kulturpilz.de

Hallo!
Hat irgendeiner schon mal mit Farbstoffen in den Petrischalen gearbeitet?
Da wie ich finde sieht man auf Kartoffel-Gluckose oder Kimming Agar die ersten Myzelfäden garnicht (auf Malzextrakt wunderbar!!!), und daher dachte ich das man irgendwelche farbzusätze wie Phenolphtalien oder Methylenblau... die bei ph Änderung sich verfärben und somit ein Wachstum/reaktion frühzeitig anzeigen könnten?!

Das wäre vllt sogar möglich, aber wozu das Ganze? Wenn du etwas länger abwartest, wird sich das Myzel irgendwann deutlich zeigen. Ich habe vor ca. einem Jahr mit der Pilzzucht angefangen und beimpfe inzwischen auch sterile
Kulturen über Dampf ohne Probleme. Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass man in der Pilzzucht meist viel Geduld braucht, sich das aber am Ende auszahlt. Lass die Petris noch eine Weile ruhen, dann wird sich zeigen ob etwas wächst oder nicht!
Mich würde es aber trotzdem einfach mal aus reiner Neugierde interessieren, ob ein Pilz den pH-Wert so stark verändern kann, dass ein Indikator umschlägt! Vielleicht probierst du es einfach mal mit einer Petri und einem Versuchsobjekt aus? Wenn du Universalindikator nimmst, kannst du auch jede beliebige pH- Änderung sehen, das könnte vielleicht etwas bringen.

meinst du nicht dass das ganz gar länger dauert bis sich der ph wert verändert hat? normalerweise kann ich nach spätestens 7 tagen mit gewissheit sagen ob das myzel wächst oder nicht?^^

Hi Chris

Habe ich das gerade richtig gelesen. Du arbeitest mit der Dampfstrohm Methode?

Das kenne ich vom Orchideenzüchten her.
Nur habe ich da keine Petries sonder Ermeyerkolben oder Kompottgläser verwendet.

So etwar.

Meinst du das geht so auch mit Sporen?

Roland

@ Roland:
Ich mache das seit ca. einem halben Jahr, Kontis hatte ich nur äußerst selten bisher. Ich selbst halte auch Orchis und habe ab und zu von der Orchideenvermehrung was aufgeschnappt- u.a. diese Methode. Ich nehme immer einen großen Einkochtopf, gebe unten 10 cm Wasser rein und bringe es zum kochen. Auf einem über der Wasseroberfläche befindlichen Gitter lässt es sich dann wunderbar arbeiten, durch den hohen, großen Topf hat man einen sehr großen Dampfstrom, der zuervlässig vor Kontis schützt. Einziger Nachteil ist, dass man ganz schön ins Schwitzen kommt und ständig lüften muss, weil man sonst nach 10 min vor Dampf nichts mehr sieht..
Das Problem bei Sporen ist, dass man sie zuerst irgendwie steril machen muss. Da du scheinbar selbst Orchis vermehrst (was ist das eigentlich für eine Art in der Flasche?), weißt du sicher, dass man die Samen zuerst per H2O2 steril macht. Bei Pilzsporen besteht jedoch das Problem, dass sowohl die Schimmelsporen/Bakterien als auch die Sporen des gewünschten Pilzes abgetötet werden. Von daher sehe ich da wenig Möglichkeiten eine sterile Kultur mit Sporen anzulegen. Sollte es dennoch möglich sein, werden andere mich sicher belehren (ich glaube geer hat mal gesagt, das es bei sehr schnellwüchsigen Arten möglich ist, eine halbsterile
Sporenvermehrung durchzuführen).
Aber du kannst ja die Pilze auch auf die schon häufig beschriebene Art und Weise klonen. Ich probiere gerade, Pilze direkt auf sterile Substrate zu klonen, ohne Agar. Dazu haeb ich einfach mal ein Stückchen Shii-Take in 3%igem H2O2 gebadet (für ca. 1 min) und dann auf steriles Substrat ausgebracht. Mal sehen, was daraus wird!
Ansonsten kannst du Pilze auch probelmlos mit der H2O2-Methode klonen, ohne sterilisieren o.ä.. Das funktioniert auch gut, ich habe das schon merhmals gemacht.