Dextrose-Flüssigmycel
Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, davidson30
Dextrose-Flüssigmycel
Hier mal ne kleine Anleitung zur Herstellung von Flüssigmyzel als Variante zum Honig (ist nicht meine Erfindung).
DEXTROSE-FLÜSSIGMYZEL
also, es werden dazu benötigt:
- 250 ml (Leitungs-)Wasser (darf auch destilliertes sein)
- 10 gr normalen Trauberzucker (aus dem Supermarkt)
- 2 ml Sporenlösung aus einer (selbstgemachten) Spritze
- ein Glas mit kleinem Loch im Deckel (kein filter nötig)
- etwas Alufolie
Zunächst wird der Traubenzucker in das Wasser eingerührt und ganz aufgelöst.
Dann wird das Glas mit Alufolie abgedeckt und bei höchster Stufe im DDKT für
20-30 Minuten sterilisiert (Die Zeit wird ab dem Erreichen des Druckes gemessen).
Das Glas ganz abkühlen lassen und dann mit 2 ml Sporenlösung beimpfen.
(Die Sporenlösung macht man sich über einen Sporenprint http://zauberpilz.com/start.htm
oder aber man wift 1-2 durchwachsene Roggenkörner oder einen durchwachsenen Holzdübel in die Flüssignährlösung.)
Wieder mit Alufolie abdecken. Die Folie verhindert das eindrigen von Kontaminan-
ten durch das Loch im Deckel. Und dieses gewährleistet einen Luftaustausch (wobei
der nicht umbedingt erforderlich ist). Man kann zur Sicherheit noch ein stück Tesa
auf das Loch kleben, falls man Konits befürchtet (ist unwarscheinlich, solange man
sauber arbeitet).
Die Temperatur sollte (wie beim sonstigen Inkubieren auch) etwa 23-26°C betragen.
Nach etwa zwei bis drei Wochen ist das flüssige Myzel fertig man kann es aber auch gerne etwas länger stehen lassen oder aber in den Kühlschrank verfrachten und das FM somit lange haltbar machen.
Falls man nur schmale Kanülen verwendet (unter 1,2 mm), empfiehlt es sich eine Glasschrebe mit in das Glas zu tun, mit welcher das Myzel durch vorsichtiges schwenken/schütteln zerteilt
werden kann.
Und hier noch ein paar Blider:
frisch sterelisierte und abgekühlte Nährlösung:
beimpftes Glas mit Sporen nach ca.6 Wochen:
etwas teurer aber sehr gut in der Hanhabung Glucoseinfusionslösung 5% oder 10% (da ich einen Pflegedienst habe musst ich nur mal ins Lager greifen )
beimpft nach ca. 4 Wochen:
Die entsandenen Flümlys lassen sich hervoragend zum beimpfen Von Roggen oder ähnlichen Ausgangsstoffen/Substraten benutzen.
edit: hier nochmal ne kleine Videoanleitung: http://www.zshare.net/video/551869747a545c54/
DEXTROSE-FLÜSSIGMYZEL
also, es werden dazu benötigt:
- 250 ml (Leitungs-)Wasser (darf auch destilliertes sein)
- 10 gr normalen Trauberzucker (aus dem Supermarkt)
- 2 ml Sporenlösung aus einer (selbstgemachten) Spritze
- ein Glas mit kleinem Loch im Deckel (kein filter nötig)
- etwas Alufolie
Zunächst wird der Traubenzucker in das Wasser eingerührt und ganz aufgelöst.
Dann wird das Glas mit Alufolie abgedeckt und bei höchster Stufe im DDKT für
20-30 Minuten sterilisiert (Die Zeit wird ab dem Erreichen des Druckes gemessen).
Das Glas ganz abkühlen lassen und dann mit 2 ml Sporenlösung beimpfen.
(Die Sporenlösung macht man sich über einen Sporenprint http://zauberpilz.com/start.htm
oder aber man wift 1-2 durchwachsene Roggenkörner oder einen durchwachsenen Holzdübel in die Flüssignährlösung.)
Wieder mit Alufolie abdecken. Die Folie verhindert das eindrigen von Kontaminan-
ten durch das Loch im Deckel. Und dieses gewährleistet einen Luftaustausch (wobei
der nicht umbedingt erforderlich ist). Man kann zur Sicherheit noch ein stück Tesa
auf das Loch kleben, falls man Konits befürchtet (ist unwarscheinlich, solange man
sauber arbeitet).
