutende Rolle.

Also es gibt unzählige Faktoren, die dort hineinspielen.

Solange du keine starken Bauchschmerzen bekommen hast, glaube ich erstmal nicht, dass die Pilze wegen Ihres Alters „schlecht“ waren.
Besonders, weil ich davon ausgehe, dass du ein recht erfahrener Pilzsammler bist und mit deinen Sinnen den Zustand der Pilze hoffentlich (noch) gut beurteilen kannst.

Bei dir wird das Hefeweizen aber vermutlich nicht das Problem gewesen sein, nehme ich an.


LG, Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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malda
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von malda » Mittwoch, 28. Dezember 2022 08:50

Mycelio hat geschrieben: Montag, 26. Dezember 2022 11:26 Ui, kannst du ausschließen, dass sie zu kurz gegart waren oder vom falschen Baum stammten? Also Eibe, Robinie, Goldregen...
Goldregen und Eibe halte ich für unwahrscheinlich, Robinie, tja wer weiß - soweit ich mich erinnere war das Holz schon ziemlich zersetzt...ich glaube auch mich erinnern zu können, das es ein großer Baum/Stamm war also eher Buche oder Eiche. Zu wenig erhitzt? Vielleicht, aber beim ersten Mal hab ich eigentlich nichts anders gemacht und da war alles gut. Beim zweiten Mal habe ich dann meine Familie beglückt und mich hat's erwischt. Hab aber auch definitiv am meisten gegessen....
Ich meine aber viel mehr, dass der Pilz keinen allzu guten Ruf hat (vielleicht eben nicht ganz unberechtigt) und dann wird's wahrscheinlich schwer mit der Vermarktung - ist nur mein Gefühl.
Mycomane hat geschrieben: Montag, 26. Dezember 2022 12:29 Die sollen bloß die Finger von der Glucke lassen!
Sonst sollte das Königreich Bayern schon mal aufrüsten, weil ich dann in den Krieg ziehen müsste.
Da zieh ich mir - Bayern, Finger weg von der Glucke, die ist uns! 8)
Mycomane hat geschrieben: Montag, 26. Dezember 2022 12:29 Werde hier vorerst darauf verzichten, eine ernährungstechnische Abhandlung zu schreiben.
Was'n da los ? So kenne ich dich gar nicht.... :wink: :lol:
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Re: Bayerische Schwefelporlings-Zucht

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 28. Dezember 2022 15:48

malda hat geschrieben: Mittwoch, 28. Dezember 2022 08:50
Mycelio hat geschrieben: Montag, 26. Dezember 2022 11:26 Ui, kannst du ausschließen, dass sie zu kurz gegart waren oder vom falschen Baum stammten? Also Eibe, Robinie, Goldregen...
Goldregen und Eibe halte ich für unwahrscheinlich, Robinie, tja wer weiß - soweit ich mich erinnere war das Holz schon ziemlich zersetzt...ich glaube auch mich erinnern zu können, das es ein großer Baum/Stamm war also eher Buche oder Eiche. Zu wenig erhitzt? Vielleicht, aber beim ersten Mal hab ich eigentlich nichts anders gemacht und da war alles gut. Beim zweiten Mal habe ich dann meine Familie beglückt und mich hat's erwischt. Hab aber auch definitiv am meisten gegessen....
Ich meine aber viel mehr, dass der Pilz keinen allzu guten Ruf hat (vielleicht eben nicht ganz unberechtigt) und dann wird's wahrscheinlich schwer mit der Vermarktung - ist nur mein Gefühl.
Verstehe. Ich würde aber die Anzahl der Menschen, die etwas über den Schwefelporling wissen, als sehr gering einschätzen.
Bzgl. Giftigkeit und Zubereitung schreibe ich gleich nochmal in einem gesonderten Thread.
Grüße, Carsten
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