Verfasst: Dienstag, 03. Oktober 2006 12:21
Hi,
Gerald, danke für Deine optimistische Einschätzung der Dinge. Es käme mich wirklich schwer an, die Pilzzucht aufgeben zu müssen, insofern bin ich momentan recht dankbar für alle Argumente, die einen Lösungsweg oder Maßnahmen aufzeigen, wie es doch gehen könnte.
Was die Shiitake angeht, so glaube ich auch, dass die Aussporung besser zu kontrollieren geht, zum einen, weil die nicht so in Büscheln wachsen und zum anderen ja (glaubich) auch dieses Häutchen haben, man *kann* also die Pilze gezielt im jungen Stadium ernten, auch wenn die weit geöffneten ja die schmackhafteren sind, aber irgendwo muss man dann halt Abstriche machen. Shiitakes stehen somit auch als nächstes bei mir auf dem Plan, zusammen mit einigen anderen Sorten, die ich noch ausprobieren wollte.
Wie Du richtig schriebst scheint die Form der Sporen tatsächlich eine Rolle zu spielen, da es sich bei dieser Allergie um eine vom Typ 3 handelt, bei dem sich Allergen und Antikörper zu einem Immunkomplex zusammenballen.
Ein gute Übersicht dazu und zur Alveolitis allgemein habe ich gefunden unter
http://www.medizinfo.de/allergie/path/a ... n.htm#typ3
und
http://www.medizinfo.de/allergie/alveolitis.htm
Was das Abklingen der Sensibilisierung betrifft, dazu habe ich noch nichts gefunden. Eine gute Quelle für Recherchen ist m.E. Medline, aber seit ich nicht mehr an der Uni bin komme ich da nicht mehr umsonst rein bzw. an die Artikeltexte dran
Bislang konnte ich soweit an mir selbst feststellen, das eine konstante Vermeidung der Sporenexposition zumindest dazu führt, dass die unmittelbaren Symptome und Beschwerden abklingen, aber konkrete Aussagen bezüglich des Verlaufs der Sensibilisierung habe ich bislang bei meinen Internetrecherchen noch nicht gefunden. Man findet stattdessen eher die gegenläufige Aussage od. Formulierung, nämlich das bei fortdauernder Exposition die Sache schnell chronisch wird und sich dann noch deutlich schlimmere Krankheitsbilder einstellen können.
Ich werde es jedenfalls jetzt erstmal mit anderen Sorten probieren und alle Arten von Seitlingen gibts dann eben nur noch draussen - muss man halt im Winter auf den Genuss von Seitlingen verzichten oder aber auf getrocknete oder eingelegte zurückgreifen, die sind ja auch lecker.
@Andreas: Das mit dem Atemschutz innerhalb des Pilzhauses ist sicherlich eine gute und sinnvolle Idee, immerhin ist das ja auch eine vorgeschriebene oder empfohlene Arbeitsschutz-Maßnahme bei der kommerziellen Pilzzucht.
Ich hatte es auch schon selbst mit einer 3M-Maske probiert, aber war mit den Resultaten nicht zufrieden, insofern als dass ich die Maske auch nach "stundenlanger" Justierung des Drahtbügels nicht so hinbekomme, dass sie auch an den Rändern wirklich dicht anliegt und sich dann abends auch prompt wieder die Allergiesymptome zeigten. Kann natürlich gut sein, dass ich dabei ohne Maske noch wesentlich mehr Sporen eingeatmet hätte, insofern ists schon ein gewisser Schutz, aber eben kein ausreichender.
Der Luftfilter scheint mir da schon ein sinnvollerer Ansatz zu sein, allerdings läuft es dann wohl sinnvollerweise am ehesten auf eine Art Umluftventilation mit Luftwäsche heraus, vielleicht in Kombination mit einem Filter. Ein Filter alleine macht meiner Einschätzung nach insofern wenig Sinn, als das er sich mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell zusetzen würde. Es hat ja bei mir auch nur wenige Tage gedauert, bis mein Ventilator kaputtging, weil die Sporen das Lager zugesetzt haben.
Und, ein m.E. sehr wichtiger Aspekt bei einer Umluft/Luftwäsche/Filterung: eine solche Maßnahme würde ich nicht als Hauptmaßnahme, sondern eher als eine Art letzte Absicherung für den Fall der Fälle betrachten. Die eigentliche Hauptmaßnahme muss schon einen Schritt eher ansetzen und umfasst alles, was dazu beiträgt, dass eine Abgabe von Sporen bereits im Vorfeld vermieden wird, also Verwendung von "besser sporenkontrollierbaren" Sorten und Ernte im 3/4-Reifestadium.
gruss, oliver
Gerald, danke für Deine optimistische Einschätzung der Dinge. Es käme mich wirklich schwer an, die Pilzzucht aufgeben zu müssen, insofern bin ich momentan recht dankbar für alle Argumente, die einen Lösungsweg oder Maßnahmen aufzeigen, wie es doch gehen könnte.
