Licht und Luft

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Licht und Luft

Beitrag von guppy » Sonntag, 17. Januar 2016 17:35

Guten Tag,
Weihnachten bekam ich 2 Kartons mit Fertigsubstrat zur Pilzzucht geschenkt und bin begeistert wie einfach das funktionierte. Das Beobachten hat Spaß gemacht und geschmeckt hat es auch noch. Jedenfalls bin ich nach der ersten Ernte begeistert und möchte mich weiter damit beschäftigen.

Jetzt hat mich das Lesen hier im Forum sicherlich vor einigen herben Enttäuschungen und Fehlversuchen bewahrt, aber es gibt einige Fragen, für die ich widersprüchliche oder keine Antworten finde.

Es geht mir um Austern- und Zitronenseitlinge.

Fangen wir mal mit Luft an.
Wenn ich den Beutel mit Substrat sterilisiert habe, muss der Beutel wenn die Körnerbrut rein kommt Luftlöcher haben? Der erhebliche Aufwand des Sterilisierens dürfte doch dadurch aufgehoben werden? Andererseits lese ich oft, dass in Gläsern kultiviert wird, da kommt doch auch keine Luft von der Seite an das Substrat.

Licht:
Kann das Substrat zum Durchwachsen und Fruchten dunkel stehen, oder benötigt die Ausbildung der Fruchtkörper Licht?

Anbei ein Bild von einem der "Fertigblöcke"

Vielen Dank.
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Re: Licht und Luft

Beitrag von stoff » Montag, 18. Januar 2016 07:49

Hallo!

zur luft: die Beutel sind nicht dicht, sondern sind mit einem microfilter ausgestattet, der den Gasaustausch zulässt.

zum licht: zum durchwachsen benötigst du kein licht.

lg
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Re: Licht und Luft

Beitrag von guppy » Montag, 18. Januar 2016 08:15

Danke für die Antwort. Ich habe hier gelesen, dass Gefrierbeutel genutzt werden um die Kultur anzusetzen, werden diese gelocht?

Wenn das Substrat durchwachsen ist, spielt dann Licht eine Rolle bei der Ausbildung der Fruchtkörper?
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Re: Licht und Luft

Beitrag von stoff » Dienstag, 19. Januar 2016 07:26

hallo!

ich muss dir sagen, da fehlt mir die Erfahrung. Wenn du Substrate mit zuschlägen verwendest, musst du jedenfalls sterilisieren. welche beutel (außer die speziellen mycel-bags) da noch geeignet sind, kann ich dir nicht wirklich sagen. einziger versuch meinerseits hat sich auf bratschläuche beschränkt - die funktionieren. um keine nachträglichen kontis in das Substrat zu bringen brauchst du dann microfilter. einige hier haben sich sowas mal selbst gebastelt - am besten nachfragen.

Zur fruchtkörperbildung brauchst du licht.
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Re: Licht und Luft

Beitrag von guppy » Dienstag, 19. April 2016 08:38

Also, alle Ratschläge wurden beherzigt, das Forum hat mir geholfen die Anzahl der Fehlschläge zu minimieren. Der Erfolg ist da.
Hier im Forum las ich, dass auf reinen Kaffeesatz mit keinem oder mäßigem Erfolg zu rechnen ist. Diese Aussage kann ich nicht bestätigen, Pilze satt bei den Sorten Austerseitling und Zironenseitling. Aber das Substrat braucht länger zum durchwachsen.
Wesentlich besser und schneller geht es mit Zuschlagstoffen.
Sehr gute Ergebnisse mit 50% Kaffeepads und 50% Strohpellet, 50% zerschlagene Wallnüsse (wir hatten letztes Jahr mehrere Körbe) 50% Kaffeepads,
Ansätze mit Schalen von Haselnüssen und Sägespänen von Obstbäumen fruchten auch prima und durchwachsen recht schnell.
In allen Varianten kam eine handvoll Rasenkalk mit in den Ansatz und der Erfolg steht und fällt mit der Keimfreiheit des Ansatzes.

Hier mal ein paar Bilder von der gekauften Packung und dem ersten eignem Ansatzhttp://kaffeegrund.de/die-erste-ernte/

Auch die Geschwindigkeit des Fruchtens ist in einer Galerie gut zu erkennen.
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Re: Licht und Luft

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 20. April 2016 13:10

Hallo guppy,

danke für Deine Rückmeldung! Deine Kulturen sehen wirklich sehr gut aus!
Mit Kaffee scheinst Du ja gut versorgt zu sein! :D
Interessant ist Dein Hinweis mit dem Rasenkalk!

Viele Grüße, Lauscher
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Re: Licht und Luft

Beitrag von guppy » Mittwoch, 20. April 2016 14:22

Lauscher hat geschrieben:Hallo guppy,

danke für Deine Rückmeldung! Deine Kulturen sehen wirklich sehr gut aus!
Danke und ja, ich kann nicht klagen.

