Pilze sammeln 2022/23
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Eine Gruppe Schwefelköpfe auf Laubholz, somit kann es schonmal leider nicht der gern gesehen rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) sein, eine Art welche nur auf Nadelholz vorkommen würde.
Hier haben wir es folglich mit einem seinem Verwechslungspartner zu tun, die Ziegelroten Huttöne und recht kräftigen Fruchtkörper entlarven diese Exemplare schnell als Ziegelrote Schwefelköpfe (Hypholoma sublateritium).
Hier haben wir es folglich mit einem seinem Verwechslungspartner zu tun, die Ziegelroten Huttöne und recht kräftigen Fruchtkörper entlarven diese Exemplare schnell als Ziegelrote Schwefelköpfe (Hypholoma sublateritium).
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- Zur Einstufung finden sich allerlei Informationen, im Deutschsprachigen Raum gilt diese Art als ungenießbar bzw. giftverdächtig. In den USA (=Brick Cap) oder Japan wird er verzehrt, vielleicht wird dort aber auch ein verträglicher Strain Kultiviert, ähnlich wie es bei dem Schleimigen Buchenschüppling (Pholiota adiposa) = Chestnut Mushroom wohl der Fall ist, Eine Art die hierzulande aufgrund ihrer Bitterkeit als ungenießbar gilt. Der Chestnut aus der Kultur soll jedenfalls hervorragend schmecken - habe ich mir sagen lassen.
Jegliche Versuche mit solchen Pilzen (vor allem Wildfunden) geschehen natürlich wie immer auf eigene Gefahr, vom Verzehr Ziegelroter Schwefelköpfe ist abzuraten.
Re: Pilze sammeln 2022
Weiter geht's mit einem der schönsten Pilze, den man momentan finden kann: Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.). Die Bilder hat mir mein Vater zukommen lassen, die Tage muss ich also auch nochmal dort vorbeischauen.
Re: Pilze sammeln 2022
Das hat sich mal wieder gelohnt, die Kelchbecherlinge kommen dieses Jahr wieder wunderbar, leider ist die Stelle an einem steilen Hang auf Schiefer die Exemplare weiter oben - welche natürlich die schönsten waren - blieben unerreichbar zum Fotografieren, mit dem Fernglas konnte man sie dennoch gut betrachten.
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- Hier mal ein kleines Körbchen (nicht größer als eine Hand) mit Kelchbecherlingen, hier sei nochmal auf die Seltenheit hingewiesen, regional (kleinräumiger) sieht das natürlich ggf. wieder anders aus. Jedenfalls stellt es kein Problem dar eine kleine Menge aus großen Beständen für Speisezwecke oder Zucht zu entnehmen, außerdem verteilt man die Sporen noch beim spazieren durch den Wald sofern man in einem luftdurchlässigen Korb samnelt.
Re: Pilze sammeln 2022
Die restlichen Funde vom Wochenende, jedoch muss man momentan gut suchen um noch recht ansehnliche Exemplare vieler Arten zu finden, einiges ist jetzt auch schon wieder am vergehen.
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- Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) - hier recht typisch zimtbraun ausgefärbt, das ganze verändert sich mitunter wenn der Pilz trockner wird - er verblasst mitunter ins gelblichbräunliche. Er ist zwar potenziell tödlich giftig (-> Polyporsäure Syndrom) aber eigentlich unverwechselbar, es soll aber schon dazu gekommen sein, dass er mit Schwefelporling oder Ochsenzunge verwechselt wurde. Trotzdem lässt sich dieser Pilz verwenden, nämlich zum färben.
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- Judasohren (Auricularia auricula-judae) gibt es momentan noch recht zahlreich an Holunder zu finden, teils sind die Fruchtkörper schon etwas angetrocknet, das stellt jedoch kein Problem dar. Den Fruchtkörper stört es nicht, denn dieser Wächst nach erneuter Feuchtigkeitszufur weiter, deswegen können wir problemlos solche Fruchtkörper sammeln.
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Danke für die schönen Fotos, Tom.
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie viele Arten du findest.
Nach den FiZaRüs muss ich auch mal suchen. Wenn ich hier irgendwo Fichten finde...
Grüße, Carsten
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie viele Arten du findest.
Nach den FiZaRüs muss ich auch mal suchen. Wenn ich hier irgendwo Fichten finde...
