Hallo Fabian,
beeindruckend, was es auf diesem Markt so alles gibt! Muß dich aber warnen, daß die Bodenbewohner etwas schwieriger sind und langsamer wachsen als Holz- und Strohpilze. Trotzdem spannend, besonders der Nelkenschwindling. Muß auch mal schauen, ob ich den irgendwo auf ner Wiese finde. Dem Wikipedia-Artikel würde ich nicht zuviel Bedeutung beimessen, denn das ist nur die halbe Wahrheit. Wenn das Mycel durch den Boden wächst, wird es zuerst alle verfügbaren Stickstoffverbindungen aufnehmen und erst wieder freigeben, wenn es abstirbt. Diesen Effekt kann man sehr gut bei Hexenringen in Rasenflächen sehen. Im äußeren Bereich, wo frisches Mycel neuen Boden erobert, verkümmert das Gras, während es weiter innen, wo das Mycel abstirbt, wieder üppig wächst.
Zu Substraten für M. oreades hatte ich mal recherchiert, aber kaum was gefunden, bloß einen alten Shroomery-Thread, immerhin mit Mycelbildern:
http://www.shroomery.org/forums/showfla ... er/2599509
Da der ja normalerweise in Rasenflächen wächst, würde ich neben Champignonsubstraten auch mal Heu testen.
A. arvensis sollte sich in der Kultivierung eigentlich nicht von normalen Champignons unterscheiden, außer daß er höhere Temperaturen verträgt. Versuche auch gerade, den aus Sporen zu züchten, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich da wirklich A. arvensis hochfüttere. Das Mycel ist irgendwie struppiger und strähniger als das anderer Champignons und verträgt auch Holzige Substrate.
L. nuda ist ne ziemlich harte Nuß. Meine Versuche und Erkenntnisse hatte ich hier dokumentiert:
http://www.pilzforum.eu/board/violetter ... -5720.html
Dort findest du auch einen Link zu einem französischen Zuchtbetrieb, der die wie Champignons züchtet. Inzwischen sind mir aber leider alle Ansätze eingegangen. Champignonsubstrat geht ganz gut, Holz darf auch drin sein, Heu und Laub sollten sich ebenfalls gut eignen.
Gruß und viel Erfolg,
Carsten