Was die Shiitake angeht, so glaube ich auch, dass die Aussporung besser zu kontrollieren geht, zum einen, weil die nicht so in Büscheln wachsen und zum anderen ja (glaubich) auch dieses Häutchen haben, man *kann* also die Pilze gezielt im jungen Stadium ernten, auch wenn die weit geöffneten ja die schmackhafteren sind, aber irgendwo muss man dann halt Abstriche machen. Shiitakes stehen somit auch als nächstes bei mir auf dem Plan, zusammen mit einigen anderen Sorten, die ich noch ausprobieren wollte.
Wie Du richtig schriebst scheint die Form der Sporen tatsächlich eine Rolle zu spielen, da es sich bei dieser Allergie um eine vom Typ 3 handelt, bei dem sich Allergen und Antikörper zu einem Immunkomplex zusammenballen.
Ein gute Übersicht dazu und zur Alveolitis allgemein habe ich gefunden unter
http://www.medizinfo.de/allergie/path/a ... n.htm#typ3
und
http://www.medizinfo.de/allergie/alveolitis.htm
Was das Abklingen der Sensibilisierung betrifft, dazu habe ich noch nichts gefunden. Eine gute Quelle für Recherchen ist m.E. Medline, aber seit ich nicht mehr an der Uni bin komme ich da nicht mehr umsonst rein bzw. an die Artikeltexte dran

Bislang konnte ich soweit an mir selbst feststellen, das eine konstante Vermeidung der Sporenexposition zumindest dazu führt, dass die unmittelbaren Symptome und Beschwerden abklingen, aber konkrete Aussagen bezüglich des Verlaufs der Sensibilisierung habe ich bislang bei meinen Internetrecherchen noch nicht gefunden. Man findet stattdessen eher die gegenläufige Aussage od. Formulierung, nämlich das bei fortdauernder Exposition die Sache schnell chronisch wird und sich dann noch deutlich schlimmere Krankheitsbilder einstellen können.
Ich werde es jedenfalls jetzt erstmal mit anderen Sorten probieren und alle Arten von Seitlingen gibts dann eben nur noch draussen - muss man halt im Winter auf den Genuss von Seitlingen verzichten oder aber auf getrocknete oder eingelegte zurückgreifen, die sind ja auch lecker.
@Andreas: Das mit dem Atemschutz innerhalb des Pilzhauses ist sicherlich eine gute und sinnvolle Idee, immerhin ist das ja auch eine vorgeschriebene oder empfohlene Arbeitsschutz-Maßnahme bei der kommerziellen Pilzzucht.
Ich hatte es auch schon selbst mit einer 3M-Maske probiert, aber war mit den Resultaten nicht zufrieden, insofern als dass ich die Maske auch nach "stundenlanger" Justierung des Drahtbügels nicht so hinbekomme, dass sie auch an den Rändern wirklich dicht anliegt und sich dann abends auch prompt wieder die Allergiesymptome zeigten. Kann natürlich gut sein, dass ich dabei ohne Maske noch wesentlich mehr Sporen eingeatmet hätte, insofern ists schon ein gewisser Schutz, aber eben kein ausreichender.
Der Luftfilter scheint mir da schon ein sinnvollerer Ansatz zu sein, allerdings läuft es dann wohl sinnvollerweise am ehesten auf eine Art Umluftventilation mit Luftwäsche heraus, vielleicht in Kombination mit einem Filter. Ein Filter alleine macht meiner Einschätzung nach insofern wenig Sinn, als das er sich mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell zusetzen würde. Es hat ja bei mir auch nur wenige Tage gedauert, bis mein Ventilator kaputtging, weil die Sporen das Lager zugesetzt haben.
Und, ein m.E. sehr wichtiger Aspekt bei einer Umluft/Luftwäsche/Filterung: eine solche Maßnahme würde ich nicht als Hauptmaßnahme, sondern eher als eine Art letzte Absicherung für den Fall der Fälle betrachten. Die eigentliche Hauptmaßnahme muss schon einen Schritt eher ansetzen und umfasst alles, was dazu beiträgt, dass eine Abgabe von Sporen bereits im Vorfeld vermieden wird, also Verwendung von "besser sporenkontrollierbaren" Sorten und Ernte im 3/4-Reifestadium.
gruss, oliver