Kräuterseitling Pilzbrut
Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz
Kräuterseitling Pilzbrut
Liebes Forum,
bin ein NeuPilz und versuche seit einigen Monaten mich mit der Aufzucht des Kräuterseitlings. Viele Versuche sind fehlgeschlagen, habe aber dadurch neues Wissen angesammelt.
Vor einigen Wochen habe ich ein Glas mit Pilzbrut weggeschmissen, weil ich dachte, dass ein Fremdbefall stattgefunden hat.
Nun ist in einem weiteren Glas mit Pilzbrut das selbe im Anfangsstadium aufgetreten.
Ich möchte euch fragen, ob dass was im Glas vorgeht für einen Kräuterseitling normal ist.
Hier die Bilder dazu.
Im oberen Bereich verändert sich die Struktur des Myzels, von "flauschig" zu klumpig.
Auch die Farbe des neuen Myzels unterscheidet sich. Das neue Myzel ist klumpig und leicht grünlich. Was für ein Pilz oder Bakterie kann das sein?
bin ein NeuPilz und versuche seit einigen Monaten mich mit der Aufzucht des Kräuterseitlings. Viele Versuche sind fehlgeschlagen, habe aber dadurch neues Wissen angesammelt.
Vor einigen Wochen habe ich ein Glas mit Pilzbrut weggeschmissen, weil ich dachte, dass ein Fremdbefall stattgefunden hat.
Nun ist in einem weiteren Glas mit Pilzbrut das selbe im Anfangsstadium aufgetreten.
Ich möchte euch fragen, ob dass was im Glas vorgeht für einen Kräuterseitling normal ist.
Hier die Bilder dazu.
Im oberen Bereich verändert sich die Struktur des Myzels, von "flauschig" zu klumpig.
Auch die Farbe des neuen Myzels unterscheidet sich. Das neue Myzel ist klumpig und leicht grünlich. Was für ein Pilz oder Bakterie kann das sein?
- Dateianhänge
Zuletzt geändert von PILASOWA am Freitag, 31. Januar 2014 15:56, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
In diesem Forum habe ich mich schon kundig gemacht wie man Bilzbrut herstellt. Ganz steril kann ich zu Hause nicht arbeiten. Die Verklumpungen sind erst vor ca. 5 Tagen in diesem Pilzbrut aufgetreten.
Noch eine Frage:
Die Vermehrung des Kräuterseitling in Petrischalen in Agar-Agar-Lösung wirft mir kleine Rätsel auf.
Hier die Fotos
Die Farbe und die "schwarzen Enden" gefallen mir nicht so recht.
Im Forum sind die meisten Petrischallen flauschig bedeckt. Meiner leider nicht.
Habe Malz-Agar-Agar-Extrakt verwendet.
Kann das Gewachsene auf den Fotos ein Kräuterseitling-Myzel sein?
Freue mich auf nette Hilfestellungen
Noch eine Frage:
Die Vermehrung des Kräuterseitling in Petrischalen in Agar-Agar-Lösung wirft mir kleine Rätsel auf.
Hier die Fotos
Die Farbe und die "schwarzen Enden" gefallen mir nicht so recht.
Im Forum sind die meisten Petrischallen flauschig bedeckt. Meiner leider nicht.
Habe Malz-Agar-Agar-Extrakt verwendet.
Kann das Gewachsene auf den Fotos ein Kräuterseitling-Myzel sein?
Freue mich auf nette Hilfestellungen
-
- Pilzfreak
- Beiträge: 189
- Registriert: Dienstag, 17. April 2012 13:44
- Wohnort: Rhein-Main Gebiet
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Was sind denn deine Fragen?
Viel Erfolg beim nächsten mal.

Leicht grünlich klingt für mich sehr nach Schimmel.Auch die Farbe des neuen Myzels unterscheidet sich. Das neue Myzel ist klumpig und leicht grünlich. Was für ein Pilz oder Bakterie kann das sein?
