
Sandröhrling auf BH Agar
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Sandröhrling auf BH Agar
12 Tage Sandröhrling auf Bierhefe Agar. Wächst erstaunlich gut... 

- Lauscher
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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Sehr schön!
Was hast Du damit vor?
Ohne Baumpartner wird er nicht fruchten.
Ich habe schon manchmal überlegt, Mykorrhizapilze auf Lebensmitteln wie Mais zu züchten, um sie dann ähnlich wie Tempeh essen zu können. Vielleicht geht das auch mit dem Sandröhrling.
Was hast Du damit vor?
Ohne Baumpartner wird er nicht fruchten.
Ich habe schon manchmal überlegt, Mykorrhizapilze auf Lebensmitteln wie Mais zu züchten, um sie dann ähnlich wie Tempeh essen zu können. Vielleicht geht das auch mit dem Sandröhrling.
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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Gute Frage...
Natürlich weiß ich, dass es aussichtslos ist, aber doch spannend
Und daher habe ich die diesjährige Pilzsaison genutzt und von den Speisepilzen immer etwas abgezwackt, um sie auf Agar zu legen. Mycomane/Fabian hat ja schon ein paar interessante Steinpilz Bilder gezeigt und angedeutet, dass man auch Maronen und Hexenröhrling prinzipiell zum wachsen bekommt ....
Ziel ist es also einfach mal gucken bei welchen Pilzen man überall Wachstum hinbekommt und dann mit kleinen Medien-Modifikationen zu schauen wie der Pilz reagiert. Vielleicht erhält man ja ein noch besser wachsendes Mycel, mit dem man dann etwas besser "spielen" kann.
Tempeh ... mein erstes Gefühl sagt mir das man so ein gutes Wachstum wohl dann doch nicht hinbekommt.
VG
Natürlich weiß ich, dass es aussichtslos ist, aber doch spannend

Ziel ist es also einfach mal gucken bei welchen Pilzen man überall Wachstum hinbekommt und dann mit kleinen Medien-Modifikationen zu schauen wie der Pilz reagiert. Vielleicht erhält man ja ein noch besser wachsendes Mycel, mit dem man dann etwas besser "spielen" kann.
Tempeh ... mein erstes Gefühl sagt mir das man so ein gutes Wachstum wohl dann doch nicht hinbekommt.

VG
- Lauscher
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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Wenn es steril wächst, hat es ja unbegrenzt Zeit zum Durchwachsen. So schnell wie Tempeh, in zwei Tagen und unsteril, geht es natürlich nicht.
Ansonsten, wenn Du genug Myzel heranzüchten kannst, kannst Du es vielleicht mit einer Kiefer in einem Blumentopf verbinden, wer weiß

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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Weniger Bierhefe tut dem Sandröhrling gut! Links 2x meine Standard Platte, rechts oben halbierte Menge Glucose und Bierhefe, rechts unten normale Menge Glucose und halbe Menge Bierhefe - wuchert ganz schön 

