Zitronenfalltür hat geschrieben: ↑Montag, 12. April 2021 13:47
Normalerweise wird der Roggen wohl erst eingeweicht, damit Dauersporen auskeimen können.
Nö, die Dauersporen sind wurscht, wenn man ohnehin autoklaviert. Der Grund ist ein anderer: wenn man die Körner einweichen lässt, dann platzen sie nicht beim Autoklavieren und pappen dann nicht ganz so arg aneinander. Ich glaube, Lauscher hat das seinerzeit herausgefunden.
Zitronenfalltür hat geschrieben: ↑Montag, 12. April 2021 13:47Anschließend 2 Stunden gekocht.
Okay. Du hast nur gekocht? Das reicht nicht. Wenn du keinen Autoklaven oder DDT hast (hast du aber ja laut Bildern), dann musst du eben fraktioniert sterilisieren. Das bedeutet: morgen noch mal kochen und übermorgen wieder. Zwischendurch Zimmertemperatur bis 37°C, damit die Sporen auskeimen können.
Meine "Brutbox" hat jetzt eine Heizung. 2 Heizfolien mit einfacher Steuerung unter Plexiglas Boden geklebt.
Plexiglas ist nun nicht der beste Wärmeleiter. Eher ziemlich besch...eiden.
Die Platten direkt zu beheizen ist eher schlecht. Zum einen, weil die Heizung an und aus geht und irgendwann dazwischen mal die richtige Temperatur erwischt, ansonsten aber drüber oder drunter liegt. Wie steuerst du die Temperatur denn? Offenbar nicht, indem du misst und regelst. Naja, longt story short: Keinesfalls die Platten direkt auf die Heizung stellen! Mag mal gut gehen, ist aber halt nicht richtig. Immerhin wird die Hitze durch das Plexiglas etwas verteilt. Aber: du heizt von unten, oben ist kälter, also schlägt sich da Kondesat nieder.
Das 1€ China Schätzplastik sagt rund 22 Grad.
Was ist Schätzplastik?
Die Platten stehen direkt darauf und schwitzen vor sich hin. Versuch morgen ein Backofen Gitter dazwischen, vielleicht hilft das gegen Kondenswasser?
Nein, gegen Kondenswasser hilft eine gleichbleibende Temperatur im gesamten Inkubationsraum!
Hab ich. Aber noch keine Ahnung, wie ich das am besten anstelle. Ich hab zwar schon viel im Forum nach allem möglichen Info's gesucht, finde das aber schwierig, da es zu vielen Themen viele Threads gibt, die aber oft nach wenigen Beiträgen enden und sich manchmal auch widersprechen
Für Flüssigmycel Tipps wär ich euch sehr dankbar, gerne auch Links.
Links habe ich keine dazu, ist auch nicht nötig. Es gibt Leute, die nehmen einfach Honigwasser und arbeiten damit erfolgreich. Du kannst aber auch KDA oder MEA nehmen und das A weg lassen. Ich habe das auf einem Magnetrührer gemacht, das ist im Grunde ein Magnet, der sich dreht und damit einen weiteren Magneten (Rührfisch genannt) antreibt, der im Behälter sitzt. Wenn man so etwas nicht hat, muss man die Gläser regelmäßig etwas schwenken, damit Luft dran kommt. Und dann empfiehlt sich auch eine große Oberfläche. Also nicht gerade Reagenzgläser nehmen dafür. Sonst ruf mal an, wenn du mehr Fragen hast. Jedenfalls wächst das Myzel in Flüssigmedium wie auch auf Platte. Allerdings sieht man Kontaminationen vielleicht nicht so gut. Problematisch wird es erst beim Aufziehen. Das Myzel will meist nicht so recht durch die Kanüle, egal wie dick sie ist. Es klumpt halt etwas zusammen. Manche Leute tun Glasscherben oder ähnliches mit ins Glas, damit das Myzel durch Schwenken zumindest etwas zerkleinert wird. Stabmixer hat den Nachteil, dass du das Glas öffnen müsstest und so Kontis rein kommen könnten. Schön wäre ein Rührfisch mit Klinge, der das Myzel beim Rühren gleich verhackstückt. Könnte man eventuell aus einem alten Mixer die Klinge nehmen. Hab ich noch nicht ausprobiert.
Magnetrührer ... habe da einige von und werde da sicherlich den ein oder anderen später verkaufen, neben allen möglichem anderen Krempel, der sich so angesammelt hat. Habe u. a. eine manuelle Zentrifuge mit Handkurbel für 4x15ml-Röhrchen
Ach nochwas: Würd gerne ein Fachbuch kaufen, wenn ich darf
Paul Stamets scheint DER Pilzgott schlechthin zu sein. Was würdet ihr empfehlen? Oder kann uns evtl. sogar wer was verkaufen?
Nun, was interessiert dich denn genau und wie tief soll das Wissen sein? ich habe mir neulich den Löffler ("Mykologie") geholt, aber das ist eher ein allgemeines Lehrbuch für die Mykologie. Für die reine Pilzkultur muss man nicht so wirklich viel wissen. Klar, Wissen erleichtert die Sache ungemein, weil man weiß, was man tut und nicht so schnell verunsichert wird. Ansonsten ist an Pilzkultur nichts Schweres dran.
Andere Bücher ... also ich habe in den Literaturempfehlung hier neulich zwei Bücher genannt, die ICH mir holen werde. Das eine ist nur in Englisch erhältlich (Wissenschaftssprache). Das andere ist eher Unterhaltung. Ich habe hier noch eine uralte Fibel über "Pilzzucht in Haus und Garten" (Jolanda Engelbrecht). Da steht sicherlich bei weitem nicht alles drin, aber das Wichtigste in kondensierter Form. Habe ich neulich noch festgestellt, weil mir niemand sagen konnte, wie man am besten mit Baumstümpfen umgeht. Aber empfehlen ... für die Pilzkultur wüsste ich nichts, was wirklich gut ist und nicht ohnehin umsonst (Internetquellen). Die sind hier auch oft verlinkt worden, wirst du also vermutlich kennen,
Grüße
Oliver