Oh, da haben wir wohl gründlich aneinander vorbei geredet. Im Gegensatz zur Holzfeuchteberechnung geht es in der Pilzzucht um den Anteil des Wassers am Gesamtgewicht des feuchten Substrates [...]
Okay, danke für Deine Erklärung

!
Deinen Angaben nach kann es eigentlich nur nach dem Schleudern passiert sein [...]
Ich denke das Schleudern ist der Fehler selbst. In einem kurzen Chat mit ChatGPT wurde mir von der KI ausdrücklich abgeraten das Substrat in einer "desinfizierten" Waschmaschine zu schleudern auf Grund der hohen Kotaminationsgefahr. Beim letzten Durchgang wollte ich auch eigentlich darauf verzichten, nachdem der Test ( mit Trocknen des Substrates im Ofen) aber dann ergeben hat, dass das Substrat ohne Schleudern sehr nass ist, habe ich es trotzdem wieder geschleudert mit dem Hintergrundgedanken: "Lieber zu trocken als zu nass."
Hier sind nochmal die Werte zum Anteil des Wassers am Gesamtgewicht des feuchten Substrates nach Pasteurisieren im Kopfkissenbezug, 20- minütigem Abtropfen und händischem Ausquetschen (natürlich mit desinifizierten Handschuhen):
Pappelspäne: (338 g/ - 88 g) / 338 x 100 = 74 %
Stroh: (374 g - 87 g) / 374 g x 100 = 77 %
nach dem Schleudern komme ich dann auf folgende Werte:
Pappelspäne: (195g - 88g) / 195g * 100 = 55 %
Stroh: (276 g - 87 g) / 276 g x 100 = 68 %
Wenn man die Werte jetzt mit den Idealwerten vergleicht...
Pappelspäne: 74% (nass); 55 % (geschleudert); Idealwert: 60 - 65 %
Stroh: 77% (nass); 68 % (geschleudert); Idealwert: 65 - 75 %
... stelle ich mir wieder die Frage, wie ich die nötige Menge Wasser am besten ohne Kontaminationsgefahr aus dem Substrat bekomme und ob es überhaupt zwingend erforderlich ist.
Würdest Du den Wassergehalt, der sich nach 20 minütigem Abtropfen und händischem Ausquetschen einstellt einfach so lassen und falls nein, wie würdest Du den Wassergehalt dann am besten einstellen? Hier sind die mir inzwischen bekannten Möglichkeiten:
1. Verwendung von getrocknetem Substrat:
- Pasteurisieren und Trocknen (in einem Schritt) des Substrates im Backofen und anschließend abgemessene
Menge kochendes Wasser hinzufügen
2. Mischen von nassem und trockenem Substrat:
- mit Strohpellets (weil bereits sehr sauber?, ist das sauber genug?)
- mischen mit pasteurisiertem und im Backofen getrocknetem Substrat
3. Nasses Substrat trocknen:
- schleudern in einer sehr sauberen nur für diesen Zweck vorgesehenen Schleuder
- trocknen lassen an der Luft
- trocknen im Backofen
[...]also ist viel Schimmel beim Beimpfen aus der Luft, über Gegenstände oder mit der Brut ins Substrat gelangt.
Das kann natürlich auch alles weiterhin sein.
Ich werde deshalb so weiter machen mit den Durchgängen:
- 2 Eimer Strohpellets mit kochendem Wasser aufgießen
- 2 Eimer pasteurisierte Pappelspäne irgendwie auf den richtigen Wassergehalt bringen
Dann habe ich 2 Eimer bei der als Fehlerquelle die Kontamination während des Trocknen des Substrates ausgeschlossen werden kann und die was werden sollten, wenn ich nicht unsauber arbeite.
Ich möchte auch noch einmal ernsthaft anregen, erstmal kleinere Versuche zu machen, z.B. mit Gurkengläsern, kleinen Eimern, was auch immer. Da könntest du dir auch mal anschauen, was mit unbeimpftem Substrat passiert, mehr oder weniger Belüftung vergleichen, mit und ohne Inkubator, etc.
Mit den kleineren Eimern ( < = 5l), bin ich auf deiner Seite, das wäre in der Tat weniger Masse, die jedes Mal verarbeitet werden muss! Tendentiell will ich die Versuche aber auch nicht noch mehr ausweiten, eigentlich habe ich einen Austernseitlingsverwandten in 10l Eimern auch deshalb gewählt, weil es mir als weit verbreitete (und gut erprobte), einfache und sichere Methode erschien.
Ich bin gerade zuversichtlich, dass der letzte Durchgang durch das Schleudern in der Waschmaschine "versaut" wurde und es beim nächsten Mal klappt

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