Thema Kaffee, ich habe so eine Padmaschine. Die Pads werden immer eingefrohren, das sammelt sich. :-)

Als nächstes gibt es Zironenseitling
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Re: Licht und Luft

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 20. April 2016 14:25

Der sieht ja lecker aus ...
Thema Kaffee, ich habe so eine Padmaschine. Die Pads werden immer eingefrohren, das sammelt sich. :-)
Das ist ja mal eine Idee! Ich bin ich kräftiger Kaffeetrinker, aber die Pulvermenge eines Tages ist doch etwas wenig, und beim Lagern gammelt es schnell. Mit dem Einfrieren werde ich auch mal ausprobieren!
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Re: Licht und Luft

Beitrag von Ständerpilz » Samstag, 23. April 2016 12:54

Ich bin auch starker Kaffeetrinker und habe einen Kaffeevollautomaten, wo reichlich Kaffeesatz anfällt. Allerdings schimmelt das Zeug sehr leicht, wenn auch nur ein bisschen Feuchtigkeit enthalten ist. Einfrieren ist vielleicht gar keine schlechte Idee, aber ich trockne den portionsweise im Backofen, nach Möglichkeit wenn ich den sowieso aufheize.

Was die Luft und Filter angeht: Im Grunde ist es einfach: Luftaustausch sollte möglich sein, dabei dürfen dann aber keine Keime an das Substrat gelangen. Keime sind quasi gleichbedeutend mit Staub (und Sporen etc), da Bakterien und Hefen nicht fliegen können. Eine der preisgünstigsten Methoden dürfte wohl Zellstoff sein. Den kann man entweder selbst fest (aber auch nicht zu fest) wickeln oder Zellstoffstopfen fertig kaufen und damit die Beutel verschließen.

Man könnte aber auch einfach genug Luft lassen. In Gläsern ist das der Fall, wenn man sie nicht bis obenhin mit Substrat füllt. Allerdings: wenn der Sauerstoff verbraucht ist, stellt das Mycel das Wachstum ein. Man könnte also auch einfach weniger Substrat pro Glas verwenden, so dass genug Luft bleibt. Da man aber möglichst viel Substrat in ein Glas packen möchte, ist ein Filter sinnvoll.

Könnte man nicht auch andere Küchenreste verwenden? Ich schmeiße mein trockenes Brot jedenfalls nicht mehr weg. Wenn Pilze auf Getreide wachsen, sehe ich keinen Grund, warum die nicht auch auf Brot wachsen sollten, welches ja auch aus Getreide (und oft Malz, damit es "gesünder" aussieht) besteht.
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Re: Licht und Luft

Beitrag von guppy » Freitag, 27. Mai 2016 12:07

Ständerpilz hat geschrieben:
Könnte man nicht auch andere Küchenreste verwenden? Ich schmeiße mein trockenes Brot jedenfalls nicht mehr weg. Wenn Pilze auf Getreide wachsen, sehe ich keinen Grund, warum die nicht auch auf Brot wachsen sollten, welches ja auch aus Getreide (und oft Malz, damit es "gesünder" aussieht) besteht.
Würde sicherlich funktionieren, würde ich aber nicht machen.
Mein Experiment mit den zerschlagenen Wallnüssen + Kaffeepads hat zwar wunderbar funktioniert, die Pilze wurde deutlich kräftiger als in den anderen Ansätzen und hätten vermutlich auch mehr Ernteschübe gebracht. Ich denke, dass fehlende Spurenelemente im "normalen" Ansatz irgendwann dazu führen, dass das Substrat verbraucht ist und nur noch wenige und kleine Fruchtkörper gebildet werden. Die Nuss ist aber reichlich mit allen Spurenelementen und Nährstoffen ausgestattet, so dass sie ein toller Substratbestandteil seien könnte wenn sie nicht ein Fliegenmagnet wäre.
Warum es so ist kann ich nicht sagen, aber die Substratbeutel, die Nüsse enthielten, waren nach dem 2. Ernteschub von kleinen Fliegen (Obstfliegen und andere kleine Fliegen) umschwärmt.
Und genau diese Befürchtung hätte ich bei anderen Lebensmitteln auch. Dazu kommen Schimmelhemmer und andere Substanzen, von denen man nicht weiß, wie sie sich nach dem Erhitzen verhalten und ob sie nicht das Substratwachstum verhindern.
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Re: Licht und Luft

Beitrag von Mr. Myzel » Freitag, 27. Mai 2016 13:50

Hallo.

Ich habe auch schon Brot, als Zuschlagstoff verwendet.
Das geht alles.
Von Kaffee wird einfach abgeraten, da die Wahrscheinlichkeit der Kontamination durch Kaffee
einfach sehr hoch ist. -Funktionieren tut es natürlich trotzdem.

Die Frage ist einfach, an welches Material man gut und günstig kommt...;)

Die Bilder sehen gut aus.! Viel Erfolg
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Re: Licht und Luft

Beitrag von guppy » Dienstag, 31. Mai 2016 10:27

Mal ein leichter Themenwechsel, oder besser, wieder zurück zu Licht und Luft. Nach dem die Kulturen verbraucht waren, habe ich sie im Garten an einer schattigen Ecke deponiert. Keine 14 Tage kam der nächste Schub.
Diese "Freilandpilze" unterscheiden sich vom äußeren her deutlich von denen, die im Haus gezogen wurden. Klein sind die Zitronenseitlinge quittengelb, ein richtig kräftiges Gelb, im Büro waren sie eher blaßgelb. 2 Tage später haben sie eine Größe erreicht, die mich auch erstaunt. Die Größe einer Untertasse ist keine Übertreibung.
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