Nebelbox

[Glaesus]

Hallo zusammen,

ich bin ein Neuling hier im Forum und auch in der Pilzzucht. Ein super Forum ist das hier!

Weil mir meine Limonenseitling-Pilzchen immer schon nach wenigen Tagen vertrocknet sind, habe ich mir aus einer Kunstoffbox diese Fruchtungskiste gebaut.
Für die notwendige Feuchtigkeit sorgt ein Ultraschallvernebler in dem Kanister daneben. Ein PC-Lüfter befördert den Nebel durch den Kunststoffschlauch in die Box.
Wenn man dem Terrarien-Hygromenter trauen darf, hat sich die relative Luftfeuchtigkeit auf 93 % eingependelt.
Bisher bin ich ganz zufrieden und auch dem Limonenseitling scheint das zu gefallen
Lüfter und Vernebler laufen über eine Zeitschaltuhr 15 Minuten in einer Stunde.

Hat jemand noch Verbesserungsvorschläge, oder Fragen?

Schöne Grüße
Simon

[Miraculix]

Hallo Simon,

ich sehe diese Lösung als eher problematisch an, da mit der Luft von aussen auch sämtiche Schimmelsporen in die Box geblasen werden.
Eine Alternative wäre es, auf den Boden eine Schicht Blähton (Hydrokulturgranulat) auszubingen und dies anzufeuchten. Auch so stellt sich in der Box eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit ein. Ein PC-Lüfter im inneren der Box könnte hier jedoch helfen, Luft über das Granulat zu blasen und weiter zu befeuchten.

Paul Stamets schlägt bei den Seitlingen eine Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90% zur Fruchtkörperbildung vor, es muss also garnicht so viel sein.

Ich verwendete früher öfter eine grosse IKEA-Box mit Blähton auf dem Boden. Der Ballen lag da immer auf "Abstandhaltern", 2 Kunststoffleisten.

Wie lange betreibst du die Box bereits so?

Gruß
Jürgen

[Glaesus]

Hallo Jürgen,

danke für deine Einschätzung! Das mit dem Bläton habe ich schon probiert, aber die Seitlinge sind trotzdem vertocknet.
Außerdem begann es in der Kiste nach anderthalb Wochen säuerlich zu riechen, obwohl ich das ganze dreimal am Tag gelüftet habe, war das vielleicht zu wenig?
Weil ich Angst hatte, dass sich in dem feuchten und warmen Blähton irgendetwas Unerwünschtes einnisten könnte, habe ich mich für den Nebler entschieden.
Die Kiste kann ich so von Zeit zu Zeit auswischen und das Nebelwasser tausche ich alle paar Tage aus.
Der ganze Aufbau, wie man ihn auf den Bildern sieht, ist erst seit drei Tagen in Betrieb...
Wie hast du denn den Luftaustausch mit deiner Box realisiert?

Ich habe grad nochmal im Stamets nachgeschlagen, da wird für den Limonenseitling 90-95% Luftfeuchtigkeit empfolen.
Bei meinen geklonten Austerseitlingen habe ich die Probleme mit dem Vertrocknen nicht, die wachsen sogar bei trockener Zimmerluft sehr schön.

Schöne Grüße
Simon

[PILASOWA]

Fragen:

Welches Substrat verwendest du für deine Limonenseitlinge?
Ist das Substrat schon gänzlich durchwachsen?
Sind kontaminierte Stellen aufgetreten?

Überlege mir auch ähnliches für meine Kräuterseitlinge zu bauen

[Glaesus]

Hi,

leider habe ich nachwievor noch Probleme mit den Limonenseitlingen.
Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit und dem Luftaustausch in der Box sind die jungen Fruchtkörper bald schon wieder eingetrocknet...
Jetzt habe ich zwei der Blöcke eine Nacht gebadet und dann im Garten vergraben
Mal sehen, ob da noch was kommt...