- Lauscher
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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Sehr schönes Myzel, danke für's Zeigen!
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Re: Sandröhrling auf BH Agar
Ungewöhnliches Ergebnis. Auch interessant, dass sich mit Bierhefe die unterschiedliche Zuckerkonzentration auszuwirken scheint, während das ohne Hefe nicht der Fall zu sein scheint.
Könnte man spekulieren dass der Pilz in Anwesenheit eines vermeintlichen Konkurrenz-Mikrobioms Energie in Defensivmechanismen investiert.
Vielleicht mal probieren an Stelle der Bierhefe nur Thiamin zuzusetzen?
Könnte man spekulieren dass der Pilz in Anwesenheit eines vermeintlichen Konkurrenz-Mikrobioms Energie in Defensivmechanismen investiert.
Vielleicht mal probieren an Stelle der Bierhefe nur Thiamin zuzusetzen?
Re: Sandröhrling auf BH Agar
Hat es nur bei dem Sandröhrling funktioniert? Wusste nicht, dass der ein besonders beliebter Speisepilz ist.Natürlich weiß ich, dass es aussichtslos ist, aber doch spannendUnd daher habe ich die diesjährige Pilzsaison genutzt und von den Speisepilzen immer etwas abgezwackt, um sie auf Agar zu legen.
Re: Sandröhrling auf BH Agar
"Defensivmechanismen"? An was denkst du da?
Ganz ohne Bierhefe? ,.... probiere es beim nächsten Platten machen mal aus. Thiamin zusetzen ist schwierig, das müsste ich nach dem autoklavieren sterilfiltriert unter sterilen Bedingungen zugeben.... da wird mein "Kellerlabor" langsam ein bisschen überfordert fürchte ich...
So gut - ja. Aber auch die Marone wächst zunächst sehr schön los, wird dann aber von Bakterien "Kontis", die irgendwie immer dabei sind, zerstört.
Re: Sandröhrling auf BH Agar
Defensivmechanismen könnten z.B. Antibiotika, Defensine etc. sein.
https://pdf.sciencedirectassets.com/778 ... c2be&cc=at
Solange die Agarlösung im sauren pH Bereich ist, sollte das ausreichend stabil sein. 20-30min im Druckkochtopf reicht vollkommen aus. Da sollte ausreichend viel Thiamin erhalten bleiben.
https://pdf.sciencedirectassets.com/778 ... c2be&cc=at
Re: Sandröhrling auf BH Agar
Hab nochmal ein wenig mit Platten gespielt.
Links mit Bierhefe, in der Mitte ohne Bierhefe und rechts ohne Bierhefe aber mit Thiamin. Alles bei gleicher ("optimaler") Glucose Konzentration. Extrem auffällig und überraschend ist das Wachstumsverhalten ohne Bierhefe. Der Pilz meidet den Agar total und wächst komplett nach oben an den Deckel. Hier nochmals aus anderer Perspektive aufgenommen. Da ich mir schon dachte, dass eine Agar Platte mit nur zugesetzter Glucose problematisch sein würde, habe ich zudem eine Platte gemacht, der ich neben Glucose auch Glutamat zugesetzt habe -> organisches Stickstoff. Und siehe da, der Pilz wächst wieder 1a auf der Platte - auch ohne Bierhefe (mittleres Bild) Das absolut unterschiedliche Wachstumsverhalten scheint also möglicherweise was mit der Stickstoff Versorgung zu tun zu haben... werde meine derzeit optimale Platte jetzt mal mit anderen Pilzen testen.
Re: Sandröhrling auf BH Agar
Interessant. Hattest du gar keine Stickstoffquelle dabei? Pepton, Ammoniumsulfat, Kaliumnitrat wären Optionen. Letzteres kann man als Pökelsalz E 252 in kleinen Mengen bekommen. Auch reine Aminosäuren Glycin, Arginin oder Asparagin können gute Stickstoffquellen darstellen (kriegst im Bodybuilding Shop ...
)

Re: Sandröhrling auf BH Agar
bei dem oberen Bild haben die beiden rechten Platten keinerlei N zugesetzt, bei den unteren Platten ist nur die rechte Platte ganz ohne N. Wobei man natürlich sagen muss, dass ich keinen Labor Agar verwende, sondern Lebensmittel Agar. Der ist also nicht absolut sauber und die vorhandenen Verunreinigungen werden möglicherweise auch minimal N enthalten.
Ammoniumsulhat hab ich auch getestet. Das Wachstumsverhalten ist hier ein Zwischending.
Der Pilz wächst nach oben an den Deckel der Platte, zeigt aber auch ein wenig Wachstum auf der Agar Platte. Vom Wachstumsverhalten könnte man interpretieren, dass er die Stickstoffquelle zwar nutzen kann, aber schlechter als Glutamat.
Hier nochmals zum Vergleich die Glutamat Platte.