
Ich stelle mir das so vor: Ein Stapel (20 Stück) produktsteriler Kunststoffpetrischalen soll Platte für Platte, von unten nach oben, mit vorher sterilisiertem Agarmedium befüllt werden.
Dafür bietet sich HT-Abflussrohr aus dem Baumarkt an, wenn es edler aussehen soll auch (durchsichtiges) Acrylrohr. Im Idealfall passen die Petrischalen genau rein.
Nun müssten folgende Schritte automatisch ablaufen:
A1. Anheben des Deckels der Petrischale mit dem darüber befindlichem Stapel (ganz unten angefangen).
A2. Bewegen des Füllarms in den Spalt (seitliches Schwenken).
A3. Befüllen der Petrischale mit flüssigem, warmen Agar über eine Membran- oder Perestaltikpumpe.
A4. Wegschwenken des Füllarms.
A5. Deckel wieder senken (aufsetzen).
A6. Bewegen des Stapels um jeweils eine Petrischalenhöhe nach oben.
... und wieder von vorne, bis alle 20 Platten gegossen sind.
Zu achten ist dabei besonders darauf, dass alles steril bleibt. Alle Teile, die mit Agar in Berührung kommen, müssen autoklavierbar sein. Ferner darf das Medium keinesfalls im Schlauch abkühlen und fest werden. Der Schlauch muss also entweder beheizt oder gut isoliert werden.
Den flüssigen Agar könnte man z. B. über eine Membranpumpe in die Petrischale pumpen. Also z. B. den Deckel eines Glases mit einem Schlauch und Sterilfilter versehen, wo Luft rein gepumpt wird und durch einen anderen Schlauch, der an ein Tauchröhrchen im Deckel angeschlossen wird, das Medium in die Petrischale leiten. Der Schlauch müsste möglicherweise beheizt werden, vielleicht geht es aber auch ohne. Natürlich darf auch der Agar im Glas nicht so weit abkühlen, dass er erstarrt. Großzügig geschätzt sollte die Befüllung einer Petrischale locker in unter 8 Sekunden zu schaffen sein, ein Stapel von 20 Petris wäre also in weniger als drei Minuten gegossen.

Die Befüllung mittels Membranpumpe ist nicht ganz ideal, da sich das Glas mit dem Agar leert und entsprechend zunehmend mehr Luft da ist, die (im Gegensatz zu Flüssigkeiten) komprimiert werden kann. Man erzeugt also einen Druck im Glas, der seinerseits den Agar durch den Schlauch in die Petrischale befördert. Dieser Druck würde bei zunehmendem Volumen langsamer abgebaut.
Alternativ könnte man auch einfach die Gravitation nutzen, dafür muss der Agar dann aber natürlich oberhalb der zu begießenden Platte stehen. Verschließen eines Schlauches ginge recht einfach durch Quetschen des Schlauches (per Motor oder Elektromagnet).
Hm, theoretisch könnte man den gleichen Stapel nach dem Erkalten mit der gleichen Maschine mit Flüssigmycel beimpfen. Sofern sichergestellt ist, dass da nichts verstopft. Aber das wäre für Gläser (Körnerbrut) sicherlich interessanter, als für Petris.
Was haltet ihr davon? Wer hat noch Ideen? Noch bin ich mir zwar nicht sicher, ob und wann ich das in die Realität umsetze, aber im Moment begeistert mich die Idee.

Grüße
Oliver