Die Temperatur sollte (wie beim sonstigen Inkubieren auch) etwa 23-26°C betragen.
Nach etwa zwei bis drei Wochen ist das flüssige Myzel fertig man kann es aber auch gerne etwas länger stehen lassen oder aber in den Kühlschrank verfrachten und das FM somit lange haltbar machen.
Falls man nur schmale Kanülen verwendet (unter 1,2 mm), empfiehlt es sich eine Glasschrebe mit in das Glas zu tun, mit welcher das Myzel durch vorsichtiges schwenken/schütteln zerteilt
werden kann.
Und hier noch ein paar Blider:
frisch sterelisierte und abgekühlte Nährlösung:
beimpftes Glas mit Sporen nach ca.6 Wochen:
etwas teurer aber sehr gut in der Hanhabung Glucoseinfusionslösung 5% oder 10% (da ich einen Pflegedienst habe musst ich nur mal ins Lager greifen )
beimpft nach ca. 4 Wochen:
Die entsandenen Flümlys lassen sich hervoragend zum beimpfen Von Roggen oder ähnlichen Ausgangsstoffen/Substraten benutzen.
edit: hier nochmal ne kleine Videoanleitung: http://www.zshare.net/video/551869747a545c54/
Zuletzt geändert von GhostDog am Dienstag, 02. Juni 2009 14:58, insgesamt 9-mal geändert.
- Austernfreund
- Ehren - Member
- Beiträge: 266
- Registriert: Dienstag, 31. März 2009 14:01
- Wohnort: M-V
Hallo GhostDog,
ich verfolge mit Interesse deine Versuche und gratuliere dir zu deinem Erfolg mit dem Flüssigmyzel. Ich selbst habs mit Honigmyzel versucht (ein paar Körner Getreidebrut hinein), und fast immer blieb nur ein weißer Schleim am Glasboden liegen (wahrscheinlich Ablagerungen vom Honig), ohne das sich irgend ein Wachstum zeigte . Mit einer Ausnahme (Ulmenseitling), da blieb ein größeres Myzelstück an der Oberfläche schwimmend und in kürzester Zeit war der Luftraum über der Flüssigkeit mit Myzel gefüllt.
Das bringt mich zu der blöden Frage: Wie kann ein Myzel unter Luftabschluss in der Flüssigkeit überleben und sogar wachsen (es hat ja keine Kiemen). Weiss jemand eine Antwort?
ich verfolge mit Interesse deine Versuche und gratuliere dir zu deinem Erfolg mit dem Flüssigmyzel. Ich selbst habs mit Honigmyzel versucht (ein paar Körner Getreidebrut hinein), und fast immer blieb nur ein weißer Schleim am Glasboden liegen (wahrscheinlich Ablagerungen vom Honig), ohne das sich irgend ein Wachstum zeigte . Mit einer Ausnahme (Ulmenseitling), da blieb ein größeres Myzelstück an der Oberfläche schwimmend und in kürzester Zeit war der Luftraum über der Flüssigkeit mit Myzel gefüllt.
Das bringt mich zu der blöden Frage: Wie kann ein Myzel unter Luftabschluss in der Flüssigkeit überleben und sogar wachsen (es hat ja keine Kiemen). Weiss jemand eine Antwort?
- Austernfreund
- Ehren - Member
- Beiträge: 266
- Registriert: Dienstag, 31. März 2009 14:01
- Wohnort: M-V
Hallo Pilzfreunde,
Ich habe mit Glukoselösungend und Malextraktlösungen, welche mit Glukose versetzt wurden, experimentiert. Ebenso mit Kräutertee-Glukose-Mischungen. Den Malzextrakt habe ich vorher mit Wasser soviel aufgelöst, daß eine schwarze gerade noch schwach viskose Flüssigkeit entstand. Diese war obenderein sehr trüb. Ich autoklavierte diese Lösung, wobei die Trübstoffe ausgefällt wurden. Die klare Malzlösung wurde dekandiert, und mit Glukoselösung soweit verdünnt, daß man eine bernsteinfarbende aber glasklare Lösung hatte, die nochmals autoklaviert wurde wegen der Verdünnung. Ich benutzte Flaschen, die mit Alufolie verschlossen wurden und nach dem Autoklavieren kam ein Schraubverschluß über die Folie, nachdem ich geimpft habe. Die Flaschen wurden sehr kräftig ca. 20 min. durchgeschüttelt, damit Sauerstoff in die Lösung kam, da durch Erhitzung ja der Sauerstoff ausgetrieben wurde. Außerdem wurde das eingebrachte Mycel dadurch zerissen und fein verteilt. Die Malzlösungen hellten sich durch das Schütteln wegen des Sauerstoff auf und wurden hellgelb. Die Lösungen blieben glasklar trotz des fein verteilten Mycels.