Ja, sieht so aus, aber das dunkle sieht sehr nach Kontis aus. Ich würde das auch entsorgen.Kann das Gewachsene auf den Fotos ein Kräuterseitling-Myzel sein?
Viel Erfolg beim nächsten mal.


Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Liebe Forumsteilnehmer,
gibt es eine Möglichkeit den Schimmel nicht aufkommen zu lassen.
Ich meine nicht steriles Arbeiten, sondern chemische Möglichkeiten z.B. durch die Veränderung des PH-Wertes?
Kann mir jemand beantworten, warum Schimmel meinen Pilz aufisst?
Kann sich der Pilz nicht währen, wie funktioniert das in der Natur? Bei so vielen "Feinden" des Pilzes müsste der in der Natur fast nicht mehr vorhanden sein?!
Bezüglich des Kräuterseitlings, bis zu welchem PH-Wert kann der Kräuterseitling gedeihen?
Vielen Dank für die Antworten!
gibt es eine Möglichkeit den Schimmel nicht aufkommen zu lassen.
Ich meine nicht steriles Arbeiten, sondern chemische Möglichkeiten z.B. durch die Veränderung des PH-Wertes?
Kann mir jemand beantworten, warum Schimmel meinen Pilz aufisst?
Kann sich der Pilz nicht währen, wie funktioniert das in der Natur? Bei so vielen "Feinden" des Pilzes müsste der in der Natur fast nicht mehr vorhanden sein?!
Bezüglich des Kräuterseitlings, bis zu welchem PH-Wert kann der Kräuterseitling gedeihen?
Vielen Dank für die Antworten!
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Du kannst ein Antimykotikum verwenden, dann wachsen keine Schimmelpilze mehr, allerdings auch keine Kräuterseitlinge. Wenn Du die Arbeitsfläche sauber hältst, die "Öffnungszeiten" kurz hältst, evtl. Infektionsschutzhandschuhe trägst sollte es eigentlich klappen. Hatte damit bislang nur wenige Kontaminationen, allerdings habe ich noch kaum Erfahrungen, bin ebenfalls Neuling. Im Forum findest Du auch Hinweise zur Reinigung von Mycel mit H2O2, vielleicht könnte das ja helfen, meins wäre es eher nicht.
In der Natur stehen sich nicht nur 2 oder 3 Arten gegenüber, da gibt es ein kompliziertes Wechselspiel aus Bakterien, Pilzen u.a. Lebewesen. Dafür ist der Flächen- und Substratverbrauch auch wesentlich höher, wenn Mutter Natur Fruchtungserfolge erzielen will.
In der Natur stehen sich nicht nur 2 oder 3 Arten gegenüber, da gibt es ein kompliziertes Wechselspiel aus Bakterien, Pilzen u.a. Lebewesen. Dafür ist der Flächen- und Substratverbrauch auch wesentlich höher, wenn Mutter Natur Fruchtungserfolge erzielen will.
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Vielen Dank für deine Antwort,
habe mich in das Thema Antimykotikum auf Wiki eingelesen, sehr interessant.
Habe wegen der Antwort auf Wikipedia bei Schimmelpilzen etwas recherchiert:
Chemikalien und Methoden:
Desinfektionsmittel:
Wasserstoffperoxid
Natriumhypochlorit
Chlordioxid als Gas oder Lösung in Wasser
70 %-Alkohol, z. B. Isopropanol oder Ethanol (bei feuchtem Untergrund 80 %)
Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit, Chlordioxid und Peressigsäure sind Oxidationsmittel. Sie zerstören auch Schimmelsporen und entfärben als Bleichmittel den Belag, so dass er unter Umständen nicht vollständig abgetragen werden muss (poröse Oberflächen). Ethanol ist nicht sporozid, wird eher zum Lösen und Abwischen des gesamten Schimmelbelags auf glatten Oberflächen verwendet.
ebenfalls sehr interessant:
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht zerstört Schimmelsporen, aber nicht das eigentliche Mycel.
habe mich in das Thema Antimykotikum auf Wiki eingelesen, sehr interessant.
