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VE-Wasser Anschluss bei Autoklaven ?

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 05:59
von case04
Hi zusammen,

hier eine Frage, bei der mir vielleicht insbesondere die Labor-Fachleute unter Euch weiterhelfen können !?

Ich hab gesehen, dass manche (Labor-)Autoklaven einen Extra-Anschluss für VE-Wasser haben, also entionisiertes bzw. entmineralisiertes Wasser, welches für die Dampferzeugung verwendet wird.

In Labors gibts solches VE-Wasser auch oftmals "aus der Leitung", bei mir zuhause allerdings jedoch nicht und ich hätte auch kein Geld für eine Entionisierungsanlage.

Meine Frage ist nun, ob man sowas unbedingt braucht, bzw. ob oder inwiefern es dem Autoklaven schaden würde, wenn man den an nem normalen Wasseranschluss betreiben würde.

Ich mein, wie man ja aus der Waschmittelwerbung weiß, können z.B. Waschmaschinen durch die im normalen Leitungswasser enthaltenen Mineralien verkalken (sofern man nicht das richtige Waschmittel verwendet ;)) und dann dadurch schweren Schaden nehmen, gilt das für nen Autoklaven auch ?

Falls dem so ist, könnte man sich dann eventuell mit nem zusätzlichen Behälter behelfen ? Immerhin braucht der Autoklav ja nur eine geringe Menge an Wasser zur Dampfbildung und statt VE-Wasser täte es destilliertes Wasser bestimmt sogar noch besser.

Weiss jemand vielleicht was dazu ?

Gruss,Oliver

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 10:04
von Hephaistos
Hallo!

Das mit dem Kalk hast du richtig erkannt, nur das es bei einem Autoklaven noch schlimmer ist:

1) Im Autoklaven herrschen deutlich höhere Temperaturen als in einer Waschmaschine, d.h. es fällt auch mehr Kalk aus.
2) In der Waschmaschine spülst du einen Teil des ausgefallenen Kalks ja mit dem Waschwasser wieder weg, im Autoklaven füllst du nur das verdunstete Wasser nach, d.h. der Kalk kann nicht weg und wird immer mehr und mehr.
3) Wenn du den Heizbehälter mal von Kalk säubern willst, wird das wahrscheinlich relativ schwer, da ja das Ganze auch den Druck aushalten sollte und du wahrscheinlich nicht zu den Teilen gelangst.
4) Bezüglich des zusätzlichen Behälters musst du prüfen, ob das Gerät nicht einen bestimmten Vordruck aus der Leitung benötigt; sonst müsste es funtionieren.

Ich denke mal, zum entionisieren reicht auch eine Vollentsalzung, wie sie z.B. in der Meerwasseraquaristik verwendet wird aus. Oder du nimmst einen Autoklaven, der über einen Vorratsbehälter für dest. Wasser verfügt.

Gruß,
Hary

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 10:41
von Das-Pilzimperium
:lol:

also ich nehme nur destiliertes wasser, da wir hier im norden sehr hartes wasser haben (der kalk bröckelt schon so aus der leitung)

diese entionisieranlagen reichen für 1-5m³ :wink:

Kalk

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 12:07
von schopfmorchel
Hi,
ich habe einen Autoklaven mit Vorratsbehälter, den fülle ich immer mit entmineraliesiertem Wasser aus der Wassaufbereitung auf (Ionentauscher-Harz)
Normalerweise wird so eine Weichwasseranlage immer automatisch regeneriert, aber wenn es sich nur um so kleine Mengen wie täglich maximal einige Liter handelt, würde ich empfehlen einfach eine Harzsäule zwischen wasserleitung und Autoklaven zu bauen, und diese einfach jedes Jahr einmal manuell regenerieren.

Ulrich

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 12:15
von roland
Hallo an alle
mein Autoklave läuft nur mit normalem Wasser.Gut ich benutze einen sogenannten Kalkwandler.
Auch haben wir hier relativ kalkarmes Wasser . Man sollte VE-Wasser benutzen wenn
z.B. OP-Instrumente sterilisiert werden sollen , da diese dann an den Schweissnähten
rosten werden, obwohl sie aus V4A sind.Wichtig ist eigentlich dabei nur die Leitfähigkeit
des Wassers herunter zusetzen ,damit zwischen den unterschiedlichen Materialien keine
Ausgleichsströme fliessen können.
Durch den magnetischen Kalkwandler wird der Kalk umgewandelt so das er nicht mehr
haftet.Man kann ihn dann als Pulver einfach aussaugen. Und den Substratbeuteln macht der Kalk
eigentlich auch nichts.

Bis bald
Roland

Verfasst: Samstag, 02. Februar 2008 22:15
von case04
Hallo,

danke für Eure erhellenden Beiträge, das hat mir jetzt schon weiter geholfen und ich kann die Sache nun besser einschätzen.

Gruss, Oliver