In den Dextroselösungen wuchs das Mycel sehr langsam, in den Malzextrakt-Glukoselösungen etwa vier- bis fünfmal schneller als in Glukose.
Nach einer Woche waren die Malzlösungen (250 ml) völlig von Mycel durchwachsen und krochen auch an den Glaswänden hoch. Von zwanzig Flaschen waren allerding zwei kontaminiert. Eine hatte Grünschimmel und in einer anderen Flasche waren offenbar noch Hefen durchgekommen, was aber den Mycel nicht schadete.
Der Tee war mir zu dunkel, um genauer Konatminationen zu erkennen, jedoch war hier das Mycelwachstum gegenüber der Malzlösungen etwa gleichschnell.
Mfg Wolfgang
Ich habe mit Glukoselösungend und Malextraktlösungen, welche mit Glukose versetzt wurden, experimentiert. Ebenso mit Kräutertee-Glukose-Mischungen. Den Malzextrakt habe ich vorher mit Wasser soviel aufgelöst, daß eine schwarze gerade noch schwach viskose Flüssigkeit entstand. Diese war obenderein sehr trüb. Ich autoklavierte diese Lösung, wobei die Trübstoffe ausgefällt wurden. Die klare Malzlösung wurde dekandiert, und mit Glukoselösung soweit verdünnt, daß man eine bernsteinfarbende aber glasklare Lösung hatte, die nochmals autoklaviert wurde wegen der Verdünnung. Ich benutzte Flaschen, die mit Alufolie verschlossen wurden und nach dem Autoklavieren kam ein Schraubverschluß über die Folie, nachdem ich geimpft habe. Die Flaschen wurden sehr kräftig ca. 20 min. durchgeschüttelt, damit Sauerstoff in die Lösung kam, da durch Erhitzung ja der Sauerstoff ausgetrieben wurde. Außerdem wurde das eingebrachte Mycel dadurch zerissen und fein verteilt. Die Malzlösungen hellten sich durch das Schütteln wegen des Sauerstoff auf und wurden hellgelb. Die Lösungen blieben glasklar trotz des fein verteilten Mycels.
In den Dextroselösungen wuchs das Mycel sehr langsam, in den Malzextrakt-Glukoselösungen etwa vier- bis fünfmal schneller als in Glukose.
Nach einer Woche waren die Malzlösungen (250 ml) völlig von Mycel durchwachsen und krochen auch an den Glaswänden hoch. Von zwanzig Flaschen waren allerding zwei kontaminiert. Eine hatte Grünschimmel und in einer anderen Flasche waren offenbar noch Hefen durchgekommen, was aber den Mycel nicht schadete.
Der Tee war mir zu dunkel, um genauer Konatminationen zu erkennen, jedoch war hier das Mycelwachstum gegenüber der Malzlösungen etwa gleichschnell.
Mfg Wolfgang
- Reblaus
- Ehren - Member
- Beiträge: 408
- Registriert: Mittwoch, 25. November 2009 22:02
- Wohnort: Wentorf bei Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Dextrose-Flüssigmycel
Super spannend was Ihr hier schreibt!
Ich bin ein bisschen stutzig geworden, weil das oben beschriebene Rezept nur aus Zucker und Wasser besteht. Woher bekommen denn unsere lieben Pilzchen Stickstoff, Phosphor usw. um Zellmasse aufbauen zu können?
Vielleicht ist das der Grund warum bei Wolfgang die MAE-Flüssigkulturen schneller wachsen. MAE enthält neben Zucker auch noch Proteine und andere Verbindung (genau wie Honig). Das Wasser ist auch noch ein Punkt. Hier in Berlin haben wir sehr hartes Wasser. Es ist also reich an Mineralien. Wenn man Destilliertes Wasser nimmt, würden die gänzlich im Medium fehlen!!
