Hallo zusammen,
ich möchte das auchmal ausprobieren mit dem "pürrieren" von Agarplatten, weil mir unmittelbar einleuchtet, dass sich eine solche Flüssigkeit besser im Brutsubstrat verteilen muss.
mit dieser Technik arbeite ich schon seit Jahren abgewandelt von Stamets Flüssig-Mycel-Herstellung mit dem Eberbacheraufsatz u. dem Waring-Mixer......wer noch immer Agar kleinschnippelt u. damit beimpft sollte diese Methode unbedingt ausprobieren
Dazu noch ein paar Fragen:
1. Stamets beschreibt ja in Bezug auf die Weitervermehrung des Myzels folgende Stufen (bezogen auf Anbau auf Spänesubstrat) als optimal:
Petrischale->Körnerbrut->nicht-angereichterte_Spänesubstratbrut->angereichtere_Spänekultur
Ich frage mich, ob und wozu dieser Zwischenschritt mit der Körnerbrut wirklich notwendig ist und ob man nicht direkt die Spänesubstratbrut mit der pürrierten Agarplatte animpfen könnte. Gehts bei dem Körnerbrutzwischenschritt vielleicht darum, dass hier durch die Körner noch Nährstoffe mitgeliefert werden, die dann in dem nict-angereichterten Spänesubstrat den Start erleichtern ? Und könnte man dies ev. ggflls. dadurch kompensieren, dass man einfach eine größere Konzentration an Impfflüssigkeit ansetzt, also etwa, indem man pro Impfung zwei anstatt nur einer Agarplatte pürriert ?
2. Wie sieht es überhaupt so aus mit den Mengen ? Wenn ich ein Agarplatte pürrieren will, wieviel Milliliter Wasser würde ich dazu nehmen ? Ich habe festgestellt, dass, wenn man nur eine geringe Wassermenge benutzt, der Pürierstab gar nicht schafft, den Agar zu zerkleinern, einfach weill das Messer nicht "bis auf den Grund" reicht.
3. Andererseits, wenn ich mehr Wasser nehme, dann besteht die Gefahr, dass die Feuchtigkeit innerhalb der Körnerbrut anschliessend zu hoch wird. Geh ich übrigens recht in der Annahme, dass ich die Wassermenge für die iImpfflüssigkeit *vorher* von der Wassermenge die den Körnern vor dem autoklavieren zugegeben wird, abziehen muss ? Ein Lösungsansatz zu Punkt 2 und 3 könnte ja darin bestehen, einfach eine größere Menge an Impfflüssigkeit, also aus mehreren Agarplatten und für mehrere Impfungen auf einen Rutsch zu erstellen, aber schöner wäre es, nur jeweils eine Agarplatte zu verflüssigen, weil, falls da unsichtbare Kontaminationen mit drin sind, nicht gleich die ganze Charge versaut ist.
4. Welche Menge an Substrat würde man übrigens mit der zerkleinerten Menge aus einer Agarplatte animpfen, einmal in Bezug auf Körnerbrut und zum andern, je nach Antwort auf Punkt 1

ggflls. in Bezug auf nichtangereichterte Spänebrut ?
5. Würde es nennenswert viel bringen, wenn man dem zerkleinerten Myzel die Gelegenheit gibt, sich wieder etwas in Nährflüssigkeit zu erholen, und ist dieser Aufwand empfehlenswert ? Immerhin steigt dadurch ja auch das Kontaminationsrisiko und auf der anderen Seite wäre es kein großer Aufwand, einfach mehr Petrischalen mit Agarmedium anzusetzen und den "Schaden" der Zerkleinerung quasi durch eine höhere Konzentration bzw. größere Ausgangsmenge an Agarplatten-Myzel zu kompensieren.
Für etwaige Erfahrungswerte diesbezüglich wäre ich Euch dankbar,
Gruss, Oliver
PS: Ah, noch eine Kleinigkeit. Walter schrieb:
Mycelstücke sollten sichtbar sein
Öhm....Myzelstücke oder Agarstücke ?