Habe wegen der Antwort auf Wikipedia bei Schimmelpilzen etwas recherchiert:
Chemikalien und Methoden:
Desinfektionsmittel:
Wasserstoffperoxid
Natriumhypochlorit
Chlordioxid als Gas oder Lösung in Wasser
70 %-Alkohol, z. B. Isopropanol oder Ethanol (bei feuchtem Untergrund 80 %)
Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit, Chlordioxid und Peressigsäure sind Oxidationsmittel. Sie zerstören auch Schimmelsporen und entfärben als Bleichmittel den Belag, so dass er unter Umständen nicht vollständig abgetragen werden muss (poröse Oberflächen). Ethanol ist nicht sporozid, wird eher zum Lösen und Abwischen des gesamten Schimmelbelags auf glatten Oberflächen verwendet.
ebenfalls sehr interessant:
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht zerstört Schimmelsporen, aber nicht das eigentliche Mycel.
-
- Pilzfreak
- Beiträge: 189
- Registriert: Dienstag, 17. April 2012 13:44
- Wohnort: Rhein-Main Gebiet
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Wie myvatn beschrieben hat, wächst dann natürlich auch kein KS Myzel mehr.
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Das habe ich verstanden, es ist für mich interessant die unterschiedlichen Lebensweisen der Pilze zu verstehen, um dem bevorzugten Pilz ein "besseres Heim" zu geben als den Kontis.
Das mit dem Antimykotikum bewundere ich, weil beim Pilzezüchten man sich selbst mit Kontis beimpfen kann. Es ist immer gut zu wissen, dass man auch Heilmittel hat.
Zur gezeigten Petrischale: Es ist definitiv Konti und kein KS-Myzel.
In meinen anderen Petrischalen wächst wahres KS-Myzel heran und es sieht flauschig aus. Kann mir jemand sagen, um welche Pilzart bzw. Konti es bei mir in der gezeigten Petrischale handel?
Habe bei vielen Petrischalen diesen "Pilz" erhalten. Wohl, weil ich ohne H2O2 gearbeitet habe.
Das mit dem Antimykotikum bewundere ich, weil beim Pilzezüchten man sich selbst mit Kontis beimpfen kann. Es ist immer gut zu wissen, dass man auch Heilmittel hat.
Zur gezeigten Petrischale: Es ist definitiv Konti und kein KS-Myzel.
In meinen anderen Petrischalen wächst wahres KS-Myzel heran und es sieht flauschig aus. Kann mir jemand sagen, um welche Pilzart bzw. Konti es bei mir in der gezeigten Petrischale handel?
Habe bei vielen Petrischalen diesen "Pilz" erhalten. Wohl, weil ich ohne H2O2 gearbeitet habe.
- Reblaus
- Ehren - Member
- Beiträge: 408
- Registriert: Mittwoch, 25. November 2009 22:02
- Wohnort: Wentorf bei Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Hallo,
die Chemiekeule wird dich nicht weiter bringen und UV auch nicht.
Wie sehen deine Kontrollplatten aus? Haben die auch so massiv Konti oder bleiben die sauber. Man kann es nicht genau erkennen aber sieht aus wie Köpfchenschimmel. Bei der Brut wahrscheinlich erst Hefe-Konti und dann ein Grünschimmel drüber gewachsen.
Hast du eine Impfbox? Dass du einen Schnellkochtopf hast, habe ich in einem anderen Beitrag gelesen.
VG
die Chemiekeule wird dich nicht weiter bringen und UV auch nicht.
