Erntefrage
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Erntefrage
Habe so eine vorgezogene Kräuterseitlingskultur von Henke im Keller stehen. Bin aber der totale Anfänger.
Scheint sich prächtig entwickelt zu haben. So langsam wirds den Dingern in der Tüte zu eng, die Pilze sind so 10cm lang. Die Kräuterseitlinge, die ich auf dem Markt kaufe, sehen aber etwas anders aus, von daher weiss ich nicht, ob die jetzt 'reif' sind.
- woher weiss ich, wann ich ernten muss/darf?
- muss ich alle Pilze abernten, oder kann ich die kleinen stehen und weiter wachsen lassen?
- das Substrat ist nicht nur mit diesem fasrigen Mycel überwachsen, sondern oben auch mit so eher festem Schwamm, gleiche Farbe wie die Pilze, die daraus wachsen. Es reicht für die Ernte doch, wenn man nur die eigentlichen Pilzstiele so weit unten wie möglich abschneidet?
- Wie macht Ihr das mit diesen Beutelkulturen? Ich könnte zwar den Beutel frühzeitig runterstreifen, damit die Pilze sich freier entfalten können, aber wie sichere ich dann die nötige Feuchtigkeit?
- Kann man diesen Ballen auch teilen, während die Pilze drauf wachsen? Ich hätte da so eine Art Aquarium in ausreichender Höhe, da passt aber nur eine Hälfte des Substratballens rein.
- Carsten
Scheint sich prächtig entwickelt zu haben. So langsam wirds den Dingern in der Tüte zu eng, die Pilze sind so 10cm lang. Die Kräuterseitlinge, die ich auf dem Markt kaufe, sehen aber etwas anders aus, von daher weiss ich nicht, ob die jetzt 'reif' sind.
- woher weiss ich, wann ich ernten muss/darf?
- muss ich alle Pilze abernten, oder kann ich die kleinen stehen und weiter wachsen lassen?
- das Substrat ist nicht nur mit diesem fasrigen Mycel überwachsen, sondern oben auch mit so eher festem Schwamm, gleiche Farbe wie die Pilze, die daraus wachsen. Es reicht für die Ernte doch, wenn man nur die eigentlichen Pilzstiele so weit unten wie möglich abschneidet?
- Wie macht Ihr das mit diesen Beutelkulturen? Ich könnte zwar den Beutel frühzeitig runterstreifen, damit die Pilze sich freier entfalten können, aber wie sichere ich dann die nötige Feuchtigkeit?
- Kann man diesen Ballen auch teilen, während die Pilze drauf wachsen? Ich hätte da so eine Art Aquarium in ausreichender Höhe, da passt aber nur eine Hälfte des Substratballens rein.
- Carsten
'Mini-Gewächshaus' ist gut, das Trumm ist jetzt schon 35-40cm hoch.
Ich überlege, ob ich mir da in Zukunft einen Glasbehälter klebe, oder z.b. aus billigem Rollglas so einen Zylinder in eine große Schale stelle. Ich habe auch so einen Piezo-Nebler, der sollte sich auch gut verwenden lassen.
Heute morgen habe ich mal einen größeren KS abgeschnitten - tolle Qualität, im Vergleich auch zu guten Marktpilzen enorm saftig und aromatisch.
Die mitgelieferte Anleitung war bezüglich des Beutels nicht so richtig aussagekräftig. Ich habe die oberen zwei Drittel des Beutels gestern geradeso noch um die Fruchtkörper runterfalten können ohne Schaden anzurichten. Da hätte es sehr bald Quetschschäden gegeben.
Jetzt kann man das Ding auch besser sehen
Nun muss ich halt öfters spritzen, im Keller hat's jetzt im Winter nur so ca. 40-45% relF. Die Temperatur da am Fenster ist mit 12-14 Grad allerdings optimal.
Solange diese schwammige Brut da im Beutel vor sich hin schäumte war meine Frau ziemlich misstrauisch. Bis sie heute morgen den KS auf den Teller hatte...
- Carsten
Ich überlege, ob ich mir da in Zukunft einen Glasbehälter klebe, oder z.b. aus billigem Rollglas so einen Zylinder in eine große Schale stelle. Ich habe auch so einen Piezo-Nebler, der sollte sich auch gut verwenden lassen.