Grüße, Carsten
Re: Pilze sammeln 2022/23
Hier nochmal ein paar weitere Arten, jedoch bleibt es momentan noch recht eintönig:
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Dann viel Glück, mit den Fichtenzapfenrüblingen habe ich bis jetzt auch noch nicht die größten Erfolge gehabt, zwar immer viel gefunden aber dass die mal so richtig massenhaft auftreten und der gesamnte Waldboden übersäht ist, das gab's hier leider noch nicht. Ist eine sehr mühsame sammeltei aber mir macht es immer wieder Spaß.Due besten Funde gabe ich meist in etwas jüngeren Fichtenwäldern gemacht (natürlich nicht ganz junge aber zu alt sollten die Wälder auch nicht sein).
Grüße Tom
Re: Pilze sammeln 2022/23
Heute war ich mal kurz nach den Fichtenzapfenrüblingen (Strobilurus esculentus) schauen, musste aber feststellen, dass es in diesen Waldgebiet in den letzten Wochen zu kalt war (Eis, Schnee, ... .). In den nächsten Wochen sollte es etwas wärmer werden und auch Regen ist einiges gemeldet, dann sollte es sich bestimmt mal so richtig lohnen.
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Die letzten Tage hat es nochmal gut geregnet, das sollte für einige tolle Funde in den kommenden Wochen eine gute Voraussetzung sein, aber auch momentan lässt sich einiges finden:
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- Zu guter letzt ein sehr schöner und besonderer Fund für mich, einer der Grünspanbecherlinge (Chlorociboria spec.) beziehungsweise das von ihm besiedelte Holz, leider ohne Fruchtkörper. Aufgrund des Farbstoffs Xylindein weist dieses eine bläulich grünliche Färbung auf, deswegen wird hier von einer "Grünfäule" gesprochen, jedoch handelt es sich lediglich um eine Weißfäule. Wegen des Farbstoffs sehen diese Hölzchen eben so herrlich aus.
Kleinsporiger (Chlorociboria aeruginascens) und Großsporiger Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginosa) sind nur mikroskopisch zu trennen.
Re: Pilze sammeln 2022/23
Super Fotos!
Die Bestimmung und auch noch Erklärung dazu.
Sehr lehrreich. Danke
Die Bestimmung und auch noch Erklärung dazu.
Sehr lehrreich. Danke

Re: Pilze sammeln 2022/23
Die Morchelsaison steht vor der Türe, nur sollte man sich nicht ausschließlich auf diese teils schwer zu findenden Arten fokussieren - bei der Suche nach potentiellen Morchelstellen lässt sich so gut wie immer noch der ein oder andere gute Fund machen .
Diese momentan regelmäßigen Niederschläge kommen nämlich nicht nur den Morcheln zugute, sondern gefallen auch dem Ganzjahrespilz Judasohr (Auricularia auricula-judae).
Diese momentan regelmäßigen Niederschläge kommen nämlich nicht nur den Morcheln zugute, sondern gefallen auch dem Ganzjahrespilz Judasohr (Auricularia auricula-judae).
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Weiter geht's mit tollen Funden, der Regen zeigt nun ordentlich Wirkung:
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- Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) lässt sich wie so oft bei mir im Vorgarten blicken, dieses Jahr ist sie jedoch recht spät drann. Giftlorcheln werden als potenziell tödlich giftige Verwechslungspartner zu den Morcheln genannt, jedoch sind diese hrinartigen Fruchtkörper, welche bei einem Querschnitt nicht hohl wären mit den waabenartigen Hüten der Morcheln und ihren hohlen Fruchtkörpern nur recht schwierig zu verwechseln.
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Re: Pilze sammeln 2022/23
Danke für die Tips, Tom!Tom02 hat geschrieben: ↑Montag, 06. März 2023 02:04 Dann viel Glück, mit den Fichtenzapfenrüblingen habe ich bis jetzt auch noch nicht die größten Erfolge gehabt, zwar immer viel gefunden aber dass die mal so richtig massenhaft auftreten und der gesamnte Waldboden übersäht ist, das gab's hier leider noch nicht. Ist eine sehr mühsame sammeltei aber mir macht es immer wieder Spaß.Due besten Funde gabe ich meist in etwas jüngeren Fichtenwäldern gemacht (natürlich nicht ganz junge aber zu alt sollten die Wälder auch nicht sein).
Grüße Tom
Ich werde demnächst mal auf die Suche gehen.
Grüße, Carsten
Re: Pilze sammeln 2022/23
Giftlorcheln und Fichtenzapfenrüblinge sprießen dank der idealen Witterung, nur die Morcheln lassen sich bis jetzt noch nicht blicken.
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- Zu Beginn die Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) welche momentan sehr zahlreich wachsen, aber auch ihr nach Chlor riechender Verwechslungspartner welchem jegliche Gelbtöne im Stiel fehlen ist zu finden, der ungenießbare jedoch ungiftige Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola), im Bild halte ich diesen neben der Schüssel mit den Rüblingen.