Wie sehen deine Kontrollplatten aus? Haben die auch so massiv Konti oder bleiben die sauber. Man kann es nicht genau erkennen aber sieht aus wie Köpfchenschimmel. Bei der Brut wahrscheinlich erst Hefe-Konti und dann ein Grünschimmel drüber gewachsen.
Hast du eine Impfbox? Dass du einen Schnellkochtopf hast, habe ich in einem anderen Beitrag gelesen.
VG
-
- Neuling
- Beiträge: 29
- Registriert: Mittwoch, 23. Januar 2013 15:25
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Hi,
also: für mich sieht die Petri nach Pilzmycel aus...wie kommst du auf die Idee, das sei ein Konti?
Der Roggen: klar Schimmel und den würde ich nicht soo ausbreiten!
Grüße!
also: für mich sieht die Petri nach Pilzmycel aus...wie kommst du auf die Idee, das sei ein Konti?
Der Roggen: klar Schimmel und den würde ich nicht soo ausbreiten!
Grüße!
-
- Pilzfreak
- Beiträge: 189
- Registriert: Dienstag, 17. April 2012 13:44
- Wohnort: Rhein-Main Gebiet
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Schau dir mal das Bild genau an. Das neben dem KS ist definitiv kein normales agar.also: für mich sieht die Petri nach Pilzmycel aus...wie kommst du auf die Idee, das sei ein Konti?

Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Kann es sein, dass das was im Glas wächst auch kein KS ist?????
Ich hoffe mal nicht.
Zwei meiner Petrischalen sehen folgendermaßen aus:
Kann es sein, dass das was im Glas wächst auch kein KS ist?????
Ich hoffe mal nicht.

Zwei meiner Petrischalen sehen folgendermaßen aus:
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Es ist leider kein Myzel, was ich leider festgestellt habe, weil es sich viel zu schnell ausbreitet und keine Gesamtstruktur herstellt. Ein KS müsste eine bessere Struktur aufweisen. Ich hoffe ich kann in einigen Tagen Fotos vom Soll-Myzel hineinstellen.
Eine Impfbox habe ich leider nicht. Wo könnte ich nach eine Bauanleitung fündig werden?
Bei mehr als 50% Befall sollte eine Impfbox lohnenswert sein.
Kann mir jemand genauere Informationen zum Grünschimmel geben
- wie gefährlich ist er für das Myzel sowie für den Menschen
- kann man sein Wachstum hemmen oder lieber gleich "operieren"
Eine Impfbox habe ich leider nicht. Wo könnte ich nach eine Bauanleitung fündig werden?
Bei mehr als 50% Befall sollte eine Impfbox lohnenswert sein.
Kann mir jemand genauere Informationen zum Grünschimmel geben
- wie gefährlich ist er für das Myzel sowie für den Menschen
- kann man sein Wachstum hemmen oder lieber gleich "operieren"
-
- Pilzfreak
- Beiträge: 189
- Registriert: Dienstag, 17. April 2012 13:44
- Wohnort: Rhein-Main Gebiet
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Du hast das ohne Impfbox hergestellt?
Na dann weißt du wenigstens, warum dein Versuch nicht so ganz erfolgreich gelaufen ist.
Google mal nach Impfbox du wirst sicherlich etwas finden..
In dem Moment, wo ich Schimmelpilze auf Petris finde, ist das Substrat für mich gelaufen.
Ich weiß natürlich nicht, wie das hier andere sehen...
Viel Erfolg weiterhin.
Na dann weißt du wenigstens, warum dein Versuch nicht so ganz erfolgreich gelaufen ist.
Google mal nach Impfbox du wirst sicherlich etwas finden..
In dem Moment, wo ich Schimmelpilze auf Petris finde, ist das Substrat für mich gelaufen.
Ich weiß natürlich nicht, wie das hier andere sehen...
Viel Erfolg weiterhin.