Heute morgen habe ich mal einen größeren KS abgeschnitten - tolle Qualität, im Vergleich auch zu guten Marktpilzen enorm saftig und aromatisch.
Die mitgelieferte Anleitung war bezüglich des Beutels nicht so richtig aussagekräftig. Ich habe die oberen zwei Drittel des Beutels gestern geradeso noch um die Fruchtkörper runterfalten können ohne Schaden anzurichten. Da hätte es sehr bald Quetschschäden gegeben.
Jetzt kann man das Ding auch besser sehen

Nun muss ich halt öfters spritzen, im Keller hat's jetzt im Winter nur so ca. 40-45% relF. Die Temperatur da am Fenster ist mit 12-14 Grad allerdings optimal.
Solange diese schwammige Brut da im Beutel vor sich hin schäumte war meine Frau ziemlich misstrauisch. Bis sie heute morgen den KS auf den Teller hatte...
- Carsten
Also die ersten Kräuterseitlinge sind 'geerntet' und von hervorragender Qualität. Allerdings weiss ich immer noch nicht, was ich mit diesem 'Fruchtkörperschwamm' machen soll, der direkt auf dem Substratballen liegt. Wenn die Pilze bzw. Fruchtkörper, die daraus wachsen, abgeerntet sind, bleibt diese Schicht doch auf dem Substrat und wird unweigerlich irgenwann gammeln oder von Fliegen befallen? Kann man das gefahrlos abschälen? Ich würde ja tendenziell nach der ersten Ernte diese Schicht entfernen und den Ballen dann im Beutel wenden, damit die Unterseite für die zweite Ernte Fruchtkörper bilden kann.
Bin ich mit meinen Fragen zur 'privaten Kaufkultur' eigentlich richtig im Unterforum 'Pilzanbau'? Ich finde die Benennung der Unterforen etwas undurchsichtig.
- Carsten
Bin ich mit meinen Fragen zur 'privaten Kaufkultur' eigentlich richtig im Unterforum 'Pilzanbau'? Ich finde die Benennung der Unterforen etwas undurchsichtig.
- Carsten
- Mycelio
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- Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
- Wohnort: Berlin-Friedrichshain
Hallo Carsten,
mit deiner Frage bist du hier schon ganz richtig, nur versteht man nicht ganz, was du mit 'Fruchtkörperschwamm' meinst. Hier würde ein Foto helfen.
Zur Ernte: Seitlinge erntet man eigentlich komplett, d.h. man dreht und zieht einfach den ganzen Stiel oder die Ganze Traube vom Substrat ab, so daß möglichst keine Reste am Block verbleiben. Eventuelle Löcher wachsen wieder zu. Stielreste müssen nicht unbedingt gammeln, es passiert aber ab und zu.
Und das Umdrehen des Blocks im Beutel würde ich lassen. Da würde man nur Staub, Schimmel und Bakterien verteilen.
Grüße, Carsten
mit deiner Frage bist du hier schon ganz richtig, nur versteht man nicht ganz, was du mit 'Fruchtkörperschwamm' meinst. Hier würde ein Foto helfen.
Zur Ernte: Seitlinge erntet man eigentlich komplett, d.h. man dreht und zieht einfach den ganzen Stiel oder die Ganze Traube vom Substrat ab, so daß möglichst keine Reste am Block verbleiben. Eventuelle Löcher wachsen wieder zu. Stielreste müssen nicht unbedingt gammeln, es passiert aber ab und zu.
Und das Umdrehen des Blocks im Beutel würde ich lassen. Da würde man nur Staub, Schimmel und Bakterien verteilen.
Grüße, Carsten
Auf diesen Fotos aus diesem Beitrag viewtopic.php?t=914


sieht man, was ich meine: Diesen 'Bodensatz' der Fruchtkörper. Das, was da zwischen Substrat/Mycel und den eigentlichen Fruchtkörpern wächst. Das sind teilweise 'Babypilze', teilweise einfach 'verdichtetes Mycel'. Hat aber doch die gleiche Konsistenz wie die Fruchtkörper und sollte doch auch essbar sein? Unten dran muss man natürlich etwas mühsam Substratreste entfernen. Aber wenn man dieses 'Zeug' nicht vom Substrat entfernt, blockiert es doch die weitere Mycelbildung und die nächste Ernte, ausserdem wird es doch sicherlich gammeln oder Viehzeuch anlocken??