Stamets beschreibt ein sehr ähnliches Rezept:
1 l Wasser, 40 g Zucker, 3-4 g Holzsubstrat, 2 g Hefe (Aminosäuren!), 1 g Gips.
Ich denke, ich werde das als erstes probieren.
@Wolfgang
Welchen Tee hast Du verwendet? Die Ätherischen Öle in einigen Sorten wirken toxisch auf Mikroorganismen z.B. bei Kamille. Solche Tees mögen unsere Pilze bestimmt auch nicht . Auf jeden Fall scheinst Du damit das Medium entscheidend aufgewertet zu haben. Vielleicht mit Spurenelementen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen.
Gruß
Reblaus
Ich bin ein bisschen stutzig geworden, weil das oben beschriebene Rezept nur aus Zucker und Wasser besteht. Woher bekommen denn unsere lieben Pilzchen Stickstoff, Phosphor usw. um Zellmasse aufbauen zu können?
Vielleicht ist das der Grund warum bei Wolfgang die MAE-Flüssigkulturen schneller wachsen. MAE enthält neben Zucker auch noch Proteine und andere Verbindung (genau wie Honig). Das Wasser ist auch noch ein Punkt. Hier in Berlin haben wir sehr hartes Wasser. Es ist also reich an Mineralien. Wenn man Destilliertes Wasser nimmt, würden die gänzlich im Medium fehlen!!
Stamets beschreibt ein sehr ähnliches Rezept:
1 l Wasser, 40 g Zucker, 3-4 g Holzsubstrat, 2 g Hefe (Aminosäuren!), 1 g Gips.
Ich denke, ich werde das als erstes probieren.
@Wolfgang
Welchen Tee hast Du verwendet? Die Ätherischen Öle in einigen Sorten wirken toxisch auf Mikroorganismen z.B. bei Kamille. Solche Tees mögen unsere Pilze bestimmt auch nicht . Auf jeden Fall scheinst Du damit das Medium entscheidend aufgewertet zu haben. Vielleicht mit Spurenelementen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen.
Gruß
Reblaus
Re: Dextrose-Flüssigmycel
Hallo Pilzfreunde,
Da ich bei Traubenzucker nur sehr langsames Mycelwachstum hatte, hatte ich Malzextraktlösungen mit Traubenzucker verwendet. Da ich nur schwer Malzextrakt bekomme, probierte ich es mit Tee. Schwarzer und grüner Tee zeigten sehr schlechte Ergebnisse wo Mycelwachstum regelrecht unterdrückt wurde. So nahm ich einfach Buchen-, Birken-, Brennessel und Eichenblätter als auch Haferstroh oder Spitzwegerich und machte damit Tee oder Teemischungen mit Traubenzucker. Diese Tees haben die Eigenschaft, daß sie nicht so dunkel sind und kaum oder keine ätherischen Öle enthalten. Da ich früher mit Kombucha-Tee experimentiert hatte und der ebenso auf Blätter von Laubbäumen gut reagiert, wußte ich schon damals, daß es mit den Stickstoff zu tun hat. Gelegentlich war Schimmel im Kombucha-Tee. Wenn der Schimmel darin gedeihen kann, dann dachte ich mir, dann müßte auch das Mycel anderer Pilze darin gedeihen. Eichenblätter enthalten viel Gerbsäure, was Mikroben und Pilze wieder unterdrückt. Ich experimentiere hier noch, um optimale Mischungen zu finden. In gewisser Weise ist Malzextrakt oder Malzbier ja auch ein Tee aus fermentierten Gerstenkörnern! Auf sehr nassen Strohsubstraten konnte ich oft beobachten, wie Austernseitlingsmycel zügig durch die bräunlichen klaren vom Substrat abgesonderten Flüssigkeiten hindurchwuchs. Also auch vom frischen Stroh kann man einen solchen klarem Tee kochen.