Re: Kräuterseitling Pilzbrut
Hallo PILASOWA,
ich kenne deine Arbeitsweise zur Brutherstellung nicht, ebenso nicht deine Reinkulturenzucht in Petrischalen. Wenn man keine Impfbox hat, sollte man Petrischalen sehr dicht bei der Bunsenbrennerflamme beimpfen. Dazu legt man die Petrischale auf eine stabile Unterlage, so daß die Petrischale in der Höhe der Flamme ist und führt den Bunsenbrenner sehr dicht an die Petrischale heran. Man legt nur ein Mycelstück in die Petrischale. Dazu hebt man den Deckel der Petrischale nur sehr leicht an und auch nur sehr kurz und schiebt das Mycelstück zügig hinein. Ich selber benutze Petrischalen nur noch, um Reinkulturen herzustellen, sofern das Ausgangsmaterial leicht kontaminert ist, oder wenn ich einen Sporenabstrich machen muß. Sonst nehme ich Likörfläschchen, weil sie eine kleine Öffnung haben und diese man seitlich beimpfen kann, ohne daß Kontis hineinfliegen können. Je größer die zu öffnende Fläche ist, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, eine Konti einzufangen. In deiner Abbildung sieht es so aus, daß dreimal ein Mycelstück in eine Petrischale eingebracht wurde. Somit wurde die Wahrscheinlichkeit zum Einfangen einer Konti um das dreifache erhöht. Bei der Körnerbrutherstellung ist das Kontaminationsrisiko wesentlich größer als bei den Petrischalen. Einmal haben die Kulturgefäße eine breite Öffnung, andrerseits überleben an den Körnern immer irgendwelche Sporen, auch wenn man die Körner eine Stunde lang bei 121°C im Dampfdruckkochtopf sterilisiert. Sterilisiert man das zweimal, dann werden die Körner breiig und es kommt dann immer noch gelegentlich zur Gärung, wenn Hefen diese Prozedur überleben.
Mit UV-Licht und H2O2 hatte ich auch schon öfters experimentiert, leider ohne Erfolg. Entweder war das Mycel zerstört oder es konnte nicht mehr wachsen. Das Agar Agar war dann ebenfalls zerstört, oder wenn ich die Konzentration von H2O2 nur ein Tick geringer machte, so waren schon die Kontis wieder da. Bei UV-Strahlung braucht man UV-durchlässige Quarzgläser, die sehr teuer sind. Nimmt man UV-durchlässige Plastikpetrischalen, so zerstört das entstehende Ozon die Plastikpetrischalen, während auch hier die Kontis kaum abgetötet werden.
Das Abwischen kontaminierter Flächen mit Alkohol bringt nach meiner Erfahrung gar nichts und Natriumhypochlorid tötet alles ab. Ebenso auch alle anderen Chlorverbindungen, die man zum Sterilisieren benutzt. Danach sind die Nährböden unbrauchbar, weil dann die Kulturpilze nicht mehr darauf wachsen können.
Man kann also nicht selektiv Pilzsorten zerstören. Man muß also von vornherein beim Beimpfen sterile Verhältnisse haben. Nachträgliches Zerstören von Kontis ist kaum noch möglich, weil man dann erneut Kontis hineinbringt oder die Sporen vorhandener Kontis aufwirbelt, weil man das Kulturgefäß irgendwie öffnen muß.
Stellt man kleine Mycelmengen in Reinkultur her, dann genügt der Bunsenbrenner um sehr gute Erfolge zu haben. Will man aber größere Mengen von Mycel in Reinkultur herstellen, dann benötigt man eine Impfbox oder noch besser eine Reinbank, weil man dann zügig und einfacher arbeiten kann, weil anderenfalls der sterile Raum in der Nähe einer Bunsenbrennerflamme sehr klein ist. Mit Reinkulturen schafft man sich ein Pilzarchiv, worauf man immer zurückgreifen kann. Nach der Körnerbrutphase kann dann auch unsteril gearbeitet werden.