- Carsten


sieht man, was ich meine: Diesen 'Bodensatz' der Fruchtkörper. Das, was da zwischen Substrat/Mycel und den eigentlichen Fruchtkörpern wächst. Das sind teilweise 'Babypilze', teilweise einfach 'verdichtetes Mycel'. Hat aber doch die gleiche Konsistenz wie die Fruchtkörper und sollte doch auch essbar sein? Unten dran muss man natürlich etwas mühsam Substratreste entfernen. Aber wenn man dieses 'Zeug' nicht vom Substrat entfernt, blockiert es doch die weitere Mycelbildung und die nächste Ernte, ausserdem wird es doch sicherlich gammeln oder Viehzeuch anlocken??
- Carsten
- Mycelio
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Hallo Carsten,
beeindruckende Ernte!
Jetzt verstehe ich, was du meintest. Da ist das Mycel einfach ein wenig in die Luft gewachsen, das macht aber nichts. Wahrscheinlich könnte man diese Schicht genausogut essen, wie die Pilze, ich würde es aber dranlassen und nur die Pilze ernten, allerdings auch die kleinen stehengebliebenen entfernen, bevor sie anfangen zu gammeln. So eine reine Mycelschicht wird auf jeden Fall nicht so schnell kontaminieren wie freiliegendes Substrat und garantiert nicht die Fruchtung behindern, keine Bange.
Grüße, Carsten
beeindruckende Ernte!
Jetzt verstehe ich, was du meintest. Da ist das Mycel einfach ein wenig in die Luft gewachsen, das macht aber nichts. Wahrscheinlich könnte man diese Schicht genausogut essen, wie die Pilze, ich würde es aber dranlassen und nur die Pilze ernten, allerdings auch die kleinen stehengebliebenen entfernen, bevor sie anfangen zu gammeln. So eine reine Mycelschicht wird auf jeden Fall nicht so schnell kontaminieren wie freiliegendes Substrat und garantiert nicht die Fruchtung behindern, keine Bange.
Grüße, Carsten
So, die zweite Ernte ist leider schiefgegangen, alles grün, obwohl schon wieder reichlich KS-Mycel vorhanden war 
Was sind denn die besten Tricks, das zu vermeiden? Solange das Substrat noch im Beutel ist, kann ja nicht viel passieren, aber sobald man den Beutel öffnen muss für die Fruchtkörper? Was sind denn da brauchbare Strategien?
- Carsten

Was sind denn die besten Tricks, das zu vermeiden? Solange das Substrat noch im Beutel ist, kann ja nicht viel passieren, aber sobald man den Beutel öffnen muss für die Fruchtkörper? Was sind denn da brauchbare Strategien?
- Carsten
- hegaupilz
- Ehren - Member
- Beiträge: 267
- Registriert: Mittwoch, 27. Juni 2007 08:52
- Wohnort: Singen
- Kontaktdaten:
Hi Carsten
dieser KS-Stamm ist soviel ich weiß relativ anfällig gegen Grünschimmel.
Ist glaub ich ein Koreatyp. Henke schmeißt die Blöcke nach einer Welle weg.
Da kannste denke ich nix machen.
Ich hatte einen Stamm der war nicht so ertragreich aber man konnte ihn 3 Wellen stehen lassen ohne daß er grün wurde.
Ertrag war aber nicht berauschend.
Holger
dieser KS-Stamm ist soviel ich weiß relativ anfällig gegen Grünschimmel.
Ist glaub ich ein Koreatyp. Henke schmeißt die Blöcke nach einer Welle weg.
Da kannste denke ich nix machen.
Ich hatte einen Stamm der war nicht so ertragreich aber man konnte ihn 3 Wellen stehen lassen ohne daß er grün wurde.
Ertrag war aber nicht berauschend.
Holger