schon seit meiner Kindheit liebe ich Schwammerl, sowohl das Suchen als auch die kulinarische Seite. Nächstes Jahr werde ich 50 und es ist überfällig, endlich mit der Zucht zu beginnen.
Ich kann mich erinnern als Kind, da hat mein Vater sich so ein Zuchtset besorgt. Einen Strohballen hatte ich, da ich Stallhasen hatte. Diesen haben wir anfangs oft mit der Gießkanne getränkt. Ich glaube es waren seinerzeit Braunkappen oder so.
Vater war entäuscht nach der Ernte, weil sie nicht nach den Waldschwammerln schmeckten, die wir so gerne mochten.
Jetzt habe ich heute ein Zuchtset bekommen und möchte einen Teil des Substrats zum experimentieren nutzen, also zum weitern vermehren.
Der andere Teil soll hoffentlich reiche Früchte tragen.
Etwas überrascht hat mich der Inhalt der Sendung.
Die Zuchtbox ist ja eine Styroporbox, die mehrfach verwendet werden kann.
Aber das Substrat. Es soll angeblich ca. 14 Tage dauern, bis erste weiße Spitzen zu sehen sind, aus denen sich dann die Stiele entwickeln.
Das Substrat ist in einem Plastikbeutel, ählich einem Müllsack, der zugeknotet ist. Zu sehen ist nur loses Stroh.
Und mit lose mein ich lose. Da ist kein bisschen Mycel zu sehen. Ich könnte jeden Strohhalm einzeln entnehmen und sie alle zählen

Da der Verkäufer scheinbar einen guten Ruf hat, gehe ich mal davon aus, das das alles so seine Richtigkeit hat

Jedenfalls möcht ich mit etwa der Hälfte des Substrats mehrer Ansätze machen, ebenfalls nur mit Stroh.
Einen so Kleintierstrohbeutel habe ich oben geöffnet, und ein paar Handvoll entnommen für das geplante Zufüttermaterial.
Den Rest, also so 3/4 des Strohpacks, habe ich mit etwa 4 Liter kochend heissem Wasser übergossen. Das ganze in einer Schüssel, und auf das Stroh eine Beschwerung gelegt.
Das Wasser ist inzwischen sozusagen aufgesogen. Damit möchte ich nach dem Fermentieren, also in etwa 12 Tagen, weitermachen und beimpfen, mit der anderen Hälfte des Substrats.
Ich will in dieser Zeit die Box bei etwa 8 Grad lagern, ich hoffe das klappt
Die andere Hälfte Substrat möchte ich auf etwa 10 Gefäse/Beutel aufteilen. Jeweils gemischt mit frisch überbrühten Strohstückchen etwa 50:50
All das unter zwar sauberen Bedingungen, aber dennoch unsteril. Heist die Gläser zwar Abkochen, aber sonst nix.
Saubere Hände und sämtliche Gerätschaften natürlich auch.
Bei den Gerätschaften mache ich das immer so, dass ich sie mit kochendem Wasser übergiesse, nochmal nachrubble, nochmal heisses Wasser. Vorm benutzen dann noch kurz kaltes Wasser drüberlaufen lassen.
Nach all dem bisherigem Wissen, das ich mir auch mit Hilfe diesen Forums aneignen konnte, denke ich, das ich die unsterile Methode nehmen muss.
Ich lebe in einem alten Haus, wo es auch ein paar feuchte Ecken gibt. Das Raumklima ist zwar ok, aber ich glaube, das hier überall Schimmelsporen in der Luft sind.
Das heist für mich, ich muß ein potent wachsendes Substratgemisch haben, wo der gewollte Pilz sich wohl fühlt und sich schneller vermehrt als alle anderen, ganz sicher vorhandenen ungewollten Keime.
So, dies zur Einleitung, jetzt muss ich endlich ins Bett.
Ich würde mich über Meinungen bezüglich meines Vorhabens freuen
LG
Gerhard