Gruß Wolfgang
ich kenne deine Arbeitsweise zur Brutherstellung nicht, ebenso nicht deine Reinkulturenzucht in Petrischalen. Wenn man keine Impfbox hat, sollte man Petrischalen sehr dicht bei der Bunsenbrennerflamme beimpfen. Dazu legt man die Petrischale auf eine stabile Unterlage, so daß die Petrischale in der Höhe der Flamme ist und führt den Bunsenbrenner sehr dicht an die Petrischale heran. Man legt nur ein Mycelstück in die Petrischale. Dazu hebt man den Deckel der Petrischale nur sehr leicht an und auch nur sehr kurz und schiebt das Mycelstück zügig hinein. Ich selber benutze Petrischalen nur noch, um Reinkulturen herzustellen, sofern das Ausgangsmaterial leicht kontaminert ist, oder wenn ich einen Sporenabstrich machen muß. Sonst nehme ich Likörfläschchen, weil sie eine kleine Öffnung haben und diese man seitlich beimpfen kann, ohne daß Kontis hineinfliegen können. Je größer die zu öffnende Fläche ist, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, eine Konti einzufangen. In deiner Abbildung sieht es so aus, daß dreimal ein Mycelstück in eine Petrischale eingebracht wurde. Somit wurde die Wahrscheinlichkeit zum Einfangen einer Konti um das dreifache erhöht. Bei der Körnerbrutherstellung ist das Kontaminationsrisiko wesentlich größer als bei den Petrischalen. Einmal haben die Kulturgefäße eine breite Öffnung, andrerseits überleben an den Körnern immer irgendwelche Sporen, auch wenn man die Körner eine Stunde lang bei 121°C im Dampfdruckkochtopf sterilisiert. Sterilisiert man das zweimal, dann werden die Körner breiig und es kommt dann immer noch gelegentlich zur Gärung, wenn Hefen diese Prozedur überleben.
Mit UV-Licht und H2O2 hatte ich auch schon öfters experimentiert, leider ohne Erfolg. Entweder war das Mycel zerstört oder es konnte nicht mehr wachsen. Das Agar Agar war dann ebenfalls zerstört, oder wenn ich die Konzentration von H2O2 nur ein Tick geringer machte, so waren schon die Kontis wieder da. Bei UV-Strahlung braucht man UV-durchlässige Quarzgläser, die sehr teuer sind. Nimmt man UV-durchlässige Plastikpetrischalen, so zerstört das entstehende Ozon die Plastikpetrischalen, während auch hier die Kontis kaum abgetötet werden.
Das Abwischen kontaminierter Flächen mit Alkohol bringt nach meiner Erfahrung gar nichts und Natriumhypochlorid tötet alles ab. Ebenso auch alle anderen Chlorverbindungen, die man zum Sterilisieren benutzt. Danach sind die Nährböden unbrauchbar, weil dann die Kulturpilze nicht mehr darauf wachsen können.
Man kann also nicht selektiv Pilzsorten zerstören. Man muß also von vornherein beim Beimpfen sterile Verhältnisse haben. Nachträgliches Zerstören von Kontis ist kaum noch möglich, weil man dann erneut Kontis hineinbringt oder die Sporen vorhandener Kontis aufwirbelt, weil man das Kulturgefäß irgendwie öffnen muß.
Stellt man kleine Mycelmengen in Reinkultur her, dann genügt der Bunsenbrenner um sehr gute Erfolge zu haben. Will man aber größere Mengen von Mycel in Reinkultur herstellen, dann benötigt man eine Impfbox oder noch besser eine Reinbank, weil man dann zügig und einfacher arbeiten kann, weil anderenfalls der sterile Raum in der Nähe einer Bunsenbrennerflamme sehr klein ist. Mit Reinkulturen schafft man sich ein Pilzarchiv, worauf man immer zurückgreifen kann. Nach der Körnerbrutphase kann dann auch unsteril gearbeitet werden.
Gruß Wolfgang