Als Substrat habe ich Strohpellets und Kaffesatz in 4l Eimern verwendet, unsteril.
Obwohl das Stroh-Kaffe-Verhältnis nur ca 4:1 war, hat sich nie Schimmel oder ähnliches angesiedelt.
Wenn man Kleie oder ähnliches im Substrat hat, sieht das warscheinlich ganz anders aus...
Das ganze war schon nach zwei Wochen völlig durchwachsen und hat Fruchtkörper gebildet.

In der Box habe ich bisher auch bei anderen Pilzsubstraten noch keine Kontis bemerkt.
Es wird nur langsam mal Zeit, dass etwas fruchtet


Schöne Grüße
Simon

[Okeanograf]

Hi,

leider habe ich nachwievor noch Probleme mit den Limonenseitlingen.
Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit und dem Luftaustausch in der Box sind die jungen Fruchtkörper bald schon wieder eingetrocknet...
Schöne Grüße
Simon

Hallo, Simon
ohne Bilder ist es schwierig richtig zu beantworten.
1. Der LS benötigt nicht unbedingt die RF von 93%, andererseits ist die Feuchtigkeit eben relativ da von der Temperatur und Luftgeschwindigkeit abhängig.
2. Temperaturangaben fehlen.
3. Messe bitte die RF an verschiedenen Stellen
Gruß, Andreas

[Glaesus]

Hallo Andreas,

sorry, dass ich ich erst so spät antworte. In den letzten Tagen kam ich einfach nicht dazu.
Bilder kann ich jetzt nicht mehr machen, weil ich die Blöcke schon im Garten eingebuddelt hab...
Wenn die nächsten Blöcke beim Fruchten auch vertrocknen, mach ich mal Fotos!

Die Temperatur liegt tagsüber etwa bei 20° C und kühlt in der Nacht auf 14-16° C ab.
Die Temperaturschwankung müsste der Pilz doch gut vertragen, oder?

Die rel. Luftfeuchtigkeit (jetzt habe ich an verschiedenen Stellen gemessen) beträgt rund um die Uhr 92-94 %.

Kann es denn sein, dass die Fruchtkörper eines Substratblockes eintrocknen, wenn innen das Substrat zu trocken ist?
Oder bildet er in diesem Fall gar nicht erst Fruchtkörper aus?

Schöne Grüße,
Simon

[Okeanograf]

Simon, die 16-20°C sind sehr gut für LS. allerdings...
Es st ja auch so, man denkt die Fruchtkörper sind vertrocknet, in der Realität sind sie aber eher vergammelt wegen zu hoher Feuchtigkeit.
Die feuchte Luft wird in den Box befördert... Und dann ? Wo ist der Ausgang ?
Echt ohne Bilder kommen Fragen über Fragen.
Sorry, so kann ich zB. keine vernunftige Antwort geben.
Erst sind Deine LS ohne Box vertrocknet, dann im Box, als ob das am Substrat gelegen hätte. Ich stelle selbst keine Substrate her, dennoch. Das Substrat um vernunftig durchwachsen zu können soll schon einen gewissen % an Wassergehalt haben. Das Wassergehalt bleibt im Substrat erhalten, da das sich ja im Beutel befindet. dH in der Regel = ist das Substrat schön durchwachsen, dann können logischerweise auch Fruchtkörper gebildet werden. Allerdings hier kommen andere Sachen ins Spiel wie zB. Die Substratzusammensetzung. Je nach dem was das Substrat enthält entscheidet wie krum die Fruchtkörper werden und im welchen Stadium sie das Ende finden. Ist das Substrat völlig i.O. dann kann man auch die Umgebung überprüfen. Das Substrat bringt mehr Ertrag wenn sich am wohlsten fühlt. Ist das Klima nicht konstant, so kann sich der Pilz nicht schnell genung umstellen und wird schlapp. Was ist die Ursache ? Konnten die Fruchtkörper trockene Luft abbekommen ? Oder wurden sie "gekocht" ? Bei so hohen Temperaturen wie 20° muss mehr geluftet werden. Man muss die Feuchtigkeit reduzieren da die Pilze einfach "gekocht" werden. Und wenn das substrat dann noch säuerlich riecht......
Also ohne Fotos bleibt nur raten. Sorry
Gruß, Andreas