Honig hat auf Kombucha eine hemmende Wirkung, weil Honig ebenso einige leicht toxische oder besser antibakterielle Substanzen besitzt, weswegen man Honig auch zur Wundheilung einsetzen kann, weil es antiseptisch wirkt, ähnlich wie Kamillentee oder andere Heiltees wie Thymian. Ob Honig diese hemmende Wirkungen auch auf Mycel hat, müßte ich erst einmal herausfinden, indem man mal eine Testreihe mit verschiedenen Konzentrationen ausprobiert und diese ebenso mit anderen Nährflüssigkeiten vergleicht. Wenn jedoch die Honigsubstanzen nur hemmend auf Bakterien sind, bzw. die Gerbsäure der Eichenblätter und nicht auf das Mycel - dann hat man offenbar für Mycelien ideale Nährflüssigkeiten, wo man Substrate anstatt mit Wasser zu gießen, mit solchen Lösungen düngt, indem man mit einer Arztspritze und einer langen Kanüle diese Nährlösungen tief in das Substrat einbringt. Hiermit hatte ich sehr gute Erfahrungen. Das würde dann einem vergrößerten Substrat entsprechen, wo Regen Nährstoffe aus den oberen Substratschichten in die unteren Bereiche spült, wo dann dort besonders große Fruchtkörper sprießen.
Gruß Wolfgang
Da ich bei Traubenzucker nur sehr langsames Mycelwachstum hatte, hatte ich Malzextraktlösungen mit Traubenzucker verwendet. Da ich nur schwer Malzextrakt bekomme, probierte ich es mit Tee. Schwarzer und grüner Tee zeigten sehr schlechte Ergebnisse wo Mycelwachstum regelrecht unterdrückt wurde. So nahm ich einfach Buchen-, Birken-, Brennessel und Eichenblätter als auch Haferstroh oder Spitzwegerich und machte damit Tee oder Teemischungen mit Traubenzucker. Diese Tees haben die Eigenschaft, daß sie nicht so dunkel sind und kaum oder keine ätherischen Öle enthalten. Da ich früher mit Kombucha-Tee experimentiert hatte und der ebenso auf Blätter von Laubbäumen gut reagiert, wußte ich schon damals, daß es mit den Stickstoff zu tun hat. Gelegentlich war Schimmel im Kombucha-Tee. Wenn der Schimmel darin gedeihen kann, dann dachte ich mir, dann müßte auch das Mycel anderer Pilze darin gedeihen. Eichenblätter enthalten viel Gerbsäure, was Mikroben und Pilze wieder unterdrückt. Ich experimentiere hier noch, um optimale Mischungen zu finden. In gewisser Weise ist Malzextrakt oder Malzbier ja auch ein Tee aus fermentierten Gerstenkörnern! Auf sehr nassen Strohsubstraten konnte ich oft beobachten, wie Austernseitlingsmycel zügig durch die bräunlichen klaren vom Substrat abgesonderten Flüssigkeiten hindurchwuchs. Also auch vom frischen Stroh kann man einen solchen klarem Tee kochen.
Honig hat auf Kombucha eine hemmende Wirkung, weil Honig ebenso einige leicht toxische oder besser antibakterielle Substanzen besitzt, weswegen man Honig auch zur Wundheilung einsetzen kann, weil es antiseptisch wirkt, ähnlich wie Kamillentee oder andere Heiltees wie Thymian. Ob Honig diese hemmende Wirkungen auch auf Mycel hat, müßte ich erst einmal herausfinden, indem man mal eine Testreihe mit verschiedenen Konzentrationen ausprobiert und diese ebenso mit anderen Nährflüssigkeiten vergleicht. Wenn jedoch die Honigsubstanzen nur hemmend auf Bakterien sind, bzw. die Gerbsäure der Eichenblätter und nicht auf das Mycel - dann hat man offenbar für Mycelien ideale Nährflüssigkeiten, wo man Substrate anstatt mit Wasser zu gießen, mit solchen Lösungen düngt, indem man mit einer Arztspritze und einer langen Kanüle diese Nährlösungen tief in das Substrat einbringt. Hiermit hatte ich sehr gute Erfahrungen. Das würde dann einem vergrößerten Substrat entsprechen, wo Regen Nährstoffe aus den oberen Substratschichten in die unteren Bereiche spült, wo dann dort besonders große Fruchtkörper sprießen.
Gruß Wolfgang
Zuletzt geändert von w_ciossek am Montag, 01. März 2010 14:42, insgesamt 1-mal geändert.